08.04.2020, 21:42
5 Jahre ist schon recht lang. Planen tun das mit dem Polster viele, aber ob das so klappt? Denke mal, die Ansprüche steigen relativ schnell, viel Geld gibt's zudem nur in teuren Städten. Wenn ich so viel arbeiten würde, würde ich in der raren Freizeit auch ordentlich auf die Kacke hauen wollen und mich am Feierabend belohnen.
08.04.2020, 21:45
(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb:(08.04.2020, 21:07)Gast schrieb:(08.04.2020, 20:26)Gast schrieb: Die jüngsten Posts zeigen doch, dass der Vergleich Richterbesoldung/Kanzleigehalt nur sehr bedingt, nämlich durch Lebensplanung (und die kann sich auch unfreiwillig ändern), getroffen werden kann. Ein Faktor ist Familie (Partnerschaft/Heirat/Kinder, dann ist der öD schon wegen der Kinder- und Familienzuschläge, v.a. aber wegen Sicherheit und Vereinbarkeit im Vorteil, das bestreitet vermutlich niemand), ein anderer der Ort (bin ich mit R1 schon im oberen Drittel meiner kleineren Großstadt im strukturschwachen Raum oder im Durchschnitt einer auch wirtschaftlich pulsierenden Metropolse und wie sieht denn der Freundeskreis eigentlich aus, mit dem man sich, ob man will oder nicht, dann doch mal vergleicht - oder verglichen wird).
Ein anderer, noch subjektiverer Faktor ist, Lebenszufriedenheit und ihre Verbindung mit dem Gehalt. Leid tun muss einem eh keiner in einer dieser Positionen und ab einer bestimmten Stufe nimmt der Grenznutzen des Gehalts ab, dazu gibt's inzwischen genug Studien, einfach mal googeln. Die kommen oft zu dem Ergebnis, ab 5.000 Euro netto monatlich wird man nicht spürbar zufriedener im Leben, in diesen Breitengraden, in dieser Zeit. Nehmen wir das mal als gegeben hin.
Mal mit der eigenen Nahbereichsempirie abgeglichen (hab's selbst noch vor mir): Was doch für die, die notentechnisch überhaupt die Wahl haben, immer häufiger wird, sind 1-5 Jahre GK und dann öD oder Unternehmen. Jetzt wurde schon gesagt, dass man im Unternehmen gehaltstechnisch an das wird anknüpfen können, was man vorher verdient hat, 100.000 schon das höchste der Gefühle sein dürften. Ich kenne einen Menschen, der Senior Counsel eines DAX-Unternehmens ist, der war aber auch 10 Jahre in der GK und da ging's nicht weiter. Der wird vielleicht mehr verdienen. Aber, wie schon gesagt, wie rar sind diese Stellen, wieviel Vorerfahrung muss man mitbringen ?
Nehmen wir mal an, jemand steigt in einer GK ein und verdient im ersten Jahr 100.000. Wir nehmen mal an, er will einen "normalen", verlässlichen Zehn-Stunden-Arbeitstag und geht deshalb nicht in transaktionsabhängige Bereiche, verzichtet daher auf die ganz großen Gehälter bei Milbank und Co, verzichtet vielleicht auch auf lukrative(re) Boni. Sagen wir, er streicht im Jahr noch 5.000 Bonus ein. Bis zum 5. Jahr steigt er vielleicht auf 120.000. Sagen wir, mit 10.000 Bonus. Er/Sie liegt bei effektiv 130.000, er/sie ist 33-35, wird kein Partner mehr werden, will vielleicht etwas runterfahren wegen Partnerschaft/Ehe/Kids. Der Mensch geht zum Mandanten in die Rechtsabteilung, macht dort mit 80.000-100.000 weiter.
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, KK-Zusatzbeitrag 0,9 %: Der GK-Mensch ist in unserem Beispiel zu Beginn bei min. gerundet 4700, im 5. Jahr bei max. 6100 netto. In der Rechtsabteilung kommt er auf 3800-4700.
Nehmen wir an, der Mensch ist verheiratet, hat 2 Kinder, SK 3, "ideales" Ehegattensplitting (wo gibts das denn noch?), 2x Kinderfreibetrag: In der GK landet er bei min. 5400, max. 6900 netto. In der Rechtsabteilung bei 4400-5400.
Angenommen, der Mensch geht in die Justiz, macht dort mit R1 weiter, seine Vorerfahrungszeit wird ihm voll angerechnet. NRW ist recht repräsentativ als bevölkerungsreichstes Bundesland mit mehreren GK-Standorten und einer im Ländervergleich stabilen Platzierung im vorderen Drittel in der Besoldung auf allen Erfahrungsstufen:
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, Einstieg in Stufe 4 wären 3200 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Erfahrungsstufe Stand 2019 4600 Euro, abzgl. PKV, deren Beiträge dann vermutlich höher sind.
verheiratet, 2 Kinder, SK 3 usw: wären 4000 in Stufe 4 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Stufe Stand 2019 5600 abzgl. PKV.
Altersvorsorge einmal komplett beiseite gelassen, weil Rente/Berufsständische Versorgung/Pensionsanspruch gerade für die nächsten Jahrzehnte schwer zu kalkulieren sind und einander vielleicht auch wirklich aufwiegen.
Wenn man jetzt mal auf den "Zufriedenheits-Peak" von 5000 netto monatlich rekurriert, stellt man fest, dass man in der GK dort sehr schnell landet, die Erfahrung aber lehrt, dass die allermeisten auch nicht wesentlich darüber hinaus kommen, weil sie vorher gehen und dann sich im Unternehmen dort einpendeln oder aber in der Justiz dort oder noch etwas drüber ganz am Schluss landen, das aber eben sicher.
Man braucht ja auch noch Ziele im Leben, gerade im Alter - und wenn es denn wirklich nur das Gehalt ist ;)
Ok, schön und gut, aber ob du mit 60 5000 netto verdienst oder 5000 netto ab dem 30. Lebensjahr ist schon ein Unterschied.
Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
08.04.2020, 22:13
(08.04.2020, 21:45)Gast schrieb:(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb:(08.04.2020, 21:07)Gast schrieb:(08.04.2020, 20:26)Gast schrieb: Die jüngsten Posts zeigen doch, dass der Vergleich Richterbesoldung/Kanzleigehalt nur sehr bedingt, nämlich durch Lebensplanung (und die kann sich auch unfreiwillig ändern), getroffen werden kann. Ein Faktor ist Familie (Partnerschaft/Heirat/Kinder, dann ist der öD schon wegen der Kinder- und Familienzuschläge, v.a. aber wegen Sicherheit und Vereinbarkeit im Vorteil, das bestreitet vermutlich niemand), ein anderer der Ort (bin ich mit R1 schon im oberen Drittel meiner kleineren Großstadt im strukturschwachen Raum oder im Durchschnitt einer auch wirtschaftlich pulsierenden Metropolse und wie sieht denn der Freundeskreis eigentlich aus, mit dem man sich, ob man will oder nicht, dann doch mal vergleicht - oder verglichen wird).
Ein anderer, noch subjektiverer Faktor ist, Lebenszufriedenheit und ihre Verbindung mit dem Gehalt. Leid tun muss einem eh keiner in einer dieser Positionen und ab einer bestimmten Stufe nimmt der Grenznutzen des Gehalts ab, dazu gibt's inzwischen genug Studien, einfach mal googeln. Die kommen oft zu dem Ergebnis, ab 5.000 Euro netto monatlich wird man nicht spürbar zufriedener im Leben, in diesen Breitengraden, in dieser Zeit. Nehmen wir das mal als gegeben hin.
Mal mit der eigenen Nahbereichsempirie abgeglichen (hab's selbst noch vor mir): Was doch für die, die notentechnisch überhaupt die Wahl haben, immer häufiger wird, sind 1-5 Jahre GK und dann öD oder Unternehmen. Jetzt wurde schon gesagt, dass man im Unternehmen gehaltstechnisch an das wird anknüpfen können, was man vorher verdient hat, 100.000 schon das höchste der Gefühle sein dürften. Ich kenne einen Menschen, der Senior Counsel eines DAX-Unternehmens ist, der war aber auch 10 Jahre in der GK und da ging's nicht weiter. Der wird vielleicht mehr verdienen. Aber, wie schon gesagt, wie rar sind diese Stellen, wieviel Vorerfahrung muss man mitbringen ?
Nehmen wir mal an, jemand steigt in einer GK ein und verdient im ersten Jahr 100.000. Wir nehmen mal an, er will einen "normalen", verlässlichen Zehn-Stunden-Arbeitstag und geht deshalb nicht in transaktionsabhängige Bereiche, verzichtet daher auf die ganz großen Gehälter bei Milbank und Co, verzichtet vielleicht auch auf lukrative(re) Boni. Sagen wir, er streicht im Jahr noch 5.000 Bonus ein. Bis zum 5. Jahr steigt er vielleicht auf 120.000. Sagen wir, mit 10.000 Bonus. Er/Sie liegt bei effektiv 130.000, er/sie ist 33-35, wird kein Partner mehr werden, will vielleicht etwas runterfahren wegen Partnerschaft/Ehe/Kids. Der Mensch geht zum Mandanten in die Rechtsabteilung, macht dort mit 80.000-100.000 weiter.
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, KK-Zusatzbeitrag 0,9 %: Der GK-Mensch ist in unserem Beispiel zu Beginn bei min. gerundet 4700, im 5. Jahr bei max. 6100 netto. In der Rechtsabteilung kommt er auf 3800-4700.
Nehmen wir an, der Mensch ist verheiratet, hat 2 Kinder, SK 3, "ideales" Ehegattensplitting (wo gibts das denn noch?), 2x Kinderfreibetrag: In der GK landet er bei min. 5400, max. 6900 netto. In der Rechtsabteilung bei 4400-5400.
Angenommen, der Mensch geht in die Justiz, macht dort mit R1 weiter, seine Vorerfahrungszeit wird ihm voll angerechnet. NRW ist recht repräsentativ als bevölkerungsreichstes Bundesland mit mehreren GK-Standorten und einer im Ländervergleich stabilen Platzierung im vorderen Drittel in der Besoldung auf allen Erfahrungsstufen:
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, Einstieg in Stufe 4 wären 3200 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Erfahrungsstufe Stand 2019 4600 Euro, abzgl. PKV, deren Beiträge dann vermutlich höher sind.
verheiratet, 2 Kinder, SK 3 usw: wären 4000 in Stufe 4 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Stufe Stand 2019 5600 abzgl. PKV.
Altersvorsorge einmal komplett beiseite gelassen, weil Rente/Berufsständische Versorgung/Pensionsanspruch gerade für die nächsten Jahrzehnte schwer zu kalkulieren sind und einander vielleicht auch wirklich aufwiegen.
Wenn man jetzt mal auf den "Zufriedenheits-Peak" von 5000 netto monatlich rekurriert, stellt man fest, dass man in der GK dort sehr schnell landet, die Erfahrung aber lehrt, dass die allermeisten auch nicht wesentlich darüber hinaus kommen, weil sie vorher gehen und dann sich im Unternehmen dort einpendeln oder aber in der Justiz dort oder noch etwas drüber ganz am Schluss landen, das aber eben sicher.
Man braucht ja auch noch Ziele im Leben, gerade im Alter - und wenn es denn wirklich nur das Gehalt ist ;)
Ok, schön und gut, aber ob du mit 60 5000 netto verdienst oder 5000 netto ab dem 30. Lebensjahr ist schon ein Unterschied.
Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
Bei uns in Hamburg würde ich grob schätzen so knapp 60% waren vor der GK.
Unabhängig davon fängt auch niemand auf Stufe 1 der Besoldungstabelle an, da Vorerfahrungen sehr großzügig anerkannt werden. Bei mir wurden die GK-Zeit, die Promotionszeit und Zeit als Wissmit anerkannt. Mein fiktiver Berufsstaat lag damit rechnerisch Jahre vor meinem zweiten Examen. Damit lag mein Gehalt zwar immer noch weit unter meinem letzten Gehalt in der GK, aber beim Einstieg mit 35 hatte ich mit R1 samt Familienzuschlag abzgl. PKV rund 4 netto. Mit Prüfertätigkeit und Lehrtätigkeit kommt man dann im Schnitt auf 4.500 EUR netto. Und wer mit 35 keinen Partner an der Seite hat (der auch was mit zumFamilieneinkommen beiträgt) tut mir auch leid...
Ich kann verstehen das man mit 30 den GK-Deal vorzieht...habe ich auch getan. Aber wir sprechen uns in 5 Jahren nochmal. Dann hat sich der Fokus nochmal verschoben!
08.04.2020, 22:28
(08.04.2020, 22:13)GastHH schrieb:(08.04.2020, 21:45)Gast schrieb:(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb:(08.04.2020, 21:07)Gast schrieb:(08.04.2020, 20:26)Gast schrieb: Die jüngsten Posts zeigen doch, dass der Vergleich Richterbesoldung/Kanzleigehalt nur sehr bedingt, nämlich durch Lebensplanung (und die kann sich auch unfreiwillig ändern), getroffen werden kann. Ein Faktor ist Familie (Partnerschaft/Heirat/Kinder, dann ist der öD schon wegen der Kinder- und Familienzuschläge, v.a. aber wegen Sicherheit und Vereinbarkeit im Vorteil, das bestreitet vermutlich niemand), ein anderer der Ort (bin ich mit R1 schon im oberen Drittel meiner kleineren Großstadt im strukturschwachen Raum oder im Durchschnitt einer auch wirtschaftlich pulsierenden Metropolse und wie sieht denn der Freundeskreis eigentlich aus, mit dem man sich, ob man will oder nicht, dann doch mal vergleicht - oder verglichen wird).
Ein anderer, noch subjektiverer Faktor ist, Lebenszufriedenheit und ihre Verbindung mit dem Gehalt. Leid tun muss einem eh keiner in einer dieser Positionen und ab einer bestimmten Stufe nimmt der Grenznutzen des Gehalts ab, dazu gibt's inzwischen genug Studien, einfach mal googeln. Die kommen oft zu dem Ergebnis, ab 5.000 Euro netto monatlich wird man nicht spürbar zufriedener im Leben, in diesen Breitengraden, in dieser Zeit. Nehmen wir das mal als gegeben hin.
Mal mit der eigenen Nahbereichsempirie abgeglichen (hab's selbst noch vor mir): Was doch für die, die notentechnisch überhaupt die Wahl haben, immer häufiger wird, sind 1-5 Jahre GK und dann öD oder Unternehmen. Jetzt wurde schon gesagt, dass man im Unternehmen gehaltstechnisch an das wird anknüpfen können, was man vorher verdient hat, 100.000 schon das höchste der Gefühle sein dürften. Ich kenne einen Menschen, der Senior Counsel eines DAX-Unternehmens ist, der war aber auch 10 Jahre in der GK und da ging's nicht weiter. Der wird vielleicht mehr verdienen. Aber, wie schon gesagt, wie rar sind diese Stellen, wieviel Vorerfahrung muss man mitbringen ?
Nehmen wir mal an, jemand steigt in einer GK ein und verdient im ersten Jahr 100.000. Wir nehmen mal an, er will einen "normalen", verlässlichen Zehn-Stunden-Arbeitstag und geht deshalb nicht in transaktionsabhängige Bereiche, verzichtet daher auf die ganz großen Gehälter bei Milbank und Co, verzichtet vielleicht auch auf lukrative(re) Boni. Sagen wir, er streicht im Jahr noch 5.000 Bonus ein. Bis zum 5. Jahr steigt er vielleicht auf 120.000. Sagen wir, mit 10.000 Bonus. Er/Sie liegt bei effektiv 130.000, er/sie ist 33-35, wird kein Partner mehr werden, will vielleicht etwas runterfahren wegen Partnerschaft/Ehe/Kids. Der Mensch geht zum Mandanten in die Rechtsabteilung, macht dort mit 80.000-100.000 weiter.
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, KK-Zusatzbeitrag 0,9 %: Der GK-Mensch ist in unserem Beispiel zu Beginn bei min. gerundet 4700, im 5. Jahr bei max. 6100 netto. In der Rechtsabteilung kommt er auf 3800-4700.
Nehmen wir an, der Mensch ist verheiratet, hat 2 Kinder, SK 3, "ideales" Ehegattensplitting (wo gibts das denn noch?), 2x Kinderfreibetrag: In der GK landet er bei min. 5400, max. 6900 netto. In der Rechtsabteilung bei 4400-5400.
Angenommen, der Mensch geht in die Justiz, macht dort mit R1 weiter, seine Vorerfahrungszeit wird ihm voll angerechnet. NRW ist recht repräsentativ als bevölkerungsreichstes Bundesland mit mehreren GK-Standorten und einer im Ländervergleich stabilen Platzierung im vorderen Drittel in der Besoldung auf allen Erfahrungsstufen:
Brutto-Netto SK 1, keine Kirchensteuer, Einstieg in Stufe 4 wären 3200 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Erfahrungsstufe Stand 2019 4600 Euro, abzgl. PKV, deren Beiträge dann vermutlich höher sind.
verheiratet, 2 Kinder, SK 3 usw: wären 4000 in Stufe 4 bei PKV-Kosten iHv 300, in der höchsten Stufe Stand 2019 5600 abzgl. PKV.
Altersvorsorge einmal komplett beiseite gelassen, weil Rente/Berufsständische Versorgung/Pensionsanspruch gerade für die nächsten Jahrzehnte schwer zu kalkulieren sind und einander vielleicht auch wirklich aufwiegen.
Wenn man jetzt mal auf den "Zufriedenheits-Peak" von 5000 netto monatlich rekurriert, stellt man fest, dass man in der GK dort sehr schnell landet, die Erfahrung aber lehrt, dass die allermeisten auch nicht wesentlich darüber hinaus kommen, weil sie vorher gehen und dann sich im Unternehmen dort einpendeln oder aber in der Justiz dort oder noch etwas drüber ganz am Schluss landen, das aber eben sicher.
Man braucht ja auch noch Ziele im Leben, gerade im Alter - und wenn es denn wirklich nur das Gehalt ist ;)
Ok, schön und gut, aber ob du mit 60 5000 netto verdienst oder 5000 netto ab dem 30. Lebensjahr ist schon ein Unterschied.
Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
Bei uns in Hamburg würde ich grob schätzen so knapp 60% waren vor der GK.
Unabhängig davon fängt auch niemand auf Stufe 1 der Besoldungstabelle an, da Vorerfahrungen sehr großzügig anerkannt werden. Bei mir wurden die GK-Zeit, die Promotionszeit und Zeit als Wissmit anerkannt. Mein fiktiver Berufsstaat lag damit rechnerisch Jahre vor meinem zweiten Examen. Damit lag mein Gehalt zwar immer noch weit unter meinem letzten Gehalt in der GK, aber beim Einstieg mit 35 hatte ich mit R1 samt Familienzuschlag abzgl. PKV rund 4 netto. Mit Prüfertätigkeit und Lehrtätigkeit kommt man dann im Schnitt auf 4.500 EUR netto. Und wer mit 35 keinen Partner an der Seite hat (der auch was mit zumFamilieneinkommen beiträgt) tut mir auch leid...
Ich kann verstehen das man mit 30 den GK-Deal vorzieht...habe ich auch getan. Aber wir sprechen uns in 5 Jahren nochmal. Dann hat sich der Fokus nochmal verschoben!
36 hier. Ich bleibe in der GK. Meine Freunde in der Justiz arbeiten alle nicht weniger als ich und verdienen die Hälfte. Nein danke.
08.04.2020, 23:39
(08.04.2020, 22:28)Gast schrieb:(08.04.2020, 22:13)GastHH schrieb:(08.04.2020, 21:45)Gast schrieb:(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb:(08.04.2020, 21:07)Gast schrieb: Ok, schön und gut, aber ob du mit 60 5000 netto verdienst oder 5000 netto ab dem 30. Lebensjahr ist schon ein Unterschied.
Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
Bei uns in Hamburg würde ich grob schätzen so knapp 60% waren vor der GK.
Unabhängig davon fängt auch niemand auf Stufe 1 der Besoldungstabelle an, da Vorerfahrungen sehr großzügig anerkannt werden. Bei mir wurden die GK-Zeit, die Promotionszeit und Zeit als Wissmit anerkannt. Mein fiktiver Berufsstaat lag damit rechnerisch Jahre vor meinem zweiten Examen. Damit lag mein Gehalt zwar immer noch weit unter meinem letzten Gehalt in der GK, aber beim Einstieg mit 35 hatte ich mit R1 samt Familienzuschlag abzgl. PKV rund 4 netto. Mit Prüfertätigkeit und Lehrtätigkeit kommt man dann im Schnitt auf 4.500 EUR netto. Und wer mit 35 keinen Partner an der Seite hat (der auch was mit zumFamilieneinkommen beiträgt) tut mir auch leid...
Ich kann verstehen das man mit 30 den GK-Deal vorzieht...habe ich auch getan. Aber wir sprechen uns in 5 Jahren nochmal. Dann hat sich der Fokus nochmal verschoben!
36 hier. Ich bleibe in der GK. Meine Freunde in der Justiz arbeiten alle nicht weniger als ich und verdienen die Hälfte. Nein danke.
Die Erfahrung kann ich so nicht teilen. Hier wurde angegeben, dass Proberichter idR ca 45 Stunden arbeiten. Nach Befragungen vom DRB sind es ebenfalls zwischen 42-46 soweit ich mich erinnere. In der GK ist es idR und im Durchschnitt wohl deutlich mehr.
08.04.2020, 23:55
(08.04.2020, 22:28)Gast schrieb:(08.04.2020, 22:13)GastHH schrieb:(08.04.2020, 21:45)Gast schrieb:(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb:(08.04.2020, 21:07)Gast schrieb: Ok, schön und gut, aber ob du mit 60 5000 netto verdienst oder 5000 netto ab dem 30. Lebensjahr ist schon ein Unterschied.
Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
Bei uns in Hamburg würde ich grob schätzen so knapp 60% waren vor der GK.
Unabhängig davon fängt auch niemand auf Stufe 1 der Besoldungstabelle an, da Vorerfahrungen sehr großzügig anerkannt werden. Bei mir wurden die GK-Zeit, die Promotionszeit und Zeit als Wissmit anerkannt. Mein fiktiver Berufsstaat lag damit rechnerisch Jahre vor meinem zweiten Examen. Damit lag mein Gehalt zwar immer noch weit unter meinem letzten Gehalt in der GK, aber beim Einstieg mit 35 hatte ich mit R1 samt Familienzuschlag abzgl. PKV rund 4 netto. Mit Prüfertätigkeit und Lehrtätigkeit kommt man dann im Schnitt auf 4.500 EUR netto. Und wer mit 35 keinen Partner an der Seite hat (der auch was mit zumFamilieneinkommen beiträgt) tut mir auch leid...
Ich kann verstehen das man mit 30 den GK-Deal vorzieht...habe ich auch getan. Aber wir sprechen uns in 5 Jahren nochmal. Dann hat sich der Fokus nochmal verschoben!
36 hier. Ich bleibe in der GK. Meine Freunde in der Justiz arbeiten alle nicht weniger als ich und verdienen die Hälfte. Nein danke.
Arbeitest du in Hamburg? Kannst du mich da einschleusen mit 2 x 5,x, egal als was? Ich will eine neue Wohnung, weil mein Vermieter verkaufen will und während Corona jetzt ständig Kaufinteressenten einladen will. Und damit das Arbeitsamt meinen Umzug bezahlt, brauche ich erst mal eine Stelle...
09.04.2020, 06:48
Die Hamburger Situation ist besonders günstig - gute technische und sonstige Ausstattung der Justiz und im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt besonders günstige Vergütung.
Berlin hängt da etwas hinterher, z.B. werden hier ausschließlich Erfahrungszeiten nach dem Assessorexamen angerechnet...
Berlin hängt da etwas hinterher, z.B. werden hier ausschließlich Erfahrungszeiten nach dem Assessorexamen angerechnet...
09.04.2020, 07:39
(09.04.2020, 06:48)Auch Bln schrieb: Die Hamburger Situation ist besonders günstig - gute technische und sonstige Ausstattung der Justiz und im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt besonders günstige Vergütung.
Berlin hängt da etwas hinterher, z.B. werden hier ausschließlich Erfahrungszeiten nach dem Assessorexamen angerechnet...
Besonders günstige Vergütung würde ich schon wegen der Lebenshaltungskosten nicht unterschreiben, Hamburg und Berlin haben aber auch weniger Erfahrungsstufen als die Flächenländer, weshalb das Ende der Fahnenstange recht zügig erreicht ist. Im Besoldungsvergleich ist Hamburg am Anfang und auch noch nach 10 Jahren zwar vorn dabei, am Ende dadurch aber recht weit hinten: https://www.richterbesoldung.de/fileadmi...agramm.pdf
09.04.2020, 09:45
(09.04.2020, 07:39)Gast schrieb:(09.04.2020, 06:48)Auch Bln schrieb: Die Hamburger Situation ist besonders günstig - gute technische und sonstige Ausstattung der Justiz und im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt besonders günstige Vergütung.
Berlin hängt da etwas hinterher, z.B. werden hier ausschließlich Erfahrungszeiten nach dem Assessorexamen angerechnet...
Besonders günstige Vergütung würde ich schon wegen der Lebenshaltungskosten nicht unterschreiben, Hamburg und Berlin haben aber auch weniger Erfahrungsstufen als die Flächenländer, weshalb das Ende der Fahnenstange recht zügig erreicht ist. Im Besoldungsvergleich ist Hamburg am Anfang und auch noch nach 10 Jahren zwar vorn dabei, am Ende dadurch aber recht weit hinten: https://www.richterbesoldung.de/fileadmi...agramm.pdf
Danke für die Tabelle.
Die Lebenshaltungskosten sind in Hamburg und Berlin in der Tat nicht zu unterschätzen - Berlin hatte seit ca. 2014/15 ja massiv nachgezogen, insb. was Mieten und Kaufpreise für Immobilien angeht.
Aber man kann halt langfristig finanzieren, so dass es für eine ordentliche Wohnung dennoch reichen kann. Nur das Penthouse ist halt anderen Verdienstgruppen vorbehalten ;)
In meinem persönlichen Umfeld sind im Übrigen einige Senior/Principal Associates (Tier 1), Salary Partner (Boutique), Partner (Boutique und Spin-Offs) sowie Syndiki (Immobilien und Medien).
Ich kann für diese "ältere" Generation nicht zu unbedingt bestätigen, dass man den R1 Richter um seine Besoldung oder sonst etwas beneiden würde...
Vielmehr erscheint es in meinem juristischen Freundes- und Bekanntenkreis eine -entschuldigt die Ehrlichkeit- Geschlechter- oder Typenfrage zu sein, ob man in die freie Wirtschaft, ein Ministerium/eine Behörde oder die Justiz wechselt.
Das vergessen wir hier häufig: Jura ist ein Studienfach, das einem viele Türen öffnen kann und es ist gibt viele unterschiedliche Tätigkeitsbereiche. Deswegen guckt, was zu und für Euch am besten passt und schaut nicht nur auf das Einstiegsgehalt!
09.04.2020, 10:01
(08.04.2020, 23:39)Gast schrieb:(08.04.2020, 22:28)Gast schrieb:(08.04.2020, 22:13)GastHH schrieb:(08.04.2020, 21:45)Gast schrieb:(08.04.2020, 21:23)Gast2.0 schrieb: Du hast die Aussage nicht verstanden: Wirklich interessant wird der Vergleich doch erst mit 40 und später, da die die Leute nur bis +/- 35 in der GK bleiben...
Viele Richter der "jüngeren" Generation haben sich 5 Jahre ein Polster in der GK angelegt und sich dann gewechselt. Dann hat man das Eigenkapital für die Immobilie drin und kann in die Familienplanung übergehen...das ist doch in den Metropolen der Standartweg geworden...
Naja sooo viele Richter waren jetzt auch keine 5 Jahre in der GK. Die fangen mit mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 netto an und steigen alle zwei Jahre um ein paar hundert Euro.
Bei uns in Hamburg würde ich grob schätzen so knapp 60% waren vor der GK.
Unabhängig davon fängt auch niemand auf Stufe 1 der Besoldungstabelle an, da Vorerfahrungen sehr großzügig anerkannt werden. Bei mir wurden die GK-Zeit, die Promotionszeit und Zeit als Wissmit anerkannt. Mein fiktiver Berufsstaat lag damit rechnerisch Jahre vor meinem zweiten Examen. Damit lag mein Gehalt zwar immer noch weit unter meinem letzten Gehalt in der GK, aber beim Einstieg mit 35 hatte ich mit R1 samt Familienzuschlag abzgl. PKV rund 4 netto. Mit Prüfertätigkeit und Lehrtätigkeit kommt man dann im Schnitt auf 4.500 EUR netto. Und wer mit 35 keinen Partner an der Seite hat (der auch was mit zumFamilieneinkommen beiträgt) tut mir auch leid...
Ich kann verstehen das man mit 30 den GK-Deal vorzieht...habe ich auch getan. Aber wir sprechen uns in 5 Jahren nochmal. Dann hat sich der Fokus nochmal verschoben!
36 hier. Ich bleibe in der GK. Meine Freunde in der Justiz arbeiten alle nicht weniger als ich und verdienen die Hälfte. Nein danke.
Die Erfahrung kann ich so nicht teilen. Hier wurde angegeben, dass Proberichter idR ca 45 Stunden arbeiten. Nach Befragungen vom DRB sind es ebenfalls zwischen 42-46 soweit ich mich erinnere. In der GK ist es idR und im Durchschnitt wohl deutlich mehr.
Naja "deutlich" würde ich nicht unterschreiben. Ich arbeite in der GK im Schnitt so 55 Stunden in der Woche, was auch nach azur ca. dem Marktdurchschnitt entspricht. Das bedeutet konkret etwa 9-19/20 Uhr. Meine Freunde auf R1 sind auch kaum je vor 18 Uhr fertig, so groß ist der persönliche Unterschied da für mich nicht - insbesondere wenn man für 1-2 Stunden mehr am Tag fast das Doppelte bekommt.