30.06.2024, 14:26
"Lawfluencer" zu sein, ist schlichtweg nicht amtsangemessen.
Wer sich wie die oben bereits von jemand anderem erwähnte Richterin wie eine Beauty-und-Lifestyle-Influencerin gibt, dafür aber jeden Satz mit "Ich bin Richterin" einleitet, um dann irgendeinen belanglosen Kram zu erzählen, gehört entlassen.
Wer ernsthaft der Bevölkerung das Recht oder die Justiz näher bringen will, der muss es eben genauso machen wie Fischer und seitenlange Kolumnen schreiben. Aber mit einem 10-Sekunden-TikTok-Video erreicht man bloß, dass noch mehr juristisches Achtelwissen verbreitet wird. Da drängt sich einem schon auf, dass das eher zur Selbstdarstellung dient.
Wer sich wie die oben bereits von jemand anderem erwähnte Richterin wie eine Beauty-und-Lifestyle-Influencerin gibt, dafür aber jeden Satz mit "Ich bin Richterin" einleitet, um dann irgendeinen belanglosen Kram zu erzählen, gehört entlassen.
Wer ernsthaft der Bevölkerung das Recht oder die Justiz näher bringen will, der muss es eben genauso machen wie Fischer und seitenlange Kolumnen schreiben. Aber mit einem 10-Sekunden-TikTok-Video erreicht man bloß, dass noch mehr juristisches Achtelwissen verbreitet wird. Da drängt sich einem schon auf, dass das eher zur Selbstdarstellung dient.
30.06.2024, 15:02
Ey, in NRW gab es immerhin gelbe Justizsocken, Mousepads und viele Plakate zum Aufhängen a la "hang in there kitty".
Ich würde gerne mal einige Kollegen der StA aus Köln, Hamburg oder Berlin mit ihren eigenen Insta Accounts erleben, die volle Freiheit über die geteilten Inhalte haben.
Dann würden die Bewerberzahlen erstmal auf 0 einbrechen und die Regierung wäre gezwungen ernsthaft Verbesserungen umzusetzen.
Ich würde gerne mal einige Kollegen der StA aus Köln, Hamburg oder Berlin mit ihren eigenen Insta Accounts erleben, die volle Freiheit über die geteilten Inhalte haben.
Dann würden die Bewerberzahlen erstmal auf 0 einbrechen und die Regierung wäre gezwungen ernsthaft Verbesserungen umzusetzen.
30.06.2024, 16:03
Grundsätzlich finde ich es gut und wichtig, den Menschen unser Rechtssystem zu erklären (auf den Arbeitsalltag käme es mir dabei nicht so sehr an, eher das Grundsätzliche).
Wer die Leute erreichen will, muss dorthin gehen, wo sie sind, und das ist eher nicht das AcP.
Alles Weitere ist ein bisschen Stilfrage. Auch Fischer hat sich ja von Kollegen anhören müssen, dass man so etwas als Bundesrichter nicht tut, und dennoch finde ich es gut und wichtig (nicht die Beiträge zur Weltpolitik, das sehe ich ganz wie der Vorposter).
Auch Fischer erreicht aber nur ein spezielles Milieu. Ich finde es an sich nicht verwerflich, ein jüngeres und weniger akademisches Milieu erreichen zu wollen - im Gegenteil. Nur darf man sich dabei weder blamieren noch billige Werbung machen. Und ob die Eigengesetzlichkeiten einzelner Medien (TikTok) sinnvolle Beiträge überhaupt zulassen, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wäre ich der Letzte, der das übernehmen könnte. Aber erstrebenswert finde ich es schon, dass die Zielgruppe jemand erreicht.
Wer die Leute erreichen will, muss dorthin gehen, wo sie sind, und das ist eher nicht das AcP.
Alles Weitere ist ein bisschen Stilfrage. Auch Fischer hat sich ja von Kollegen anhören müssen, dass man so etwas als Bundesrichter nicht tut, und dennoch finde ich es gut und wichtig (nicht die Beiträge zur Weltpolitik, das sehe ich ganz wie der Vorposter).
Auch Fischer erreicht aber nur ein spezielles Milieu. Ich finde es an sich nicht verwerflich, ein jüngeres und weniger akademisches Milieu erreichen zu wollen - im Gegenteil. Nur darf man sich dabei weder blamieren noch billige Werbung machen. Und ob die Eigengesetzlichkeiten einzelner Medien (TikTok) sinnvolle Beiträge überhaupt zulassen, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wäre ich der Letzte, der das übernehmen könnte. Aber erstrebenswert finde ich es schon, dass die Zielgruppe jemand erreicht.
08.07.2024, 00:28
(30.06.2024, 07:50)Gast24567 schrieb: Zu dem Thema fällt mir die neue Social Media Kampagne vom OLG Hamburg ein - für diese (und die Nachwuchsgewinnung im allgemeinen) geht eine ganze R1 Stelle drauf (0,5 davon durch eine Lawfluencerin besetzt).
Ich weiß nicht was ich davon halten soll, finde alles leicht peinlich. Bei dem Richterquiz (sieht Instagram) sehe ich auf den Bildern bspw. Menschen in Robe nach Suizid durch Erhängen. Aber hat sicherlich schon einige Kandidaten dazu bewogen, noch nicht M&A zu machen sondern in die Justiz zu gehen…
Und wenn man sich dann die Ausstattung der Hamburger Justiz anschaut (Assessoren in Nebengebäuden oder im Keller in Doppelbüros) und wie mit Assessoren rumgesprungen wird (mehrere Jahre lang große Strafkammer, viele schwierige Vorsitzende, kaum Unterstützung durch die Präsidialverwaltung, keine ausreichende Kommunikation), dann kann man diese Kampagne nicht mehr Ernst nehmen. Dadurch werden falsche Erwartungen geweckt, die die Realität nicht bestätigt. Wir alle klagen über Überlastung, doch dann wird eine halbe Richterstelle aus dem angeblich überlasteten Gericht Hamburgs (St. Georg) abgezogen.
24.07.2024, 17:25
(08.07.2024, 00:28)co_2 schrieb:(30.06.2024, 07:50)Gast24567 schrieb: Zu dem Thema fällt mir die neue Social Media Kampagne vom OLG Hamburg ein - für diese (und die Nachwuchsgewinnung im allgemeinen) geht eine ganze R1 Stelle drauf (0,5 davon durch eine Lawfluencerin besetzt).
Ich weiß nicht was ich davon halten soll, finde alles leicht peinlich. Bei dem Richterquiz (sieht Instagram) sehe ich auf den Bildern bspw. Menschen in Robe nach Suizid durch Erhängen. Aber hat sicherlich schon einige Kandidaten dazu bewogen, noch nicht M&A zu machen sondern in die Justiz zu gehen…
Und wenn man sich dann die Ausstattung der Hamburger Justiz anschaut (Assessoren in Nebengebäuden oder im Keller in Doppelbüros) und wie mit Assessoren rumgesprungen wird (mehrere Jahre lang große Strafkammer, viele schwierige Vorsitzende, kaum Unterstützung durch die Präsidialverwaltung, keine ausreichende Kommunikation), dann kann man diese Kampagne nicht mehr Ernst nehmen. Dadurch werden falsche Erwartungen geweckt, die die Realität nicht bestätigt. Wir alle klagen über Überlastung, doch dann wird eine halbe Richterstelle aus dem angeblich überlasteten Gericht Hamburgs (St. Georg) abgezogen.
Hierzu noch ein Schmankerl
https://www.instagram.com/olg.hamburg/reel/C9jtI4rKJ5D/
25.07.2024, 09:37
(24.07.2024, 17:25)Gast24567 schrieb: Hierzu noch ein Schmankerl
https://www.instagram.com/olg.hamburg/reel/C9jtI4rKJ5D/
Herrlich, vielen Dank! Guter Hintern, Frau Vorsitzende. Ähm, "Nach Ihnen!" meine ich ...
Dass eine Gerichtspressestelle bzw. das Präsidium so etwas wirklich absegnet, erweckt in mir den Wunsch, irgendwo tief in das Hinterland zu flüchten.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
25.07.2024, 17:03