19.11.2023, 21:15
Hallo an alle,
ich habe vor kurzem mein 2. Staatsexamen absolviert und stehe nun vor dem Berufseinstieg in einer Großkanzlei. Dabei stellt sich mir die Frage, in welchem Rechtsbereich ich starten soll (Noten sollten mit Doppel-VB hoffentlich passen). Ich konnte zwar einige Bereiche ausprobieren, bin mir aber nach wie vor unsicher. Vor allem die Bereiche Markenrecht, Wirtschaftsstrafrecht, Vergaberecht (generell ÖffR), Kartellrecht oder Nachfolge ziehe ich in engeren Betracht.
Mir ist dabei vor allem wichtig:
- Kommunikative Tätigkeit (Teamarbeit, Mandantenkontakt/-events)
- Internationale Tätigkeit (nicht nur grenzüberschreitendes Arbeiten auf Englisch, sondern auch die Möglichkeit einer späteren Reisetätigkeit und ggfs. dem Praktizieren in einer anderen Jurisdiktion - wobei das die Auswahl wohl zu sehr eingrenzen würde)
- "Interdisziplinäre" Tätigkeit (stärkerer wirtschaftlicher oder politischer Bezug)
- Abwechslungsreichtum (nicht nur Reproduzierendes/Quellensuche, sondern eigene Argumentations- und Gestaltungsmöglichkeit)
Vielen Dank für eure Hilfe! Vielleicht hat ja einer von euch in den favorisierten Rechtsbereichen Erfahrung und kann dazu etwas sagen.
ich habe vor kurzem mein 2. Staatsexamen absolviert und stehe nun vor dem Berufseinstieg in einer Großkanzlei. Dabei stellt sich mir die Frage, in welchem Rechtsbereich ich starten soll (Noten sollten mit Doppel-VB hoffentlich passen). Ich konnte zwar einige Bereiche ausprobieren, bin mir aber nach wie vor unsicher. Vor allem die Bereiche Markenrecht, Wirtschaftsstrafrecht, Vergaberecht (generell ÖffR), Kartellrecht oder Nachfolge ziehe ich in engeren Betracht.
Mir ist dabei vor allem wichtig:
- Kommunikative Tätigkeit (Teamarbeit, Mandantenkontakt/-events)
- Internationale Tätigkeit (nicht nur grenzüberschreitendes Arbeiten auf Englisch, sondern auch die Möglichkeit einer späteren Reisetätigkeit und ggfs. dem Praktizieren in einer anderen Jurisdiktion - wobei das die Auswahl wohl zu sehr eingrenzen würde)
- "Interdisziplinäre" Tätigkeit (stärkerer wirtschaftlicher oder politischer Bezug)
- Abwechslungsreichtum (nicht nur Reproduzierendes/Quellensuche, sondern eigene Argumentations- und Gestaltungsmöglichkeit)
Vielen Dank für eure Hilfe! Vielleicht hat ja einer von euch in den favorisierten Rechtsbereichen Erfahrung und kann dazu etwas sagen.
19.11.2023, 21:36
Aus meiner Sicht würde zu deinen Vorstellungen durchaus der Bereich Arbitration/Litigation passen.
Je nach Teamausrichtung, kann es post-Merger-Streitigkeiten, viel Gesellschaftsrecht oder aber auch Commercial betreffen. Dabei wirst du regelmäßig mit international Teams zu tun haben und insbesondere Arbitration sollte dir auch internationales Arbeiten ermöglichen.
Je nach Teamausrichtung, kann es post-Merger-Streitigkeiten, viel Gesellschaftsrecht oder aber auch Commercial betreffen. Dabei wirst du regelmäßig mit international Teams zu tun haben und insbesondere Arbitration sollte dir auch internationales Arbeiten ermöglichen.
20.11.2023, 15:05
Kartellrecht passt da auch ganz gut rein, wenn das jeweilige Team nicht nur Fusionskontrolle macht.
21.11.2023, 09:43
(19.11.2023, 21:36)DDCGN schrieb: Aus meiner Sicht würde zu deinen Vorstellungen durchaus der Bereich Arbitration/Litigation passen.
Je nach Teamausrichtung, kann es post-Merger-Streitigkeiten, viel Gesellschaftsrecht oder aber auch Commercial betreffen. Dabei wirst du regelmäßig mit international Teams zu tun haben und insbesondere Arbitration sollte dir auch internationales Arbeiten ermöglichen.
Danke für deine Einschätzung! An Arbitration habe ich auch gedacht. Das Problem was sich meines Erachtens stellt ist, dass reines Arbitration nur eine Hand voll Teams in Großkanzleien machen. Die meisten haben das glaube ich eher pro forma als Anhängsel zu Litigation, womit ich wieder sehr an das deutsches Rechtsgebiet ohne größere Verwendung für das Ausland gebunden wäre.
21.11.2023, 09:46
(20.11.2023, 15:05)A_Ghast schrieb: Kartellrecht passt da auch ganz gut rein, wenn das jeweilige Team nicht nur Fusionskontrolle macht.
Dachte ich auch. Da Bußgeldverfahren ja aber derzeit glaube ich abnehmen und SE-Verfahren sowieso nur von einem kleinen Teil der Kanzleien gemacht werden, ist genau das aber meine Sorge :D
21.11.2023, 14:58
Verstehe nicht genau, warum Fusionskontrolle schlecht zum obigen Profil passen soll? Die Internationalität ist da doch viel stärker als bei Bußgeldverfahren / Schadensersatz. Man kann easy als deutscher Jurist zwischen Deutschland und Brüssel wechseln und z.B. London ist auch drin... Kartellschadensersatz hingegen ist oft eher eine ZPO-nahe Geschichte vor deutschen Landgerichten.
Klar ist Fusionskontrolle mehr Projektmanagement als manche Litigation-Mandate, aber es ist trotzdem so, dass man viel auf dem leeren Blatt Papier draftet. Also kein ,,klassisches" copy-paste Rechtsgebiet (vgl. M&A, Finance), falls das die Sorge ist.
Klar ist Fusionskontrolle mehr Projektmanagement als manche Litigation-Mandate, aber es ist trotzdem so, dass man viel auf dem leeren Blatt Papier draftet. Also kein ,,klassisches" copy-paste Rechtsgebiet (vgl. M&A, Finance), falls das die Sorge ist.