12.05.2023, 11:10
Hallo, ich starte hoffentlich zum Juli mein Ref in Hessen und bin am überlegen, zwei Monate der Verwaltungsstation am VG zu verbringen. Einerseits weil ich es mir grundsätzlich vorstellen könnte, später mal dort anzufangen (aktuell wohl eher schwieriger aber egal), andererseits, weil man angeblich viel fürs Examen lernen kann.
Hat jemand Erfahrungen mit einer Station dort gemacht und kann berichten? Wie ist so die Arbeitsbelastung, macht es Spaß und vor allem lohnt es sich im Hinblick auf das Examen? Am besten würde mir das VG in Gießen passen.
Hat jemand Erfahrungen mit einer Station dort gemacht und kann berichten? Wie ist so die Arbeitsbelastung, macht es Spaß und vor allem lohnt es sich im Hinblick auf das Examen? Am besten würde mir das VG in Gießen passen.
12.05.2023, 12:41
Ich kann dir nur aus NRW berichten: Kenne welche (2) die am VG und eine die am OVG war und die waren alle sehr zufrieden. Hatten alle wohl sehr nette Ausbilder und auch interessante Themen. Habe von keinem was schlechtes gehört. Arbeitsaufwand ähnlich wie vorher beim LG/AG :)
12.05.2023, 17:42
Ich habe damals auch meine Station beim VG gemacht (allerdings Wahlstation) und bin jetzt Proberichter am VG, glaube daher also einen ganz guten Überblick zu haben. Die Referendare bei uns werden moderat mit Arbeit belastet (1-2 Akten in der Woche, nicht unbedingt die ältesten und unangenehmsten) und sollen zumeist Entscheidungen fertigen (Urteile, Gerichtsbescheide, Beschlüsse in Eil- oder PKH-Verfahren). Damit wird denke ich eine gute Bandbreite abgedeckt hinsichtlich typischer Aufgabenstellung im Examen (jedenfalls dort, wo gerichtliche Klausuren gestellt werden). Zudem arbeitet man meistens in einer Kammer, die nicht das „typische“ Verwaltungsrecht macht und lernt daher den Umgang mit unbekannten Normen, was ebenfalls eine gute Übung sein kann (und allgemein die juristische Arbeitsweise schult). Aus meiner Sicht ist eine Station daher durchaus zu empfehlen. Nebenbei bekommt man einen kleinen Einblick in die richterliche Arbeitsweise am VG - mit den Unterschieden zur ordentlichen Gerichtsbarkeit -, falls man einen Berufseinstieg dort erwägt.
Wie es jetzt konkret in Hessen/Gießen ist, kann ich aber nicht beurteilen, da ich in einem anderen Bundesland tätig bin.
Wie es jetzt konkret in Hessen/Gießen ist, kann ich aber nicht beurteilen, da ich in einem anderen Bundesland tätig bin.
13.05.2023, 06:43
Ich war in Gießen am VG und würde es jederzeit wieder so machen. Mir hat es sehr viel gebracht, weil ich dort Beschlüsse und Urteile geschrieben habe und das ist am Ende im Examen gefragt. Gerade wenn du es dir später vorstellen kannst würde ich dir das sehr ans Herz legen.
15.05.2023, 09:18
Ich war ebenfalls im VG Gießen und kann es nur empfehlen. Ich habe unfassbar viel für das Examen mitgenommen und hatte auch einen Ausbilder, der darauf viel Wert gelegt hat. Das VG Gießen hat insgesamt viele junge Richter, sodass die überwiegende Anzahl an Ausbildern noch näher am Examen dran sind. Und man muss einfach überlegen, dass die ÖI Klausur definitiv Urteil oder Beschluss wird. Die Behördenklausur ist in Hessen seit 2019 nicht mehr gelaufen und auch davor im Verhältnis zur RA Klausur deutlich geringer relevant fürs Examen gewesen. Also ich kann es dir nur empfehlen. Wenn du mit dem Ref angefangen hast, schreib direkt in den ersten beiden Wochen eine Bewerbung an das VG, da nur begrenzt Plätze frei sind. Achte aber ebenfalls darauf, dass nicht jede Ausbildungsstelle bei der Behörde ein Splitten mitmacht. Die Polizei z.B. nimmt nur Referendare für 4 Monate, wenn sie überhaupt Platz haben