03.11.2024, 22:19
(03.11.2024, 12:46)OrKa schrieb:(02.11.2024, 13:07)advocatus diaboli schrieb: Aus meiner Erfahrung heraus würde ich Senior Legal Counsels bei > 80€ sehen, allerdings ohne Personalverantwortung. Zudem wird sich auch keine pauschale Aussage treffen lassen, weil es keine allgemeingültige Definition gibt. Bei einigen Unternehmen bekommt man die Bezeichnung mit 3 Jahren Berufserfahrung, in anderen erst mit 5 Jahren.
Da sehe ich genauso. Gehaltsteigerungen nur entsprechend Tarif. Deshalb kommt man auf über 100K nur durch Personalverantwortung - hier Leiter der Abteilung -. Einen Vorteil gibt es dennoch. Meist sind nur 35 - 40h zu arbeiten. - echte Stunden - Freitag 13.00 Uhr Feierabend Urlaub auch mal 3 Wochen am Stück usw.
Ich verstehe gar nicht, wie alle zu diesen Stundenzahlen kommen. In meinem Unternehmen arbeiten die Meisten um die 50 Stunden und zu Hochzeiten ist man auch mal bis 9 Uhr Abends am Schreibtisch. Feierabend Freitag frühestens um 18 Uhr. Hängt wohl auch einfach davon ab, ob das Unternehmen die Teams mit genügend Anwälten ausstattet du die Arbeitszeiten aufgrund Sparpolitik unvergütet ausbaden musst.
03.11.2024, 22:41
(03.11.2024, 22:19)nik schrieb:(03.11.2024, 12:46)OrKa schrieb:(02.11.2024, 13:07)advocatus diaboli schrieb: Aus meiner Erfahrung heraus würde ich Senior Legal Counsels bei > 80€ sehen, allerdings ohne Personalverantwortung. Zudem wird sich auch keine pauschale Aussage treffen lassen, weil es keine allgemeingültige Definition gibt. Bei einigen Unternehmen bekommt man die Bezeichnung mit 3 Jahren Berufserfahrung, in anderen erst mit 5 Jahren.
Da sehe ich genauso. Gehaltsteigerungen nur entsprechend Tarif. Deshalb kommt man auf über 100K nur durch Personalverantwortung - hier Leiter der Abteilung -. Einen Vorteil gibt es dennoch. Meist sind nur 35 - 40h zu arbeiten. - echte Stunden - Freitag 13.00 Uhr Feierabend Urlaub auch mal 3 Wochen am Stück usw.
Ich verstehe gar nicht, wie alle zu diesen Stundenzahlen kommen. In meinem Unternehmen arbeiten die Meisten um die 50 Stunden und zu Hochzeiten ist man auch mal bis 9 Uhr Abends am Schreibtisch. Feierabend Freitag frühestens um 18 Uhr. Hängt wohl auch einfach davon ab, ob das Unternehmen die Teams mit genügend Anwälten ausstattet du die Arbeitszeiten aufgrund Sparpolitik unvergütet ausbaden musst.
In der Regel liegt das an Tarifverträgen/tarifvertraglich gebundenen Stellen, bei denen der Tarifvertrag eben auch die Wochenarbeitszeit regelt. Zwar können auch tarifvertraglich gebunden Unternehmen außertariflich geregelte Stellen haben, regelmäßig ist das jedoch schon wegen des Abstandsgebotes erst ab Leitungs-/Führungsebene/Personalverantwortung der Fall. Genau so beschreibt es ja auch der von dir zitierte Nutzer.
04.11.2024, 13:53
(03.11.2024, 22:19)nik schrieb:(03.11.2024, 12:46)OrKa schrieb:(02.11.2024, 13:07)advocatus diaboli schrieb: Aus meiner Erfahrung heraus würde ich Senior Legal Counsels bei > 80€ sehen, allerdings ohne Personalverantwortung. Zudem wird sich auch keine pauschale Aussage treffen lassen, weil es keine allgemeingültige Definition gibt. Bei einigen Unternehmen bekommt man die Bezeichnung mit 3 Jahren Berufserfahrung, in anderen erst mit 5 Jahren.
Da sehe ich genauso. Gehaltsteigerungen nur entsprechend Tarif. Deshalb kommt man auf über 100K nur durch Personalverantwortung - hier Leiter der Abteilung -. Einen Vorteil gibt es dennoch. Meist sind nur 35 - 40h zu arbeiten. - echte Stunden - Freitag 13.00 Uhr Feierabend Urlaub auch mal 3 Wochen am Stück usw.
Ich verstehe gar nicht, wie alle zu diesen Stundenzahlen kommen. In meinem Unternehmen arbeiten die Meisten um die 50 Stunden und zu Hochzeiten ist man auch mal bis 9 Uhr Abends am Schreibtisch. Feierabend Freitag frühestens um 18 Uhr. Hängt wohl auch einfach davon ab, ob das Unternehmen die Teams mit genügend Anwälten ausstattet du die Arbeitszeiten aufgrund Sparpolitik unvergütet ausbaden musst.
Einer der wesentlichsten Faktoren ist m.E., wie groß das Unternehmen ist, ob tarifgebunden oder nicht und ob es einen starken Betriebsrat hat.
Ich höre einige schon wieder unken und ich selbst war als Arbeitsrechtlerin auf Arbeitgeberseite dem Betriebsrat und den Gewerkschaften gegenüber immer skeptisch eingestellt, aber das hat sich in letzter Zeit gewandelt. Für die Arbeitnehmer ist ein Betriebsrat und eine Gewerkschaft Gold wert. Zum einen sorgen ein guter Tarifvertrag und ein starker Betriebsrat dafür, dass die Arbeitnehmerrechte eingehalten werden. Zum anderen sind sind die Gehälter in tarifgebundenen Unternehmen in etlichen Branchen höher als in nicht tarifgebundenen Unternehmen.
Bei uns und einem anderen Unternehmen, in das ich kürzlich Einblick erhielt, gibt es AT auch unterhalb der Führungsebene, aber es ist nicht die Masse. Die meisten bewegen sich im Tarif. Juristen und andere Akademiker in der Regel in der höchsten Tarifgruppe. Somit profitieren sie von den tariflich festgelegten Vollzeitstunden, haben ein hohes Gehalt (verglichen mit der Normalbevölkerung) und können jede Überstunde aufschreiben.
04.11.2024, 17:17
Der Vergleich der Legal Counsel-Stellen ist sehr schwierig. Zum Einen macht es einen riesigen Unterschied, über welches Unternehmen wir sprechen (das gilt schließlich für alle Positionen in Unternehmen; der GF von einem kleinen Unternehmen verdient nicht selten weniger als Middle Management im Großkonzern). Zum anderen ist dieser Bereich viel mehr abhängig von Verhandlungen und der konkreten Stelle, die zu besetzen ist.
Ich kenne einige ehemalige Kollegen, die aus der GK in (große) Unternehmen gegangen sind mit sehr unterschiedlichen Gehältern. Von meinem Gefühl her liegt der "übliche" Legal Counsel im Bereich 80 - 115K, mit höherer Seniorität vielleicht noch im Bereich 110-140K. Ab 150K braucht man sicherlich eine übergeordnete Stellung in der Rechtsabteilung (ggf. eines Konzerns). Dort geht es aber auch noch weit höher: Mir ist auch ein Wechsel in eine GC-Stellung zu knapp 300K (all in) bekannt. Das war nach knapp 6 Jahren GK.
Ich kenne einige ehemalige Kollegen, die aus der GK in (große) Unternehmen gegangen sind mit sehr unterschiedlichen Gehältern. Von meinem Gefühl her liegt der "übliche" Legal Counsel im Bereich 80 - 115K, mit höherer Seniorität vielleicht noch im Bereich 110-140K. Ab 150K braucht man sicherlich eine übergeordnete Stellung in der Rechtsabteilung (ggf. eines Konzerns). Dort geht es aber auch noch weit höher: Mir ist auch ein Wechsel in eine GC-Stellung zu knapp 300K (all in) bekannt. Das war nach knapp 6 Jahren GK.
04.11.2024, 17:25
Gibt es einen extra Thread zu realistischem Einkommen als Selbständiger Anwalt in einer Bürogemeinschaft ganz am Anfang direkt nach dem Referendariat?
04.11.2024, 20:26
(04.11.2024, 13:53)Egal schrieb:(03.11.2024, 22:19)nik schrieb:(03.11.2024, 12:46)OrKa schrieb:(02.11.2024, 13:07)advocatus diaboli schrieb: Aus meiner Erfahrung heraus würde ich Senior Legal Counsels bei > 80€ sehen, allerdings ohne Personalverantwortung. Zudem wird sich auch keine pauschale Aussage treffen lassen, weil es keine allgemeingültige Definition gibt. Bei einigen Unternehmen bekommt man die Bezeichnung mit 3 Jahren Berufserfahrung, in anderen erst mit 5 Jahren.
Da sehe ich genauso. Gehaltsteigerungen nur entsprechend Tarif. Deshalb kommt man auf über 100K nur durch Personalverantwortung - hier Leiter der Abteilung -. Einen Vorteil gibt es dennoch. Meist sind nur 35 - 40h zu arbeiten. - echte Stunden - Freitag 13.00 Uhr Feierabend Urlaub auch mal 3 Wochen am Stück usw.
Ich verstehe gar nicht, wie alle zu diesen Stundenzahlen kommen. In meinem Unternehmen arbeiten die Meisten um die 50 Stunden und zu Hochzeiten ist man auch mal bis 9 Uhr Abends am Schreibtisch. Feierabend Freitag frühestens um 18 Uhr. Hängt wohl auch einfach davon ab, ob das Unternehmen die Teams mit genügend Anwälten ausstattet du die Arbeitszeiten aufgrund Sparpolitik unvergütet ausbaden musst.
Einer der wesentlichsten Faktoren ist m.E., wie groß das Unternehmen ist, ob tarifgebunden oder nicht und ob es einen starken Betriebsrat hat.
Ich höre einige schon wieder unken und ich selbst war als Arbeitsrechtlerin auf Arbeitgeberseite dem Betriebsrat und den Gewerkschaften gegenüber immer skeptisch eingestellt, aber das hat sich in letzter Zeit gewandelt. Für die Arbeitnehmer ist ein Betriebsrat und eine Gewerkschaft Gold wert. Zum einen sorgen ein guter Tarifvertrag und ein starker Betriebsrat dafür, dass die Arbeitnehmerrechte eingehalten werden. Zum anderen sind sind die Gehälter in tarifgebundenen Unternehmen in etlichen Branchen höher als in nicht tarifgebundenen Unternehmen.
Bei uns und einem anderen Unternehmen, in das ich kürzlich Einblick erhielt, gibt es AT auch unterhalb der Führungsebene, aber es ist nicht die Masse. Die meisten bewegen sich im Tarif. Juristen und andere Akademiker in der Regel in der höchsten Tarifgruppe. Somit profitieren sie von den tariflich festgelegten Vollzeitstunden, haben ein hohes Gehalt (verglichen mit der Normalbevölkerung) und können jede Überstunde aufschreiben.
Das macht absolut Sinn und sind Dinge, die mir zum Berufseinstieg überhaupt nicht klar waren. Mein Konzern ist riesig, aber sämtliche Syndikusanwälte sind AT, den Betriebsrat halte ich für eher schwach und es existieren auch keine sonstigen Regelungen zur Weitergabe tariflicher Einigungen in irgendeiner Form. AT-Beschäftigte sind bei uns allesamt nicht in einer Gewerkschaft.
Entsprechend niedrig sind die Gehälter im AT-Bereich, insbesondere in Zeiten hoher Inflation und entsprechend hoch die Arbeitszeiten, im Regelfall ohne Ausgleich. Die sich ihre Gehälter erstreikenden Tarifler liegen da gehaltstechnisch mittlerweile schon fast auf einer Höhe, bei wohl bemerkt real existenten 40 Stunden. Wie groß der Abstand beim Abstandsgebot wirklich sein muss, weiß nämlich niemand. Letztlich ist man so als Syndikus zwar zugelassener "Anwalt" und denkt das hätte einen Wert, liegt bezüglich der Arbeitsbedingungen und Stundenlohn aber weit unter jedem Tarifler.
Als Syndikus ist wohl nicht alles Gold was glänzt oder toll klingt.
04.11.2024, 21:48
Ist aber auch fair so, wenn der Syndikus den Tarifvertrag nicht lesen kann.
Gestern, 13:12
Gestern, 13:27
(Gestern, 13:12)Egal schrieb:(04.11.2024, 21:48)guga schrieb: Ist aber auch fair so, wenn der Syndikus den Tarifvertrag nicht lesen kann.
Wäre es nicht schön, wenn wir in diesem Forum auch mal eine sachliche Diskussion ohne gegenseitiges Niedermachen führen können?
Ich kann keine sachliche Diskussion mit einem berufserfahrenen Volljuristen führen, der behauptet, niemand kenne den Inhalt des Abstandgebots. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich nur noch an den Kopf langen oder blöde Sprüche bringen kann.
Gestern, 14:09
Mir ist schleierhaft, wo die Vorstellung herkommt, man könne als Jurist im Unternehmen nur mit Personalverantwortung mehr als 100k verdienen. Bin momentan als einziger Voljlurist bei einem Mittelständischen Unternehmen und liege bei 150k + Bonus und Dienstwagen. Das kann man auch als Senior Legal Counsel in Großkonzernen verdienen, insbesondere bei Pharmakonzernen oder US- Unternehmen. Es gibt doch auch zahlreiche "Gehaltsstudien" etwa von Robert Walters oder Taylor Root. Die mögen tendenziell die besser bezahlten Positionen betreffen, aber dort findet man ganz andere Dimensionen als die hier kolportierten Zahlen.