04.12.2024, 09:38
@Morgana dann habt ihr doch eine gelungene Lösung gefunden, mit der ihr sehr zufrieden seid. Ich finde es auch nicht verwerflich, sondern vielmehr fair, dass ihr den Mietanteil an die Gehaltsverteilung anpasst.
Private Nachrichten sind hier im Forum nicht mehr möglich. Ihr könntet euch lediglich eine Wegwerf-Mail anfertigen und diese hier teilen.
Ansonsten gebe ich dir recht, dass Juristen sehr unbeliebte Mieter sind. Diesen Umstand sollte man nach Möglichkeit verheimlichen.
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Ansonsten gebe ich dir recht, dass Juristen sehr unbeliebte Mieter sind. Diesen Umstand sollte man nach Möglichkeit verheimlichen.
08.12.2024, 21:30
(03.12.2024, 23:11)Morgana schrieb:(01.12.2024, 12:31)rubinya3 schrieb: Hab den thread mal quer gelesen und gebe mal meinen etwas anderen Senf dazu:) wird assoziativ und chaotisch, lieg nämlich mit Fieber im Bett, also entschuldige mich im Voraus 😉Liebe rubinya3,
Generell bin ich in einer bisschen ähnlichen Situation: nämlich, dass mein Partner weniger verdient, da er ein Nischenstudium hinter sich hat und ebenfalls Quereinsteiger ist, seit über 5 Jahren im selben Job und nicht wirklich glücklich. Er ist ebenfalls hochbegabt, ich denke nur manchmal, das äußert sich bei ihm mehr in Allgemeinbildung und theoretischer Intelligenz als praktischer Lebensführung ;-) denn mit etwas mehr Selbstwirksamkeit in letzterem Bereich hätte er sicherlich schon einen besseren Job haben können. Ich denke, es frustriert und demotiviert ihn auch, zu wissen dass man nie in dem Gebiet wird arbeiten können, das man studiert hat. Andererseits kann man das vorher ahnen xD
Uns hat das Thema auch schon sehr belastet, aber ich habe meinen Frieden damit gefunden. Es ist zwar nicht leicht, zu beobachten, wie jemand hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt und etwas ambitionslos wird. Aber ich glaube an ihn, irgendwann wird er die Kraft finden, sich etwas besseres zu suchen. Vielleicht in ein paar Jahren, vielleicht in ein paar Monaten. Ich mache ihm keinen Stress mehr, da ihn das nur noch unglücklicher gemacht hat.
Und er hat mich - mit seinem naja bezahlten Job - immerhin durch Teile der Promotion und das Ref unterstützt. Wir haben in einer winzigen Wohnung gelebt,aber es ging.
Nun hatten wir Glück und konnten (mitten im Rhein Main Gebiet) in eine größere Wohnung umziehen - nur aufgrund Kontakten. Inzwischen verdiene ich 2/3 unseres gemeinsamen Einkommens. Also übernehme ich die auch für die neue Wohnung. Wir sind doch ein Team, denke ich mir.
Für mich klingt es keineswegs so, als wäre bei euch Trennung wirklich im Spiel. Noch schwerer als eine Wohnung im Rhein Main Gebiet, geschweige denn Ffm, zu finden, ist es nämlich, einen Partner zu finden, mit dem man im Wesentlichen glücklich ist. Und das scheinst du zu sein. Für mich ist das, was mein Partner mir an Liebe, Verständnis, Fürsorge usw tagtäglich gibt, nicht auszugleichen mit Geld oder Lebensstandards. Ist das bei dir auch so?
Und ich glaube, dass wir Juristen auch mal fünfe gerade sein lassen müssen, wenn es um andere Akademikerlaufbahnen geht.. Wir sind so privilegiert damit, mit halbwegs okayen Noten so viel Jobmöglichkeiten zu haben, in genau unserem Studienfach. Klar, deswegen hat man es unter anderem auch studiert. Aber man muss sich bewusst bleiben, dass andere, die von einer gänzlich anderen Nischen-Fach-Perspektive auf den Arbeitsmarkt schauen, es schwieriger haben.
Wenn ihr weiter sucht, findet ihr bestimmt eine Wohnung, auf die ihr euch einigen könnt. Es kann halt dauern :( aber evtl ist es das wert? Ggf. hilft ein Inserat in der FAZ oder so - das hat bei einem Bekannten nach einjähriger Suche direkt Erfolg gehabt, nur anekdotische Evidenz, aber Versuch wert?
Ich wünsche euch alles Gute!
ich hoffe, du bist inzwischen wieder fit. Vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Unsere Situationen scheinen sich sehr zu ähneln, schade, dass wir uns nicht im „richtigen Leben“ kennen. Aber das ließe sich ja ändern :D Kann man hier private Nachrichten schreiben??
Es ist genau so, wie du es beschreibst. Mein Freund ist sehr liebevoll, hat einen wunderbaren Humor und wir verstehen uns sonst auch auf allen Ebenen sehr gut. Außer eben in Sachen Job- hier haben wir uns in zwei sehr verschiedene Richtungen entwickelt. Das ist sehr schade, weil er definitiv der intelligentere von uns beiden ist und richtig viel hätte erreichen können, ohne einen riesen Aufwand betreiben zu müssen. Ihm steht „nur“ seine eigene Persönlichkeit im Wege. Aber vllt muss ich auch einfach lernen damit zu leben?
Hier ist jedenfalls noch ein Update zu unserer Wohnungssituation: Er hat sich die Wohnung dann doch noch mit mir angeschaut und findet sie so schön, dass wir sie inzwischen gemietet haben. Ich zahle ca. 2/3 und er den Rest. Sollte sich bei ihm finanziell etwas ändern, stellen wir wieder auf 50:50 um. Ansonsten bleibt es eben so, denn einen ähnlichen Betrag müsste ich auch für eine 2-Zimmerwhg in der Qualität allein hinblättern.
Und ja, meine Standards sind höher, als seine. Aber genau deshalb bin ich ja auch bereit mehr zu bezahlen. Ich habe btw. keine besonders luxuriösen Vorstellungen, aber man darf doch wohl erwarten, etwas halbwegs schönes zu bekommen, wenn man schon so hohe Mieten zahlt, wie hier im Rhein-Maingebiet. Ich habe ganz oft Wohnungen mit uralt Teppichen, 70er-Jahre-Bad oder Heizung mit Rohren quer durchs Zimmer, holzvertäfelte Decken (in hässlich), sehr wenig qm für verhältnismäßig viel Geld, ohne Küche bzw. mit Uralt-Einrichtung oder Wohnungen mit massiv schlechter Energieeffizienz gesehen. Aber Geschmäcker sind halt verschieden. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich mich frage, warum man viel Geld für luxuriöse Urlaube bezahlt, dann aber für den Rest des Jahres nur in einer „halbwegs - ok“ Wohnung leben sollte. Ich verbringe meine Lebenszeit weitgehend im Büro oder Zuhause, so traurig das klingen mag. Dann darf das Zuhause aber auch richtig schön sein.
Im Übrigen ist es hierzulande tatsächlich so, wie es weiter oben von jemandem beschrieben wurde: Bei guten Objekten sind innerhalb sehr kurzer Zeit hunderte Anfragen eingegangen. Ich bekomme jetzt Rückmeldungen auf Anfragen von vor 6 Wochen, weil die Makler/Vermieter sich erstmal durch alle Nachrichten wühlen müssen. Wenn darunter dann ein passender Mieter ist, ist die Wohnung wahnsinnig schnell weg. Ich hab schon das kostenpflichtige Modell bei Immobilienscout mit Benachrichtigung, etc.und habe dennoch nicht immer (schnell) eine Antwort erhalten, obwohl ich zügig auf neue Exposés reagiert habe.
Eine Maklerin teilte mir auch mit, dass Juristen auch eher unbeliebt bei Vermietern seien -aufgrund unseres schlechten Rufes bei der Allgemeinheit. Vllt spielte auch das eine Rolle.
Das kann ich aus eigener Erfahrung sogar schon aus Studienzeiten bestätigen. Da hieß es immer, dass Juristen als Mieter nichts als Ärger machen würden.
Das hat natürlich - wie immer im Leben - zwei Seiten: Manchmal möchte der Vermieter einfach lieber einen Mieter, der das (bzw. sein) Recht vielleicht doch nicht so genau kennt...