06.12.2023, 21:30
Hallo,
ich sitze als frisch gebackene Beamtin (1. Job nach dem Ref) auf meiner neuen Stelle in der Verwaltung (seit knapp 1 Monat) und bin bislang sehr unglücklich mit den ersten Eindrücken des Jobs. Einarbeitung nicht wirklich existent, obwohl der Vorgänger noch übergangsweise parallel mit mir da ist. Auch wenn ich regelmäßig nach Arbeit/Aufgaben/Übergaben etc. frage, kommt da wenig Input, sondern er macht das meiste einfach weiter selbst und ich bekomme hinterher mit, dass Dinge einfach allein erledigt worden, obwohl Chef angewiesen hatte, dass wir das Thema x gemeinsam bearbeiten sollten, usw. Kurzum es ist einfach keine richtige Übergabe des Arbeitsbereiches. Ich versuche die Rechtsgebiete und Tätigkeiten der Stelle dennoch auf Eigeninitiative stückweise kennenzulernen, kriege ab und an mal einen kleinen Vorgang, aber die Motivation ist dank der ersten holprigen Wochen doch mehr als schnell in den Keller gewandert. Ich habe aktuell auch oft Probleme überhaupt meine geschuldeten Stunden am Tag rumzubekommen und bin oft aus Frust/Verzweiflung am Handy, um die Stunden zu füllen, was natürlich nicht meine Vorstellung davon ist, wie ich meine Arbeitstage verbringen möchte. Bislang holt mich die Stelle inhaltlich, soweit ich denn die ersten Einblicke gewinnen konnte bzw mit den dort anfallenden Rechtsgebieten (komplett neue Gebiete) in Berührung kam, auch nicht wirklich ab. Außerdem ist es doch deutlich weniger Prozessführung als erwartet und ein großer nerviger und für mich langweiliger Teil nichtjuristischer (Orga-)Arbeit.
Jetzt bin ich sehr am Schwanken: Entweder kann ich mich weitere Zeit durchbeißen und gucken wie es in 2-3 Monaten ist, in der Hoffnung, dass sich die Situation noch bessert.
Die Alternativüberlegung ist mich nun doch schon zeitnahe (Anfang nächsten Jahres) in der ordentlichen Gerichtsbarkeit zu bewerben (Verwaltungsgerichtsbarkeit ist keine Option). Perspektivisch hatte ich schon zuvor die Justiz als Arbeitgeber bei dem ich mich bewerben will im Hinterkopf, wollte jedoch zuvor noch gern etwas anderes gesehen haben. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich entweder nach 1-2 jahren Verwaltung oder sogar erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit als Richter kraft Auftrags in die ordentliche Gerichtsbarkeit zu wechseln. Jetzt überlege ich schon direkt die Bewerbung fertig zu machen (in der Hoffnung dass die Justiz mich auch nehmen würde), um meine Zeit in der Verwaltung so schnell wie möglich zu beenden.
Kennt jemand vielleicht eine ähnliche Situation aus der Verwaltung und kann berichten, wie es für ihn/sie ausgegangen ist? Hat jemand so einen schnellen Wechsel kurz nach Beginn des Jobs in der Verwaltung in Richtung Justiz gewagt? Gab es dabei komische Nachfragen beim Bewerbungsgespräch? Wie habt ihr das verargumentiert? Gab es Probleme mit der Verbeamtung? Oder habt ihr euch einfach entlassen und neu verbeamten lassen?
Und vor allem, war es danach besser? Oder habt ihr den Wechsel gar bereut, weil auch in der Justiz bekanntermaßen nicht alle Bedinungen immer tippi toppi sind?
Ich freu mich auf Rückmeldungen.
Viele Grüße
ich sitze als frisch gebackene Beamtin (1. Job nach dem Ref) auf meiner neuen Stelle in der Verwaltung (seit knapp 1 Monat) und bin bislang sehr unglücklich mit den ersten Eindrücken des Jobs. Einarbeitung nicht wirklich existent, obwohl der Vorgänger noch übergangsweise parallel mit mir da ist. Auch wenn ich regelmäßig nach Arbeit/Aufgaben/Übergaben etc. frage, kommt da wenig Input, sondern er macht das meiste einfach weiter selbst und ich bekomme hinterher mit, dass Dinge einfach allein erledigt worden, obwohl Chef angewiesen hatte, dass wir das Thema x gemeinsam bearbeiten sollten, usw. Kurzum es ist einfach keine richtige Übergabe des Arbeitsbereiches. Ich versuche die Rechtsgebiete und Tätigkeiten der Stelle dennoch auf Eigeninitiative stückweise kennenzulernen, kriege ab und an mal einen kleinen Vorgang, aber die Motivation ist dank der ersten holprigen Wochen doch mehr als schnell in den Keller gewandert. Ich habe aktuell auch oft Probleme überhaupt meine geschuldeten Stunden am Tag rumzubekommen und bin oft aus Frust/Verzweiflung am Handy, um die Stunden zu füllen, was natürlich nicht meine Vorstellung davon ist, wie ich meine Arbeitstage verbringen möchte. Bislang holt mich die Stelle inhaltlich, soweit ich denn die ersten Einblicke gewinnen konnte bzw mit den dort anfallenden Rechtsgebieten (komplett neue Gebiete) in Berührung kam, auch nicht wirklich ab. Außerdem ist es doch deutlich weniger Prozessführung als erwartet und ein großer nerviger und für mich langweiliger Teil nichtjuristischer (Orga-)Arbeit.
Jetzt bin ich sehr am Schwanken: Entweder kann ich mich weitere Zeit durchbeißen und gucken wie es in 2-3 Monaten ist, in der Hoffnung, dass sich die Situation noch bessert.
Die Alternativüberlegung ist mich nun doch schon zeitnahe (Anfang nächsten Jahres) in der ordentlichen Gerichtsbarkeit zu bewerben (Verwaltungsgerichtsbarkeit ist keine Option). Perspektivisch hatte ich schon zuvor die Justiz als Arbeitgeber bei dem ich mich bewerben will im Hinterkopf, wollte jedoch zuvor noch gern etwas anderes gesehen haben. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich entweder nach 1-2 jahren Verwaltung oder sogar erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit als Richter kraft Auftrags in die ordentliche Gerichtsbarkeit zu wechseln. Jetzt überlege ich schon direkt die Bewerbung fertig zu machen (in der Hoffnung dass die Justiz mich auch nehmen würde), um meine Zeit in der Verwaltung so schnell wie möglich zu beenden.
Kennt jemand vielleicht eine ähnliche Situation aus der Verwaltung und kann berichten, wie es für ihn/sie ausgegangen ist? Hat jemand so einen schnellen Wechsel kurz nach Beginn des Jobs in der Verwaltung in Richtung Justiz gewagt? Gab es dabei komische Nachfragen beim Bewerbungsgespräch? Wie habt ihr das verargumentiert? Gab es Probleme mit der Verbeamtung? Oder habt ihr euch einfach entlassen und neu verbeamten lassen?
Und vor allem, war es danach besser? Oder habt ihr den Wechsel gar bereut, weil auch in der Justiz bekanntermaßen nicht alle Bedinungen immer tippi toppi sind?
Ich freu mich auf Rückmeldungen.
Viele Grüße
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
06.12.2023, 22:25
(06.12.2023, 21:30)Gast5678 schrieb: Hallo,
ich sitze als frisch gebackene Beamtin (1. Job nach dem Ref) auf meiner neuen Stelle in der Verwaltung (seit knapp 1 Monat) und bin bislang sehr unglücklich mit den ersten Eindrücken des Jobs. Einarbeitung nicht wirklich existent, obwohl der Vorgänger noch übergangsweise parallel mit mir da ist. Auch wenn ich regelmäßig nach Arbeit/Aufgaben/Übergaben etc. frage, kommt da wenig Input, sondern er macht das meiste einfach weiter selbst und ich bekomme hinterher mit, dass Dinge einfach allein erledigt worden, obwohl Chef angewiesen hatte, dass wir das Thema x gemeinsam bearbeiten sollten, usw. Kurzum es ist einfach keine richtige Übergabe des Arbeitsbereiches. Ich versuche die Rechtsgebiete und Tätigkeiten der Stelle dennoch auf Eigeninitiative stückweise kennenzulernen, kriege ab und an mal einen kleinen Vorgang, aber die Motivation ist dank der ersten holprigen Wochen doch mehr als schnell in den Keller gewandert. Ich habe aktuell auch oft Probleme überhaupt meine geschuldeten Stunden am Tag rumzubekommen und bin oft aus Frust/Verzweiflung am Handy, um die Stunden zu füllen, was natürlich nicht meine Vorstellung davon ist, wie ich meine Arbeitstage verbringen möchte. Bislang holt mich die Stelle inhaltlich, soweit ich denn die ersten Einblicke gewinnen konnte bzw mit den dort anfallenden Rechtsgebieten (komplett neue Gebiete) in Berührung kam, auch nicht wirklich ab. Außerdem ist es doch deutlich weniger Prozessführung als erwartet und ein großer nerviger und für mich langweiliger Teil nichtjuristischer (Orga-)Arbeit.
Jetzt bin ich sehr am Schwanken: Entweder kann ich mich weitere Zeit durchbeißen und gucken wie es in 2-3 Monaten ist, in der Hoffnung, dass sich die Situation noch bessert.
Die Alternativüberlegung ist mich nun doch schon zeitnahe (Anfang nächsten Jahres) in der ordentlichen Gerichtsbarkeit zu bewerben (Verwaltungsgerichtsbarkeit ist keine Option). Perspektivisch hatte ich schon zuvor die Justiz als Arbeitgeber bei dem ich mich bewerben will im Hinterkopf, wollte jedoch zuvor noch gern etwas anderes gesehen haben. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich entweder nach 1-2 jahren Verwaltung oder sogar erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit als Richter kraft Auftrags in die ordentliche Gerichtsbarkeit zu wechseln. Jetzt überlege ich schon direkt die Bewerbung fertig zu machen (in der Hoffnung dass die Justiz mich auch nehmen würde), um meine Zeit in der Verwaltung so schnell wie möglich zu beenden.
Kennt jemand vielleicht eine ähnliche Situation aus der Verwaltung und kann berichten, wie es für ihn/sie ausgegangen ist? Hat jemand so einen schnellen Wechsel kurz nach Beginn des Jobs in der Verwaltung in Richtung Justiz gewagt? Gab es dabei komische Nachfragen beim Bewerbungsgespräch? Wie habt ihr das verargumentiert? Gab es Probleme mit der Verbeamtung? Oder habt ihr euch einfach entlassen und neu verbeamten lassen?
Und vor allem, war es danach besser? Oder habt ihr den Wechsel gar bereut, weil auch in der Justiz bekanntermaßen nicht alle Bedinungen immer tippi toppi sind?
Ich freu mich auf Rückmeldungen.
Viele Grüße
Hallo!
In welchem Bundesland bist Du denn?
Gerade in der Verwaltung (je nachdem in welchem Ressort) gibt es idR super viele Möglichkeiten. Wie ist das mit deiner Stelle ? Sitzt du fest darauf oder ist ein Wechsel ohnehin geplant?
Es kann immer passieren dass man auf manchen Stellen sitzt, wo es nicht passt. Aber idR gibt es auch Möglichkeiten zu wechseln.
07.12.2023, 16:55
Ein Wechsel von der Verwaltung in die Justiz kenne ich tatsächlich nicht, nur andersherum. Was waren denn deine Vorstellungen, bevor du in der Verwaltung angefangen hast und wieso wurden diese letztlich enttäuscht?
07.12.2023, 17:11
Warum sprichst du nicht mit deinem Chef, dass die angeordnete Einarbeitung bzw. Beteiligung nicht erfolgt und dein Kollege dich bewusst ignoriert?
07.12.2023, 17:27
Hallo,
also die fehlende Einarbeitung scheint ja nach deiner Schilderung nicht an der Stelle, sondern an deinem Kollegen zu liegen, von daher würde ich erstmal versuchen das zu ändern. Das man sich in den ersten Wochen in einer neuen Stelle auf verlorenem Posten fühlt ist eher normal.
Zumal die Einarbeitung in der Justiz - zumindest in NRW - auch von nicht existent bis überragend sein kann. Ist also auch hier total personenabhängig. Ich würde erstmal weitermachen. 1-2 Monate ist alles, aber nicht repräsentativ.
also die fehlende Einarbeitung scheint ja nach deiner Schilderung nicht an der Stelle, sondern an deinem Kollegen zu liegen, von daher würde ich erstmal versuchen das zu ändern. Das man sich in den ersten Wochen in einer neuen Stelle auf verlorenem Posten fühlt ist eher normal.
Zumal die Einarbeitung in der Justiz - zumindest in NRW - auch von nicht existent bis überragend sein kann. Ist also auch hier total personenabhängig. Ich würde erstmal weitermachen. 1-2 Monate ist alles, aber nicht repräsentativ.
08.12.2023, 19:01
Der Wechsel von der Verwaltung zur Justiz ist gar nicht so selten, wie man denkt. Bei ordentlichen Beurteilungen und den richtigen Noten sollte das kein Problem sein. Aber nach nur 1 (!) Monat stellen sich schon Fragen…
Ich würde jetzt erst mal weitermachen und in 1 Jahr ein Resümee ziehen. Solange habe ich damals auch gewartet. Es hindert dich ja keiner daran, dich vorher schon mal in Ruhe umzusehen, was es sonst noch so an Möglichkeiten gibt.
Ich würde jetzt erst mal weitermachen und in 1 Jahr ein Resümee ziehen. Solange habe ich damals auch gewartet. Es hindert dich ja keiner daran, dich vorher schon mal in Ruhe umzusehen, was es sonst noch so an Möglichkeiten gibt.