06.06.2025, 09:01
(05.06.2025, 19:02)Galatar schrieb:(05.06.2025, 18:54)Homer S. schrieb:(05.06.2025, 18:46)ranger schrieb: 34-40k Nettoumsatz pP pro MONAT sind heftig.
Selbst wenn man das zur Berücksichtigung der Kosten der Kanzlei vorsichtig durch drei teilte (Iudex non calculat) käme man bei 10-12k Nettogehalt pro Monat heraus. Um das zu verdienen, müsste man Brutto ca. 18k verdienen, auf das Jahr also knapp 200k. Das verdient man als Counsel bei den größeren Großkanzleien, also Gleiss, WC, Freshfields ..
jetzt rück endlich dein Gehalt heraus!
Wie kommst du da auf 12k netto? Der Kollege macht 34k Umsatz ohne Umsatzssteuer. Wenn davon 1/3 in seine Tasche gehen würde, wären das ≈10k brutto. Die sollten mE auch drin sein.
Wichtiger Maßstab für die nächsten Verhandlungen sollte sein, ob dein Chef den Umsatz auch ohne dich generieren könnte, also wie ersetzbar du bist.
+1, insbesondere bezüglich Ersetzbarkeit
Letztlich ist ja jeder ersetzbar, mache mir da keine Illusionen 🤷🏼♂️
Aber es ist halt ein ziemliches Spezialgebiet auf das man auch Bock haben muss und mein Chef issn streitbarer Charakter...freundlich ausgedrückt. Also man brauch schon bisschen dickere Nerven. Hab viele kommen und gehen sehen in den 5 Jahren die entweder mit ihm oder dem Rechtsgebiet nicht klar kamen. Würde behaupten 1 zu 1 bin ich aktuell unersetzbar. Aber klar wäre es möglich, dass sich jemand so einarbeitet dass er auf ähnliche Umsätze kommt...dauert halt nur etliche Monate.
06.06.2025, 11:27
Unterschätze niemals den "Geiz" eines Chefs, der sich das alles alleine aufgebaut hat und weiterhin akquiriert. Eine schlanke Kostenstruktur kannst du z.B. nicht als Argument für ein höheres Gehalt für dich anführen, weil das ja die gute wirtschaftliche Arbeit des Chefs ist.
Im Endeffekt ist alles zwischen 25-50% deines Jahresumsatzes als Gehalt irgendwie gerechtfertigt und kommt im Markt vor. Bei 450k Umsatz sprechen wir also über etwas im Bereich von ab 110k bis 200k Gehalt.
Bei deiner Konstellation würde ich aber eher im unteren Bereich schauen und sagen, dass du bei 120-150k nicht unglücklich sein solltest.
Im Endeffekt ist alles zwischen 25-50% deines Jahresumsatzes als Gehalt irgendwie gerechtfertigt und kommt im Markt vor. Bei 450k Umsatz sprechen wir also über etwas im Bereich von ab 110k bis 200k Gehalt.
Bei deiner Konstellation würde ich aber eher im unteren Bereich schauen und sagen, dass du bei 120-150k nicht unglücklich sein solltest.
06.06.2025, 12:12
(06.06.2025, 09:01)rechtsanwendender schrieb:(05.06.2025, 19:02)Galatar schrieb:(05.06.2025, 18:54)Homer S. schrieb:(05.06.2025, 18:46)ranger schrieb: 34-40k Nettoumsatz pP pro MONAT sind heftig.
Selbst wenn man das zur Berücksichtigung der Kosten der Kanzlei vorsichtig durch drei teilte (Iudex non calculat) käme man bei 10-12k Nettogehalt pro Monat heraus. Um das zu verdienen, müsste man Brutto ca. 18k verdienen, auf das Jahr also knapp 200k. Das verdient man als Counsel bei den größeren Großkanzleien, also Gleiss, WC, Freshfields ..
jetzt rück endlich dein Gehalt heraus!
Wie kommst du da auf 12k netto? Der Kollege macht 34k Umsatz ohne Umsatzssteuer. Wenn davon 1/3 in seine Tasche gehen würde, wären das ≈10k brutto. Die sollten mE auch drin sein.
Wichtiger Maßstab für die nächsten Verhandlungen sollte sein, ob dein Chef den Umsatz auch ohne dich generieren könnte, also wie ersetzbar du bist.
+1, insbesondere bezüglich Ersetzbarkeit
Letztlich ist ja jeder ersetzbar, mache mir da keine Illusionen 🤷🏼♂️
Aber es ist halt ein ziemliches Spezialgebiet auf das man auch Bock haben muss und mein Chef issn streitbarer Charakter...freundlich ausgedrückt. Also man brauch schon bisschen dickere Nerven. Hab viele kommen und gehen sehen in den 5 Jahren die entweder mit ihm oder dem Rechtsgebiet nicht klar kamen. Würde behaupten 1 zu 1 bin ich aktuell unersetzbar. Aber klar wäre es möglich, dass sich jemand so einarbeitet dass er auf ähnliche Umsätze kommt...dauert halt nur etliche Monate.
Absolut. Ging mir bei dem Gedanke mehr darum, ob dein Chef (zunächst) deutlich weniger verdienen würde, wenn du weg wärst. Wenn ein neuer Berufsträger (sofern man den bekommt) in den ersten Jahren relativ sicher "nur" 20k Umsatz machen würde, wäre das ja ein gutes Argument für dich.
06.06.2025, 12:58
Dann stellt der Chef halt zwei ein. Am Ende hast du kein portable Business und daher ist dein Hebel begrenzt.
06.06.2025, 13:43
(05.06.2025, 15:34)rechtsanwendender schrieb: Moin zusammen,
ich arbeite in einer ziemlich kleinen aber verhältnismäßig lukrativen Klitsche. Chef (Kanzleiinhaber) und 3 angestellte RA (einer davon bin ich). Ansonsten 1 Azubi, 3 Studenten (kommen nur 1-2 x pro Woche) und 3 ReFas (1 Vollzeit, Rest Teilzeit). Kanzleiwagen gibts nicht, RA Micro Lizenz für alle Festangesrellten + 1 Juris Lizenz, kleine, nicht repräsentative Kanzleiräume, Miete ca. 3.000€. Die mtl. Unkosten dürften sich also in Grenzen halten.
Ich hab mittelgute Noten, bin aber recht gut und erfolgreich in dem was ich tue. Ca. 5 Jahre Berufserfahrung.
Mein mtl. Umsatz liegt im Schnitt so zwischen 35 - 40.000€ (Netto, also nach Abzug der Umsatzsteuer).
Was wäre aus euer Sicht und im Idealfall auch nacg eurer Erfahrung (ggf. sogar als Kanzleiinhaber) ein realistisches aber angemessenes monatliches Bruttogehalt für meine Tätigkeit als angestellter Rechtsanwalt?
Ich werde gerne später im Thread verraten was ich verdiene, möchte zunächst aber ein paar möglichst unbeeinflusste Meinungen einfangen um zu schauen wo ich so ungefähr stehe 😊.
Liebe Grüße
Rechtsanwendender
Entspricht von den Daten ca. denen eines Associates einer größeren dt. MK (Görg, Beiten, Heuking usw.), also grob. 100-120 billables im Monat, Stundensatz 300-400 EUR. Marktgerecht wäre da m.E. schon ein Bruttogehalt von 100k aufwärts.
07.06.2025, 17:11
Die Kanzleikosten können ganz schön variieren, aber 35-40k jeden Monat bedeutet 420-480k Jahresumsatz. Mit so nem Umsatz geht ein Selbständiger mit sicherlich 200-300k Minimum nach Hause.
Da sind wir aber beim Thema: Verantwortung/Chance/Risiko.
Problem ist halt, dass es nicht die Fälle vom TE sind und der TE auch kein wirtschaftliches Risiko trägt als Angestellter (und wenn, dann nur marginal).
Deshalb ist IMO alles zwischen 80 und 150k "fair", je nachdem aus welcher Perspektive man es sehen will und wie angenehm die Arbeit sich dort gestaltet. 90k, 40 Std, 35 Tage Urlaub, regelmäßig schöne Betriebsfeiern und ne nette kleine Einheit sind für viele angenehmer als 150k, 70 Std und Dauerstress.
Es empfiehlt sich in so einer Situation aber aus wirtschaftlicher Sicht schon, eine Partnerschaft anzustreben oder aber eine (deutliche!) Umsatzbeteiligung. Beispiel: Wenn der TE unter 100k ist, wegen mir ab 300k Umsatz ne Beteiligung von 20 %. Dann wären 420k Umsatz = 24k Bonus. Immerhin. Irgendwie so.
Da sind wir aber beim Thema: Verantwortung/Chance/Risiko.
Problem ist halt, dass es nicht die Fälle vom TE sind und der TE auch kein wirtschaftliches Risiko trägt als Angestellter (und wenn, dann nur marginal).
Deshalb ist IMO alles zwischen 80 und 150k "fair", je nachdem aus welcher Perspektive man es sehen will und wie angenehm die Arbeit sich dort gestaltet. 90k, 40 Std, 35 Tage Urlaub, regelmäßig schöne Betriebsfeiern und ne nette kleine Einheit sind für viele angenehmer als 150k, 70 Std und Dauerstress.
Es empfiehlt sich in so einer Situation aber aus wirtschaftlicher Sicht schon, eine Partnerschaft anzustreben oder aber eine (deutliche!) Umsatzbeteiligung. Beispiel: Wenn der TE unter 100k ist, wegen mir ab 300k Umsatz ne Beteiligung von 20 %. Dann wären 420k Umsatz = 24k Bonus. Immerhin. Irgendwie so.
10.06.2025, 11:06
Wann machst Du Dich selbstständig?
18.06.2025, 23:04
23.06.2025, 16:49
(18.06.2025, 23:04)Äfes schrieb:(05.06.2025, 15:34)rechtsanwendender schrieb: Moin zusammen,
[...]
Ich werde gerne später im Thread verraten was ich verdiene, möchte zunächst aber ein paar möglichst unbeeinflusste Meinungen einfangen um zu schauen wo ich so ungefähr stehe 😊.
Liebe Grüße
Rechtsanwendender
Und was verdienst Du nun?
+1, nach so vielen Antworten ist @rechtsanwender eine Auflösung schuldig 😉
23.06.2025, 17:28
(05.06.2025, 16:21)rechtsanwendender schrieb:(05.06.2025, 16:13)guga schrieb: Dein Chef/Kanzlei hat sich einen Namen gemacht und die Mandanten kommen zu ihm/der Kanzlei.
Korrekt. Wobei ich in den letzten 5 Jahren zum Erfolg durchaus erheblich beigetragen habe und von den Mandanten - jedenfalls die, deren Fälle ich schwerpunktmäßig bearbeite - sehr geschätzt werde.
Bei mir guckt auf jeden Fall niemand drüber oder nimmt Schriftsätze ab etc. wie das vllt in Großkanzleien der Fall sein mag wo man einem Partner zuarbeitet. Ich bearbeite die Fälle von Anfang bis Ende allein.
Gerade unter Berücksichtigung deiner fünfjährigen Kanzleizugehörigkeit würde ich mindestens 25% deines Umsatzes fordern. MEn solltest du 120.000 aufwärts verdienen. Bzw. eine große Umsatzkomponente am Gehalt haben, sprich 70.000 Euro Grundgehalt und 25-30% aller Umsätze die über 200.000 Euro hinaus gehen.