08.07.2020, 16:04
(08.07.2020, 15:51)Gast schrieb:(08.07.2020, 15:41)Gast schrieb:(08.07.2020, 15:32)Gast schrieb:(08.07.2020, 14:35)Gast schrieb:(08.07.2020, 13:17)Gast schrieb: Nur mal aus Interesse, da ich einen ähnlichen Weg nach dem zweiten Examen anstrebe: Von welchen Gehaltsspannen redet man bei einem Syndikus mit einigen Jahren GK-Erfahrung denn?
Knapp sechstellig plus Bonus (der aber nicht mit der GK zu vergleichen ist, meist so um die 5k), also schon ein "Rückschritt" von der GK, wenn man das pure Gehalt betrachtet. Dafür aber idR 40h-Woche, Betriebsrente und ein paar andere "Goodies".
Danke für deine Antwort!
100.000 Euro Grundgehalt plus Extras halte ich bei einer regulären 40h-Woche aber keineswegs für einen Rückschritt. Im Gegenteil bestärkt mich das in meinem Plan.
120k sind auf jeden Fall drin
Es sind aber auch 60.000€ drin. Die Spanne ist riesig. Das ist ja das Problem.
Der Beitrag zu den 100.000 plus Extras war von mir, hatte nur vergessen, den Namen anzupassen. ;)
Also 60.000 p.a. nach einigen Jahren GK sind jedenfalls in einem DAX-Konzern (oder vergleichbarem internationalen Konzern) unrealistisch wenig. Wir reden ja hier von den guten Unternehmensstellen. In solchen Konzernen sind bei einem Wechsel mit entsprechender GK-Erfahrung nach meiner Kenntnis 90.000 und mehr absoluter Standard. In der Tat bei i.d.R. deutlich ausgewogener Work Life Balance als in der GK. Diese Stellen sind aber natürlich sehr begehrt.
08.07.2020, 16:18
60k kriegt man doch als Einstieg schon, mit wesentlich schlechterer Qualifikation und ganz unten.
08.07.2020, 16:20
Wie lange "muss" man denn dafür bleiben? Reichen 1-2 Jahre?
08.07.2020, 16:21
(08.07.2020, 15:20)Gast schrieb:(08.07.2020, 14:48)Gast schrieb:(08.07.2020, 11:16)Gast schrieb:(08.07.2020, 10:12)Gast schrieb: Darf ich in Erfahrung bringen, wie taktische Karriereplanung für jemanden aussieht, der frisch nach dem Examen in einer GK anfängt?Neben Faktoren wie Arbeitsumfeld und Ausbildung würde ich auf folgende Parameter achten:
Welche Überlegungen muss man sich heute machen bzw. welche Schritte muss man heute machen, um in drei Jahren nicht in einer Karrieresackgasse zu landen?
1. Praxisgruppe
Will man Corporate machen oder lieber eine ausgefallenere Thematik wie Patentrecht? Das spielt für die exit-Optionen eine große Rolle.
2. Branchenfokus
Vermutlich wird man den Branchenfokus des Partners haben. Es lohnt sich schon im Vorhinein zu fragen, ob man sich überhaupt für Automotive oder die Versicherungsbranche interessiert. Der exit in die "eigene" Branche ist meist leichter.
3. Ausrichtung
Wer sind die Mandanten - eher US-Finanzinvestoren, DAX-Konzerne oder Mittelständler? Wer als exit auf die DAX-Konzerne schielt, kann hier schon eine Weiche stellen.
4. Renommee der Praxisgruppe
Es kann sicherlich nicht schaden, bei einem sehr angesehenen Partner ausgebildet worden zu sein.
Das sind ja an sich gute Tipps, in der Umsetzung finde ich das (stehe gerade vor dem Berufseinstieg) aber dennoch nicht so einfach. Dass man seine Priorität nicht auf maximales Gehalt legen soll, verstehe ich. Aber schon bei Punkt 1 hat man ja idR bereits eine gewisse Orientierung durch Ref etc. Kaum einer möchte doch als RA in einer ihm bisher gänzlich fremden Praxisgruppe anfangen, nur weil man da dem Eindruck nach die besten Exitoptionen hat. Zudem ist auch gar nicht so einfach, das zu beurteilen. Stand jetzt würde ich auf IT und Datenschutzrecht tippen. Habe ich bisher aber noch nie gemacht und es besteht auch keine Affinität.
2./3. Nachvollziehbar, aber dazu muss man erstmal die Wahl haben. Wenn man nicht gerade Corporate /M&A macht, gibt es ggf. nur eine begrenzte Anzahl an Kanzleien mit entsprechender Praxisgruppe. Und da würde ich dann doch lieber die Kanzlei mit nettem Partner, netten Kollegen und annehmbaren Arbeitszeiten nehmen als in der Hoffnung auf den guten Exit regelmäßig bis 23 Uhr zu arbeiten. Zumal sich auch hier das Beurteilungsproblem gibt. Automotive war lange attraktiv - aber wird es das auch bleiben?
Das soll keine Kritik an den Tipps sein, ich finde die Umsetzung nur nicht einfach.
Zu 1: Da scheine ich mich missverständlich ausgedrückt zu haben. Natürlich sollte man das eigene Fachgebiet nur nach persönlicher Neigung wählen. Je nach der Wahl des Fachgebiets unterscheiden sich in meinen Augen aber die Strategien für den Exit.
Zu 2/3: Zugegebenermaßen gibt es Rechtsgebiete, die eher klein sind. Da stellt die begrenzte Auswahl ein Hindernis der Strategie dar.
Zu den Arbeitszeiten aber noch ein Wort: Ich denke, dass man an dieser Stelle abwägen muss. Wer seine Zukunft im Dax-Unternehmen sieht, fährt mit den typischen Beratern der deutschen Großkonzerne für gewöhnlich besser - vor allem mit Hengeler und Linklaters. Von Heuking, Görg, Luther, aber auch Taylor Wessing und CMS fällt der exit ins Dax-Unternehmen sicherlich deutlich schwerer. Wenn man die Großkanzlei als arbeits- sowie lernintensive Ausbildungsstation wahrnimmt, lohnt sich der Mehreinsatz vielleicht. Das ist aber eine Abwägung und (natürlich) Spekulation.
Kurz noch zur Branche: Natürlich geht es manchen Branchen besser als anderen und das ist nicht immer einfach vorhersehbar. Auch hier zählt aber vor allem die Neigung. Ich interessiere mich schlicht nicht für die Energiewirtschaft. Daher lasse ich bewusst die Finger vom Corporate-Team, das Teil der Energie-Praxisgruppe ist. Mit etwas Recherche und Bauchgefühl ist das aber keine Raketenwissenschaft.
Danke! Hätte mich auch gewundert, wenn deine Empfehlung jetzt gewesen wäre, die Kanzleiwahl ausschließlich nach Exitoptionen auszurichten. Bei mir gab es ehrlich gesagt genug andere Faktoren, die eine Rolle spielten. Ich habe z. B. nicht die Bereitschaft, mehrere Jahre von 9-23 Uhr zu arbeiten, auch nicht bei hervorragenden Exit-Aussichten, ich wünsche mir ein nettes Team, die gewünschte Praxisgruppe ist nicht in jeder Großkanzlei am gewünschten Standort entsprechend groß (oder entsprechend nett).
Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass ein nettes Team und erträgliche Arbeitszeiten für ein paar Jahre ein schlechter Deal sind, wenn man dann am Ende nicht weiterkommt und das ist auch richtig. Trotzdem sind drei Jahre eben auch Lebenszeit und man muss das auch erstmal durchhalten - aus dem Bekanntenkreis kenne ich nicht wenige Fälle, in denen sich Anwälte bei vergleichbaren Arbeitszeiten nach 1-2 Jahren in den ÖD oder zum Notariat orientiert haben, weil sie sich so nach besseren Arbeitszeiten sehen. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache...
08.07.2020, 16:34
08.07.2020, 16:36
(08.07.2020, 16:34)Gast schrieb:(08.07.2020, 16:20)GastBW schrieb: Wie lange "muss" man denn dafür bleiben? Reichen 1-2 Jahre?
Wie gesagt, hatte nach 1,5 Jahren ein Angebot für 120k
Hast du dich nach 1,5 aktiv beworben oder ist das über Headhunter "entstanden"? Ich nehme mal an, dass du in einer Kanzlei wie Hengeler, Freshfields oder Linklaters warst?
08.07.2020, 16:37
(08.07.2020, 16:20)GastBW schrieb: Wie lange "muss" man denn dafür bleiben? Reichen 1-2 Jahre?
Die Frage ist, was deine Position im Unternehmen sein soll. Einfacher Legal Counsel ist auch nach 1-2 Jahren drin, dann aber mit eher moderatem Gehalt (abhängig von der Unternehmensgröße). Wer den Senior Counsel, Abteilungsteiler o.ä. anstrebt, sollte nach meiner Erfahrung eher 4-5 Jahre auf dem Buckel haben.
Es gibt aber auch viele Unternehmen, die Berufseinsteiger einstellen. Wer jetzt keinen Bock auf GK hat, muss den Umweg nicht gehen.
08.07.2020, 21:53
(08.07.2020, 16:36)Gast schrieb:(08.07.2020, 16:34)Gast schrieb:(08.07.2020, 16:20)GastBW schrieb: Wie lange "muss" man denn dafür bleiben? Reichen 1-2 Jahre?
Wie gesagt, hatte nach 1,5 Jahren ein Angebot für 120k
Hast du dich nach 1,5 aktiv beworben oder ist das über Headhunter "entstanden"? Ich nehme mal an, dass du in einer Kanzlei wie Hengeler, Freshfields oder Linklaters warst?
Ja, das stimmt.
Der Kontakt kam über einen Headhunter zustande. Ausgeschrieben war die Stelle nicht.
09.07.2020, 10:12
Ich will mich auf eine Stelle in einer Rechtsabteilung bewerben. Das Unternehmen ist gleichzeitig die Mandantin meiner derzeitigen Kanzlei. Meint ihr ich kann auf die Vertraulichkeit vertrauen? Wie würdet ihr vorgehen?
09.07.2020, 10:25
(09.07.2020, 10:12)Gast schrieb: Ich will mich auf eine Stelle in einer Rechtsabteilung bewerben. Das Unternehmen ist gleichzeitig die Mandantin meiner derzeitigen Kanzlei. Meint ihr ich kann auf die Vertraulichkeit vertrauen? Wie würdet ihr vorgehen?
Einfach bewerben.
Sollte das Unternehmen beim jetzigen Arbeitgeber nachfragen. Direkt Schadenersatz wegen dsgvo Verletzung fordern