18.09.2024, 18:40
Servus!
Ich komm aus dem beschaulichen Freiburg und will zum nächstmöglichen Zeitpunkt mein Ref beginnen.
In LSA ist das im März, hier in BW im April.
Ich hab jetzt schon einiges durchgelesen, auch besonders die Info-Blätter beider Länder, aber bin nicht wirklich klug daraus geworden.
Interessieren würden mich vor allem Magdeburg bzw. Offenburg.
Ersteres aus familiären Gründen, da so das Pendeln zu meiner Lebensgefährtin deutlich reduziert wäre und die "neuen" Bundesländer auch beruflich durchaus Perspektive bieten. Offenburg, da ich grundsätzlich kein neues Landesrecht lernen müsste und halbwegs in der Nähe einer Uni-Bib bleibe bzw. in der Nähe meines restlichen Freundeskreises.
Gibt es hier Foristen, die zu den jeweiligen Orten etwas beitragen können?
Beide Länder bieten E-Examen an, beide nutzen E-Lan, beide werben mit "kleineren" Gruppen und vergleichbarer Vergütung.
Wie sicher ist es, mit dem entsprechenden Wunschort Erfolg zu haben? Ich möchte nur ungern umziehen nur um dann bald wieder umziehen zu müssen. Hier in Freiburg ist es, trotz bestehender Arbeitsstelle in einer Kanzlei wohnungstechnisch nicht so attraktiv, als das ich hier bis zum Beginn des Refs bleiben wollen würde.
Dabei würde mich auch "der Rest" interessieren. Wie ist die Arbeitssituation vor Ort?
Der Wohnungsmarkt im Osten scheint deutlich entspannter zu sein, als hier im Südwesten. Dagegen droht in Sachsen-Anhalt die Fläche und ggfs. lange Fahrzeiten zu den Stationen.
Auch das Ergebnis meiner Suche nach Jobs, die für "Diplomjuristen" bzw. eben Menschen mit erstem Examen ausgeschrieben sind, ist auf den ersten Blick doch eher...karg in beiden Orten.
Ich arbeite zur Zeit in einem Unternehmen hier vor Ort in der Rechtsabteilung und decke da queerbeet alle Bereiche ab, schwerpunktmäßig Bau- und Steuerrecht. Mit im Schnitt etwas mehr als 7 Punkten stehe ich jetzt weder besonders gut, noch besonders schlecht da, für Remote-Stellen bei den üblichen Bekannten reicht es dann aber nicht.
Viele Grüße
Ich komm aus dem beschaulichen Freiburg und will zum nächstmöglichen Zeitpunkt mein Ref beginnen.
In LSA ist das im März, hier in BW im April.
Ich hab jetzt schon einiges durchgelesen, auch besonders die Info-Blätter beider Länder, aber bin nicht wirklich klug daraus geworden.
Interessieren würden mich vor allem Magdeburg bzw. Offenburg.
Ersteres aus familiären Gründen, da so das Pendeln zu meiner Lebensgefährtin deutlich reduziert wäre und die "neuen" Bundesländer auch beruflich durchaus Perspektive bieten. Offenburg, da ich grundsätzlich kein neues Landesrecht lernen müsste und halbwegs in der Nähe einer Uni-Bib bleibe bzw. in der Nähe meines restlichen Freundeskreises.
Gibt es hier Foristen, die zu den jeweiligen Orten etwas beitragen können?
Beide Länder bieten E-Examen an, beide nutzen E-Lan, beide werben mit "kleineren" Gruppen und vergleichbarer Vergütung.
Wie sicher ist es, mit dem entsprechenden Wunschort Erfolg zu haben? Ich möchte nur ungern umziehen nur um dann bald wieder umziehen zu müssen. Hier in Freiburg ist es, trotz bestehender Arbeitsstelle in einer Kanzlei wohnungstechnisch nicht so attraktiv, als das ich hier bis zum Beginn des Refs bleiben wollen würde.
Dabei würde mich auch "der Rest" interessieren. Wie ist die Arbeitssituation vor Ort?
Der Wohnungsmarkt im Osten scheint deutlich entspannter zu sein, als hier im Südwesten. Dagegen droht in Sachsen-Anhalt die Fläche und ggfs. lange Fahrzeiten zu den Stationen.
Auch das Ergebnis meiner Suche nach Jobs, die für "Diplomjuristen" bzw. eben Menschen mit erstem Examen ausgeschrieben sind, ist auf den ersten Blick doch eher...karg in beiden Orten.
Ich arbeite zur Zeit in einem Unternehmen hier vor Ort in der Rechtsabteilung und decke da queerbeet alle Bereiche ab, schwerpunktmäßig Bau- und Steuerrecht. Mit im Schnitt etwas mehr als 7 Punkten stehe ich jetzt weder besonders gut, noch besonders schlecht da, für Remote-Stellen bei den üblichen Bekannten reicht es dann aber nicht.
Viele Grüße
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
18.09.2024, 19:35
Der familiäre Faktor ist bei dir mE nicht zu unterschätzen, schließlich kann nicht hin und her pendeln durch die gut 80% der Republik schon einiges an Zeit und Stressersparnis bescheren, erst recht, während des Refs, wo man je nach Land genug zu tun haben kann. Wobei der Freundeskreis da sicherlich hinsichtlich des Stressabbaus auch hilfreich sein kann.
Davon mal abgesehen, halte ich bzw. habe ich gehalten als ich vor einer vergleichbaren Frage (minus des familiären Faktors) stand:
-Was will ich ggf. nach dem Ref machen bzw. welche Möglichkeiten bietet der Ref-Standort, das festzustellen?
Wenn du denkst, ggf. könnte GK was für dich sein, dann ist es allein zum feststellen, ob dir das gefällt, nicht verkehrt eine Station dort zu absolvieren.
-Wo willst du ggf. auch nach dem Ref leben?
Aus Stationen (jdf. RA/Wirtschaftsbereich) können sich ggf. auch Berufseinstiegmöglichkeiten ergeben. Hängt natürlich auch von der örtlichen Gebundenheit der Partnerin ab.
-Was ist der Stoffumfang/Klausurentypen?
Manche Länder haben einen sehr großen Stoffumfang für 2. Examen, das teils auch Grundzüge sonst eher unbekannter Rechtsgebiete wie dem Beamtenrecht, Anfechtungsrecht, Insolvenzrecht usw. beinhaltet. Bei anderen ist es hingegen vor allem das Prozessrecht hinzu sowie teils größere Kenntnisse in Besonderen VerwR.
Die Klausurtypen können sich auch deutlich unterscheiden.
Bspw: Zivilgerichtsurteil gibt es überall. Strafurteil und Verwaltungsgerichtsurteil nicht. Revision gibt es in den meisten. Bspw. Hessen spezielle Arbeits- und Wirtschaftrechtsklausur, Bayern Steuerrecht und verstärkt vom Hören auch oft Arbeitsrecht/Erbrecht/Familienrecht.
-Mentalität/Kultur
Vom südlichen Baden ins Anhaltinische ist wahrscheinlich schon ein wesentlicher Unterschied - so jedenfalls meine Erfahrung als Niedersachse, wenn ich auf Bayern oder BWer treffe. Wobei sich das durch den Wechsel zwischen Großstadt und Großstadt (Landeshauptstadt) auch ggf. relativieren kann.
Droht in BW nicht im Übrigen auch die Fläche bzw. über Baden verteilt zu werden, wenn du dich beim OLG Karlsruhe bewirbst? Gerade Freiburg als Fakultätsstandort wird ja eher beliebt sein, selbst mit Wohnhistorie?
Arbeitssituation kommt halt drauf an. Größere Kanzleien ist das nächste halt Berlin, ggf. Hannover/Leipzig/o.ä.. Wenn es Justiz werden soll, wird sich das LSA sicherlich freuen, die suchen durchaus. Verwaltung wird gleichermaßen funktionieren. Unternehmen wird wohl eher mittelständische zu finden sein, ggf. über Verbindung nach Berlin aber mehr erschließbar. Magdeburg liegt ja iirc an der Schnellfahrstrecke nach Berlin; Siemens wäre in Braunschweig u.a
Davon mal abgesehen, halte ich bzw. habe ich gehalten als ich vor einer vergleichbaren Frage (minus des familiären Faktors) stand:
-Was will ich ggf. nach dem Ref machen bzw. welche Möglichkeiten bietet der Ref-Standort, das festzustellen?
Wenn du denkst, ggf. könnte GK was für dich sein, dann ist es allein zum feststellen, ob dir das gefällt, nicht verkehrt eine Station dort zu absolvieren.
-Wo willst du ggf. auch nach dem Ref leben?
Aus Stationen (jdf. RA/Wirtschaftsbereich) können sich ggf. auch Berufseinstiegmöglichkeiten ergeben. Hängt natürlich auch von der örtlichen Gebundenheit der Partnerin ab.
-Was ist der Stoffumfang/Klausurentypen?
Manche Länder haben einen sehr großen Stoffumfang für 2. Examen, das teils auch Grundzüge sonst eher unbekannter Rechtsgebiete wie dem Beamtenrecht, Anfechtungsrecht, Insolvenzrecht usw. beinhaltet. Bei anderen ist es hingegen vor allem das Prozessrecht hinzu sowie teils größere Kenntnisse in Besonderen VerwR.
Die Klausurtypen können sich auch deutlich unterscheiden.
Bspw: Zivilgerichtsurteil gibt es überall. Strafurteil und Verwaltungsgerichtsurteil nicht. Revision gibt es in den meisten. Bspw. Hessen spezielle Arbeits- und Wirtschaftrechtsklausur, Bayern Steuerrecht und verstärkt vom Hören auch oft Arbeitsrecht/Erbrecht/Familienrecht.
-Mentalität/Kultur
Vom südlichen Baden ins Anhaltinische ist wahrscheinlich schon ein wesentlicher Unterschied - so jedenfalls meine Erfahrung als Niedersachse, wenn ich auf Bayern oder BWer treffe. Wobei sich das durch den Wechsel zwischen Großstadt und Großstadt (Landeshauptstadt) auch ggf. relativieren kann.
Droht in BW nicht im Übrigen auch die Fläche bzw. über Baden verteilt zu werden, wenn du dich beim OLG Karlsruhe bewirbst? Gerade Freiburg als Fakultätsstandort wird ja eher beliebt sein, selbst mit Wohnhistorie?
Arbeitssituation kommt halt drauf an. Größere Kanzleien ist das nächste halt Berlin, ggf. Hannover/Leipzig/o.ä.. Wenn es Justiz werden soll, wird sich das LSA sicherlich freuen, die suchen durchaus. Verwaltung wird gleichermaßen funktionieren. Unternehmen wird wohl eher mittelständische zu finden sein, ggf. über Verbindung nach Berlin aber mehr erschließbar. Magdeburg liegt ja iirc an der Schnellfahrstrecke nach Berlin; Siemens wäre in Braunschweig u.a
23.09.2024, 08:55
Habe selbst in Freiburg studiert und bin auch in Freiburg im Ref :) über Offenburg habe ich bisher hauptsächlich Positives gehört aber wenn du selbst in Freiburg Examen geschrieben hast, weißt du sicher, dass es nicht so leicht ist in Offenburg rein zu kommen, da die ganzen Freiburger, die keinen Platz in Freiburg bekommen dann nach Offenburg gehen. Dadurch ist die Notengrenze in Offenburg auch relativ hoch. Im schlimmsten Fall schicken sie dich dann nach Waldshut-Tiengen.
Gestern, 16:20
(23.09.2024, 08:55)T1997 schrieb: Habe selbst in Freiburg studiert und bin auch in Freiburg im Ref :) über Offenburg habe ich bisher hauptsächlich Positives gehört aber wenn du selbst in Freiburg Examen geschrieben hast, weißt du sicher, dass es nicht so leicht ist in Offenburg rein zu kommen, da die ganzen Freiburger, die keinen Platz in Freiburg bekommen dann nach Offenburg gehen. Dadurch ist die Notengrenze in Offenburg auch relativ hoch. Im schlimmsten Fall schicken sie dich dann nach Waldshut-Tiengen.
Und auf Waldshut hätte ich so überhaupt gar keine Lust. Viel schlechter kann man es eigentlich nicht treffen in BW meiner Meinung nach.
Vor 7 Stunden
Zum Ref in Magdeburg:
1) Wunschort
Bis vor kurzem gab es in Sachsen-Anhalt drei Standorte an denen das Referendariat in der Praxis durchgeführt wurde: Halle, Magdeburg, Dessau. Dabei gab es entweder in Magdeburg oder in Halle zwei AGs, wobei in Magdeburg jeweils eine AG aus Leuten, die von Halle aus pendeln (und Magdeburg nicht als Erstwunsch hatten) bestand sowie eine andere AG aus Leuten die als Wohnsitz Magdeburg / sonstiges Sachsen-Anhalt / Berlin/Brandenburg angegeben hatten. Stendal war zwar theoretisch auch möglich, dort wurde aber mangels genügend Bereitschaft die AG für längere Zeit nicht mehr durchgeführt. Zum damaligen Zeitpunkt hatte man Magdeburg als Erstwunsch zu 100 % bekommen. Aufgrund der zahlenstarken Corona-Examensdurchgänge wurde zum letzten Einstellungstermin allerdings auch wieder eine AG in Stendal eingerichtet, sodass es auch in Magdeburg nur noch eine AG gab. Ob dies zum März-Durchgang auch wieder der Fall sein wird und wie sich dadurch die Situation bzgl. Magdeburg als Erstwunsch entwickelt hat, kann ich leider nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass man den Standort Magdeburg allerdings nach wie vor bekommt, wenn man ihn als Erstwunsch angibt. Ich denke aber, zu der Situation kann dir eine der Ansprechpartnerinnen beim OLG Naumburg (s. Website) mit relativ hoher Sicherheit für den nächsten Durchgang eine Auskunft geben.
2) AG-Größe
In der Regel bestehen die AGs aus ca. 8-10 Leuten. Ich denke daran dürfte sich nichts geändert haben.
3) Pendeln
In der Zivilstation findet die AG immer am Landgericht Magdeburg statt. Die Einzelausbildung kann theoretisch im gesamten Gerichtsbezirk des Landgerichts Magdeburg stattfinden. Wenn du Pech hast - aber das trifft aber meistens nur 1-2 Personen pro AG - kannst du auch im Harz (Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt) landen, das ist dann schon wirklich schwierig mit dem Pendeln (ca. 1 - 1,5 h pro Strecke mit dem Regionalzug). Bernburg und Aschersleben sind auch etwas weiter (aber nicht so weit wie der Harz) weg, aber ich glaube da wird in der Regel niemand hingeschickt. Die meisten Referendare kommen aber ans Amtsgericht Magdeburg oder an die Amtsgerichte in der Nähe (Schönebeck, Oschersleben u.a.). Aber wie gesagt, man kann auch Pech haben, auch wenn die Chance dafür nicht so groß ist.
In der StA-Station wurde die Magdeburger AG, die nicht aus Hallenser Pendlern bestand, manchmal nach Stendal geschickt, sowohl für die AG, als auch für die Einzelausbildung (hier aber in der Regel nur ein paar Teilnehmer). Die Begründung lautete, dass man so die Belastung der Einzelausbilder etwas besser zwischen der StA Magdeburg und der StA Stendal aufteilen konnte. Die Pendelstrecke nach Stendal sind ungefähr 45 Minuten zzgl. Fußweg zur StA vom Bahnhof. Aber auch hier wird es wohl wieder darauf ankommen, ob es in deinem Durchgang eine AG in Stendal geben wird. In dem Fall werdet ihr wahrscheinlich zur StA Magdeburg geschickt und werdet auch die AG in Magdeburg haben. Auch hier ggf. beim OLG nachfragen, wie deren Prognose für den nächsten Durchgang ist. Selbst wenn die Einzelausbildung in Magdeburg sein sollte, werdet ihr einige Sitzungsdienste außerhalb Magdeburgs, aber innerhalb des Landgerichtsbezirkes haben. Hier wird aber der Harz entfallen, da es da eine eigene Zweigstelle der StA in Halberstadt gibt, an die auch Referendare geschickt werden. Ich glaube aber, das betrifft - sofern es 2 AGs gibt - eher die AG mit den Pendlern aus Halle. Falls es nur eine AG in Magdeburg geben sollte, kann ich mir aber auch vorstellen, dass aus dieser AG 1-2 Personen in Halberstadt landen. Abgesehen vom Harz wären dann die weitesten Pendelstrecken wieder Bernburg oder Aschersleben. Aber auch hier wird der Großteil der Sitzungsdienste in oder um Magdeburg stattfinden.
Die restlichen AGs sind eigentlich immer vollständig in Magdeburg.
4) Vergütung
Die Vergütung beträgt aktuell ca. 1.360 €. Ist im Vergleich unterdurchschnittlich, aber die Mieten in Magdeburg sind natürlich auch etwas günstiger als in anderen größeren Städten.
5) Jobsituation
Die Jobsituation ist (für Ostdeutschland leider typisch) ziemlich schlecht. Das Land Sachsen-Anhalt hat aktuell einen Einstellungsstopp für die Verwaltung verhängt. Inwieweit das auch die Justiz bzw. zu übernehmende Referendare betrifft, weiß ich nicht. Großkanzleien gibt es hier keine. Größere Unternehmen mit Jobs für Juristen gibt es im Vergleich zu Westdeutschland auch kaum, ich nehme auch an, dass die wenigen eher Personen mit Berufserfahrung bevorzugen. Es gibt daneben einige mittelständische Kanzleien und viele kleine Kanzleien/Einzelanwälte. Ich kann mir vorstellen, dass die mittelständischen Kanzleien gelegentlich jemanden einstellen, wobei sich die Bezahlung für Berufseinsteiger wohl in der Regel auf 35.000 - 45.000 € brutto pro Jahr belaufen wird. Ich habe aber auch schon von niedrigeren Angeboten gehört. Dafür sollten perspektivisch hier ganz gute Aufstiegschancen bestehen, da die Anwaltschaft in Sachsen-Anhalt ziemlich überaltert ist.
Wiss. Mit. Stellen gibt es in Sachsen-Anhalt meiner Kenntnis nach mangels Großkanzleien / Big-4-Ablegern auch kaum, wobei ich denke, dass da per Initiativbewerbung bei den mittelständischen Kanzleien eventuell etwas gehen könnte. Magdeburg hat ja keine Jura-Fakultät, sodass es wahrscheinlich eh kaum Bewerber für solche Stellen gibt. Auch hier dürfte die Bezahlung Verhandlungssache sein, aber nicht in den Sphären von Frankfurt, Düsseldorf etc. liegen.
Am Ende ist es halt so, dass man in der Regel nicht der Karriere wegen in Sachsen-Anhalt bleibt, sondern weil man aus der Region kommt, durchs Studium o.Ä. mit ihr verbunden ist oder in die Justiz/Verwaltung will (was aber wie gesagt wegen des Einstellungsstops aktuell auch schwierig sein dürfte). Wenn du dich eher im Wirtschaftsrecht siehst, sind die Perspektiven halt nicht so gut.
6) Sonstiges
Die AG-Qualität ist wie überall sehr stark vom jeweiligen AG-Leiter abhängig. Ich war im Großen und Ganzen zufrieden. Großer Vorteil ist, dass man außer in den Einführungsphasen nur einmal pro Woche AG hat. In der Wahlstation hat man keine AG mehr. Die Hälfte des Referendariats kann in einem anderen Bundesland abgeleistet werden (d.h. z.B. Anwaltsstation + Wahlstation oder Verwaltungsstation + Wahlstation). Abgesehen von der Wahlstation muss man aber denke ich schauen, wie das mit der AG-Anwesenheitspflicht zu vereinbaren ist. Auslandsaufenthalt ist in der Wahlstation möglich.
Ansonsten kannst du auf der Website des OLG zum Referendariat über den Button Ausbildungsmappe weitere Informationen einsehen.
1) Wunschort
Bis vor kurzem gab es in Sachsen-Anhalt drei Standorte an denen das Referendariat in der Praxis durchgeführt wurde: Halle, Magdeburg, Dessau. Dabei gab es entweder in Magdeburg oder in Halle zwei AGs, wobei in Magdeburg jeweils eine AG aus Leuten, die von Halle aus pendeln (und Magdeburg nicht als Erstwunsch hatten) bestand sowie eine andere AG aus Leuten die als Wohnsitz Magdeburg / sonstiges Sachsen-Anhalt / Berlin/Brandenburg angegeben hatten. Stendal war zwar theoretisch auch möglich, dort wurde aber mangels genügend Bereitschaft die AG für längere Zeit nicht mehr durchgeführt. Zum damaligen Zeitpunkt hatte man Magdeburg als Erstwunsch zu 100 % bekommen. Aufgrund der zahlenstarken Corona-Examensdurchgänge wurde zum letzten Einstellungstermin allerdings auch wieder eine AG in Stendal eingerichtet, sodass es auch in Magdeburg nur noch eine AG gab. Ob dies zum März-Durchgang auch wieder der Fall sein wird und wie sich dadurch die Situation bzgl. Magdeburg als Erstwunsch entwickelt hat, kann ich leider nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass man den Standort Magdeburg allerdings nach wie vor bekommt, wenn man ihn als Erstwunsch angibt. Ich denke aber, zu der Situation kann dir eine der Ansprechpartnerinnen beim OLG Naumburg (s. Website) mit relativ hoher Sicherheit für den nächsten Durchgang eine Auskunft geben.
2) AG-Größe
In der Regel bestehen die AGs aus ca. 8-10 Leuten. Ich denke daran dürfte sich nichts geändert haben.
3) Pendeln
In der Zivilstation findet die AG immer am Landgericht Magdeburg statt. Die Einzelausbildung kann theoretisch im gesamten Gerichtsbezirk des Landgerichts Magdeburg stattfinden. Wenn du Pech hast - aber das trifft aber meistens nur 1-2 Personen pro AG - kannst du auch im Harz (Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt) landen, das ist dann schon wirklich schwierig mit dem Pendeln (ca. 1 - 1,5 h pro Strecke mit dem Regionalzug). Bernburg und Aschersleben sind auch etwas weiter (aber nicht so weit wie der Harz) weg, aber ich glaube da wird in der Regel niemand hingeschickt. Die meisten Referendare kommen aber ans Amtsgericht Magdeburg oder an die Amtsgerichte in der Nähe (Schönebeck, Oschersleben u.a.). Aber wie gesagt, man kann auch Pech haben, auch wenn die Chance dafür nicht so groß ist.
In der StA-Station wurde die Magdeburger AG, die nicht aus Hallenser Pendlern bestand, manchmal nach Stendal geschickt, sowohl für die AG, als auch für die Einzelausbildung (hier aber in der Regel nur ein paar Teilnehmer). Die Begründung lautete, dass man so die Belastung der Einzelausbilder etwas besser zwischen der StA Magdeburg und der StA Stendal aufteilen konnte. Die Pendelstrecke nach Stendal sind ungefähr 45 Minuten zzgl. Fußweg zur StA vom Bahnhof. Aber auch hier wird es wohl wieder darauf ankommen, ob es in deinem Durchgang eine AG in Stendal geben wird. In dem Fall werdet ihr wahrscheinlich zur StA Magdeburg geschickt und werdet auch die AG in Magdeburg haben. Auch hier ggf. beim OLG nachfragen, wie deren Prognose für den nächsten Durchgang ist. Selbst wenn die Einzelausbildung in Magdeburg sein sollte, werdet ihr einige Sitzungsdienste außerhalb Magdeburgs, aber innerhalb des Landgerichtsbezirkes haben. Hier wird aber der Harz entfallen, da es da eine eigene Zweigstelle der StA in Halberstadt gibt, an die auch Referendare geschickt werden. Ich glaube aber, das betrifft - sofern es 2 AGs gibt - eher die AG mit den Pendlern aus Halle. Falls es nur eine AG in Magdeburg geben sollte, kann ich mir aber auch vorstellen, dass aus dieser AG 1-2 Personen in Halberstadt landen. Abgesehen vom Harz wären dann die weitesten Pendelstrecken wieder Bernburg oder Aschersleben. Aber auch hier wird der Großteil der Sitzungsdienste in oder um Magdeburg stattfinden.
Die restlichen AGs sind eigentlich immer vollständig in Magdeburg.
4) Vergütung
Die Vergütung beträgt aktuell ca. 1.360 €. Ist im Vergleich unterdurchschnittlich, aber die Mieten in Magdeburg sind natürlich auch etwas günstiger als in anderen größeren Städten.
5) Jobsituation
Die Jobsituation ist (für Ostdeutschland leider typisch) ziemlich schlecht. Das Land Sachsen-Anhalt hat aktuell einen Einstellungsstopp für die Verwaltung verhängt. Inwieweit das auch die Justiz bzw. zu übernehmende Referendare betrifft, weiß ich nicht. Großkanzleien gibt es hier keine. Größere Unternehmen mit Jobs für Juristen gibt es im Vergleich zu Westdeutschland auch kaum, ich nehme auch an, dass die wenigen eher Personen mit Berufserfahrung bevorzugen. Es gibt daneben einige mittelständische Kanzleien und viele kleine Kanzleien/Einzelanwälte. Ich kann mir vorstellen, dass die mittelständischen Kanzleien gelegentlich jemanden einstellen, wobei sich die Bezahlung für Berufseinsteiger wohl in der Regel auf 35.000 - 45.000 € brutto pro Jahr belaufen wird. Ich habe aber auch schon von niedrigeren Angeboten gehört. Dafür sollten perspektivisch hier ganz gute Aufstiegschancen bestehen, da die Anwaltschaft in Sachsen-Anhalt ziemlich überaltert ist.
Wiss. Mit. Stellen gibt es in Sachsen-Anhalt meiner Kenntnis nach mangels Großkanzleien / Big-4-Ablegern auch kaum, wobei ich denke, dass da per Initiativbewerbung bei den mittelständischen Kanzleien eventuell etwas gehen könnte. Magdeburg hat ja keine Jura-Fakultät, sodass es wahrscheinlich eh kaum Bewerber für solche Stellen gibt. Auch hier dürfte die Bezahlung Verhandlungssache sein, aber nicht in den Sphären von Frankfurt, Düsseldorf etc. liegen.
Am Ende ist es halt so, dass man in der Regel nicht der Karriere wegen in Sachsen-Anhalt bleibt, sondern weil man aus der Region kommt, durchs Studium o.Ä. mit ihr verbunden ist oder in die Justiz/Verwaltung will (was aber wie gesagt wegen des Einstellungsstops aktuell auch schwierig sein dürfte). Wenn du dich eher im Wirtschaftsrecht siehst, sind die Perspektiven halt nicht so gut.
6) Sonstiges
Die AG-Qualität ist wie überall sehr stark vom jeweiligen AG-Leiter abhängig. Ich war im Großen und Ganzen zufrieden. Großer Vorteil ist, dass man außer in den Einführungsphasen nur einmal pro Woche AG hat. In der Wahlstation hat man keine AG mehr. Die Hälfte des Referendariats kann in einem anderen Bundesland abgeleistet werden (d.h. z.B. Anwaltsstation + Wahlstation oder Verwaltungsstation + Wahlstation). Abgesehen von der Wahlstation muss man aber denke ich schauen, wie das mit der AG-Anwesenheitspflicht zu vereinbaren ist. Auslandsaufenthalt ist in der Wahlstation möglich.
Ansonsten kannst du auf der Website des OLG zum Referendariat über den Button Ausbildungsmappe weitere Informationen einsehen.