09.06.2020, 19:33
(09.06.2020, 19:19)Gast schrieb: Also schleime ich mich ganz besonders bei Frau Klamt und Frau Wyes-Scheel ein, indem ich da immer mal wieder anrufe?
Ich wäre an deren Stelle eher genervt.
Wie hast du es denn angestellt.
Hallo Frau W-S, ich wollte hören, wie es Ihnen so geht. Ist ja ganz schön warm geworden. Und übrigens ich würde zu gerne dort und dort hin. Das würde sich perfekt mit meinem Ausbildungsweg decken und ich könnte mich da ja so gewinnbringend bewähren...
Echt?
Nein; ich kann Menschen gut einschätzen und verwickele sie schon zu Beginn in persönliche Gespräche. So stellt man eine Grundbeziehung her. Du musst der Person dabei auf Augenhöhe begegnen und nicht als kleiner Assessor. Dann immer weiter vernetzen, in die Kaffeerunden gehen und schau im Handbuch der Justiz nach, wann wer Geburtstag hat und schick per Mail ein paar nette Glückwünsche zum Ehrentag. Lass dich blicken, bring die Leute zum Lachen und Staunen. Du musst dich schlichtweg präsentieren und attraktiv sowie interessant machen.
Jeder muss da seinen Weg finden. Mir fällt sowas leicht. Aber das wichtigste ist: vernetzen, persönlich, kontinuierlich.
10.06.2020, 10:59
Kann man auch Wünsche äußern, was man gerade nicht machen möchte als Ausschluss?
10.06.2020, 11:30
(10.06.2020, 10:59)Gast schrieb: Kann man auch Wünsche äußern, was man gerade nicht machen möchte als Ausschluss?
Man darf und sollte Wünsche äußern. Allerdings hat man als Probedezernent keinen Anspruch auf eine bestimmte Verwendung.
Ich habe in der Vergangenheit (und auch beim Einstellungsverfahren) immer klar kommuniziert, was ich wollte und was nicht.
Persönlich hatte ich auch das Gefühl, das versucht wurde, mich "passend" zu verwenden. Aber wenn Not am Dezernenten ist, ist Not am Dezernenten und dann muss man vielleicht auch einmal 12 Monate in den sauren Apfel beißen.
Im Übrigen tun mir dabei die Rechtssuchenden deutlich mehr leid, als die Dezernenten. Denn ein fachfremder Dezernent kann Verfahren nicht so gut fördern, wie ein passionierter Spezialist.
10.06.2020, 11:31
Wünschen kann man sich viel, wobei es nicht gerne gesehen ist, wenn Proberichter sehr exklusive Vorstellungen ("nur Zivilrecht und sonst nichts") haben, aber solange man eine gewisse Flexibilität zeigt, kann man natürlich auch klar kommunizieren, welchem Gericht man auf gar keinen Fall zugewiesen werden möchte (man sollte es auch inhaltlich begründen können). Ich habe etwa auf die Frage, ob ich mir auch das VG vorstellen könnte, klar geantwortet, dass ich nicht wüsste, was ich da soll und was mir das bringen sollte. Ich bin dann auch nicht ans VG gekommen.
Aber nochmals: alles kann das KG / die Personaldezernentenrunde nicht steuern. Man kann Dich mit den besten Absichten dem LG oder einem AG zuweisen und dann plant Dich das Präsidium dort genau für das ein, was Du nie machen wolltest.
Aber nochmals: alles kann das KG / die Personaldezernentenrunde nicht steuern. Man kann Dich mit den besten Absichten dem LG oder einem AG zuweisen und dann plant Dich das Präsidium dort genau für das ein, was Du nie machen wolltest.
10.06.2020, 11:34
Klappte bei mir übrigens mit den Wünschen ohne, dass ich mich als Charmebolzen beschreiben würde. Ernsthaftes und glaubhaft kommuniziertes Interesse an der Stelle bei einem gewissen Maß an Sozialverträglichkeit kann auch genügen.
10.06.2020, 11:41
(10.06.2020, 11:34)Auch Bln schrieb: Klappte bei mir übrigens mit den Wünschen ohne, dass ich mich als Charmebolzen beschreiben würde. Ernsthaftes und glaubhaft kommuniziertes Interesse an der Stelle bei einem gewissen Maß an Sozialverträglichkeit kann auch genügen.
Danke, für den Hinweis. Ich würde mich selbst auch nicht als Charmebolzen beschreiben :D
10.06.2020, 11:58
Wann wird man denn gefragt bzw. wann (und wie) sollte man von sich aus Wünsche äußern?
Bei der Einstellung, vor dem/ nach dem Richterwahlausschuss?
Bis zur Einstellung dürfte doch nur der Kontakt zu SenJustVA bestehen???
Bei der Einstellung, vor dem/ nach dem Richterwahlausschuss?
Bis zur Einstellung dürfte doch nur der Kontakt zu SenJustVA bestehen???
10.06.2020, 12:45
(10.06.2020, 11:58)Gast schrieb: Wann wird man denn gefragt bzw. wann (und wie) sollte man von sich aus Wünsche äußern?
Bei der Einstellung, vor dem/ nach dem Richterwahlausschuss?
Bis zur Einstellung dürfte doch nur der Kontakt zu SenJustVA bestehen???
Man kann es im Auswahlgespräch kommunizieren, bei mir wurde nach dem Riwa noch mal nachgefragt im Telefonat ob es bei dem Wunsch bleibt.
10.06.2020, 16:04
(10.06.2020, 12:45)Gast schrieb:(10.06.2020, 11:58)Gast schrieb: Wann wird man denn gefragt bzw. wann (und wie) sollte man von sich aus Wünsche äußern?
Bei der Einstellung, vor dem/ nach dem Richterwahlausschuss?
Bis zur Einstellung dürfte doch nur der Kontakt zu SenJustVA bestehen???
Man kann es im Auswahlgespräch kommunizieren, bei mir wurde nach dem Riwa noch mal nachgefragt im Telefonat ob es bei dem Wunsch bleibt.
Dann also gegenüber SenJustVA.
Und wurde dein Wunsch erfüllt?
10.06.2020, 22:22
(10.06.2020, 16:04)Gast schrieb:(10.06.2020, 12:45)Gast schrieb:(10.06.2020, 11:58)Gast schrieb: Wann wird man denn gefragt bzw. wann (und wie) sollte man von sich aus Wünsche äußern?
Bei der Einstellung, vor dem/ nach dem Richterwahlausschuss?
Bis zur Einstellung dürfte doch nur der Kontakt zu SenJustVA bestehen???
Man kann es im Auswahlgespräch kommunizieren, bei mir wurde nach dem Riwa noch mal nachgefragt im Telefonat ob es bei dem Wunsch bleibt.
Dann also gegenüber SenJustVA.
Und wurde dein Wunsch erfüllt?
Ich weiß, dass es momentan einige enttäuschte Assessor*innen gibt, die gerne ZivilR gemacht hätten, stattdessen aber im BetreuungsR oder StrafR (inkl. Verkehr) eingesetzt werden. Dort scheint zuletzt erhöhter Bedarf bestanden zu haben. Aber ich weiß von keiner*m Lebenszeiternannten, der innerhalb der Probezeit nur wunschwidrig eingesetzt worden wäre.
Deswegen: Wünsche bestimmt aber freundlich äußern, Daumen drücken und wenn es nicht klappt 12 -15 Monate durchhalten und für die nächste Station frühzeitig Wünsche kommunizieren. Dabei kann man dann auch offen ansprechen, was das eigene Ziel bei der Einstellung war und dass man die Verwendungsbreite ja schon mitbdernletzten Station bewiesen hat.