09.04.2023, 11:23
+1
Natürlich gibt es irgendwo für einen den persönlichen sweet spot aber da kann man in der Regel nicht einfach hin wechseln, oft muss man ihn sich aufbauen. Der erfolgreiche MK Anwalt, der für 45 Stunden in der Woche 250k nach Hause nimmt und Porsche fährt? Sicher gibt es den. Der hat aber oft 15 Jahre lang dafür geschuftet und hatte Jahre, in denen er nur mit 50k bei 55 Stunden die Woche mitgenommen hat.
Wen du in deiner Position bleiben willst, fang doch mit Vorträgen an, gib ein Rep oder schreibe gefragte Bücher/Kommentare. Da hast du Möglichkeiten für ein Zusatzeinkommen.
Natürlich gibt es irgendwo für einen den persönlichen sweet spot aber da kann man in der Regel nicht einfach hin wechseln, oft muss man ihn sich aufbauen. Der erfolgreiche MK Anwalt, der für 45 Stunden in der Woche 250k nach Hause nimmt und Porsche fährt? Sicher gibt es den. Der hat aber oft 15 Jahre lang dafür geschuftet und hatte Jahre, in denen er nur mit 50k bei 55 Stunden die Woche mitgenommen hat.
Wen du in deiner Position bleiben willst, fang doch mit Vorträgen an, gib ein Rep oder schreibe gefragte Bücher/Kommentare. Da hast du Möglichkeiten für ein Zusatzeinkommen.
09.04.2023, 18:02
(09.04.2023, 11:07)omnimodo schrieb:(02.04.2023, 20:49)Homer S. schrieb: Erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen bisher.
Also mir ist klar, dass ich ein Anspruchsdenken habe, bzgl der Immobilie und das sich das alles auf hohem Niveau abspielt. Aber ich rede hier nicht von freistehend oder Altbau in der Innenstadt.
Es geht auch nicht darum mit Kollegen mithalten zu können. Ich merke schlicht, dass ich mir das, was mich materiell im Studium motiviert hat nicht leisten kann.
Auch der Ratschlag mit dem Umzug ist nett gemeint, aber ich wohne hier - mit Unterbrechungen - seit meiner Kindheit, hab hier Familie, Freunde, Sportverein, kenne mich aus, bin gerne hier, kurzum bin ich hier also zuhause. Klar könnte ich auf dem Land eine größere Immobilie kaufen, will ich aber nicht ^^
Gk kommt ebenfalls nicht in Betracht, ist für mich nichts für auf Dauer, da ich halt ein Leben neben der Arbeit habe.
Was ich mir aber schon vorstellen könnte, wäre halt als Anwalt in einer kleineren Kanzlei bzw. Boutique zu arbeiten. Oder später auch ins Unternehmen. Also faul bin ich nicht.
Ich finde mein Gehalt mit 4k netto immernoch sehr gut. Aber mehr als 5k werden es halt dann auch nicht mehr.
Und deswegen wollte ich mal wissen, auf was ihr so hinarbeitet, bzw was ihr als realistisch seht.
Mein Gedanke ist halt, hier stehen genug schöne Häuser, mit Porsche davor, warum soll ich das nicht auf haben können^^ oder zumindest wollen.
Ich verstehe um ehrlich zu sein nicht was du willst. Die Karten liegen doch alle auf dem Tisch.
Dann geh in die Anwaltschaft. Dort sind die potenziellen Entwicklungen am höchsten.
Da brauchst du hier niemanden zu fragen. Wir sind hier fast alle noch mit wenigen unverifizierten Ausnahmen Berufsanfänger.
Es ist auch einseitig nur auf das Gehalt zu schauen. Der GK Partner casht wunderbar ab, kann Porsche fahren und eine Villa haben, in fünf Sterne Hotels auf der ganzen Welt residieren. Dafür ist er auch 24/7 erreichbar (etwas übertrieben) und arbeitet sehr viel (nicht übertrieben).
Daneben gibt's Leute in MK / Boutique, die sich dort einen dauerhaften Platz als Partner oder Angestellter erarbeiten konnten und selbstverständlich weit überdurchschnittlich verdienen.
Dass du nicht wegziehen willst ist verständlich. Und dass du den bequemen öD-Job samt Pension nicht wegwerfen willst auch. Aber man kann dann halt nicht alles haben.
Es ging / geht mir einfach um Erfahrungsberichte. Das die alle nicht 100% stimmen und übertragbar sind, ist mir klar. Ich komme aber aus einem Milieu, in dem ich der erste Jurist/Akademiker bin. Dementsprechend habe ich keine Ahnung, was für Juristen so nach 10 Jahren drin ist.
Klar, GK Gehälter sind ziemlich transparent, aber wie gesagt, GK ist keine Option.
Ansonsten habe ich halt keine Ahnung, was man als "normaler Anwalt" in einer halbwegs renommierten mittelständischen Kanzlei verdienen kann. Ebenso hab ich keine Vorstellung davon, was ein Partner in einer renommierten Boutique verdient etc.
Natürlich ist mir klar, dass sowohl nach oben, als auch nach unten keine Grenzen sind, deswegen ja: ambitioniert, aber realistisch.
Hatte mir erhofft, dass hier entweder jmd teilt, was er/sie anpeilt und wieso das realistisch sein könnte oder das halt jemand Erfahrungsberichte teilt, was zB ein Partner in einem bestimmten Kanzleiformat verdient.
Mache auch bereits ein/zwei kleine Nebentätigkeiten, bin also halbwegs fleißig und interessiert. Deswegen wollte ich einfach mal hören, wie es so auf der anderen Seite aussieht...
09.04.2023, 18:17
In der KK, in der ich war, haben die Partner 200–300k bekommen. Ich denke viele unterschätzen die Einnahmen, die man in einer erfolgreichen Kanzlei hat. Da man bereits für eine einzige Refa gut 50k Kosten im Jahr hat, könnt ihr euch den Rest ja denken. Am Hungertuch nagen die wenigsten Anwälte.
10.04.2023, 09:23
Bei Villa, Porsche etc kann auch gut Opa bezahlt haben. Anwälte/Juristen kommen oft aus wohlhabenden Verhältnissen, da spielt das Einkommen für derartigen Luxus eine untergeordnete Rolle. Wer sich die Miete sparen kann, hat auch mit einem mittelmäßigen Einkommen Geld für einen Porsche.
10.04.2023, 10:31
(09.04.2023, 18:02)Homer S. schrieb:(09.04.2023, 11:07)omnimodo schrieb:(02.04.2023, 20:49)Homer S. schrieb: Erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen bisher.
Also mir ist klar, dass ich ein Anspruchsdenken habe, bzgl der Immobilie und das sich das alles auf hohem Niveau abspielt. Aber ich rede hier nicht von freistehend oder Altbau in der Innenstadt.
Es geht auch nicht darum mit Kollegen mithalten zu können. Ich merke schlicht, dass ich mir das, was mich materiell im Studium motiviert hat nicht leisten kann.
Auch der Ratschlag mit dem Umzug ist nett gemeint, aber ich wohne hier - mit Unterbrechungen - seit meiner Kindheit, hab hier Familie, Freunde, Sportverein, kenne mich aus, bin gerne hier, kurzum bin ich hier also zuhause. Klar könnte ich auf dem Land eine größere Immobilie kaufen, will ich aber nicht ^^
Gk kommt ebenfalls nicht in Betracht, ist für mich nichts für auf Dauer, da ich halt ein Leben neben der Arbeit habe.
Was ich mir aber schon vorstellen könnte, wäre halt als Anwalt in einer kleineren Kanzlei bzw. Boutique zu arbeiten. Oder später auch ins Unternehmen. Also faul bin ich nicht.
Ich finde mein Gehalt mit 4k netto immernoch sehr gut. Aber mehr als 5k werden es halt dann auch nicht mehr.
Und deswegen wollte ich mal wissen, auf was ihr so hinarbeitet, bzw was ihr als realistisch seht.
Mein Gedanke ist halt, hier stehen genug schöne Häuser, mit Porsche davor, warum soll ich das nicht auf haben können^^ oder zumindest wollen.
Ich verstehe um ehrlich zu sein nicht was du willst. Die Karten liegen doch alle auf dem Tisch.
Dann geh in die Anwaltschaft. Dort sind die potenziellen Entwicklungen am höchsten.
Da brauchst du hier niemanden zu fragen. Wir sind hier fast alle noch mit wenigen unverifizierten Ausnahmen Berufsanfänger.
Es ist auch einseitig nur auf das Gehalt zu schauen. Der GK Partner casht wunderbar ab, kann Porsche fahren und eine Villa haben, in fünf Sterne Hotels auf der ganzen Welt residieren. Dafür ist er auch 24/7 erreichbar (etwas übertrieben) und arbeitet sehr viel (nicht übertrieben).
Daneben gibt's Leute in MK / Boutique, die sich dort einen dauerhaften Platz als Partner oder Angestellter erarbeiten konnten und selbstverständlich weit überdurchschnittlich verdienen.
Dass du nicht wegziehen willst ist verständlich. Und dass du den bequemen öD-Job samt Pension nicht wegwerfen willst auch. Aber man kann dann halt nicht alles haben.
Es ging / geht mir einfach um Erfahrungsberichte. Das die alle nicht 100% stimmen und übertragbar sind, ist mir klar. Ich komme aber aus einem Milieu, in dem ich der erste Jurist/Akademiker bin. Dementsprechend habe ich keine Ahnung, was für Juristen so nach 10 Jahren drin ist.
Klar, GK Gehälter sind ziemlich transparent, aber wie gesagt, GK ist keine Option.
Ansonsten habe ich halt keine Ahnung, was man als "normaler Anwalt" in einer halbwegs renommierten mittelständischen Kanzlei verdienen kann. Ebenso hab ich keine Vorstellung davon, was ein Partner in einer renommierten Boutique verdient etc.
Natürlich ist mir klar, dass sowohl nach oben, als auch nach unten keine Grenzen sind, deswegen ja: ambitioniert, aber realistisch.
Hatte mir erhofft, dass hier entweder jmd teilt, was er/sie anpeilt und wieso das realistisch sein könnte oder das halt jemand Erfahrungsberichte teilt, was zB ein Partner in einem bestimmten Kanzleiformat verdient.
Mache auch bereits ein/zwei kleine Nebentätigkeiten, bin also halbwegs fleißig und interessiert. Deswegen wollte ich einfach mal hören, wie es so auf der anderen Seite aussieht...
Du hast doch einige gute Einschätzungen bekommen. Ich peile keine 150 oder 200k an, da ich bedingt durch mein Rechtsgebiet Arbeitsrecht das Gehaltsgefüge in der Normalbevölkerung ein wenig kenne und daher weiß, dass solche Gehälter in der Regel nur mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einhergehen, wenn man kein freiwilliger Workaholic ist.
Die Mandanten, die ich in der WPG kennengelernt habe, die Millionäre sind, hatten allesamt eigene Unternehmen und haben ebenfalls viel gearbeitet.
Von nichts kommt nichts und mit normalen 40h wird man nicht reich, man kann aber ein sehr gutes Leben ohne Geldsorgen führen. Du hast dich mit deiner Herkunft für den sicheren Beamtenjob entschieden. Das ist völlig in Ordnung und du verdienst trotzdem mehr als der Großteil der Bevölkerung. Willst du noch mehr verdienen, musst du deinen sicheren, vergleichsweise entspannten Job aufgeben und in die freie Wirtschaft gehen. Ob du damit glücklich wirst, weiß ich nicht. Bedingt durch deine Herkunft scheint dir Sicherheit wichtig zu sein. Die hast du als Partner einer MK nur bedingt. Da hast du vor allem Verantwortung und wenn es mal nicht so gut läuft, bist du derjenige, der am Ende der Kette den Kopf dafür gerade halten muss.
10.04.2023, 11:48
Also mir geht's gar nicht drum, möglichst viel zu verdienen oder/und dabei möglichst wenig zu arbeiten, im Kern geht es wahrscheinlich um Motivation.
Geld einfach ein Teil dessen, was mich motiviert. Und die reine Möglichkeit alleine spornt mich schon an. Diese Möglichkeit gibt es im ÖD halt nicht. Egal wie gut ich bin, ich bin an Beurteilungszyklen, Stichtage, Wartezeiten und den generellen Rahmen gebunden. Klar hat das alles auch Vorteile, aber eben nicht nur (klar ist auch, alles gibt es nirgends^^).
Zudem gibt es im ÖD halt keine andere Motivation, was in eine positive Richtung verändern geht nicht und gute Arbeit ist eher wenig wert bzw im Fokus. In der Ref Station hat es mir auchbgefallen, als "Anwalt" das ein oder andere Problem des Mandanten zu lösen.
Zudem ist die 41h Woche auch gar nicht so wenig wie man immer denkt. Dazu kommen halt obligatorische Pausen und die Pendelzeit, da man den Arbeitsort nicht frei wählen kann. Da drängt sich der Gedanke schon manchmal auf, dass man die Zeit sinnvoller nutzen könnte...
Aber will jetzt hier gar nicht vom eigentlichen Thema weg, dass nur als Info zum Hintergrund der Frage.
Geld einfach ein Teil dessen, was mich motiviert. Und die reine Möglichkeit alleine spornt mich schon an. Diese Möglichkeit gibt es im ÖD halt nicht. Egal wie gut ich bin, ich bin an Beurteilungszyklen, Stichtage, Wartezeiten und den generellen Rahmen gebunden. Klar hat das alles auch Vorteile, aber eben nicht nur (klar ist auch, alles gibt es nirgends^^).
Zudem gibt es im ÖD halt keine andere Motivation, was in eine positive Richtung verändern geht nicht und gute Arbeit ist eher wenig wert bzw im Fokus. In der Ref Station hat es mir auchbgefallen, als "Anwalt" das ein oder andere Problem des Mandanten zu lösen.
Zudem ist die 41h Woche auch gar nicht so wenig wie man immer denkt. Dazu kommen halt obligatorische Pausen und die Pendelzeit, da man den Arbeitsort nicht frei wählen kann. Da drängt sich der Gedanke schon manchmal auf, dass man die Zeit sinnvoller nutzen könnte...
Aber will jetzt hier gar nicht vom eigentlichen Thema weg, dass nur als Info zum Hintergrund der Frage.
10.04.2023, 13:11
(10.04.2023, 11:48)Homer S. schrieb: Also mir geht's gar nicht drum, möglichst viel zu verdienen oder/und dabei möglichst wenig zu arbeiten, im Kern geht es wahrscheinlich um Motivation.
Geld einfach ein Teil dessen, was mich motiviert. Und die reine Möglichkeit alleine spornt mich schon an. Diese Möglichkeit gibt es im ÖD halt nicht. Egal wie gut ich bin, ich bin an Beurteilungszyklen, Stichtage, Wartezeiten und den generellen Rahmen gebunden. Klar hat das alles auch Vorteile, aber eben nicht nur (klar ist auch, alles gibt es nirgends^^).
Zudem gibt es im ÖD halt keine andere Motivation, was in eine positive Richtung verändern geht nicht und gute Arbeit ist eher wenig wert bzw im Fokus. In der Ref Station hat es mir auchbgefallen, als "Anwalt" das ein oder andere Problem des Mandanten zu lösen.
Zudem ist die 41h Woche auch gar nicht so wenig wie man immer denkt. Dazu kommen halt obligatorische Pausen und die Pendelzeit, da man den Arbeitsort nicht frei wählen kann. Da drängt sich der Gedanke schon manchmal auf, dass man die Zeit sinnvoller nutzen könnte...
Aber will jetzt hier gar nicht vom eigentlichen Thema weg, dass nur als Info zum Hintergrund der Frage.
Naja, deine Ausführungen zum öD sind nun keine Überraschung. So ist es eben als Beamter ;-)
Zu deiner Ausgangsfrage, die Antworten bringen dir halt wenig. Wenn ich dir sage, dass ich nach fünf Jahren 150-160k hatte, was bringt dir das? Weder bin ich repräsentativ noch arbeitest du in meinem Bereich. Es ist eben nur eine Zahl. Genauso kann ein Kollege kommen, der nach fünf Jahren bei 50k liegt.
Aber natürlich ist es so, dass in der freien Wirtschaft der Verdienst deutlich mehr an der eigenen Leistung hängt als im öD. Im Positiven wie im Negativen ;-)
14.05.2023, 10:39
Ich schliesse mich meinen Vorrednern an: man kann nicht alles haben.
Welcher Aspekt hier bisher noch völlig unerwähnt geblieben ist, ist die ausgezeichnete Altersversorgung von Beamten/Richtern.
Der Deal im öD ist doch seit jeher folgender: In der aktiven Zeit wachsen die Bäume nicht in den Himmel, dafür wird man in der passiven Zeit finanziell auf Rosen gebettet. Der Beamte unterlässt es im Gegenzug, zu Streiken oder Straftaten im Amt zu begehen (aktuelle prominente Ausnahmen bestätigen die Regel) und ist stattdessen ein braver, strebsamer und folgsamer Staatsdiener.
Wenn man immer nur die eine Seite (relativ (!) niedriges Gehalt) ohne die andere Seite betrachtet, ist das die perfekte Anleitung zum Unglücklichsein.
Dieser angebliche „Traum“ vom Eigenheim, von dem man immer liest, speist sich doch aus dem -verständlichen - Wunsch der Restbevölkerung, im Alter nicht von einer kargen Rente leben zu müssen. Das alles spielt aber für den höheren Beamten/Richter mit A15/R1 keine existenzielle Rolle. Genau dafür gibt es das Prinzip der lebenslangen Alimentation.
Meine Frau und ich verdienen als Beamte/Richter derzeit zusammen 9.000 netto, in der Endstufe werden es ca 10.000 netto sein. Mit diesem Einkommen dürften wir mit 1 Kind zu den oberen 10% gehören. Selbst im Alter mit rd 71% werden wir davon sehr ordentlich leben können, auch wenn wir nicht den angeblichen „Traum“ aller einer Immobilie verwirklicht haben. Das zu erwartende Erbe habe ich dabei gar nicht mal berücksichtigt.
Unser Kind wird bis dahin auch schon längst ausgezogen sein. Warum müssen wir dann zu zweit in einer mühsam abbezahlten 150 m2-Bude sitzen? Wie oft soll ich denn im Alter auf Kreuzfahrt gehen oder in Sternerestaurants essen gehen?
Letztlich sollte man die Folgekosten einer Immobilie nicht ganz vergessen. Eigentümer einer älteren Immobilie lesen derzeit glaube ich nicht so gerne Zeitung, Habeck und Co sei Dank.
Und zuguterletzt: es gibt - dem Zinsanstieg sei Dank - auch noch andere Anlageformen als das Betongold. Oder ihr legt eure monatlichen Ersparnisse in ETFs an und lasst sie bis zur Pensionierung liegen. Davon kann man dann auch schon die ein oder andere Kreuzfahrt finanzieren
Welcher Aspekt hier bisher noch völlig unerwähnt geblieben ist, ist die ausgezeichnete Altersversorgung von Beamten/Richtern.
Der Deal im öD ist doch seit jeher folgender: In der aktiven Zeit wachsen die Bäume nicht in den Himmel, dafür wird man in der passiven Zeit finanziell auf Rosen gebettet. Der Beamte unterlässt es im Gegenzug, zu Streiken oder Straftaten im Amt zu begehen (aktuelle prominente Ausnahmen bestätigen die Regel) und ist stattdessen ein braver, strebsamer und folgsamer Staatsdiener.
Wenn man immer nur die eine Seite (relativ (!) niedriges Gehalt) ohne die andere Seite betrachtet, ist das die perfekte Anleitung zum Unglücklichsein.
Dieser angebliche „Traum“ vom Eigenheim, von dem man immer liest, speist sich doch aus dem -verständlichen - Wunsch der Restbevölkerung, im Alter nicht von einer kargen Rente leben zu müssen. Das alles spielt aber für den höheren Beamten/Richter mit A15/R1 keine existenzielle Rolle. Genau dafür gibt es das Prinzip der lebenslangen Alimentation.
Meine Frau und ich verdienen als Beamte/Richter derzeit zusammen 9.000 netto, in der Endstufe werden es ca 10.000 netto sein. Mit diesem Einkommen dürften wir mit 1 Kind zu den oberen 10% gehören. Selbst im Alter mit rd 71% werden wir davon sehr ordentlich leben können, auch wenn wir nicht den angeblichen „Traum“ aller einer Immobilie verwirklicht haben. Das zu erwartende Erbe habe ich dabei gar nicht mal berücksichtigt.
Unser Kind wird bis dahin auch schon längst ausgezogen sein. Warum müssen wir dann zu zweit in einer mühsam abbezahlten 150 m2-Bude sitzen? Wie oft soll ich denn im Alter auf Kreuzfahrt gehen oder in Sternerestaurants essen gehen?
Letztlich sollte man die Folgekosten einer Immobilie nicht ganz vergessen. Eigentümer einer älteren Immobilie lesen derzeit glaube ich nicht so gerne Zeitung, Habeck und Co sei Dank.
Und zuguterletzt: es gibt - dem Zinsanstieg sei Dank - auch noch andere Anlageformen als das Betongold. Oder ihr legt eure monatlichen Ersparnisse in ETFs an und lasst sie bis zur Pensionierung liegen. Davon kann man dann auch schon die ein oder andere Kreuzfahrt finanzieren
14.05.2023, 12:07
(14.05.2023, 10:39)Spencer schrieb: Ich schliesse mich meinen Vorrednern an: man kann nicht alles haben.
Welcher Aspekt hier bisher noch völlig unerwähnt geblieben ist, ist die ausgezeichnete Altersversorgung von Beamten/Richtern.
Der Deal im öD ist doch seit jeher folgender: In der aktiven Zeit wachsen die Bäume nicht in den Himmel, dafür wird man in der passiven Zeit finanziell auf Rosen gebettet. Der Beamte unterlässt es im Gegenzug, zu Streiken oder Straftaten im Amt zu begehen (aktuelle prominente Ausnahmen bestätigen die Regel) und ist stattdessen ein braver, strebsamer und folgsamer Staatsdiener.
Wenn man immer nur die eine Seite (relativ (!) niedriges Gehalt) ohne die andere Seite betrachtet, ist das die perfekte Anleitung zum Unglücklichsein.
Dieser angebliche „Traum“ vom Eigenheim, von dem man immer liest, speist sich doch aus dem -verständlichen - Wunsch der Restbevölkerung, im Alter nicht von einer kargen Rente leben zu müssen. Das alles spielt aber für den höheren Beamten/Richter mit A15/R1 keine existenzielle Rolle. Genau dafür gibt es das Prinzip der lebenslangen Alimentation.
Meine Frau und ich verdienen als Beamte/Richter derzeit zusammen 9.000 netto, in der Endstufe werden es ca 10.000 netto sein. Mit diesem Einkommen dürften wir mit 1 Kind zu den oberen 10% gehören. Selbst im Alter mit rd 71% werden wir davon sehr ordentlich leben können, auch wenn wir nicht den angeblichen „Traum“ aller einer Immobilie verwirklicht haben. Das zu erwartende Erbe habe ich dabei gar nicht mal berücksichtigt.
Unser Kind wird bis dahin auch schon längst ausgezogen sein. Warum müssen wir dann zu zweit in einer mühsam abbezahlten 150 m2-Bude sitzen? Wie oft soll ich denn im Alter auf Kreuzfahrt gehen oder in Sternerestaurants essen gehen?
Letztlich sollte man die Folgekosten einer Immobilie nicht ganz vergessen. Eigentümer einer älteren Immobilie lesen derzeit glaube ich nicht so gerne Zeitung, Habeck und Co sei Dank.
Und zuguterletzt: es gibt - dem Zinsanstieg sei Dank - auch noch andere Anlageformen als das Betongold. Oder ihr legt eure monatlichen Ersparnisse in ETFs an und lasst sie bis zur Pensionierung liegen. Davon kann man dann auch schon die ein oder andere Kreuzfahrt finanzieren
Für mich (Haus befindet sich im Bau), hat der Traum von einer Immobilie null mit meinen Rentenplänen zu tun. Das Gegenteil ist der Fall, denn wir haben jetzt kleine Kinder, denen wir es ermöglichen wollen, so aufzuwachen, wie wir aufgewachsen sind. Es ist eine andere Lebensqualität, im Haus mit Garten statt in einer Wohnung zu leben. Das ist es was uns, und die meisten in unserem Umfeld, dazu bewogen hat, ein Haus zu bauen. Finanziell steht das Haus schon lange nicht mehr besser da, als der ETF-Fonds. Das ist jedem klar, der sich mit mit dem Bau eines Hauses und dessen Kosten real auseinandergesetzt hat.
21.05.2023, 11:01
Was ich hier etwas suspekt finde ist, dass A13/14 oder ~4000 netto bei dem Staat als Karriereziel oder Endgehalt angegeben wird. Dabei gibt es in der Verwaltung viele Möglichkeiten Karriere zu machen bis hin zu einem A16 Gehalt oder sogar B-Besoldung in Ministerien etc. Auch als Richter oder SA bleibt ja nicht jeder bei R1 stehen. Klingt mir insgesamt doch nicht so ambitioniert wie sich der Ersteller des Beitrags darstellt. Außerdem kann man auch nebenbei ein Rep machen, das machen einige Juristen beim Staat und verdienen damit nochmal ein tausender netto extra.
Davon abgesehen ist es heute realitätsfern eine Wohnung oder Haus in einer Metropole alleine zu finanzieren ohne Erbe oder Partner. Dafür muss man schon zu den Top 1% gehören und/oder kriminell sein.
Davon abgesehen ist es heute realitätsfern eine Wohnung oder Haus in einer Metropole alleine zu finanzieren ohne Erbe oder Partner. Dafür muss man schon zu den Top 1% gehören und/oder kriminell sein.