09.06.2020, 14:35
Gibt es auch noch ernst gemeinte Antworten?
09.06.2020, 14:40
(09.06.2020, 13:54)Gast schrieb:(09.06.2020, 11:05)Gast schrieb: Hat schon einmal jemand gesagt, nein, das mache ich nicht?!
Was passiert dann?
Mir ist bekannt, dass man als Proberichter per Gesetz überall hingesetzt werden kann und man das machen "muss", aber wird man anderenfalls rausgeschmissen?
Oder kann man da "nachverhandeln"?
Ich habe mal „NEIN, das können Sie vergessen! Lieber kündige ich!“ gesagt. Auf charmante, aber dennoch bestimmte Art...
Was sollen sie machen? Sie haben nur eine Möglichkeit: dich ernst nehmen und zu respektieren. Ein „mit mir nicht“ muss nicht unbedingt schaden, im Gegenteil: Manchmal mögen die es sogar, wenn man Persönlichkeit zeigt und ihnen mal die Stirn bietet. Aber das dürfte sehr davon abhängen, was man für ein Typ ist. Ich hatte schon im Auswahlgespräch ne große Klappe und hab den Mund so voll genommen, wie es ging. ;)
Da alle laut über meine Witze lachten und schmunzelten, nehme ich an, dass es gut ankam.
Auf die Frage „Was tun Sie, wenn wir Sie nicht einstellen?“, sagte ich: „Dann müsste ich mir einen Therapeuten suchen. Und dann würde ich herausfinden, mit wem von Ihnen ich schlafen muss...“. Geschmacksache, aber die Lacher hatte ich auf meiner Seite.
Hoffentlich haben die Leute im Vorstellungsgespräch wenigstens gut ausgesehen... :sick:
09.06.2020, 14:43
(09.06.2020, 14:35)Gast schrieb: Gibt es auch noch ernst gemeinte Antworten?
War ernst gemeint.
Ich bin mit Erfolg nicht dorthin gekommen. Und gleichwohl hat sich meine Beziehung zu den Personalverantwortlichen und zum Präsidium weiter verbessert. Aber natürlich müssen auch sachlich nachvollziehbare Erwägungen dahinter stehen.
09.06.2020, 14:48
(09.06.2020, 14:30)Gast schrieb:(09.06.2020, 13:54)Gast schrieb:(09.06.2020, 11:05)Gast schrieb: Hat schon einmal jemand gesagt, nein, das mache ich nicht?!
Was passiert dann?
Mir ist bekannt, dass man als Proberichter per Gesetz überall hingesetzt werden kann und man das machen "muss", aber wird man anderenfalls rausgeschmissen?
Oder kann man da "nachverhandeln"?
Ich habe mal „NEIN, das können Sie vergessen! Lieber kündige ich!“ gesagt. Auf charmante, aber dennoch bestimmte Art...
Was sollen sie machen? Sie haben nur eine Möglichkeit: dich ernst nehmen und zu respektieren. Ein „mit mir nicht“ muss nicht unbedingt schaden, im Gegenteil: Manchmal mögen die es sogar, wenn man Persönlichkeit zeigt und ihnen mal die Stirn bietet. Aber das dürfte sehr davon abhängen, was man für ein Typ ist. Ich hatte schon im Auswahlgespräch ne große Klappe und hab den Mund so voll genommen, wie es ging. ;)
Da alle laut über meine Witze lachten und schmunzelten, nehme ich an, dass es gut ankam.
Auf die Frage „Was tun Sie, wenn wir Sie nicht einstellen?“, sagte ich: „Dann müsste ich mir einen Therapeuten suchen. Und dann würde ich herausfinden, mit wem von Ihnen ich schlafen muss...“. Geschmacksache, aber die Lacher hatte ich auf meiner Seite.
Wie peinlich... :disgusted:
Wenn du es peinlich findest, mit wahnsinnig viel Humor und ner ordentlichen Portion Persönlichkeit im Auswahlgespräch zu überzeugen, bitte... Dann scheinst du dich eher als das typische graue Sachbearbeitermäuschen präsentiert zu haben. Für einen Richter finde ich eher das „peinlich“.
09.06.2020, 14:53
Ist man ein graues Mäuschen, wenn man einen grauen Anzug trägt und seine ersten grauen Haare nicht färbt als Frau?
09.06.2020, 14:59
09.06.2020, 15:07
ich habe innerhalb der Berliner Justiz mit Selbstbewusstsein zeigen leider gar keine guten Erfahrungen machen dürfen...
09.06.2020, 15:28
(07.06.2020, 15:30)Gast schrieb:(13.05.2020, 21:24)Gast schrieb:(13.05.2020, 21:15)Gast schrieb:(13.05.2020, 20:46)Auch Bln schrieb: Also ich bin natürlich nicht dieses Jahr eingestellt worden, aber es gab und gibt in Berlin keine Garantie für eine wunschgemäße Verwendung im ersten Proberichterjahr.
Es wird sich zwar darum bemüht, individuelle Vorlieben zu berücksichtigen, aber gerade zu Beginn wird eine gwisse Verwendungsbreite vorausgesetzt.
Es kann einem also passieren, dass man als passionierter Zivilist erst einmal in der StA buckelt oder dass man als Betreuungsrichter eingesetzt wird (bei beiden Bereichen bestand in letzter Zeit zumindest erhöhter Bedarf). In der Regel kommt man aber in der dreijährigen Probezeit schon zu seiner Wunschstation.
Wenn Du jetzt also gerade gefühlt fachfremd verwendet wirst, dann lass Dich davon nicht abschrecken. Das ging uns fast allen mal so und geht meist in der nächsten Station vorbei.
Welche Person entscheidet letztlich über mich und meine Zuweisung?
Mich wundert, dass manche drei Jahre lang Zivilrecht bekommen und andere straf-, sozial- und Betreuungsrecht :-(
Als junger Richter sollst du erst mal gebrochen werden, damit du weißt, wo du in der Rangordnung stehst.
Ich kann dazu nur aus bester Erfahrung sagen, dass es maßgeblich auf die Eigeninitiative des Assessors ankommt. Sich einfach treiben lassen führt freilich auch zu ungewollten Ufern. Wenn man weiß, was man will, dies von Anfang an konkret und bestimmt kommuniziert und regelmäßigen Kontakt zu den Personalverantwortlichen hält, von sich aus Gespräche sucht etc., hat man eindeutig bessere Karten. Gebrochen wird nur der, der sich brechen lässt. Ein gesundes Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, ist vollkommen in Ordnung. Du bist ja schon ernannt und feuern kann dich keiner mehr.
Achte einfach drauf, persönliche Beziehungen herzustellen. Was glaubt ihr, woher Vitamin B kommt ??? Alle tun so, als wäre es nur vererbbar. Aber das ist vollkommener Unsinn. Das B steht für Beziehungen. Und für den Aufbau von Beziehungen seid ihr selbst verantwortlich. In den GKs müsst ihr auch ab einem gewissen Punkt Akquise betreiben. Also stellt euch den Leuten in der Justiz vor, nehmt an justiziellen Veranstaltungen teil, meldet euch für Fortbildungen an etc pp
Auch Sommerfeste und Weihnachtsfeiern sind geeignet, um Kontakte herzustellen.
Wenn ihr euch als Proberichter selbst klein macht, werdet ihr auch klein bleiben.
Ernst gemeinte Frage:
Wie hältst du denn Kontakt bzw. suchst das Gespräch?
Rufst du bei denen bei SenJustVA oder der Dame vom KG an und sagst was genau?
Ich kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll.
Veranstaltungen, Weihnachtsfeiern, Termine etc. wahrzunehmen ist selbsterklärend, aber wie mache ich darüber hinaus da ständig und dann noch sympathisch auf mich aufmerksam und bei wem, damit es für mich von Vorteil ist?
Herr Behrendt wird einen wohl kaum empfangen...
09.06.2020, 16:29
09.06.2020, 16:48
(09.06.2020, 15:28)Gast schrieb:(07.06.2020, 15:30)Gast schrieb:(13.05.2020, 21:24)Gast schrieb:(13.05.2020, 21:15)Gast schrieb:(13.05.2020, 20:46)Auch Bln schrieb: Also ich bin natürlich nicht dieses Jahr eingestellt worden, aber es gab und gibt in Berlin keine Garantie für eine wunschgemäße Verwendung im ersten Proberichterjahr.
Es wird sich zwar darum bemüht, individuelle Vorlieben zu berücksichtigen, aber gerade zu Beginn wird eine gwisse Verwendungsbreite vorausgesetzt.
Es kann einem also passieren, dass man als passionierter Zivilist erst einmal in der StA buckelt oder dass man als Betreuungsrichter eingesetzt wird (bei beiden Bereichen bestand in letzter Zeit zumindest erhöhter Bedarf). In der Regel kommt man aber in der dreijährigen Probezeit schon zu seiner Wunschstation.
Wenn Du jetzt also gerade gefühlt fachfremd verwendet wirst, dann lass Dich davon nicht abschrecken. Das ging uns fast allen mal so und geht meist in der nächsten Station vorbei.
Welche Person entscheidet letztlich über mich und meine Zuweisung?
Mich wundert, dass manche drei Jahre lang Zivilrecht bekommen und andere straf-, sozial- und Betreuungsrecht :-(
Als junger Richter sollst du erst mal gebrochen werden, damit du weißt, wo du in der Rangordnung stehst.
Ich kann dazu nur aus bester Erfahrung sagen, dass es maßgeblich auf die Eigeninitiative des Assessors ankommt. Sich einfach treiben lassen führt freilich auch zu ungewollten Ufern. Wenn man weiß, was man will, dies von Anfang an konkret und bestimmt kommuniziert und regelmäßigen Kontakt zu den Personalverantwortlichen hält, von sich aus Gespräche sucht etc., hat man eindeutig bessere Karten. Gebrochen wird nur der, der sich brechen lässt. Ein gesundes Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, ist vollkommen in Ordnung. Du bist ja schon ernannt und feuern kann dich keiner mehr.
Achte einfach drauf, persönliche Beziehungen herzustellen. Was glaubt ihr, woher Vitamin B kommt ??? Alle tun so, als wäre es nur vererbbar. Aber das ist vollkommener Unsinn. Das B steht für Beziehungen. Und für den Aufbau von Beziehungen seid ihr selbst verantwortlich. In den GKs müsst ihr auch ab einem gewissen Punkt Akquise betreiben. Also stellt euch den Leuten in der Justiz vor, nehmt an justiziellen Veranstaltungen teil, meldet euch für Fortbildungen an etc pp
Auch Sommerfeste und Weihnachtsfeiern sind geeignet, um Kontakte herzustellen.
Wenn ihr euch als Proberichter selbst klein macht, werdet ihr auch klein bleiben.
Ernst gemeinte Frage:
Wie hältst du denn Kontakt bzw. suchst das Gespräch?
Rufst du bei denen bei SenJustVA oder der Dame vom KG an und sagst was genau?
Ich kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll.
Veranstaltungen, Weihnachtsfeiern, Termine etc. wahrzunehmen ist selbsterklärend, aber wie mache ich darüber hinaus da ständig und dann noch sympathisch auf mich aufmerksam und bei wem, damit es für mich von Vorteil ist?
Herr Behrendt wird einen wohl kaum empfangen...
Ja, ich schnacke mit denen bzw habe es, als ich vor neun Jahren anfing. Man muss sich darüber hinaus einbringen und von sich aus Ideen haben und diese kommunizieren. Das Ganze funktioniert natürlich nur dann, wenn du Leistung erbringst, Qualität und Quantität ablieferst sowie Engagement zeigst - und dabei äußerst sympathisch bist.
Ich habe mich vom ersten Tag an in der Kantine nicht an den „Kindertisch“ (Assessoren) gesetzt. Schnapp dir einen jüngeren Planrichter und lass dir am Tisch alle älteren Kollegen vorstellen. Ich habe so unter anderen einen R5 kennen gelernt und kurze Zeit später haben wir uns geduzt. Und schon hast du deine Connection zu Behrendt.
Die Dame vom KG (ich weiß nicht, was ihr alle habt) ist doch der Hammer?! Man kann ohne Ende mit ihr ablachen.