16.02.2025, 17:26
(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
Alles ist "lässig", nur der erhabene Beruf der Richter-Honoratioren natürlich nicht. Egal ob am AG Untertüppelskirch oder am Sozialgericht usw. Und natürlich ist man immer überarbeitet und muss jede Akte am juristischen Hochreck bearbeiten.... Aber den Gang in die freie Wirtschaft und Aufgabe sämtlicher Privilegien scheut man dann interessanterweise.
Und bzgl Richtergehältern in anderen Ländern: mich würde es wundern, wenn diese in Österreich, Frankreich oder Italien höher sind und insb ob dort auch die sonstigen Privilegien ebenfalls vorliegen (Privatversicherung, hohes Netto-Gehalt, saftige Pension, Familienzuschläge usw)
In UK und USA werden idR berufserfahrene Anwälte Richter. In den USA müssen sich auf unterer Instanzebene Richter und StA einer Wahl stellen und können entsprechend gewählt bzw wieder abgewählt werden. Unsicherheiten die kompensiert werden müssen.
Ansonsten ist natürlich die Kaufkraft mit einzubeziehen. Die USA sind abstrus teuer.
Also alles nicht so vergleichbar.
16.02.2025, 17:31
(15.02.2025, 18:09)ForumBenutzer schrieb: (...) in all den Jahren erhöht sich das ja auch noch bzw. kann man die Arbeitszeit durch Berufserfahrung deutlich reduzieren auf realistisch 25-30h die Woche...
Unabhängig von der grundsätzlichen Diskussion hier im Thread: In sehr seltenen Einzelfällen mag es Kolleginnen und Kollegen geben, die solche Arbeitszeiten haben. Da muss dann aber sehr viel zusammen kommen (u.a. Dezernatszuschnitt, personelle Ausstattung des Gerichts insgesamt, Entwicklung der Eingangszahlen, extrem gute Organisation und maximal ausgeprägte, vorrangig pragmatisch orientierte Entscheidungsfreude). Das ist aber ganz sicher nicht die Regel, auch nicht für sehr berufserfahrene Richterinnen und Richter. Die meisten Präsidien würden das auch nicht so laufen lassen, wenn gleichzeitig Kolleginnen und Kollegen überlastet sind und die Dezernate absaufen.
16.02.2025, 17:35
(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
Deutschland hat auf die Einwohnerzahl gerechnet etwa 3-4 Mal so viele Berufsrichter wie Frankreich, Italien oder UK.
Insofern hat Deutschland bereits jetzt ein sehr teures Justizsystem.
16.02.2025, 17:35
(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
R1 läuft im selben Alter wie ein Schulleiter auch auf A15+ hinaus. Wieso gehst du davon aus, dass man als RiAG, der pro Woche über ein paar zehntausend Euro (maximal) entscheidet, wobei es immer noch die Berufung gibt, oder ein Owi-Richter, der über Verkehrsverstöße entscheidet; mehr verdienen sollte als der Leiter einer Behörde mit Personalverantwortung?
16.02.2025, 17:50
(16.02.2025, 17:35)DRi1 schrieb:(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
R1 läuft im selben Alter wie ein Schulleiter auch auf A15+ hinaus. Wieso gehst du davon aus, dass man als RiAG, der pro Woche über ein paar zehntausend Euro (maximal) entscheidet, wobei es immer noch die Berufung gibt, oder ein Owi-Richter, der über Verkehrsverstöße entscheidet; mehr verdienen sollte als der Leiter einer Behörde mit Personalverantwortung?
Ich wäre jedenfalls lieber Richter am AG als Chef von 120 Gymnausiallehrern und 1.000 Gymnasiasten...
16.02.2025, 18:43
(16.02.2025, 17:35)DRi1 schrieb:Es gibt auch in der Regelung die Möglichkeit das Schulamt mit einzubeziehen, es ja nicht so als wäre der Schulleiter dabei völlig alleine auf sich gestellt und müsste alle Entscheidungen in eigener Verantwortung fällen...(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
R1 läuft im selben Alter wie ein Schulleiter auch auf A15+ hinaus. Wieso gehst du davon aus, dass man als RiAG, der pro Woche über ein paar zehntausend Euro (maximal) entscheidet, wobei es immer noch die Berufung gibt, oder ein Owi-Richter, der über Verkehrsverstöße entscheidet; mehr verdienen sollte als der Leiter einer Behörde mit Personalverantwortung?
16.02.2025, 18:48
(16.02.2025, 17:50)Praktiker schrieb:Ich erwähnte eine kleine Haupt und Realschule (im Hinterland) . Was machst du daraus? Ein Stadtgymnasium mit 120 Lehrer und 1000 Schülern, beides geht an meiner ursprünglichen Aussage total vorbei.(16.02.2025, 17:35)DRi1 schrieb:(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
R1 läuft im selben Alter wie ein Schulleiter auch auf A15+ hinaus. Wieso gehst du davon aus, dass man als RiAG, der pro Woche über ein paar zehntausend Euro (maximal) entscheidet, wobei es immer noch die Berufung gibt, oder ein Owi-Richter, der über Verkehrsverstöße entscheidet; mehr verdienen sollte als der Leiter einer Behörde mit Personalverantwortung?
Ich wäre jedenfalls lieber Richter am AG als Chef von 120 Gymnausiallehrern und 1.000 Gymnasiasten...
16.02.2025, 19:57
(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.der schulleiter im hinterland müsste doch einen masterabschluss + vorbereitungsdienst hinter sich haben - wo ist das problem? ein a15/16 verdienender schulleiter ist eher ein beispiel für die angemessene besoldung der richter in diesem land.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
16.02.2025, 20:20
Unabhängig davon, dass man auch mit R1 sicherlich nicht vor Hunger sterben wird, sollten wir mMn als Rechtsstaat schon den Anspruch haben, unsere Richter so zu besolden, dass wir auch weiterhin vernünftiges Personal gewinnen können. Es geht ja nicht darum, dass man als Richter reich oder besonders wohlhabend werden sollte. Die Besoldung sollte aber schon dem abstrakten Anspruch an das Amt in einem funktionierenden Rechtsstaat genügen. Ob da jetzt der ein oder andere auch nur 20 Stunden pro Woche arbeitet, spielt dabei keine Rolle.
16.02.2025, 21:38
(16.02.2025, 18:48)ForumBenutzer schrieb:(16.02.2025, 17:50)Praktiker schrieb:Ich erwähnte eine kleine Haupt und Realschule (im Hinterland) . Was machst du daraus? Ein Stadtgymnasium mit 120 Lehrer und 1000 Schülern, beides geht an meiner ursprünglichen Aussage total vorbei.(16.02.2025, 17:35)DRi1 schrieb:(16.02.2025, 17:04)ForumBenutzer schrieb: Völlig losgelöst, ob es mich persönlich betrifft bin ich der Meinung Richter werden in Deutschland eigentlich zu schlecht bezahlt. Das zeigt alleine der Vergleich mit anderen EU Ländern. Zumal jeder Schulleiter einer x beliebigen Real oder Hauptschule im Hinterland lässig auf ein A15/A16 kommt.
Natürlich kann man je nach Wohnort und nach Gehalt des Partners davon leben, aber ein Selbstläufer ist das auch nicht..
R1 läuft im selben Alter wie ein Schulleiter auch auf A15+ hinaus. Wieso gehst du davon aus, dass man als RiAG, der pro Woche über ein paar zehntausend Euro (maximal) entscheidet, wobei es immer noch die Berufung gibt, oder ein Owi-Richter, der über Verkehrsverstöße entscheidet; mehr verdienen sollte als der Leiter einer Behörde mit Personalverantwortung?
Ich wäre jedenfalls lieber Richter am AG als Chef von 120 Gymnausiallehrern und 1.000 Gymnasiasten...
Du schreibst A15+. Für eine kleine Realschule gibt es in BW A14 und selbst für eine sehr große in der Stadt nicht mehr als A15 (wobei es auf Stadt oder Land besoldungstechnisch nicht ankommt). Ich musste mich für eine der beiden Aussagen entscheiden ;(