20.10.2023, 10:40
Da es einige gibt, denen es wohl so geht (dass sie von der Justiz in die Verwaltung wechseln..), würde mich auch sehr interessieren, wo diese enorme Belastung ist.. (ich freue mich auch über pm, falls das hier möglich ist..)
Ich bewerbe mich aktuell im OLG Bezirk Hamm und hadere häufig damit, ob
es nicht doch zu stressig ist, zumal ich schon Familie habe.
Nächste Woche (noch vor dem Justiz AC) habe ich ein Vorstellungsgespräch für die Verwaltung.
Ich denke halt, die erste Zeit in der Justiz kriegt man schon irgendwie rum, und langfristig
in meinem kleinen AG-Derzernat - wo ich mich sehe - stelle ich es mir einigermaßen
entspannt vor...
Trugschluss?
Ich bewerbe mich aktuell im OLG Bezirk Hamm und hadere häufig damit, ob
es nicht doch zu stressig ist, zumal ich schon Familie habe.
Nächste Woche (noch vor dem Justiz AC) habe ich ein Vorstellungsgespräch für die Verwaltung.
Ich denke halt, die erste Zeit in der Justiz kriegt man schon irgendwie rum, und langfristig
in meinem kleinen AG-Derzernat - wo ich mich sehe - stelle ich es mir einigermaßen
entspannt vor...
Trugschluss?
21.10.2023, 07:32
(20.10.2023, 10:40)AvaNika schrieb: Da es einige gibt, denen es wohl so geht (dass sie von der Justiz in die Verwaltung wechseln..), würde mich auch sehr interessieren, wo diese enorme Belastung ist.. (ich freue mich auch über pm, falls das hier möglich ist..)
Ich bewerbe mich aktuell im OLG Bezirk Hamm und hadere häufig damit, ob
es nicht doch zu stressig ist, zumal ich schon Familie habe.
Nächste Woche (noch vor dem Justiz AC) habe ich ein Vorstellungsgespräch für die Verwaltung.
Ich denke halt, die erste Zeit in der Justiz kriegt man schon irgendwie rum, und langfristig
in meinem kleinen AG-Derzernat - wo ich mich sehe - stelle ich es mir einigermaßen
entspannt vor...
Trugschluss?
Ich bin nicht in Bezirk Hamm, habe aber bei den Richterstaffeln (übergreifende Fortbildungen für Proberichter im ersten halben Jahr) Proberichter aus Hamm dabei gehabt. Hamm scheint die Belastung für Proberichter ganz zugibt griff zu haben. Die Proberichterdezernate werden da wohl (zumindest überwiegend) auf ca 100 Akten im Bestand gekappt am Anfang (am LG, zum AG kann ich nichts sagen) Das empfanden unsere Hammer alle als gut schaffbar. Ich kann jedenfalls sagen, mein Dezernat ist voller. Die ersten 3 Monate waren arbeitsreich und anstrengend, aber dann spielen sich Routinen ein und es wird deutlich besser!
21.10.2023, 08:11
(21.10.2023, 07:32)Okt2022 schrieb:(20.10.2023, 10:40)AvaNika schrieb: Da es einige gibt, denen es wohl so geht (dass sie von der Justiz in die Verwaltung wechseln..), würde mich auch sehr interessieren, wo diese enorme Belastung ist.. (ich freue mich auch über pm, falls das hier möglich ist..)
Ich bewerbe mich aktuell im OLG Bezirk Hamm und hadere häufig damit, ob
es nicht doch zu stressig ist, zumal ich schon Familie habe.
Nächste Woche (noch vor dem Justiz AC) habe ich ein Vorstellungsgespräch für die Verwaltung.
Ich denke halt, die erste Zeit in der Justiz kriegt man schon irgendwie rum, und langfristig
in meinem kleinen AG-Derzernat - wo ich mich sehe - stelle ich es mir einigermaßen
entspannt vor...
Trugschluss?
Ich bin nicht in Bezirk Hamm, habe aber bei den Richterstaffeln (übergreifende Fortbildungen für Proberichter im ersten halben Jahr) Proberichter aus Hamm dabei gehabt. Hamm scheint die Belastung für Proberichter ganz zugibt griff zu haben. Die Proberichterdezernate werden da wohl (zumindest überwiegend) auf ca 100 Akten im Bestand gekappt am Anfang (am LG, zum AG kann ich nichts sagen) Das empfanden unsere Hammer alle als gut schaffbar. Ich kann jedenfalls sagen, mein Dezernat ist voller. Die ersten 3 Monate waren arbeitsreich und anstrengend, aber dann spielen sich Routinen ein und es wird deutlich besser!
100 Akten hört sich eigentlich sehr viel an? Auf welches Zeitintervall bezieht sich denn der abzuarbeitende Aktenbestand von bspw. 100 Akten?
21.10.2023, 08:54
(21.10.2023, 08:11)nachdenklich schrieb:(21.10.2023, 07:32)Okt2022 schrieb:(20.10.2023, 10:40)AvaNika schrieb: Da es einige gibt, denen es wohl so geht (dass sie von der Justiz in die Verwaltung wechseln..), würde mich auch sehr interessieren, wo diese enorme Belastung ist.. (ich freue mich auch über pm, falls das hier möglich ist..)
Ich bewerbe mich aktuell im OLG Bezirk Hamm und hadere häufig damit, ob
es nicht doch zu stressig ist, zumal ich schon Familie habe.
Nächste Woche (noch vor dem Justiz AC) habe ich ein Vorstellungsgespräch für die Verwaltung.
Ich denke halt, die erste Zeit in der Justiz kriegt man schon irgendwie rum, und langfristig
in meinem kleinen AG-Derzernat - wo ich mich sehe - stelle ich es mir einigermaßen
entspannt vor...
Trugschluss?
Ich bin nicht in Bezirk Hamm, habe aber bei den Richterstaffeln (übergreifende Fortbildungen für Proberichter im ersten halben Jahr) Proberichter aus Hamm dabei gehabt. Hamm scheint die Belastung für Proberichter ganz zugibt griff zu haben. Die Proberichterdezernate werden da wohl (zumindest überwiegend) auf ca 100 Akten im Bestand gekappt am Anfang (am LG, zum AG kann ich nichts sagen) Das empfanden unsere Hammer alle als gut schaffbar. Ich kann jedenfalls sagen, mein Dezernat ist voller. Die ersten 3 Monate waren arbeitsreich und anstrengend, aber dann spielen sich Routinen ein und es wird deutlich besser!
100 Akten hört sich eigentlich sehr viel an? Auf welches Zeitintervall bezieht sich denn der abzuarbeitende Aktenbestand von bspw. 100 Akten?
100 Akten sind nicht viel. Das sind alle laufenden Verfahren, dh aber nicht, dass die alle aktuell und dauerhaft zu bearbeiten sind. Davon liegen einige über mehre Monate beim Sachverständigen zB, die selbstständigen Beweisverfahren muss man „nur“ verwalten. Manche sind vielleicht ausgesetzt oder ruhend, bei manchen ergeht im schriftlichen vorgefahren schon ein VU, bei manchen wird die Klage wieder zurückgenommen oder nach einem Gutachten wird erfüllt.
Also es ist nicht so, dass du deine 100 Akten ständig vorliegen hast. Ich bin jetzt schon einige Monate dabei und habe mehr als 100 Akten im Bestand. Manche davon haben mir noch nie vorgelegen. Die gehören zwar „zu mir“ quasi, waren aber bisher noch nicht von mir zu bearbeiten. Die Dezernatsarbeit nimmt -wenn man ein bisschen Routine bekommt- in der Regel tatsächlich nur einen geringen Teil des Tages ein. Die meiste Zeit verwende ich für Sitzungsvorbereitung, Urteile, Voten und Beweisbeschlüsse (wobei der Aufwand bei letzteren sehr von der Spezialzuständigkeit abhängt). Aber es ist auch nicht so, dass ich jetzt jede Woche irgendwie 5 Urteile verkünden würde. (Das kann am AG aber tatsächlich schon mal so sein Wohl). Es gibt auch Wochen, da verkünde ich keins.
Man kann also ehrlich gesagt gar nicht sagen, über was für einen Zeitraum die Akten zu bearbeiten sind. Die Akten sind auch ganz unterschiedlich alt. Und du hast NICHT regelmäßig 100 Akten vorliegen. Das passiert niemals ?
21.10.2023, 11:57
100 Verfahren in einem LG Dezernat sind nicht viel. Das sind die Eingänge von wenigen Monaten, d.h. sehr viele in einem frühen Stadium. Die Anzahl der Verfahren ist vor allem für den täglichen Anfall an Umlauf wichtig, ansonsten kommt es sehr darauf an, wie viele Verfahren monatlich eingehen, weil man ja vermeiden will, dass man Bestand aufbaut.
Es gibt einfach zwei Faktoren:
- wie aufwendig ist der tägliche Umlauf (die Zeit fehlt dann nämlich wiederum für die Vorbereitung der Termine und abfassen der Entscheidungen)
- wie viele Verfahren gehen ein bzw. Wie viele Verfahren müsste man erledigen, damit das Dezernat nicht vollläuft.
Als Richtgröße: wenn man am LG mehr als 3, mal 4 Sachen pro Woche in allgemeinen Zivilsachen verhandeln muss, läuft mE was falsch, jedenfalls in einer Großstadt, wo man doch viele Streitigkeiten über 100.000 Euro hat.
Es gibt einfach zwei Faktoren:
- wie aufwendig ist der tägliche Umlauf (die Zeit fehlt dann nämlich wiederum für die Vorbereitung der Termine und abfassen der Entscheidungen)
- wie viele Verfahren gehen ein bzw. Wie viele Verfahren müsste man erledigen, damit das Dezernat nicht vollläuft.
Als Richtgröße: wenn man am LG mehr als 3, mal 4 Sachen pro Woche in allgemeinen Zivilsachen verhandeln muss, läuft mE was falsch, jedenfalls in einer Großstadt, wo man doch viele Streitigkeiten über 100.000 Euro hat.
22.10.2023, 09:27
Bitte stresst euch nicht zu Beginn mit dem Erledigungsdruck. Niemand erwartet von einem Proberichter, dass er den Bestand abbaut.
Vielmehr ist es vollkommen üblich, dass zu Beginn der Bestand erst einmal etwas anwächst. Das ist sowohl bei Proberichtern so als auch bei normalen Dezernatswechseln. Das ist z.B. allein der Tatsache geschuldet, dass man min. in der ersten Woche keine Sitzungen hat ergo auch nichts dort erledigen kann. Als Proberichter kommen dann noch die Richterstaffeln hinzu wo man mehrere Tage weg ist und ebenfalls keine Sitzungen machen kann.
Eure Aufgabe als Proberichter ist es einfach nur, das Dezernat ordentlich zu bearbeiten und es im Rahmen zu halten. Am besten sollte am Ende der Bestand jedenfalls wieder so sein wie zu Beginn. Mehr wird nicht von euch erwartet. Dass Proberichter oftmals auf abgesoffene Dezernate gesetzt werden hat nichts damit zu tun, dass diese das abbauen sollen, sondern ist meist den gleichen Faktoren geschuldet, weshalb es abgesoffen ist zB weil das Dezernat aufgrund Erkrankung oder Schwangerschaft mehrere Monate leer stand oder viele (Proberichter-) Wechsel hatte was wegen des oben Gesagten oftmals zu einem Anstieg führt.
Vielmehr ist es vollkommen üblich, dass zu Beginn der Bestand erst einmal etwas anwächst. Das ist sowohl bei Proberichtern so als auch bei normalen Dezernatswechseln. Das ist z.B. allein der Tatsache geschuldet, dass man min. in der ersten Woche keine Sitzungen hat ergo auch nichts dort erledigen kann. Als Proberichter kommen dann noch die Richterstaffeln hinzu wo man mehrere Tage weg ist und ebenfalls keine Sitzungen machen kann.
Eure Aufgabe als Proberichter ist es einfach nur, das Dezernat ordentlich zu bearbeiten und es im Rahmen zu halten. Am besten sollte am Ende der Bestand jedenfalls wieder so sein wie zu Beginn. Mehr wird nicht von euch erwartet. Dass Proberichter oftmals auf abgesoffene Dezernate gesetzt werden hat nichts damit zu tun, dass diese das abbauen sollen, sondern ist meist den gleichen Faktoren geschuldet, weshalb es abgesoffen ist zB weil das Dezernat aufgrund Erkrankung oder Schwangerschaft mehrere Monate leer stand oder viele (Proberichter-) Wechsel hatte was wegen des oben Gesagten oftmals zu einem Anstieg führt.