10.12.2023, 18:29
Hi,
mein Mann und ich spielen mit dem Gedanken ein Baby zu bekommen, ich habe jedoch Angst, dass ich am Ende bereuen könnte nicht noch gewartet zu haben, falls ich dadurch weniger zum Lernen kommen und deshalb ein schlechteres Examen haben würde.
Gibt es hier jemanden, der im Ref ein Kind bekommen hat und trotzdem die Note erzielt hat, die sie sich gewünscht hat?
Der Plan wäre 6 Monate Elternzeit, mein Mann hätte dann die weiteren 8 Monate, die in meine Tauchphase fallen, sodass ich währenddessen lernen könnte.
Ich würde mich über (hoffentlich positive) Erfahrungsberichte freuen :)
mein Mann und ich spielen mit dem Gedanken ein Baby zu bekommen, ich habe jedoch Angst, dass ich am Ende bereuen könnte nicht noch gewartet zu haben, falls ich dadurch weniger zum Lernen kommen und deshalb ein schlechteres Examen haben würde.
Gibt es hier jemanden, der im Ref ein Kind bekommen hat und trotzdem die Note erzielt hat, die sie sich gewünscht hat?
Der Plan wäre 6 Monate Elternzeit, mein Mann hätte dann die weiteren 8 Monate, die in meine Tauchphase fallen, sodass ich währenddessen lernen könnte.
Ich würde mich über (hoffentlich positive) Erfahrungsberichte freuen :)
10.12.2023, 18:39
(gelöscht)
10.12.2023, 19:04
Ich habe mein Kind 1 Jahr vor dem Refstart bekommen. Es ist machbar, aber wirklich viel Arbeit. Besonders, wenn die Kinder noch kleiner sind und schlechter schlafen, raubt dies einem extrem viel Energie. Dazu kommen Krankheiten und Co.
Aus meiner AG ist damals aber jemand wieder eingestiegen als das Baby 6 Monate alt war. Das war 9 Monate vor dem Examen und sie hat dieses sehr gut abgeschlossen. Es ist also möglich. :)
Aus meiner AG ist damals aber jemand wieder eingestiegen als das Baby 6 Monate alt war. Das war 9 Monate vor dem Examen und sie hat dieses sehr gut abgeschlossen. Es ist also möglich. :)
10.12.2023, 22:39
Hey:)
Ich bin in der StA Station und habe drei kleine Kinder (3, 2 und 10 Monate). Das letzte am Ende der Z Station bekommen und 9 Monate später wieder eingestiegen.
Habe mein erstes Examen mit gut abgeschlossen und während den ersten beiden Kindern meine Diss mit summa abgeschlossen . Jetzt mache ich Lernerei jeden Abend bis 00 Uhr, um irgendwie daran anzuknüpfen ….
Ich denke mit einem Baby und Disziplin ist alles machbar ;)
Ich bin in der StA Station und habe drei kleine Kinder (3, 2 und 10 Monate). Das letzte am Ende der Z Station bekommen und 9 Monate später wieder eingestiegen.
Habe mein erstes Examen mit gut abgeschlossen und während den ersten beiden Kindern meine Diss mit summa abgeschlossen . Jetzt mache ich Lernerei jeden Abend bis 00 Uhr, um irgendwie daran anzuknüpfen ….
Ich denke mit einem Baby und Disziplin ist alles machbar ;)
10.12.2023, 22:40
Ich bin nach längerer Elternzeit ca. ein Jahr vor dem Examen wieder eingestiegen und finde die Entscheidung immer noch sehr schwierig, ob man das so empfehlen könnte.
Im Vergleich zu ReferendarInnen ohne Kind fällt enorm auf, welche Einbußen man selbst spürt: Krankheit, sehr wenig Schlaf (gerade in den ersten Monaten), und einfach einen Körper, der sich nach der Geburt vor allem hormonell noch sehr stark ändern wird.
Man wird zwar beim Lernen effizienter, spürt aber einen zusätzlichen Druck, auch wirklich produktiv was machen zu müssen.
Es ist natürlich stark typenabhängig und lässt sich schwer pauschalisieren ...
Im Vergleich zu ReferendarInnen ohne Kind fällt enorm auf, welche Einbußen man selbst spürt: Krankheit, sehr wenig Schlaf (gerade in den ersten Monaten), und einfach einen Körper, der sich nach der Geburt vor allem hormonell noch sehr stark ändern wird.
Man wird zwar beim Lernen effizienter, spürt aber einen zusätzlichen Druck, auch wirklich produktiv was machen zu müssen.
Es ist natürlich stark typenabhängig und lässt sich schwer pauschalisieren ...
11.12.2023, 12:32
Hey,
ich habe auch gerade das Zweite mit zwei Kindern abgeschlossen (Ergebnis so lala).
Ich sag mal so, es ist wohl machbar, aber ich würde dir empfehlen bis nach dem Ref zu warten.
Bei einem Neugeborenen bist du im ersten Jahr eigentlich körperlich immer total erschöpft, weil es natürlich sehr anstrengend ist; insbesondere der Schlafmangel, aber nicht nur. In den ersten Monaten kann man sich da auch noch nicht abwechseln, weil die Mutter ja alle paar Stunden stillen muss.
Dazu kommen später auch ständig kleinere Erkrankungen wie Erkältung und sowas, weil das Immunsystem sich ja erst ausbilden muss. Dann kann das Kind dann nicht in die Kita bringen und man steht dann quasi die komplette Woche ohne Betreuung da. Zwischendurch hat vielleicht auch die Kita mal spontan für ein paar Tage geschlossen, weil Erzieher krank sind oder z.B. ein Wasserschaden aufgetreten ist.
Ich denke, wenn du bis nach dem Ref wartest, kannst du beiden mehr gerecht werden und deine volle Aufmerksamkeit widmen, also deinem Kind und vorher dem Ref.
Aber der Wunsch nach einem Kind ist doch schon mal etwas Schönes. Alles Gute dir.
ich habe auch gerade das Zweite mit zwei Kindern abgeschlossen (Ergebnis so lala).
Ich sag mal so, es ist wohl machbar, aber ich würde dir empfehlen bis nach dem Ref zu warten.
Bei einem Neugeborenen bist du im ersten Jahr eigentlich körperlich immer total erschöpft, weil es natürlich sehr anstrengend ist; insbesondere der Schlafmangel, aber nicht nur. In den ersten Monaten kann man sich da auch noch nicht abwechseln, weil die Mutter ja alle paar Stunden stillen muss.
Dazu kommen später auch ständig kleinere Erkrankungen wie Erkältung und sowas, weil das Immunsystem sich ja erst ausbilden muss. Dann kann das Kind dann nicht in die Kita bringen und man steht dann quasi die komplette Woche ohne Betreuung da. Zwischendurch hat vielleicht auch die Kita mal spontan für ein paar Tage geschlossen, weil Erzieher krank sind oder z.B. ein Wasserschaden aufgetreten ist.
Ich denke, wenn du bis nach dem Ref wartest, kannst du beiden mehr gerecht werden und deine volle Aufmerksamkeit widmen, also deinem Kind und vorher dem Ref.
Aber der Wunsch nach einem Kind ist doch schon mal etwas Schönes. Alles Gute dir.
11.12.2023, 15:06
Als vielleicht ermunternder Bericht:
Ich habe das erste Staatsexamen mit einem Kind geschrieben und das zweite Staatsexamen mit zwei Kindern.
Ja, es ist härter, ohne Frage: Ich war nachts wach, weil die Kinder Magen-Darm hatten und musste trotzdem morgens als Sitzungsvertreterin zur Staatsanwaltschaft (bzw. ich wollte, weil ich das Ref ernst genommen habe und es für mich nie infrage gekommen ist, so etwas abzusagen). Ich musste mit einem Kind für die Schule lernen, während ich gleichzeitig selbst noch für die nächste Klausur lernen musste. Ich musste (bzw. wollte, aber solche Termine waren mir immer wichtig) mit einem Kind zum Laterneumzug und habe mir am nächsten Morgen extra früh den Wecker gestellt, um trotzdem alles für die Station in der Qualität durchzuarbeiten, die meinen eigenen Ansprüchen genügt hat.
ABER: Kinder sind fantastisch. Das aller-, allerbeste. Und sie passen niemals ins Leben. Im Berufseinstieg wird es sich genauso unpassend anfühlen. Und mir persönlich haben sie emotional sogar sehr geholfen und mich extrem geerdet: Das Examen ist nicht mehr so existentiell wichtig, wenn du Kinder hast, weil du dann weißt: es gibt relevantere Dinge im Leben. Das Examen war mir natürlich trotzdem wichtig, weil ich eine gute Juristin werden wollte, und das hat sich (zum Glück) auch in meinen Noten wiedergespiegelt, aber ich habe, wenn ich nicht gelernt habe, nicht an das Examen gedacht, weil der Alltag mit meinen Kindern derart einnehmend war. Dann zählte abends nur das Buch, das ich noch zum Einschlafen vorgelesen habe, und es gab gar keine Zeit, um mich zu stressen und mir Examenshorrorszenarien auszumalen. Dieses erdende Zuhause als Lebensbasis habe ich als großen Vorteil empfunden. Denn mir hat es eher Stress genommen (auch wenn es mit Kindern objektiv ein vollerer Kalender war).
Und wenn ich heute bei vielen mitbekomme, wie schwer und gar nicht selbstverständlich es ist, mit fortschreitendem Alter überhaupt schwanger zu werden, dann kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur raten: Trau dich, wenn du sowieso schon den Wunsch verspürst. Es bringt so viel Glück ins Leben.
Ich habe das erste Staatsexamen mit einem Kind geschrieben und das zweite Staatsexamen mit zwei Kindern.
Ja, es ist härter, ohne Frage: Ich war nachts wach, weil die Kinder Magen-Darm hatten und musste trotzdem morgens als Sitzungsvertreterin zur Staatsanwaltschaft (bzw. ich wollte, weil ich das Ref ernst genommen habe und es für mich nie infrage gekommen ist, so etwas abzusagen). Ich musste mit einem Kind für die Schule lernen, während ich gleichzeitig selbst noch für die nächste Klausur lernen musste. Ich musste (bzw. wollte, aber solche Termine waren mir immer wichtig) mit einem Kind zum Laterneumzug und habe mir am nächsten Morgen extra früh den Wecker gestellt, um trotzdem alles für die Station in der Qualität durchzuarbeiten, die meinen eigenen Ansprüchen genügt hat.
ABER: Kinder sind fantastisch. Das aller-, allerbeste. Und sie passen niemals ins Leben. Im Berufseinstieg wird es sich genauso unpassend anfühlen. Und mir persönlich haben sie emotional sogar sehr geholfen und mich extrem geerdet: Das Examen ist nicht mehr so existentiell wichtig, wenn du Kinder hast, weil du dann weißt: es gibt relevantere Dinge im Leben. Das Examen war mir natürlich trotzdem wichtig, weil ich eine gute Juristin werden wollte, und das hat sich (zum Glück) auch in meinen Noten wiedergespiegelt, aber ich habe, wenn ich nicht gelernt habe, nicht an das Examen gedacht, weil der Alltag mit meinen Kindern derart einnehmend war. Dann zählte abends nur das Buch, das ich noch zum Einschlafen vorgelesen habe, und es gab gar keine Zeit, um mich zu stressen und mir Examenshorrorszenarien auszumalen. Dieses erdende Zuhause als Lebensbasis habe ich als großen Vorteil empfunden. Denn mir hat es eher Stress genommen (auch wenn es mit Kindern objektiv ein vollerer Kalender war).
Und wenn ich heute bei vielen mitbekomme, wie schwer und gar nicht selbstverständlich es ist, mit fortschreitendem Alter überhaupt schwanger zu werden, dann kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur raten: Trau dich, wenn du sowieso schon den Wunsch verspürst. Es bringt so viel Glück ins Leben.
11.12.2023, 15:12
Eine krasse Frage an die Allgemeinheit.
Ich würde davon abraten, Kinder jetzt zu bekommen, es ist extrem anstrengend, aber wie kann man eine davon abraten das allerbeste im Leben zu machen?
Du wirst kaum deinem Plan nachkommen- es gibt immer Ausfälle - Schnupfen, Popo aua, nicht geschlafen, Kitastreik, Bahnstreik, Impfungen, irgendwann ist der Papa auch an seinen Grenzen, alle sind fertig und kurz vor Trennung.
Aber es wird nichts besseres geben als dein Baby anzukuscheln;)
Also mach so, wie dein Herz es gerade fordert
Ich würde davon abraten, Kinder jetzt zu bekommen, es ist extrem anstrengend, aber wie kann man eine davon abraten das allerbeste im Leben zu machen?
Du wirst kaum deinem Plan nachkommen- es gibt immer Ausfälle - Schnupfen, Popo aua, nicht geschlafen, Kitastreik, Bahnstreik, Impfungen, irgendwann ist der Papa auch an seinen Grenzen, alle sind fertig und kurz vor Trennung.
Aber es wird nichts besseres geben als dein Baby anzukuscheln;)
Also mach so, wie dein Herz es gerade fordert
14.12.2023, 01:09
Ich habe im Ref alle 3 Kinder bekommen und bin nach 9 Jahren Elternzeit wieder eingestiegen. Mein zweites Examen habe ich genauso wie mein erstes mit befriedigend bestanden.
Mir war es wichtig, in eine Ausbildungsphase zurückzukommen. Egal wo du in Jura arbeitest, du hast viel Verwantwortung. Für mich war immer klar, dass ich eine lange Familienzeit haben möchte. Deshalb war es beruhigend zu wissen, dass mir am Anfang nochmal immer jemand über die Schulter schauen wird :-)
Mit einem unterstützenden Umfeld ist das gut machbar. Zeitmanagement und Verzicht auf Me-Time gehört allerdings unabdingbar dazu. Du musst diszipliniert sein und einen Plan haben, den du dann konsequent durchziehst.
Aber durch Kinder wird auch alles relativiert. Und wenn man eine Geburt hinter sich hat, ist das Examen auch wichtig, aber mitnichten mit dem zu vergleichen, was du dann bereits erlebt hast. Es geht einfach nicht um Leben und Tod, sondern "nur" um Klausuren.
Von den Stationsausbildern und meiner AG habe ich große Unterstützung erfahren. Und die gewonnene Lebenserfahrung habe ich als große Bereicherung empfunden.
Als Frau gibt es nicht DEN richtigen Zeitpunkt. Du wirst immer für eine gewisse Zeit aussetzen müssen. Du wirst durch die Hormone in deiner Leistungsfähigkeit beeinflusst sein. Du wirst erleben, dass du in der Vereinbarkeitsfalle stecken wirst, weil Kinder nicht dann krank werden, wenn du oder dein Partner gerade Zeit dafür habt. Kinder kommen auch nicht immer wenn man sie sich wünscht. Bei Freundinnen, die aus dem Berufsleben heraus gestartet sind, hat es teilweise länger gedauert, bis sich der Kinderwunsch erfüllt hat. Das kann man nicht planen. Eine weitere Frage ist ja auch, wie man finanziell aufgestellt ist.
Ich würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen.
Mir war es wichtig, in eine Ausbildungsphase zurückzukommen. Egal wo du in Jura arbeitest, du hast viel Verwantwortung. Für mich war immer klar, dass ich eine lange Familienzeit haben möchte. Deshalb war es beruhigend zu wissen, dass mir am Anfang nochmal immer jemand über die Schulter schauen wird :-)
Mit einem unterstützenden Umfeld ist das gut machbar. Zeitmanagement und Verzicht auf Me-Time gehört allerdings unabdingbar dazu. Du musst diszipliniert sein und einen Plan haben, den du dann konsequent durchziehst.
Aber durch Kinder wird auch alles relativiert. Und wenn man eine Geburt hinter sich hat, ist das Examen auch wichtig, aber mitnichten mit dem zu vergleichen, was du dann bereits erlebt hast. Es geht einfach nicht um Leben und Tod, sondern "nur" um Klausuren.
Von den Stationsausbildern und meiner AG habe ich große Unterstützung erfahren. Und die gewonnene Lebenserfahrung habe ich als große Bereicherung empfunden.
Als Frau gibt es nicht DEN richtigen Zeitpunkt. Du wirst immer für eine gewisse Zeit aussetzen müssen. Du wirst durch die Hormone in deiner Leistungsfähigkeit beeinflusst sein. Du wirst erleben, dass du in der Vereinbarkeitsfalle stecken wirst, weil Kinder nicht dann krank werden, wenn du oder dein Partner gerade Zeit dafür habt. Kinder kommen auch nicht immer wenn man sie sich wünscht. Bei Freundinnen, die aus dem Berufsleben heraus gestartet sind, hat es teilweise länger gedauert, bis sich der Kinderwunsch erfüllt hat. Das kann man nicht planen. Eine weitere Frage ist ja auch, wie man finanziell aufgestellt ist.
Ich würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen.