12.02.2025, 08:21
In der FAZ erschien am Montag ein Artikel zu einer Amtsrichterin, die eine um 2000€ netto pro Monat höhere Besoldung als angemessen empfinde (https://www.faz.net/aktuell/karriere-hoc...78482.html).
Ihre Argumentation und die Berechtigung ihrer Forderung mal dahingestellt - Spannender finde ich die Kommentarspalte, die manche von uns aus diesem Forum mal wieder aus der Juristen-Bubble herausholt 😅 Auch wenn Kommentarspalten von Zeitungen meist ein besonderes Klientel anziehen…
Ihre Argumentation und die Berechtigung ihrer Forderung mal dahingestellt - Spannender finde ich die Kommentarspalte, die manche von uns aus diesem Forum mal wieder aus der Juristen-Bubble herausholt 😅 Auch wenn Kommentarspalten von Zeitungen meist ein besonderes Klientel anziehen…
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
12.02.2025, 10:29

5000-5100 Euro rauskommen. Vielleicht hat sie die Krankenkasse abgezogen, die dann aber bei einem 30% Tarif (wegen Kindern) ordentlich teuer wäre. Das hätte man aber zumindest offenlegen müssen, damit es nachvollziehbar ist.
Ohne der Kollegin zu nahe treten zu wollen: wer im gleichen Atemzug dann auch noch erwähnt, man wolle nicht zum Landgericht, weil dort die Verfahren komplexer, langwieriger und belastender sind, aber man sich in genug Verantwortung für 2000 netto mehr sieht ... ich weiß nicht, ob diese Argumentation so naheliegend ist.
Man kann über die Besoldungshöhen sicher viel diskutieren, aber dann bitte mit seriöser, transparenter Darstellung, wie viel netto unter normalen Voraussetzungen hängen bleibt. Das sehe ich in dem Artikel schon mal nicht.
Fazit: der Artikel ist letztlich keine wertvolle Ergänzung zu bisherigen Diskussionen

12.02.2025, 11:37
Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
12.02.2025, 12:29
(12.02.2025, 08:21)JurMUC schrieb: In der FAZ erschien am Montag ein Artikel zu einer Amtsrichterin, die eine um 2000€ netto pro Monat höhere Besoldung als angemessen empfinde (https://www.faz.net/aktuell/karriere-hoc...78482.html).Mich überrascht nichts mehr.
Ihre Argumentation und die Berechtigung ihrer Forderung mal dahingestellt - Spannender finde ich die Kommentarspalte, die manche von uns aus diesem Forum mal wieder aus der Juristen-Bubble herausholt 😅 Auch wenn Kommentarspalten von Zeitungen meist ein besonderes Klientel anziehen…
12.02.2025, 13:07
(12.02.2025, 11:37)Egal_ schrieb: Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht."Uns geht es gut" ist kein Argument gegen eine leistungsgerechte Besoldung. Die Vergleichsgruppe ist doch nicht der Querschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung, sondern in Qualifikation, Arbeitsbelastung und Verantwortung vergleichbare Personen.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
12.02.2025, 13:08
Bei gewissen Personen finde ich diese Beschwerde wegen zu geringer Bezüge widersprüchlich. Jedem, der in die Justiz eintritt ist doch bewusst, dass der Deal im Vergleich zu besser dotierten Anwaltstätigkeiten oder Gehalt in der freien Wirtschaft ist, bessere Work-Life-Balance zu haben und ggf. im Alter versorgt zu sein.
Dann im Nachhinein so zu tun, als werde man "ausgebeutet" scheint mit manchmal eher Ausdruck zu sein, als würde der eine oder die andere Person die Entscheidung Justiz manchmal bereuen. Sicherlich ist die Besoldung für eine bestimmte Gruppe, die viel Verantwortung trägt, unverhältnismäßig und die Justiz unterfinanziert. Kritik ist berechtigt. Aber man sollte schon mal die Kirche im Dorf lassen.
Dann im Nachhinein so zu tun, als werde man "ausgebeutet" scheint mit manchmal eher Ausdruck zu sein, als würde der eine oder die andere Person die Entscheidung Justiz manchmal bereuen. Sicherlich ist die Besoldung für eine bestimmte Gruppe, die viel Verantwortung trägt, unverhältnismäßig und die Justiz unterfinanziert. Kritik ist berechtigt. Aber man sollte schon mal die Kirche im Dorf lassen.
12.02.2025, 13:34
(12.02.2025, 13:07)Friedman schrieb:(12.02.2025, 11:37)Egal_ schrieb: Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht."Uns geht es gut" ist kein Argument gegen eine leistungsgerechte Besoldung. Die Vergleichsgruppe ist doch nicht der Querschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung, sondern in Qualifikation, Arbeitsbelastung und Verantwortung vergleichbare Personen.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
Ja sehe ich auch so. Da sind die Kollegen in der freien Wirtschaft, die dieselbe Ausbildung durchlaufen haben, eine bessere Vergleichsgruppe und da kommt vermutlich auch der Frust her. Der Durchschnittsbürger ist schnell entsetzt über eine Forderung von 2.000 Euro mehr netto, dass kann man ihm kaum verübeln, wenn es fast dem eigenem Nettogehalt entspricht, welches jemand zusätzlich zu seinem bereits scheinbar sehr hohen Gehalt fordert.
Auf der anderen Seite muss man der Richterin entgegenhalten, dass nicht nur ihr jetziges Gehalt, sondern auch ihr potentielles Gehalt in 5, 10 und 20 Jahren bei Berufseinstieg gewissermaßen feststand und sie sich (vermutlich unter Berücksichtigung der Vorzüge des Richteramtes) bewusst dazu entschieden hat. Und solang es genügend Nachwuchs gibt, werden wohl kaum die Gehälter – erst Recht nicht in dem geforderte Umfang – angepasst werden. Vorher werden die Notenanforderungen sinken.
12.02.2025, 14:17
(12.02.2025, 13:07)Friedman schrieb:(12.02.2025, 11:37)Egal_ schrieb: Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht."Uns geht es gut" ist kein Argument gegen eine leistungsgerechte Besoldung. Die Vergleichsgruppe ist doch nicht der Querschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung, sondern in Qualifikation, Arbeitsbelastung und Verantwortung vergleichbare Personen.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
Nö, wieso sollte das so sein? Das sind unsere Steuergelder. Ist schon okay, wenn der Staat gerade genug zahlt, damit es noch gerade genug qualifizierte Bewerber gibt. Nennt sich Angebot und Nachfrage. Keine Lust, dass der Staat mit meinem Steuergeldern der GK in Sachen Gehalt Konkurrenz macht. Wofür überhaupt? Damit der Richter zufriedener ist? Wieso ist der überhaupt unzufrieden? Die Gehälter sind bis zur Penisonierung beim Einstieg bereits ablesbar.
12.02.2025, 15:17
(12.02.2025, 14:17)guga schrieb:(12.02.2025, 13:07)Friedman schrieb:(12.02.2025, 11:37)Egal_ schrieb: Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht."Uns geht es gut" ist kein Argument gegen eine leistungsgerechte Besoldung. Die Vergleichsgruppe ist doch nicht der Querschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung, sondern in Qualifikation, Arbeitsbelastung und Verantwortung vergleichbare Personen.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
Nö, wieso sollte das so sein? Das sind unsere Steuergelder. Ist schon okay, wenn der Staat gerade genug zahlt, damit es noch gerade genug qualifizierte Bewerber gibt. Nennt sich Angebot und Nachfrage. Keine Lust, dass der Staat mit meinem Steuergeldern der GK in Sachen Gehalt Konkurrenz macht. Wofür überhaupt? Damit der Richter zufriedener ist? Wieso ist der überhaupt unzufrieden? Die Gehälter sind bis zur Penisonierung beim Einstieg bereits ablesbar.
Für die Haltung habe ich eine gewisse Sympathie. Einschränkend aber der Hinweis auf Art. 33 GG: Die Besoldung unterliegt eben nicht nur Angebot und Nachfrage, sondern muss auch amtsangemessen sein. Und dazu gehört eben doch auch wieder eine Einordnung ins Besoldungsgefüge des öD und ein gewisser Vergleich zur Vergütung in der Wirtschaft - aber eben mit allen Vor- und Nachteilen und nicht nur Rosinen picken.
12.02.2025, 16:05
(12.02.2025, 15:17)Praktiker schrieb:(12.02.2025, 14:17)guga schrieb:(12.02.2025, 13:07)Friedman schrieb:(12.02.2025, 11:37)Egal_ schrieb: Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, aber ich denke sowieso, dass es für den ein oder anderen hilfreich sein kann, auch nach rechts und links über den Tellerrand zu schauen. Die Gehälter in der Normalbevölkerung liegen deutlich unter dem, was hier immer diskutiert wird. So schlecht geht es uns also nicht."Uns geht es gut" ist kein Argument gegen eine leistungsgerechte Besoldung. Die Vergleichsgruppe ist doch nicht der Querschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung, sondern in Qualifikation, Arbeitsbelastung und Verantwortung vergleichbare Personen.
Wer nicht nur auf emotionaler Ebene diskutieren möchte, sondern allgemein an finanziellen Themen interessiert ist, dem kann ich die YouTube Kanäle von Finanztipp und Finanzfluss empfehlen. Die weisen u.a. auch auf die Statistik hin, mit der man selbst im Internet prüfen kann, in welcher sozialen Schicht man lebt und wie viel Prozent der Bevölkerung mehr und wie viel weniger verdienen. Man kann sie aber auch ergoogeln. Es ist sehr aufschlussreich, wenn man feststellt, dass man zu den oberen 20% (Berufseinsteiger), 10% oder 5% gehört. Damit erklären sich nämlich auch Kommentare wie unter dem verlinkten Artikel.
Nö, wieso sollte das so sein? Das sind unsere Steuergelder. Ist schon okay, wenn der Staat gerade genug zahlt, damit es noch gerade genug qualifizierte Bewerber gibt. Nennt sich Angebot und Nachfrage. Keine Lust, dass der Staat mit meinem Steuergeldern der GK in Sachen Gehalt Konkurrenz macht. Wofür überhaupt? Damit der Richter zufriedener ist? Wieso ist der überhaupt unzufrieden? Die Gehälter sind bis zur Penisonierung beim Einstieg bereits ablesbar.
Für die Haltung habe ich eine gewisse Sympathie. Einschränkend aber der Hinweis auf Art. 33 GG: Die Besoldung unterliegt eben nicht nur Angebot und Nachfrage, sondern muss auch amtsangemessen sein. Und dazu gehört eben doch auch wieder eine Einordnung ins Besoldungsgefüge des öD und ein gewisser Vergleich zur Vergütung in der Wirtschaft - aber eben mit allen Vor- und Nachteilen und nicht nur Rosinen picken.
Ich denke, man müsste die Frage, was ,,amtsangemessen'' ist, viel mehr vom konkreten Standort abhängig machen, weil die Lebenshaltungskosten in Deutschland einfach massiv divergieren und sich diese Schere immer weiter vergrößert.
Ich kann jeden verstehen, der in München (auch wenn es da kleine Zulagen gibt) mit seinem R1-Gehalt massiv unzufrieden ist. Wenn man nicht in einer 1-Zimmer-Besenkammer wohnen will (die vermutlich auch schon fast vierstellig Miete kostet), bleibt da mMn viel zu wenig übrig. Derjenige, der in irgendeiner Kleinstadt im Nirgendwo am Amtsgericht sitzt, ist mit seinem R1-Gehalt hingegen vermutlich einer der Top-1%-Verdiener der Stadt...