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Verwaltungsstation Polizei
Reffi0815
Junior Member
**
Beiträge: 13
Themen: 4
Registriert seit: Apr 2023
#1
17.07.2023, 11:36
Hallo,

ich überlege mich bei der Polizei Karlsruhe für meine Verwaltungsstation zu bewerben.
Hat jemand bei der Polizei seine Station gemacht und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Mich würde insbesondere interessieren, wie oft ihr vor Ort ward und ob noch genug Zeit zum Lernen blieb.
Ich hadere ob ich dort hingehen soll, oder doch zum städtischen Rechtsamt.

Viele Grüße
Reffi0815
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Egal
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*****
Beiträge: 1.236
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2022
#2
17.07.2023, 12:52
Zur Polizei geht man, wenn man ein gezieltes Interesse dafür zeigt. Dementsprechend sind die Erwartungen auf der anderen Seite und du wirst (je nachdem, wo du eingesetzt wirst) die vollen Schichten jeden Tag, inkl. Nachtschicht mitmachen "müssen". Wenn du darauf keine Lust hast, würde ich an deiner Stelle das Rechtsamt wählen.

Ich habe "nur" ein Praktikum während des Studiums bei der Kripo gemacht und bin im Ref eine Nacht mit der Polizei mitgefahren. Beides war sehr interessant und bringt dir die Polizeiarbeit um einiges näher. Es wird aber, wie gesagt, erwartet, dass der Bewerber Interesse zeigt. Jemanden mitschleppen, der keine Lust hat, wird auf wenig Gegenliebe stoßen. Nachdem was mir berichtet wurde, sind Volljuristen, Richter und Rechtsanwälte beim "normalen Polizisten" sowieso nicht sehr beliebt, weil sie

a) den Polizisten als Vorgesetzte vor die Nase gesetzt werden, ohne Ahnung von der praktischen Polizeiarbeit zu haben,

b) viele Polizisten enttäuscht darüber sind, so viele Verfahren eingestellt werden, selbst wenn die Polizei viel Mühe reingesteckt hat.

Ich denke daher, es kommt nicht sehr gut an, wenn du nur bestimmte Tage da sein möchtest. Du wirst übrigens auch einiges verpassen, denn die interessanten Einsätze lassen sich nicht planen, sondern entstehen spontan.

Meine Erfahrung mit der Polizei im weiteren Sinne u.a.:

- viele Todesfälle, inkl. Suizid (Kripo)
- zwei Obduktionen (Kripo und Vorlesung im Studium)
- hier und da ein Einbruch 
- sexuelle Belästigung
- KV, Besuch in der Kurzzeitverwahrung, Fingerabdrücke nehmen (durfte ich machen), plus Fotos
- Trunkenheitsfahrt, inkl. Blutabnahme im KH (Ref) - sehr zum Fremdschämen, da polizeilich hinsichtlich der Maßnahmen deutlich überzogen
- mehrere Durchsuchungen, inkl. Vernehmung (StrafR-Station bei der StA) - anwaltlich auch nicht korrekt gelaufen

Was man dir zeigen wird, ist also interessant, hat aber wenig mit unserer juristischen Ausbildung zu tun. Es wird dir für das Referendariat selbst also nichts bringen, aber dafür, allgemein einen Einblick in die Arbeit der Polizei zu bekommen.

Du kannst natürlich auch versuchen, dich für den Innendienst zu bewerben. Dann läuft es sicherlich anders mit geregelten Arbeitszeiten.
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Reffi0815
Junior Member
**
Beiträge: 13
Themen: 4
Registriert seit: Apr 2023
#3
18.07.2023, 22:14
(17.07.2023, 12:52)Egal schrieb:  Zur Polizei geht man, wenn man ein gezieltes Interesse dafür zeigt. Dementsprechend sind die Erwartungen auf der anderen Seite und du wirst (je nachdem, wo du eingesetzt wirst) die vollen Schichten jeden Tag, inkl. Nachtschicht mitmachen "müssen". Wenn du darauf keine Lust hast, würde ich an deiner Stelle das Rechtsamt wählen.

Ich habe "nur" ein Praktikum während des Studiums bei der Kripo gemacht und bin im Ref eine Nacht mit der Polizei mitgefahren. Beides war sehr interessant und bringt dir die Polizeiarbeit um einiges näher. Es wird aber, wie gesagt, erwartet, dass der Bewerber Interesse zeigt. Jemanden mitschleppen, der keine Lust hat, wird auf wenig Gegenliebe stoßen. Nachdem was mir berichtet wurde, sind Volljuristen, Richter und Rechtsanwälte beim "normalen Polizisten" sowieso nicht sehr beliebt, weil sie

a) den Polizisten als Vorgesetzte vor die Nase gesetzt werden, ohne Ahnung von der praktischen Polizeiarbeit zu haben,

b) viele Polizisten enttäuscht darüber sind, so viele Verfahren eingestellt werden, selbst wenn die Polizei viel Mühe reingesteckt hat.

Ich denke daher, es kommt nicht sehr gut an, wenn du nur bestimmte Tage da sein möchtest. Du wirst übrigens auch einiges verpassen, denn die interessanten Einsätze lassen sich nicht planen, sondern entstehen spontan.

Meine Erfahrung mit der Polizei im weiteren Sinne u.a.:

- viele Todesfälle, inkl. Suizid (Kripo)
- zwei Obduktionen (Kripo und Vorlesung im Studium)
- hier und da ein Einbruch 
- sexuelle Belästigung
- KV, Besuch in der Kurzzeitverwahrung, Fingerabdrücke nehmen (durfte ich machen), plus Fotos
- Trunkenheitsfahrt, inkl. Blutabnahme im KH (Ref) - sehr zum Fremdschämen, da polizeilich hinsichtlich der Maßnahmen deutlich überzogen
- mehrere Durchsuchungen, inkl. Vernehmung (StrafR-Station bei der StA) - anwaltlich auch nicht korrekt gelaufen

Was man dir zeigen wird, ist also interessant, hat aber wenig mit unserer juristischen Ausbildung zu tun. Es wird dir für das Referendariat selbst also nichts bringen, aber dafür, allgemein einen Einblick in die Arbeit der Polizei zu bekommen.

Du kannst natürlich auch versuchen, dich für den Innendienst zu bewerben. Dann läuft es sicherlich anders mit geregelten Arbeitszeiten.


Danke für die ausführliche Antwort! 
Großes Interesse wäre da - aber da meine Priorität wohl zu diesem Zeitpunkt darauf liegt die bestmögliche Vorbereitung fürs Staatsexamen zu ermöglichen,  geht es dann wohl doch ins Rechtsamt...
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Praktiker
Posting Freak
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Beiträge: 1.955
Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#4
20.07.2023, 06:28
Es wird sehr darauf ankommen, wo bei der Polizei Du eingesetzt werden sollst. Du brauchst ja einen Volljuristen als Ausbilder, und der fährt nicht Streife, sondern befasst sich mit Widerspruchsbescheiden und sonstigen Rechtsfragen. Es würde mich daher extremst wundern, wenn Deine Station im Polizeipräsidium so ablaufen würde wie geschildert.

Dass die Polizeivollzugsbeamten etwas gegen Volljuristen haben, kann ich auch nicht bestätigen. Die sind gewohnt zu tun, was ihnen gesagt wird (der Unterschied ist mir massiv aufgefallen, als ich im Betreuungsrecht mit Ärzten zu tun hatte...) und freuen sich sehr, wenn man ihnen echtes Interesse entgegenbringt. Nicht selten haben mich als Staatsanwalt Polizisten im Vertrauen angerufen und gesagt, dass sie leider einen unsinnigen Antrag stellen müssen, den ich gern ablehnen kann - auf Weisung ihres Vorgesetzten (der höhere Dienst in BW besteht nämlich weitgehend aus Nichtjuristen...).
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Okt2022
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Beiträge: 52
Themen: 0
Registriert seit: Mar 2023
#5
20.07.2023, 07:09
Also ich kenne die Schilderungen der Verwaltungsstation bei der Polizei so auch nicht! 
Man wird ja in der Verwaltung der Polizei eingesetzt, nicht im Streifendienst. Die Nachtschichterfahrung kenne ich nur aus der „Streifenfahrt“ aus der Strafstation. 

Ich selbst habe meine Verwaltungsstation bei der Polizei gemacht. Allerdings im Innenministerium meines Bundeslandes, in der Polizeiabteilung. Möglich ist das aber auch bei den Kreispolizeibehörden, Polizeipräsidien und den Mittelbehörden (wie LKA). Und ich würde es definitiv immer wieder machen! 
Ich war 2 Tage in der Woche da und habe viel mitmachen dürfen. War definitiv eine meiner besten Stationen! 

Was bei der Polizei allerdings fast ausnahmslos zu bedenken ist, es sollte sich wirklich frühzeitig beworben werden. Die Plätze sind fast überall sehr begehrt. 
Wenn man nicht so früh dran ist, lohnt es sich vielleicht, es auch mal bei den anderen Mittebelhörden neben dem LKA zu versuchen. Die haben viele nicht so sehr auf dem Schirm wie die anderen
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Reffi0815
Junior Member
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Beiträge: 13
Themen: 4
Registriert seit: Apr 2023
#6
20.07.2023, 08:26
Danke!
Ich war auch etwas verwundert über die vorherigen Ausführungen!
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