26.01.2024, 19:22
Hallo,
ich bin vor kurzem auf dieses Juristenforum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.
Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.
Fragen:
ich bin vor kurzem auf dieses Juristenforum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.
Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.
Fragen:
- Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
- Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
- Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
- Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
- Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?
26.01.2024, 22:46
(26.01.2024, 19:22)juristischer Laie schrieb: Hallo,
ich bin vor kurzem auf dieses Juristenforum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.
Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.
Fragen:
Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.
- Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
- Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
- Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
- Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
- Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?
Fragen:
- Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
- Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
- Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
- Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
- Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?
26.01.2024, 23:21
Hallo,
Das sind viele Fragen auf einmal, aber ich versuche mich mal an ein paar Antworten, weil ich einen ähnlichen Hintergrund habe.
Ich hatte ein Abi mit 1,4 und die Leistungsfächer Mathe, Physik und Geschichte.
Ich bin mit meinen Examensnoten ca. in den Top20% deutschlandweit gelandet, hatte gestern und heute erste Vorstellungsgespräche und bin optimistisch, demnächst sehr gut zu verdienen.
1. Passt Jura zu dir?
Was du schreibst, klingt schon danach. Jura ist aber mit keinem Schulfach richtig vergleichbar.
Man muss Spaß am Schreiben haben. Spaß daran, seine Gedanken in ganzen Sätzen zu Papier zu bringen. Klausuren und Hausarbeiten sind meistens 10 - 25 Seiten lang. Damit hatte ich als Naturwissenschaftler Probleme. Ich habe deshalb angefangen, Tagebuch zu schreiben. Einfach um mich ans Schreiben zu gewöhnen.
Gleichzeitig ist Jura systematischer und logischer als z.b. Deutsch oder Politik. Du kannst nicht einfach fröhlich drauflos argumentieren, sondern musst dich an Vorgaben halten, z.b. die Gesetze oder auch bestimmte Schreibtechniken. Und manche Gesetze sind auch so kompliziert, dass man richtig grübeln und knobeln muss. Das ist vielen "Freigeistern" (nicht abwertend) zu langweilig, die studieren dann Politik, Journalismus, etc.
Trotzdem muss man argumentieren können und wollen. Völlig ohne geht es nämlich auch nicht.
Das artet häufig in geradezu philosophische Wortklaubereien aus.
Beispiel: Diebstahl ist laut Gesetz die Wegnahme einer Sache. Wenn ich jetzt dein Glas Saft austrinke, wäre das Diebstahl? Der Saft ist ja eine Flüssigkeit. Ist er auch eine Sache? Das Glas ist eine Sache, aber das gebe ich dir ja sofort zurück. Was ist überhaupt eine Sache und was ist eine Flüssigkeit?
(Lösung: Es ist Diebstahl. Flüssigkeiten in Behältern werden wie Sachen behandelt. Aber was ist ein denn jetzt ein Behälter? usw.)
Man muss ein gutes Gedächtnis haben oder viel auswendig lernen. Nicht jedes Urteil und jeden Paragraphen, aber sehr viele Grundlagen.
X. Ist die Benotung unfair?
Tja. Jura liegt bei dieser Frage zwischen Deutsch und Mathe. Ob eine Klausur jetzt 5 oder 6 Punkte bekommt, ist häufig Geschmackssache. Der Unterschied zwischen 5 und 10 ist aber eindeutig.
Bei mir war es so: Wenn ich gelernt habe, gab es gute Noten und wenn ich nicht, dann nicht.
Y. Verdienstmöglichkeiten
Für gute Juristen wird richtig Geld bezahlt. Schau mal auf die Internetseiten LegalTribuneOnline (dort Arbeitgeberprofile) oder Azur.
An der absoluten Spitze (Top5%) werden Berufsanfängern 160-180k gezahlt, dann aber auch bei 60-70 Std Arbeit in der Woche.
Wer seine Examen 2x gerade so besteht, startet aber eher wie ein BWL-Bachelor bei 40k im Jahr. Den Bachelor bekommt man aber schneller als 2 Examen.
Das reicht erstmal als kurzer Einblick :D
Das sind viele Fragen auf einmal, aber ich versuche mich mal an ein paar Antworten, weil ich einen ähnlichen Hintergrund habe.
Ich hatte ein Abi mit 1,4 und die Leistungsfächer Mathe, Physik und Geschichte.
Ich bin mit meinen Examensnoten ca. in den Top20% deutschlandweit gelandet, hatte gestern und heute erste Vorstellungsgespräche und bin optimistisch, demnächst sehr gut zu verdienen.
1. Passt Jura zu dir?
Was du schreibst, klingt schon danach. Jura ist aber mit keinem Schulfach richtig vergleichbar.
Man muss Spaß am Schreiben haben. Spaß daran, seine Gedanken in ganzen Sätzen zu Papier zu bringen. Klausuren und Hausarbeiten sind meistens 10 - 25 Seiten lang. Damit hatte ich als Naturwissenschaftler Probleme. Ich habe deshalb angefangen, Tagebuch zu schreiben. Einfach um mich ans Schreiben zu gewöhnen.
Gleichzeitig ist Jura systematischer und logischer als z.b. Deutsch oder Politik. Du kannst nicht einfach fröhlich drauflos argumentieren, sondern musst dich an Vorgaben halten, z.b. die Gesetze oder auch bestimmte Schreibtechniken. Und manche Gesetze sind auch so kompliziert, dass man richtig grübeln und knobeln muss. Das ist vielen "Freigeistern" (nicht abwertend) zu langweilig, die studieren dann Politik, Journalismus, etc.
Trotzdem muss man argumentieren können und wollen. Völlig ohne geht es nämlich auch nicht.
Das artet häufig in geradezu philosophische Wortklaubereien aus.
Beispiel: Diebstahl ist laut Gesetz die Wegnahme einer Sache. Wenn ich jetzt dein Glas Saft austrinke, wäre das Diebstahl? Der Saft ist ja eine Flüssigkeit. Ist er auch eine Sache? Das Glas ist eine Sache, aber das gebe ich dir ja sofort zurück. Was ist überhaupt eine Sache und was ist eine Flüssigkeit?
(Lösung: Es ist Diebstahl. Flüssigkeiten in Behältern werden wie Sachen behandelt. Aber was ist ein denn jetzt ein Behälter? usw.)
Man muss ein gutes Gedächtnis haben oder viel auswendig lernen. Nicht jedes Urteil und jeden Paragraphen, aber sehr viele Grundlagen.
X. Ist die Benotung unfair?
Tja. Jura liegt bei dieser Frage zwischen Deutsch und Mathe. Ob eine Klausur jetzt 5 oder 6 Punkte bekommt, ist häufig Geschmackssache. Der Unterschied zwischen 5 und 10 ist aber eindeutig.
Bei mir war es so: Wenn ich gelernt habe, gab es gute Noten und wenn ich nicht, dann nicht.
Y. Verdienstmöglichkeiten
Für gute Juristen wird richtig Geld bezahlt. Schau mal auf die Internetseiten LegalTribuneOnline (dort Arbeitgeberprofile) oder Azur.
An der absoluten Spitze (Top5%) werden Berufsanfängern 160-180k gezahlt, dann aber auch bei 60-70 Std Arbeit in der Woche.
Wer seine Examen 2x gerade so besteht, startet aber eher wie ein BWL-Bachelor bei 40k im Jahr. Den Bachelor bekommt man aber schneller als 2 Examen.
Das reicht erstmal als kurzer Einblick :D
27.01.2024, 00:12
(gelöscht)
27.01.2024, 13:18
Ein kurzer Nachtrag noch zu meinem gestrigen Kommentar:
Die Frage, was Recht/Jura/Rechtswissenschaft eigentlich ist, ist seit Jahrhunderten umstritten. Zu dem Thema gibt es hunderte, wahrscheinlich tausende Bücher in allen Sprachen der Welt.
Mein Vorredner spricht von "geronnener Politik". Ja, aber der Politik sind auch Grenzen gesetzt, durch das Recht, z.b. die Verfassung.
Ein amerikanischer Verfassungsrichter hat vor über hundert Jahren gesagt, Rechtswissenschaft wäre eine Technik um Gerichtsurteile möglichst genau vorherzusagen. Ja, aber soll das heißen ein Richter sagt sein eigenes Urteil voraus? Im Deutschen spricht man auch von "Rechtsfindung". Recht kann also gesucht und gefunden werden. Das ist alles sehr, sehr merkwürdig.
Während es in den Naturwissenschaften darum geht, faktische Wahrheit zu finden (Warum fällt alles nach unten -> Gravitation -> Krümmung des Raumes), geht es bei Jura um die moralische Bewertung eines Vorgangs. "Ist das erlaubt oder verboten?" ist im Grunde eine ähnliche Frage wie "Findet die Bevölkerung das gut oder nicht?". Es gab in früheren Jahrhunderten erbitterte Diskussionen, ob bei dieser moralischen Bewertung die Gesetze wichtiger sind oder das natürliche Rechtsempfinden und Gefühl der Bevölkerung, unabhängig von irgendwelchen Gesetzen.
Auch in der heutigen Zeit, wenn sich die Frage stellt wie ein Paragraph genau gemeint ist, versucht sich der Rechtswissenschaftler u.a. in die Fußstapfen eines "normalen, neutralen Bürgers" hineinzuversetzen. Das Ziel ist, dass das Recht im Ergebnis (z.b. das Urteil) dem Rechtsgefühl der Bürger entspricht.
Das gelingt nicht immer. Manch einer würde sagen, dass es in den letzten Jahren immer häufiger nicht gelingt. Wie alles, was mit Jura zu tun hat, ist das umstritten.
Das Studium bestand zumindest bei mir von Anfang an aus sehr viel Stoff, den ich lernen sollte. Paragraphen, Definitionen, Schema, was ist Rechtsfähigkeit, was ist Geschäftsfähigkeit, welche Verträge kann ein Minderjähriger schließen, was passiert, wenn man sich beim Bestellen vertan/verklickt/geirrt hat, usw.
Die sehr grundlegende Fragen, was eigentlich Recht ist, kam bei mir zu kurz. Sie werden auch in keiner Prüfung abgefragt und deshalb gerne ignoriert. Dabei sind sie für das Verständnis elementar.
Die Frage, was Recht/Jura/Rechtswissenschaft eigentlich ist, ist seit Jahrhunderten umstritten. Zu dem Thema gibt es hunderte, wahrscheinlich tausende Bücher in allen Sprachen der Welt.
Mein Vorredner spricht von "geronnener Politik". Ja, aber der Politik sind auch Grenzen gesetzt, durch das Recht, z.b. die Verfassung.
Ein amerikanischer Verfassungsrichter hat vor über hundert Jahren gesagt, Rechtswissenschaft wäre eine Technik um Gerichtsurteile möglichst genau vorherzusagen. Ja, aber soll das heißen ein Richter sagt sein eigenes Urteil voraus? Im Deutschen spricht man auch von "Rechtsfindung". Recht kann also gesucht und gefunden werden. Das ist alles sehr, sehr merkwürdig.
Während es in den Naturwissenschaften darum geht, faktische Wahrheit zu finden (Warum fällt alles nach unten -> Gravitation -> Krümmung des Raumes), geht es bei Jura um die moralische Bewertung eines Vorgangs. "Ist das erlaubt oder verboten?" ist im Grunde eine ähnliche Frage wie "Findet die Bevölkerung das gut oder nicht?". Es gab in früheren Jahrhunderten erbitterte Diskussionen, ob bei dieser moralischen Bewertung die Gesetze wichtiger sind oder das natürliche Rechtsempfinden und Gefühl der Bevölkerung, unabhängig von irgendwelchen Gesetzen.
Auch in der heutigen Zeit, wenn sich die Frage stellt wie ein Paragraph genau gemeint ist, versucht sich der Rechtswissenschaftler u.a. in die Fußstapfen eines "normalen, neutralen Bürgers" hineinzuversetzen. Das Ziel ist, dass das Recht im Ergebnis (z.b. das Urteil) dem Rechtsgefühl der Bürger entspricht.
Das gelingt nicht immer. Manch einer würde sagen, dass es in den letzten Jahren immer häufiger nicht gelingt. Wie alles, was mit Jura zu tun hat, ist das umstritten.
Das Studium bestand zumindest bei mir von Anfang an aus sehr viel Stoff, den ich lernen sollte. Paragraphen, Definitionen, Schema, was ist Rechtsfähigkeit, was ist Geschäftsfähigkeit, welche Verträge kann ein Minderjähriger schließen, was passiert, wenn man sich beim Bestellen vertan/verklickt/geirrt hat, usw.
Die sehr grundlegende Fragen, was eigentlich Recht ist, kam bei mir zu kurz. Sie werden auch in keiner Prüfung abgefragt und deshalb gerne ignoriert. Dabei sind sie für das Verständnis elementar.
27.01.2024, 14:53
(26.01.2024, 19:22)juristischer Laie schrieb: Hallo,
ich bin vor kurzem auf dieses Juristenforum gestoßen und würde mir gerne einige Antworten auf meine Fragen zum Jurastudium wünschen.
Kurz zu mir: Ich mache derzeit mein Abitur (voraussichtlicher Schnitt: 1,2-1,1) und belege die Leistungskurse Mathematik und Politik & Wirtschaft (in beiden 15 Punkte). Meine Interessen liegen insbesondere im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, vor allem in Politik, Geschichte und Philosophie, aber auch in Wirtschaft und Finanzen. Meine Fähigkeiten liegen besonders im (mathematisch) analytischen sowie sprachlichen und eher weniger im kreativen Bereich.
Fragen:
Sorry für die vielen Fragen! Ich bin für jede Antwort sehr dankbar.
- Inwieweit decken sich meine Interessen mit dem Jurastudium?
- Welche Fähigkeiten braucht man für ein erfolgreiches Jurastudium und stimmen meine damit überein?
- Wie sehen die Verdienst- und Berufsaussichten nach der Ausbildung zum Volljuristen aus, insbesondere im Vergleich zu anderen Studiengängen wie BWL oder MINT?
- Ist die Bewertung des Staatsexamen wirklich so willkürlich und glücksabhängig, wie man hört? Ist die Examensnote wirklich alleinentscheidend für die Karriere?
- Zu guter Letzt würdet Ihr das Jurastudium weiterempfehlen?
1-3. Du hörst sich sehr gut geeignet an. Fleiß ist, nebenbei, die wichtigste Eigenschaft.
4. Ja. Natürlich wird eine Spannbreite durch Fähigkeiten vorgegeben, aber es ist so unfassbar viel Glück dabei, ob du bei der range 8-11 eben bei 8 P. oder bei 11 P. landest.
5. Nein, und das sage ich mit 2x ziemlich guten Examina. Man muss unfassbar viel arbeiten, wobei natürlich auch viel Geld verdient werden kann. Aber auch in schlecht bezahlten Jobs arbeiten Juristen super viel.
27.01.2024, 17:05
Also gerade wenn du auch in Richtung Mathematik/Wirtschaft begabt bist würde ich eher über einen anderen Studiengang nachdenken, Wirtschaftsingenieurwesen oder so.
Für mich klingt es schon so, als ob Jura für dich interessant sein könnte und dass es dir liegen könnte. Allerdings ist es auch eine sehr langwierige Ausbildung, bei der man bis zu den Ergebnissen des 2. StEx “in der Schwebe hängt”. Die Jobaussichten sind mit durchschnittlichen bis guten Noten nicht allzu schlecht, aber oft mit langen Arbeitszeiten verbunden. Und wie gut die Noten werden, erfährt man leider bis zum Schluss.
Die Freunde von mir, die BWL/Informatik/WIng studiert haben, haben zum Teil schon nach dem Bachelor gute Jobs bekommen und verdienen jetzt auch nicht schlechter als ein Jurist in der Verwaltung oder kleinen Kanzlei. Klar sind andere Studiengänge auch schwierig, aber du hast keine Examensvorbereitung und stehst im Zweifel nicht erst nach 5 Jahren mit nichts da.
Für mich klingt es schon so, als ob Jura für dich interessant sein könnte und dass es dir liegen könnte. Allerdings ist es auch eine sehr langwierige Ausbildung, bei der man bis zu den Ergebnissen des 2. StEx “in der Schwebe hängt”. Die Jobaussichten sind mit durchschnittlichen bis guten Noten nicht allzu schlecht, aber oft mit langen Arbeitszeiten verbunden. Und wie gut die Noten werden, erfährt man leider bis zum Schluss.
Die Freunde von mir, die BWL/Informatik/WIng studiert haben, haben zum Teil schon nach dem Bachelor gute Jobs bekommen und verdienen jetzt auch nicht schlechter als ein Jurist in der Verwaltung oder kleinen Kanzlei. Klar sind andere Studiengänge auch schwierig, aber du hast keine Examensvorbereitung und stehst im Zweifel nicht erst nach 5 Jahren mit nichts da.
27.01.2024, 23:29
Wirtschaftsingenieurwesen wäre denk ich aber nur sinnvoll, wenn du auch und vor allem technisch interessiert bist. Ansonsten käme natürlich grds. auch BWL/VWL bzw. Wiwi in Frage. Oder evtl. Wirtschaftsmathematik, wobei das dann wiederum mehr oder weniger ein "normales" Mathestudium ist.
28.01.2024, 18:01
Mein Interesse für den technischen Bereich hält sich leider in Grenzen, wenn auch die Berufsaussichten dort wegen dem Fachkräftemangel besser sein dürften. Einzige Alternativen, die neben Jura für mich in Frage kommen, wären wohl BWL/VWL oder Lehramt.
Allerdings wirkt ein BWL-Studium auf mich - ohne es abwertend zu meinen - wie ein 0815-Abschluss, den jeder hat. Außerdem fehlt mir da ein wenig der geistige und intellektuelle Anspruch, da das Studium zu einem überwiegend Anteil dann doch aus Inhalten bestehen soll, die rein auswendig zu lernen sind und in der Praxis auch nicht anwendbar sind.
Mit Lehramt wäre ich wohl als Beamter mein Leben lang abgesichert, aber zugleich müsste ich dann auch für immer mit (nervigen) Kinder zusammenarbeiten.
Bei Jura stößt mir lediglich dieses von allen gefürchtete Examen böse auf, welches psychisch extrem belastend sein soll und auch teilweise unvorhersehbar ist. Außerdem ist es merkwürdig, dass der Lebenslauf praktisch keine Rolle spielt und die eine Examensnote letztendlich alles entscheidend ist.
Allerdings wirkt ein BWL-Studium auf mich - ohne es abwertend zu meinen - wie ein 0815-Abschluss, den jeder hat. Außerdem fehlt mir da ein wenig der geistige und intellektuelle Anspruch, da das Studium zu einem überwiegend Anteil dann doch aus Inhalten bestehen soll, die rein auswendig zu lernen sind und in der Praxis auch nicht anwendbar sind.
Mit Lehramt wäre ich wohl als Beamter mein Leben lang abgesichert, aber zugleich müsste ich dann auch für immer mit (nervigen) Kinder zusammenarbeiten.
Bei Jura stößt mir lediglich dieses von allen gefürchtete Examen böse auf, welches psychisch extrem belastend sein soll und auch teilweise unvorhersehbar ist. Außerdem ist es merkwürdig, dass der Lebenslauf praktisch keine Rolle spielt und die eine Examensnote letztendlich alles entscheidend ist.
28.01.2024, 19:20
(28.01.2024, 18:01)juristischer Laie schrieb: Mein Interesse für den technischen Bereich hält sich leider in Grenzen, wenn auch die Berufsaussichten dort wegen dem Fachkräftemangel besser sein dürften. Einzige Alternativen, die neben Jura für mich in Frage kommen, wären wohl BWL/VWL oder Lehramt.
Allerdings wirkt ein BWL-Studium auf mich - ohne es abwertend zu meinen - wie ein 0815-Abschluss, den jeder hat. Außerdem fehlt mir da ein wenig der geistige und intellektuelle Anspruch, da das Studium zu einem überwiegend Anteil dann doch aus Inhalten bestehen soll, die rein auswendig zu lernen sind und in der Praxis auch nicht anwendbar sind.
Mit Lehramt wäre ich wohl als Beamter mein Leben lang abgesichert, aber zugleich müsste ich dann auch für immer mit (nervigen) Kinder zusammenarbeiten.
Bei Jura stößt mir lediglich dieses von allen gefürchtete Examen böse auf, welches psychisch extrem belastend sein soll und auch teilweise unvorhersehbar ist. Außerdem ist es merkwürdig, dass der Lebenslauf praktisch keine Rolle spielt und die eine Examensnote letztendlich alles entscheidend ist.
Das stimmt so pauschal auch nicht.
Natürlich sind einem mit 2x6 Punkten viele Sachen formal verschlossen gerade im öD.
Allerdings garantieren dir 2x9 Punkte auch nicht deinen Traumjob in der freien Wirtschaft wenn du „nur“ die Noten vorweisen kannst.
Andersherum kann jemand mit 2x7 Punkten dich ausstechen, weil er/sie den roten Faden am Start hat durch Studium, Referendariat und Ausland / Dissertation.