14.01.2024, 17:11
Ein freundliches Hallo in die Runde,
da in letzter Zeit im Kollegenkreis häufiger die Diskussion über die Anwendung von künstlicher Intelligenz im Rahmen des juristischen Arbeitsalltags aufkam, wollte ich hier im Forum mal ein allgemeines Stimmungsbild einholen.
Wird bei euch in der Kanzlei bereits mit AI gearbeitet? Wenn ja, in welchem Bereich und mit welchem Programm? Welche Chancen seht ihr hier in naher Zukunft? Meinem Verständnis nach ist bisher eines der größten Probleme, dass die AI keinen Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken hat (oder hat sich hier inzwischen was getan?) und teilweise dazu neigt zu halluzinieren.
Gerade im M&A Bereich sehe ich hier großes Potential; gerade im Rahmen von Due Dilligence Prüfungen lesen junge Anwälte stundenlang stumpf irgendwelche Verträge durch und füllen entsprechende Tabellen (was natürlich mit immensen Kosten für die Mandanten verbunden ist). Solche Tätigkeiten kann aus meiner Sicht in naher Zukunft eine KI übernehmen (natürlich bedient von einem Volljuristen). Wie steht ihr zu der These? Gibt es vielleicht schon entsprechende Anbieter auf dem Markt?
Ich bin für jeden Input zu der Thematik dankbar da ich demnächst einen Aufsatz hierzu verfassen möchte.
da in letzter Zeit im Kollegenkreis häufiger die Diskussion über die Anwendung von künstlicher Intelligenz im Rahmen des juristischen Arbeitsalltags aufkam, wollte ich hier im Forum mal ein allgemeines Stimmungsbild einholen.
Wird bei euch in der Kanzlei bereits mit AI gearbeitet? Wenn ja, in welchem Bereich und mit welchem Programm? Welche Chancen seht ihr hier in naher Zukunft? Meinem Verständnis nach ist bisher eines der größten Probleme, dass die AI keinen Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken hat (oder hat sich hier inzwischen was getan?) und teilweise dazu neigt zu halluzinieren.
Gerade im M&A Bereich sehe ich hier großes Potential; gerade im Rahmen von Due Dilligence Prüfungen lesen junge Anwälte stundenlang stumpf irgendwelche Verträge durch und füllen entsprechende Tabellen (was natürlich mit immensen Kosten für die Mandanten verbunden ist). Solche Tätigkeiten kann aus meiner Sicht in naher Zukunft eine KI übernehmen (natürlich bedient von einem Volljuristen). Wie steht ihr zu der These? Gibt es vielleicht schon entsprechende Anbieter auf dem Markt?
Ich bin für jeden Input zu der Thematik dankbar da ich demnächst einen Aufsatz hierzu verfassen möchte.
22.01.2024, 16:00
Wie man sieht, werden wir alle schon morgen durch KI ersetzt. Der Fragesteller kann sich ja kaum retten vor Rückmeldungen, wie die Technologie in Kanzleien bereits eingesetzt wird.
23.01.2024, 11:23
Schade eigentlich, hatte auch auf ein paar Antworten und Anregungen gehofft. Aber wer hat schon Zeit, sich neben der Arbeit damit auseinanderzusetzen?
23.01.2024, 13:02
Auch ich habe darauf gehofft.
Was ist dran? Schreib einen Schriftsatz von ein, zwei Seiten, blähe ihn mit KI auf 30 Seiten auf? Lass dir Aufsätze zusammenfassen? Mach aus gräuslichen Fließtext-Statistiken schöne Tabellen?
Was ist dran? Schreib einen Schriftsatz von ein, zwei Seiten, blähe ihn mit KI auf 30 Seiten auf? Lass dir Aufsätze zusammenfassen? Mach aus gräuslichen Fließtext-Statistiken schöne Tabellen?
25.01.2024, 19:09
Interessant, ich hätte nun wirklich mit mehr Rückmeldung gerechnet. Ein entsprechender Anbieter wäre zum Beispiel Kira Systems, angeblich können die eine gesamte DD Prüfung inklusive DD Report mit einer KI erstellen. Ist natürlich für die Kanzleien lukrativ, solche Arbeit von Juniors machen zu lassen. Ich denke die Kanzleien werden sich solange gegen KI Lösungen wehren, bis Sie durch den Markt zur Nutzung gezwungen werden um konkurrenzfähig zu bleiben.
25.01.2024, 22:56
1. Da hier im Forum viele GKler und doppel-vbler verkehren, dürften noch Rückmeldungen folgen.
2. es kommt ja bei KI momentan noch auf das Verhältnis von Kosten/Nutzen an. Können die ganzen Sozietäten (abseits der Azur/Juve-Kanzleien) monetär solche Programme/Softwares überhaupt stemmen? Haben die überhaupt das notwendige Datenmaterial - unter Beachtung des Datenschutzes - um diese Programme zu füttern?
3. wenn das Programm nun den gesamten DD-Prozess usw (nahezu) alleine erledigen kann und dies auch noch in einem Bruchteil des vorherigen Zeitaufwands...was will ich denn dann groß in Rechnung stellen? Ja, ich spar mir die Associate Ebene, aber ich bräuchte dann wohl deutlich mehr Mandate um ein finanzielles Äquivalent zu schaffen. Solang der Druck durch konkurrierende Kanzleien mit KI noch nicht zu groß ist, möchte man natürlich nichts am gewohnten und lukrativen Geschäftsmodell ändern.
4. ich denke in naher Zukunft werden die Mandanten allerdings KI etc verlangen
, sodass das stundenbasierte Honorarmodell langsam auslaufen wird. Und peu a peu werden immer mehr Kanzleien auf KI umstellen und ihre Dienstleistungen dadurch schneller und kostengünstiger anbieten. Dann wird der Rest nachziehen müssen.
2. es kommt ja bei KI momentan noch auf das Verhältnis von Kosten/Nutzen an. Können die ganzen Sozietäten (abseits der Azur/Juve-Kanzleien) monetär solche Programme/Softwares überhaupt stemmen? Haben die überhaupt das notwendige Datenmaterial - unter Beachtung des Datenschutzes - um diese Programme zu füttern?
3. wenn das Programm nun den gesamten DD-Prozess usw (nahezu) alleine erledigen kann und dies auch noch in einem Bruchteil des vorherigen Zeitaufwands...was will ich denn dann groß in Rechnung stellen? Ja, ich spar mir die Associate Ebene, aber ich bräuchte dann wohl deutlich mehr Mandate um ein finanzielles Äquivalent zu schaffen. Solang der Druck durch konkurrierende Kanzleien mit KI noch nicht zu groß ist, möchte man natürlich nichts am gewohnten und lukrativen Geschäftsmodell ändern.
4. ich denke in naher Zukunft werden die Mandanten allerdings KI etc verlangen
, sodass das stundenbasierte Honorarmodell langsam auslaufen wird. Und peu a peu werden immer mehr Kanzleien auf KI umstellen und ihre Dienstleistungen dadurch schneller und kostengünstiger anbieten. Dann wird der Rest nachziehen müssen.
25.01.2024, 22:59
Der Mandant kann die KI doch auch einfach selbst einsetzen?
25.01.2024, 23:14
31.01.2024, 18:38
Schon diesen Beitrag gelesen? https://www.deutscheranwaltspiegel.de/an...enz-33742/
Dort wird u.a. ein Tool von Henchman genannt. Ansonsten macht der Beitrag durchaus gemischte Laune
Dort wird u.a. ein Tool von Henchman genannt. Ansonsten macht der Beitrag durchaus gemischte Laune
31.01.2024, 18:50
Danke für den Link. Der deckt sich fast zu 100% mit meinen (besorgten) Kommentaren in einem anderen Thread zu KI und den Auswirkungen auf den Rechtsdienstleistungsmarkt. Gerade was das exponentielle Entwicklungspotential von KI, die Auswirkung auf Billable hours und der zukünftige Bedarf an anwaltlicher Tätigkeit bspw bzgl der Dokumentenerstellung angeht. Ich war da ja mehr oder minder allein mit meiner Meinung. Ich habe zB auch. Auf en Gutachen (glaube es war Harvard) Bezug genommen, die die Rechtsdienstleistungsbranche als besonders von KI bedroht ansieht und in naher Zukunft von einer "Industrialisierung" des Rechts ausgeht, wo jeder kostengünstig Zugang zu den "sichersten" Vertragsentwürfe haben wird usw.