17.07.2019, 15:42
Weiß jmd. wie oft im Jahr der Richterwahlausschuss in Berlin "tagt" und welche Reihenfolge gilt:
Einstellungsgespräch - Amtsarzt - Richterwahlausschuss oder Letzterer vor dem Amtsarzt?
Liebe Grüße aus Berlin
Einstellungsgespräch - Amtsarzt - Richterwahlausschuss oder Letzterer vor dem Amtsarzt?
Liebe Grüße aus Berlin
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
17.07.2019, 16:03
Dem Vernehmen nach tagt der RWA zwei Mal im Jahr. Einmal im Frühling und einmal im Sommer/Herbst. Der nächste Termin ist wohl Mitte August.
Die Reihenfolge ist Auswahlgespräch - Amtsarzt - Richterwahlausschuss.
Die Reihenfolge ist Auswahlgespräch - Amtsarzt - Richterwahlausschuss.
17.07.2019, 16:05
Pardon, Mitte September war gemeint als nächster Termin.
Habe leider keine Edit-Funktion gefunden.
Habe leider keine Edit-Funktion gefunden.
20.07.2019, 11:04
der richterwahlausschuss wird in berlin am 18.09.2019 das nächste mal tagen. dann vermutlich erst wieder nächstes jahr. (?) habe selber dieses jahr an auswahlgesprächen teilgenommen, daher weiß ich das mit sicherheit.
erst gespräch in der senatsverwaltung, dann gesundheitscheck am lageso (oder wenn du noch nicht in Berlin wohnt bei dem Gesundheitsamt, das für deinen Wohnort zuständig ist), dann wahl durch ri-wahlausschuss und dann ernennung durch justiz- Europa- und antidiskriminierungs-senator.
erst gespräch in der senatsverwaltung, dann gesundheitscheck am lageso (oder wenn du noch nicht in Berlin wohnt bei dem Gesundheitsamt, das für deinen Wohnort zuständig ist), dann wahl durch ri-wahlausschuss und dann ernennung durch justiz- Europa- und antidiskriminierungs-senator.
20.07.2019, 12:26
Lieben Dank für die konkrete Info!
Wann genau das erste Mal im nächsten Jahr weißt du nicht zufällig?
Magst du vielleicht auch noch berichten, was du so gefragt wurdest bzw. erzählen durftest beim Auswahlgespräch und beim Lageso?
Der Richterwahlausschuss schließt sich doch aber in 100% der Fälle den Kollegen des Auswahlgesprächs an oder gab es da mal jmd., der dort noch aussortiert wurde?
Wann genau das erste Mal im nächsten Jahr weißt du nicht zufällig?
Magst du vielleicht auch noch berichten, was du so gefragt wurdest bzw. erzählen durftest beim Auswahlgespräch und beim Lageso?
Der Richterwahlausschuss schließt sich doch aber in 100% der Fälle den Kollegen des Auswahlgesprächs an oder gab es da mal jmd., der dort noch aussortiert wurde?
20.07.2019, 20:38
(20.07.2019, 11:04)Gast schrieb: der richterwahlausschuss wird in berlin am 18.09.2019 das nächste mal tagen. dann vermutlich erst wieder nächstes jahr. (?) habe selber dieses jahr an auswahlgesprächen teilgenommen, daher weiß ich das mit sicherheit.Mir wurde gesagt, dass der Richterwahlausschuss am 04.12.2019 tagt. Ich habe im August mein Auswahlgespräch.
erst gespräch in der senatsverwaltung, dann gesundheitscheck am lageso (oder wenn du noch nicht in Berlin wohnt bei dem Gesundheitsamt, das für deinen Wohnort zuständig ist), dann wahl durch ri-wahlausschuss und dann ernennung durch justiz- Europa- und antidiskriminierungs-senator.
22.07.2019, 18:19
Und wer hat nun Recht
22.07.2019, 23:43
der richterwahlausschauss tagt definitiv am 18.09. ich hatte mein gespräch im märz. dann scheint der nächste termin im dezember stattzufinden.
22.07.2019, 23:47
Hatte schonmal einen Erfahrungsbericht hier gepostet. Kopiere den einfach mal hier hinein und hoffe das ist ok..
"Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht aus Berlin:
Habe mich im November 2018 unmittelbar nach dem 2 Staatsexamen in Berlin beworben.
Das Gespräch fand dann im März 2019 statt im Gebäude der Senatsverwaltung für Justiz (u.a.) in der Salzburger Str in Berlin-Schöneberg, in welchem auch das GJPA untergebracht ist. Dies dürfte den Berliner Studenten und Referendaren bestens vertraut sein. Kommission 4 Personen, Oberstaatsanwält(Innen) und Richter(Innen). Sitzordnung ähnlich wie mdl. Prüfung. Vor und nach mir waren andere Assessoren dran.
Das Gespräch war etwas unterkühlt und begann damit, dass ich erstmal zu meiner Person vortragen sollte, was mir in der Situation irgendwie nicht so leicht gefallen ist, wahrscheinlich wegen der Aufregung. Dann folgten Fragen zu meiner Ausbildung, dabei wurde ich u.a. auch darauf angesprochen, dass sowohl meine Schulzeit, als auch mein Jura-Studium länger gedauert hätten, als vorgesehen. Wahrscheinlich wollte die Kommission sehen, wie ich auf solche kritische Nachfrage reagiere. Hab versucht trotzdem tapfer zu lächeln.
Dann sollte ich erzählen wo meine Stärken und wo meine Schwächen lägen. Habe versucht irgendetwas unverfängliches zu antworten bzw. meine "Schwäche" als versteckte Stärke zu verkaufen. Meine Antwort war, dass ich mich manchmal selber sehr unter Druck setze um alles perfekt zu machen. Keine Ahnung, wie das ankam um ehrlich zu sein (Kommission behielt die ganze Zeit Pokerface, bzw. schaute gleichbleibend streng).
Es folgten dann die allseits bekannten Fragen um die sozialen Kompetenzen abzuprüfen. Kurz zusammengefasst:
1) Sie sind Staatsanwalt. Ihre Geschäftsstelle leitet Fax der Polizei (entlastende Beweise) erst zu, nachdem Sie bereits in der Sache einen HB beantragt haben. Was tun Sie jetzt? ("Erstmal Haftentlassung bewirken!") Wie gehen Sie mit der Situation auf der Geschäftsstelle um? Mitarbeiterin wird im persönlichen Gespräch anmaßend, wie reagieren Sie jetzt?
2) Sie sind Richter am AG, ihr Urteil in einer Mietsache wird von der Berufungskammer des LG aufgehoben. Sie haben erneut einen gleichgelagerten Fall zur Entscheidung vorliegen. Entscheiden Sie wieder gleich? Der Kläger verlangt, dass Sie wieder so wie davor entscheiden. Wie begegnen Sie diesem Verlangen? Kläger sagt, er verlässt den Saal nicht, bis Sie sich so entscheiden, wie er es möchte. Was tun Sie nun?
2) Sie sind Richter am Familiengericht. Kurz vor Feierabend spricht persönlich ein Vater vor und berichtet, er habe geteiltes Sorgerecht und die 14jährige Tochter weigere sich, in die Obhut der Mutter zurückzukehren. Er stellt Antrag auf einstweilige Anordnung. Was machen Sie? ("Ins FamFG schauen." - "Rechtliche Erwägungen können Sie jetzt mal außen vor lassen." - Aha. "Mutter anrufen." - "Mutter teilt mit, dass Tochter schwer krank ist und dringend zu ihr nach Hause muss, weil Vater die Therapie nicht durchführt." - "Ich appeliere an Vernunft der Tochter." allg. Heiterkeit.)
Danach wurde mir noch kurz der weitere Ablauf des Wahlverfahrens geschildert und dann war das Gespräch auch schon vorbei, Händeschütteln und Tschüß.
Anfang April habe ich telefonisch die Zusage bekommen, dass die Kommission mich zum Richterwahlausschuss vorschlagen werde.
Insgesamt war erträglich, ich habe mich nicht wirklich vorbereitet (keine Protokolle nur Hörensagen) und war trotzdem in der Lage, im Gespräch adäquat zu reagieren. Wer sich für eine Beschäftigung in der Justiz interessiert, sollte sich auf jeden Fall bewerben."
"Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht aus Berlin:
Habe mich im November 2018 unmittelbar nach dem 2 Staatsexamen in Berlin beworben.
Das Gespräch fand dann im März 2019 statt im Gebäude der Senatsverwaltung für Justiz (u.a.) in der Salzburger Str in Berlin-Schöneberg, in welchem auch das GJPA untergebracht ist. Dies dürfte den Berliner Studenten und Referendaren bestens vertraut sein. Kommission 4 Personen, Oberstaatsanwält(Innen) und Richter(Innen). Sitzordnung ähnlich wie mdl. Prüfung. Vor und nach mir waren andere Assessoren dran.
Das Gespräch war etwas unterkühlt und begann damit, dass ich erstmal zu meiner Person vortragen sollte, was mir in der Situation irgendwie nicht so leicht gefallen ist, wahrscheinlich wegen der Aufregung. Dann folgten Fragen zu meiner Ausbildung, dabei wurde ich u.a. auch darauf angesprochen, dass sowohl meine Schulzeit, als auch mein Jura-Studium länger gedauert hätten, als vorgesehen. Wahrscheinlich wollte die Kommission sehen, wie ich auf solche kritische Nachfrage reagiere. Hab versucht trotzdem tapfer zu lächeln.
Dann sollte ich erzählen wo meine Stärken und wo meine Schwächen lägen. Habe versucht irgendetwas unverfängliches zu antworten bzw. meine "Schwäche" als versteckte Stärke zu verkaufen. Meine Antwort war, dass ich mich manchmal selber sehr unter Druck setze um alles perfekt zu machen. Keine Ahnung, wie das ankam um ehrlich zu sein (Kommission behielt die ganze Zeit Pokerface, bzw. schaute gleichbleibend streng).
Es folgten dann die allseits bekannten Fragen um die sozialen Kompetenzen abzuprüfen. Kurz zusammengefasst:
1) Sie sind Staatsanwalt. Ihre Geschäftsstelle leitet Fax der Polizei (entlastende Beweise) erst zu, nachdem Sie bereits in der Sache einen HB beantragt haben. Was tun Sie jetzt? ("Erstmal Haftentlassung bewirken!") Wie gehen Sie mit der Situation auf der Geschäftsstelle um? Mitarbeiterin wird im persönlichen Gespräch anmaßend, wie reagieren Sie jetzt?
2) Sie sind Richter am AG, ihr Urteil in einer Mietsache wird von der Berufungskammer des LG aufgehoben. Sie haben erneut einen gleichgelagerten Fall zur Entscheidung vorliegen. Entscheiden Sie wieder gleich? Der Kläger verlangt, dass Sie wieder so wie davor entscheiden. Wie begegnen Sie diesem Verlangen? Kläger sagt, er verlässt den Saal nicht, bis Sie sich so entscheiden, wie er es möchte. Was tun Sie nun?
2) Sie sind Richter am Familiengericht. Kurz vor Feierabend spricht persönlich ein Vater vor und berichtet, er habe geteiltes Sorgerecht und die 14jährige Tochter weigere sich, in die Obhut der Mutter zurückzukehren. Er stellt Antrag auf einstweilige Anordnung. Was machen Sie? ("Ins FamFG schauen." - "Rechtliche Erwägungen können Sie jetzt mal außen vor lassen." - Aha. "Mutter anrufen." - "Mutter teilt mit, dass Tochter schwer krank ist und dringend zu ihr nach Hause muss, weil Vater die Therapie nicht durchführt." - "Ich appeliere an Vernunft der Tochter." allg. Heiterkeit.)
Danach wurde mir noch kurz der weitere Ablauf des Wahlverfahrens geschildert und dann war das Gespräch auch schon vorbei, Händeschütteln und Tschüß.
Anfang April habe ich telefonisch die Zusage bekommen, dass die Kommission mich zum Richterwahlausschuss vorschlagen werde.
Insgesamt war erträglich, ich habe mich nicht wirklich vorbereitet (keine Protokolle nur Hörensagen) und war trotzdem in der Lage, im Gespräch adäquat zu reagieren. Wer sich für eine Beschäftigung in der Justiz interessiert, sollte sich auf jeden Fall bewerben."
23.07.2019, 20:02
(22.07.2019, 23:47)Hi, ich habe auch Interesse mich zu bewerben. Darf ich fragen, mit welchen Noten Sie sich beworben haben? schrieb: Vielen Dank beste Grüße!
GastHatte schonmal einen Erfahrungsbericht hier gepostet. Kopiere den einfach mal hier hinein und hoffe das ist ok..
"Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht aus Berlin:
Habe mich im November 2018 unmittelbar nach dem 2 Staatsexamen in Berlin beworben.
Das Gespräch fand dann im März 2019 statt im Gebäude der Senatsverwaltung für Justiz (u.a.) in der Salzburger Str in Berlin-Schöneberg, in welchem auch das GJPA untergebracht ist. Dies dürfte den Berliner Studenten und Referendaren bestens vertraut sein. Kommission 4 Personen, Oberstaatsanwält(Innen) und Richter(Innen). Sitzordnung ähnlich wie mdl. Prüfung. Vor und nach mir waren andere Assessoren dran.
Das Gespräch war etwas unterkühlt und begann damit, dass ich erstmal zu meiner Person vortragen sollte, was mir in der Situation irgendwie nicht so leicht gefallen ist, wahrscheinlich wegen der Aufregung. Dann folgten Fragen zu meiner Ausbildung, dabei wurde ich u.a. auch darauf angesprochen, dass sowohl meine Schulzeit, als auch mein Jura-Studium länger gedauert hätten, als vorgesehen. Wahrscheinlich wollte die Kommission sehen, wie ich auf solche kritische Nachfrage reagiere. Hab versucht trotzdem tapfer zu lächeln.
Dann sollte ich erzählen wo meine Stärken und wo meine Schwächen lägen. Habe versucht irgendetwas unverfängliches zu antworten bzw. meine "Schwäche" als versteckte Stärke zu verkaufen. Meine Antwort war, dass ich mich manchmal selber sehr unter Druck setze um alles perfekt zu machen. Keine Ahnung, wie das ankam um ehrlich zu sein (Kommission behielt die ganze Zeit Pokerface, bzw. schaute gleichbleibend streng).
Es folgten dann die allseits bekannten Fragen um die sozialen Kompetenzen abzuprüfen. Kurz zusammengefasst:
1) Sie sind Staatsanwalt. Ihre Geschäftsstelle leitet Fax der Polizei (entlastende Beweise) erst zu, nachdem Sie bereits in der Sache einen HB beantragt haben. Was tun Sie jetzt? ("Erstmal Haftentlassung bewirken!") Wie gehen Sie mit der Situation auf der Geschäftsstelle um? Mitarbeiterin wird im persönlichen Gespräch anmaßend, wie reagieren Sie jetzt?
2) Sie sind Richter am AG, ihr Urteil in einer Mietsache wird von der Berufungskammer des LG aufgehoben. Sie haben erneut einen gleichgelagerten Fall zur Entscheidung vorliegen. Entscheiden Sie wieder gleich? Der Kläger verlangt, dass Sie wieder so wie davor entscheiden. Wie begegnen Sie diesem Verlangen? Kläger sagt, er verlässt den Saal nicht, bis Sie sich so entscheiden, wie er es möchte. Was tun Sie nun?
2) Sie sind Richter am Familiengericht. Kurz vor Feierabend spricht persönlich ein Vater vor und berichtet, er habe geteiltes Sorgerecht und die 14jährige Tochter weigere sich, in die Obhut der Mutter zurückzukehren. Er stellt Antrag auf einstweilige Anordnung. Was machen Sie? ("Ins FamFG schauen." - "Rechtliche Erwägungen können Sie jetzt mal außen vor lassen." - Aha. "Mutter anrufen." - "Mutter teilt mit, dass Tochter schwer krank ist und dringend zu ihr nach Hause muss, weil Vater die Therapie nicht durchführt." - "Ich appeliere an Vernunft der Tochter." allg. Heiterkeit.)
Danach wurde mir noch kurz der weitere Ablauf des Wahlverfahrens geschildert und dann war das Gespräch auch schon vorbei, Händeschütteln und Tschüß.
Anfang April habe ich telefonisch die Zusage bekommen, dass die Kommission mich zum Richterwahlausschuss vorschlagen werde.
Insgesamt war erträglich, ich habe mich nicht wirklich vorbereitet (keine Protokolle nur Hörensagen) und war trotzdem in der Lage, im Gespräch adäquat zu reagieren. Wer sich für eine Beschäftigung in der Justiz interessiert, sollte sich auf jeden Fall bewerben.