14.05.2024, 19:07
Hey zusammen,
ich schließe dieses Jahr mein Abitur voraussichtlich mit einem Schnitt von 1,2 ab und liebäugle derzeit mit dem Gedanken, nach dem Abi ein Jurastudium zu absolvieren.
Da die Noten der ausschlaggebende Faktor für die späteren Berufs- sowie Verdienstmöglichkeiten zu sein scheinen, wollte ich hier fragen, inwiefern ihr ein VB für planbar haltet. Natürlich ist mir bewusst, dass man im Vorhinein nicht sagen kann, ob einem Jura liegt. Allerdings geht es mir viel eher darum, zu erfahren, ob durch genug Vorbereitung und stetiges Lernen sowie der nötigen Stresstoleranz ein VB in den beiden Staatsexamina „planbar“, also mit einer großen Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist.
Von einigen Jurastudenten hört man, dass die Noten teilweise sehr willkürlich und fast schon „gewürfelt“ seien. Daher meine Frage: Inwieweit spielt Glück eine Rolle in den Staatsexamina und ist die letztendliche Note wirklich nur vom Wohlwollen des Korrektors abhängig. Anscheinend können auch einige Korrektoren völlig anderer Ansicht sein, sodass dieselbe Klausur bei unterschiedlichen Korrektoren zu unterschiedlichen Noten führt.
Abschließend stellt sich mir die Frage also, ob ein VB in den Examen mit viel Fleiß und Willenskraft mit einer großen Wahrscheinlichkeit erreichbar ist oder ob die Glückskomponente bei der Notenvergabe überwiegt.
ich schließe dieses Jahr mein Abitur voraussichtlich mit einem Schnitt von 1,2 ab und liebäugle derzeit mit dem Gedanken, nach dem Abi ein Jurastudium zu absolvieren.
Da die Noten der ausschlaggebende Faktor für die späteren Berufs- sowie Verdienstmöglichkeiten zu sein scheinen, wollte ich hier fragen, inwiefern ihr ein VB für planbar haltet. Natürlich ist mir bewusst, dass man im Vorhinein nicht sagen kann, ob einem Jura liegt. Allerdings geht es mir viel eher darum, zu erfahren, ob durch genug Vorbereitung und stetiges Lernen sowie der nötigen Stresstoleranz ein VB in den beiden Staatsexamina „planbar“, also mit einer großen Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist.
Von einigen Jurastudenten hört man, dass die Noten teilweise sehr willkürlich und fast schon „gewürfelt“ seien. Daher meine Frage: Inwieweit spielt Glück eine Rolle in den Staatsexamina und ist die letztendliche Note wirklich nur vom Wohlwollen des Korrektors abhängig. Anscheinend können auch einige Korrektoren völlig anderer Ansicht sein, sodass dieselbe Klausur bei unterschiedlichen Korrektoren zu unterschiedlichen Noten führt.
Abschließend stellt sich mir die Frage also, ob ein VB in den Examen mit viel Fleiß und Willenskraft mit einer großen Wahrscheinlichkeit erreichbar ist oder ob die Glückskomponente bei der Notenvergabe überwiegt.
14.05.2024, 21:22
Kommt drauf an, wen Du fragst. Wenn es schief läuft, waren es Pech und Willkür. Wenn es gut läuft, waren es Fleiß und Klugheit.
Im Ernst: Natürlich ist bei jeder Prüfung auch Glück und Tagesform dabei. Allerdings sind es eine Menge Klausuren und Erst- und Zweitkorrekturen. Und eine mündliche Prüfung mit mehreren Fächern. Und zwei Examina. Der Schnitt aus alledem sagt also schon etwas aus.
Wenn Du also in der Schule fleißig und interessiert warst und Du dich ebenso von Anfang an ins Studium stürzt, dann sieht es ganz gut aus - vorausgesetzt, Du hast starke Nerven, denn bei Prüfungsangst würde ich wirklich abraten.
Im Ernst: Natürlich ist bei jeder Prüfung auch Glück und Tagesform dabei. Allerdings sind es eine Menge Klausuren und Erst- und Zweitkorrekturen. Und eine mündliche Prüfung mit mehreren Fächern. Und zwei Examina. Der Schnitt aus alledem sagt also schon etwas aus.
Wenn Du also in der Schule fleißig und interessiert warst und Du dich ebenso von Anfang an ins Studium stürzt, dann sieht es ganz gut aus - vorausgesetzt, Du hast starke Nerven, denn bei Prüfungsangst würde ich wirklich abraten.
14.05.2024, 21:40
Zu 100 % planbar ist ein VB letztlich nicht, aber: Je besser deine Vorbereitung (was durchaus auch mit Fleiß zu tun hat) und je höher deine Stresstoleranz, desto größter wird die Wahrscheinlichkeit.
Es wird sich -auf sämtliche Prüfungsleistungen gesehen, welche die jeweiligen Examensnoten ergeben werden- um viele verschiedene Erst- und Zweitkorrektoren sowie mündliche Prüfer handeln, deren Einschätzungen schon eine überwiegend (wenn auch nicht vollständig) aussagekräftige Tendenz ergeben werden.
Der Faktor Glück wirkt sich mE im Rahmen der Klausuren höchstens insoweit aus, als man sich mit genau mit jenen Themen, die dann konkret rankommen, vielleicht besonders ausführlich mit Urteilsbesprechungen o. Ä. beschäftigt hat; das wäre dann angesichts der Breite des Stoffs aber wirklich eher zufällig.
Nur Mut, es zu versuchen! Schief gehen kann nicht wirklich viel, und man darf auch erst mal herausfinden, ob das Studium bzw. die spätere Karriere (früh Praktika machen!) etwas für einen ist. Nebenbei das Studentenleben genießen auch nicht vergessen!
Es wird sich -auf sämtliche Prüfungsleistungen gesehen, welche die jeweiligen Examensnoten ergeben werden- um viele verschiedene Erst- und Zweitkorrektoren sowie mündliche Prüfer handeln, deren Einschätzungen schon eine überwiegend (wenn auch nicht vollständig) aussagekräftige Tendenz ergeben werden.
Der Faktor Glück wirkt sich mE im Rahmen der Klausuren höchstens insoweit aus, als man sich mit genau mit jenen Themen, die dann konkret rankommen, vielleicht besonders ausführlich mit Urteilsbesprechungen o. Ä. beschäftigt hat; das wäre dann angesichts der Breite des Stoffs aber wirklich eher zufällig.
Nur Mut, es zu versuchen! Schief gehen kann nicht wirklich viel, und man darf auch erst mal herausfinden, ob das Studium bzw. die spätere Karriere (früh Praktika machen!) etwas für einen ist. Nebenbei das Studentenleben genießen auch nicht vergessen!
14.05.2024, 21:44
Wenn Du meinst Dich selbst organisieren zu können, Dich nicht vor 'Lernen durch Fehler' scheust und du Interesse an dem Fach hast – go for it! Geld halte ich für einen schlechten Motivator, in Relation zu dem Sitzfleisch und der nervlichen Belastung. Meine Schulfreunde haben schon 70k verdient, als ich noch für's Examen büffeln musste (und nicht halb so viel Stunden gelernt).
14.05.2024, 21:57
Als Prüfer bin ich mittlerweile der Auffassung, dass ein oberes befriedigend/unteres VB natürlich nicht sicher, aber doch einigermaßen realistisch planbar ist, wenn man fleißig ist, sich in der Vorbereitung nicht verzettelt und vor allen Dingen häufig genug den Ernstfall simuliert, d.h. viele Klausuren schreibt. Alles darüber ist nicht nur eine Frage von Fleiß, sondern in erster Linie von besonderem Talent und natürlich auch ein bisschen Glück.
16.05.2024, 18:01
(14.05.2024, 19:07)juristischer Laie schrieb: Hey zusammen,
ich schließe dieses Jahr mein Abitur voraussichtlich mit einem Schnitt von 1,2 ab und liebäugle derzeit mit dem Gedanken, nach dem Abi ein Jurastudium zu absolvieren.
Da die Noten der ausschlaggebende Faktor für die späteren Berufs- sowie Verdienstmöglichkeiten zu sein scheinen, wollte ich hier fragen, inwiefern ihr ein VB für planbar haltet. Natürlich ist mir bewusst, dass man im Vorhinein nicht sagen kann, ob einem Jura liegt. Allerdings geht es mir viel eher darum, zu erfahren, ob durch genug Vorbereitung und stetiges Lernen sowie der nötigen Stresstoleranz ein VB in den beiden Staatsexamina „planbar“, also mit einer großen Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist.
Von einigen Jurastudenten hört man, dass die Noten teilweise sehr willkürlich und fast schon „gewürfelt“ seien. Daher meine Frage: Inwieweit spielt Glück eine Rolle in den Staatsexamina und ist die letztendliche Note wirklich nur vom Wohlwollen des Korrektors abhängig. Anscheinend können auch einige Korrektoren völlig anderer Ansicht sein, sodass dieselbe Klausur bei unterschiedlichen Korrektoren zu unterschiedlichen Noten führt.
Abschließend stellt sich mir die Frage also, ob ein VB in den Examen mit viel Fleiß und Willenskraft mit einer großen Wahrscheinlichkeit erreichbar ist oder ob die Glückskomponente bei der Notenvergabe überwiegt.
Lass dich hier nicht entmutigen. Ein VB ist definitiv planbar, insbesondere noch, wenn du es bereits vor Studienbeginn drauf anlegst und das erste Semester als das was es in Wahrheit ist, ansiehst: der Anfang deiner Examensvorbereitung. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass auch höhere Noten, bspw. ein 'gut' planbar sind, aber darüber könnte man sicherlich streiten. In Anbetracht deiner Motivation, dich bereits vor Studienbeginn, sogar bereits vor Ablegen deines (voraussichtlich) stark überdurchschnittlichen Abiturs, mit der Thematik zu befassen, spricht dafür, dass für dich auch höhere Noten planbar sind.
Die wichtigste Komponente ist wohl, dass dir Jura liegt und du intrinsisch motiviert bist. Deshalb würde ich dir empfehlen eine juristische Online-Vorlesung (Bspw. Lorenz BGB AT/ Fries BGB AT) durchzugehen und ggf. im Anschluss Fälle anzuschauen und daran die Entscheidung auszumachen, dass hat nicht nur den Vorteil, dass du wirklich weißt, ob es dir liegt, sondern du deine Chance direkt zu Studienbeginn gute Noten zu schreiben signifikant erhöht. Falls du Tipps brauchst, wie genau es planbar wird, dann kannst du dich gerne melden.
Liebe Grüße und viel Erfolg!
16.05.2024, 20:31
Bis Du in 7-8 Jahren fertig bist, braucht man wahrscheinlich nur noch fürs Notariat in HH ein (Doppel-)VB.
Schon heute kommt man mit 8 Punkten in die Justiz und fast jede GK rein, Tendenz steil sinkend.
Schon heute kommt man mit 8 Punkten in die Justiz und fast jede GK rein, Tendenz steil sinkend.
16.05.2024, 20:51
(16.05.2024, 20:31)FFM_Brudi schrieb: Bis Du in 7-8 Jahren fertig bist, braucht man wahrscheinlich nur noch fürs Notariat in HH ein (Doppel-)VB.
Schon heute kommt man mit 8 Punkten in die Justiz und fast jede GK rein, Tendenz steil sinkend.
In 7 bis 8 Jahren hat die Justiz absehbar ihren Bedarf gesättigt (auf in die nächste Pensionswelle in 30 Jahren!). Darauf würde ich nicht wetten ;)
16.05.2024, 22:08
VB ist auf jeden Fall keine Glückssache und wenn du von Anfang an dabei bist und stetig dran bleibst ist es sogar sehr wahrscheinlich.
Mir sind nur wirklich ganz wenige bekannt, die seit Tag 1 mitlernen und schwache Examina geschrieben haben. Der Faktor Intelligenz wird oft überbewertet und der Faktor Fleiß oft unterschätzt. ;)
Mir sind nur wirklich ganz wenige bekannt, die seit Tag 1 mitlernen und schwache Examina geschrieben haben. Der Faktor Intelligenz wird oft überbewertet und der Faktor Fleiß oft unterschätzt. ;)
17.05.2024, 13:13
Wenn du intelligent bist interessiert und/oder sehr fleißig bist, dann ist das VB fast sicher.
Du merkst schon, absolute Sicherheit gibt es nie. Vor allem nicht für Juristen. Man lernt, dass immer ein "fast", "wohl", "so gut wie" dazugehört
Du merkst schon, absolute Sicherheit gibt es nie. Vor allem nicht für Juristen. Man lernt, dass immer ein "fast", "wohl", "so gut wie" dazugehört