09.08.2023, 21:30
Die allgemeinen Abteilungen haben häufig die höchste Belastung (vor allem ein großer Umlauf), während man sich in Spezialdezernaten wirklich mit den Fällen befasst und komplizierte Ermittlungen auch aktiver begleitet. Daher sind die im Ergebnis beliebter.
09.08.2023, 22:31
danke euch schon mal.
Habt ihr euch irgendwie speziell vorbereitet auf den Einstieg, zB durch eine Lektüre o.ä.?
Habt ihr euch irgendwie speziell vorbereitet auf den Einstieg, zB durch eine Lektüre o.ä.?
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
10.08.2023, 06:50
Nein, brauchst du aus meiner Sicht auch nicht. Wie eine Anklage aussieht, dürfte dir ja bekannt sein
Die Verfügungstechnik lernt man in der Praxis.
Die Verfügungstechnik lernt man in der Praxis.
24.08.2023, 11:20
Aus meiner Sicht kann man aktuell wirklich niemandem empfehlen, in einer Staatsanwaltschaft (in NRW) beruflich einzusteigen. Dafür sind die tatsächlichen Zustände wirklich zu schlimm. Das ganze System surft am Rande der Funktionsunfähigkeit und lebt eigentlich nur noch davon, dass das vorhandene Personal (über alle Dienstzweige hinweg, inklusive der Rechtspfleger und der Geschäftsstellen) aus idealistischen Gründen die systemstrukturellen Probleme mit überobligatorischem Fleiß und permanenter Selbstausbeutung auffängt. Wertschätzung und eine amtsangemessene Besoldung sind nicht vorhanden, der Wunsch nach einer vernüftigen Work-Life-Balance wird mit dem Euphemismus „freie Dienstzeiten“ dahingehend pervertiert, dass man seine Dienstzeiten ja frei gestalten könne, was angesichts der Massen aber nur bedeutet, dass man eigentlich immer arbeiten kann – und dies unterschwellig auch erwartet wird, egal wie unfair ein Pensum sich tatsächlich gestaltet.
Siehe auch: https://www.lto.de/recht/justiz/j/staats...e-stellen/
Ich bin mir sicher, dass, wenn die Arbeitgeberstellung der (General-)Staatsanwaltschaften nicht tatsächlich monopolistisch wäre und eine Entlassung aus dem Dienst ein faktisches Berufsverbot darstellen würde, viel mehr dienstjunge Staatsanwälte (Richter auf Probe) schon längst um ihre Entlassung gebeten hätten.
Siehe auch: https://www.lto.de/recht/justiz/j/staats...e-stellen/
Ich bin mir sicher, dass, wenn die Arbeitgeberstellung der (General-)Staatsanwaltschaften nicht tatsächlich monopolistisch wäre und eine Entlassung aus dem Dienst ein faktisches Berufsverbot darstellen würde, viel mehr dienstjunge Staatsanwälte (Richter auf Probe) schon längst um ihre Entlassung gebeten hätten.
24.08.2023, 12:02
(24.08.2023, 11:20)Lawmaker schrieb: Aus meiner Sicht kann man aktuell wirklich niemandem empfehlen, in einer Staatsanwaltschaft (in NRW) beruflich einzusteigen. Dafür sind die tatsächlichen Zustände wirklich zu schlimm. Das ganze System surft am Rande der Funktionsunfähigkeit und lebt eigentlich nur noch davon, dass das vorhandene Personal (über alle Dienstzweige hinweg, inklusive der Rechtspfleger und der Geschäftsstellen) aus idealistischen Gründen die systemstrukturellen Probleme mit überobligatorischem Fleiß und permanenter Selbstausbeutung auffängt. Wertschätzung und eine amtsangemessene Besoldung sind nicht vorhanden, der Wunsch nach einer vernüftigen Work-Life-Balance wird mit dem Euphemismus „freie Dienstzeiten“ dahingehend pervertiert, dass man seine Dienstzeiten ja frei gestalten könne, was angesichts der Massen aber nur bedeutet, dass man eigentlich immer arbeiten kann – und dies unterschwellig auch erwartet wird, egal wie unfair ein Pensum sich tatsächlich gestaltet.
Siehe auch: https://www.lto.de/recht/justiz/j/staats...e-stellen/
Ich bin mir sicher, dass, wenn die Arbeitgeberstellung der (General-)Staatsanwaltschaften nicht tatsächlich monopolistisch wäre und eine Entlassung aus dem Dienst ein faktisches Berufsverbot darstellen würde, viel mehr dienstjunge Staatsanwälte (Richter auf Probe) schon längst um ihre Entlassung gebeten hätten.
Ja, die Belastung ist hoch. Ich erlebe aber durchaus Wertschätzung. Und das Schlechtreden führt dazu, dass die Stellen nicht besetzt werden und die Belastung hoch bleibt. Wer Lust auf Strafverfolgung hat, sollte also eine Tätigkeit bei der StA durchaus in Betracht ziehen.
In der Rechtsanwaltschaft fehlen übrigens genauso fähige ReFas.
24.08.2023, 13:02
(24.08.2023, 11:20)Lawmaker schrieb: Aus meiner Sicht kann man aktuell wirklich niemandem empfehlen, in einer Staatsanwaltschaft (in NRW) beruflich einzusteigen. Dafür sind die tatsächlichen Zustände wirklich zu schlimm. Das ganze System surft am Rande der Funktionsunfähigkeit und lebt eigentlich nur noch davon, dass das vorhandene Personal (über alle Dienstzweige hinweg, inklusive der Rechtspfleger und der Geschäftsstellen) aus idealistischen Gründen die systemstrukturellen Probleme mit überobligatorischem Fleiß und permanenter Selbstausbeutung auffängt. Wertschätzung und eine amtsangemessene Besoldung sind nicht vorhanden, der Wunsch nach einer vernüftigen Work-Life-Balance wird mit dem Euphemismus „freie Dienstzeiten“ dahingehend pervertiert, dass man seine Dienstzeiten ja frei gestalten könne, was angesichts der Massen aber nur bedeutet, dass man eigentlich immer arbeiten kann – und dies unterschwellig auch erwartet wird, egal wie unfair ein Pensum sich tatsächlich gestaltet.
Siehe auch: https://www.lto.de/recht/justiz/j/staats...e-stellen/
Ich bin mir sicher, dass, wenn die Arbeitgeberstellung der (General-)Staatsanwaltschaften nicht tatsächlich monopolistisch wäre und eine Entlassung aus dem Dienst ein faktisches Berufsverbot darstellen würde, viel mehr dienstjunge Staatsanwälte (Richter auf Probe) schon längst um ihre Entlassung gebeten hätten.
Sehe ich auch so. Würde es persönlich wirklich niemandem empfehlen. Und wenn doch, dann einmal vorher bei der Wunschbehörde übern Flur laufen und mal schauen wie es dort aussieht (Aktenberge oder noch erträglich?)
24.08.2023, 22:52
man merkt hier im Forum herrscht eine überwiegend mehr als schlechte Meinung zur Staatsanwaltschaft als Arbeitgeber.
Gefühlt ist es der schlechteste mögliche Arbeitgeber von allen.
Mich würden die Ansichten von Fürsprechern interessieren, warum gefällt euch die Arbeit bei der StA?
Wenn es wirklich so unattraktiv ist, könnt ihr euch vorstellen, dass der Personalmangel in absehbarer Zukunft bekämpft wird mit der Herabsetzung der Ansprüche. Bspw. wie bei anderen Behörden, mind. befriedigend?
Gefühlt ist es der schlechteste mögliche Arbeitgeber von allen.
Mich würden die Ansichten von Fürsprechern interessieren, warum gefällt euch die Arbeit bei der StA?
Wenn es wirklich so unattraktiv ist, könnt ihr euch vorstellen, dass der Personalmangel in absehbarer Zukunft bekämpft wird mit der Herabsetzung der Ansprüche. Bspw. wie bei anderen Behörden, mind. befriedigend?
25.08.2023, 20:04
(24.08.2023, 22:52)NRW0922 schrieb: man merkt hier im Forum herrscht eine überwiegend mehr als schlechte Meinung zur Staatsanwaltschaft als Arbeitgeber.
Gefühlt ist es der schlechteste mögliche Arbeitgeber von allen.
Mich würden die Ansichten von Fürsprechern interessieren, warum gefällt euch die Arbeit bei der StA?
Wenn es wirklich so unattraktiv ist, könnt ihr euch vorstellen, dass der Personalmangel in absehbarer Zukunft bekämpft wird mit der Herabsetzung der Ansprüche. Bspw. wie bei anderen Behörden, mind. befriedigend?
Es ist anspruchsvolle und verantwortungsvolle Arbeit. Man tanzt nach niemandes Pfeife (nur weil man weisungsgebunden ist, heißt das nicht, dass ständig Weisungen kommen). Man hat eine tolle Kollegenschaft. Man verdient gutes Geld (klar kann man woanders mehr verdienen, aber gut 3k netto sind für ein Arbeiterkind wie mich wahnsinnig viel Geld).
Die Ansprüche werden nicht gesenkt werden. Das Ziel ist Pebbsy 100 und, welches v.a. durch Anwerbung guter Refs (über WissMit-Tätigkeiten u.a.) erreicht werden soll. Ob das gelingt mal schauen.
08.09.2023, 20:49
(24.08.2023, 22:52)NRW0922 schrieb: man merkt hier im Forum herrscht eine überwiegend mehr als schlechte Meinung zur Staatsanwaltschaft als Arbeitgeber.
Gefühlt ist es der schlechteste mögliche Arbeitgeber von allen.
Mich würden die Ansichten von Fürsprechern interessieren, warum gefällt euch die Arbeit bei der StA?
Wenn es wirklich so unattraktiv ist, könnt ihr euch vorstellen, dass der Personalmangel in absehbarer Zukunft bekämpft wird mit der Herabsetzung der Ansprüche. Bspw. wie bei anderen Behörden, mind. befriedigend?
- mir ist ein voller Zutrag, den ich eigenverantwortlich abarbeiten kann, lieber als Aufgaben vom Partner, die asap erledigt werden müssen. Damit zusammenhängend: von Tag 1 eigenverantwortliches Arbeiten.
- gute Mischung aus kleinen und großen Verfahren. Die kleinen arbeitet man schnell weg, bei den großen ist die Zusammenarbeit mit bspw. der Polizei spannend
- ich mag den Sitzungsdienst
- an Tagen mit Durchsuchungen und ähnlichen größeren Maßnahmen kann es spannend werden; man muss schnell reagieren und weiß meist nicht, was der Tag bringen wird (gilt auch für jeden Bereitschaftsdienst)
- m.E. sinnstiftende Arbeit. Nicht nur wegen der Strafverfolgung, sondern auch wegen den Einstellungsmöglichkeiten und der damit einhergehenden Abwägung, ob man etwas denn nun anklagen muss oder nicht.
10.09.2023, 21:41
(24.08.2023, 12:02)Drin schrieb:(24.08.2023, 11:20)Lawmaker schrieb: Aus meiner Sicht kann man aktuell wirklich niemandem empfehlen, in einer Staatsanwaltschaft (in NRW) beruflich einzusteigen. Dafür sind die tatsächlichen Zustände wirklich zu schlimm. Das ganze System surft am Rande der Funktionsunfähigkeit und lebt eigentlich nur noch davon, dass das vorhandene Personal (über alle Dienstzweige hinweg, inklusive der Rechtspfleger und der Geschäftsstellen) aus idealistischen Gründen die systemstrukturellen Probleme mit überobligatorischem Fleiß und permanenter Selbstausbeutung auffängt. Wertschätzung und eine amtsangemessene Besoldung sind nicht vorhanden, der Wunsch nach einer vernüftigen Work-Life-Balance wird mit dem Euphemismus „freie Dienstzeiten“ dahingehend pervertiert, dass man seine Dienstzeiten ja frei gestalten könne, was angesichts der Massen aber nur bedeutet, dass man eigentlich immer arbeiten kann – und dies unterschwellig auch erwartet wird, egal wie unfair ein Pensum sich tatsächlich gestaltet.
Siehe auch: https://www.lto.de/recht/justiz/j/staats...e-stellen/
Ich bin mir sicher, dass, wenn die Arbeitgeberstellung der (General-)Staatsanwaltschaften nicht tatsächlich monopolistisch wäre und eine Entlassung aus dem Dienst ein faktisches Berufsverbot darstellen würde, viel mehr dienstjunge Staatsanwälte (Richter auf Probe) schon längst um ihre Entlassung gebeten hätten.
Ja, die Belastung ist hoch. Ich erlebe aber durchaus Wertschätzung. Und das Schlechtreden führt dazu, dass die Stellen nicht besetzt werden und die Belastung hoch bleibt.
Das Schönreden bzw Achselzucken a la „wir haben es uns ausgesucht“ und dann noch ne Schippe drauflegen verändern aber erst recht nichts. Genau diese Haltung hat der Dienstherr nämlich eingepreist und spart sich so zig Millionen im Jahr an Personalkosten. Die Opferhaltung und Selbstausbeutung vieler Kollegen geht mir einfach nicht in den Kopf. Kein Beschäftigter im mD würde 10-20h pro Woche (!) als unbezahlte Überstunden akzeptieren, nur viele hochqualifizierte Richter und Staatsanwälte, denen der Arbeitsmarkt offen steht, lassen sich regelrecht verheizen. Vielleicht ist das eine Spätfolge unseres Ausbildungssystems, das einem vom 1. Tag an einimpft, es nur mit 150% Einsatz zu schaffen. Vielleicht ist es auch ein falscher Arbeitsethos, da man ja schließlich für „die gute Sache“ arbeitet. Nur dass die es dem Dienstherrn nicht erforderlich erscheinen lässt, ausreichend amtsangemessen bezahltes und untergebrachtes Personal bereit zu stellen. So sähe übrigens auch mal echte Wertschätzung aus.