30.01.2023, 23:50
Hallo zusammen,
ich suche gerade einen Doktorvater/ eine Doktormutter. Ich bin dabei auf eine Person gestoßen, die die Themen lehrt, die mich interessieren. Ich habe also eine Anfrage zwecks Promotionsbetreung verschickt. Danach war ich neugierig und habe mal gegoogelt, was man zu der Person so findet. Dabei fand ich heraus, dass sie wohl mal was mit der Afd zu tun hatte.. Und jetzt weiss ich gerade nicht so ganz, ob die Anfrage bei der Person so richtig war.. Einerseits denke ich, dass sie ja immer noch an der Uni ist und so schlimm nicht sein kann.. auf der anderen Seite will ich später keine Probleme bekommen, weil ich bei einem ex-afd Mitglied promoviert habe.. zumal ich die politischen Ansichten eben nicht teile.. die sollten aber eigentlich auch keine Rolle bei einer Promotion spielen, oder?
ich suche gerade einen Doktorvater/ eine Doktormutter. Ich bin dabei auf eine Person gestoßen, die die Themen lehrt, die mich interessieren. Ich habe also eine Anfrage zwecks Promotionsbetreung verschickt. Danach war ich neugierig und habe mal gegoogelt, was man zu der Person so findet. Dabei fand ich heraus, dass sie wohl mal was mit der Afd zu tun hatte.. Und jetzt weiss ich gerade nicht so ganz, ob die Anfrage bei der Person so richtig war.. Einerseits denke ich, dass sie ja immer noch an der Uni ist und so schlimm nicht sein kann.. auf der anderen Seite will ich später keine Probleme bekommen, weil ich bei einem ex-afd Mitglied promoviert habe.. zumal ich die politischen Ansichten eben nicht teile.. die sollten aber eigentlich auch keine Rolle bei einer Promotion spielen, oder?
31.01.2023, 00:08
Männlich? Dann könnte es ein ehemaliger Prof von mir sein. Höchst umstritten, bereits vor Gründung der AfD. Erzählte damals schon, er wolle eine Partei rechts der CDU gründen. Seinen Doktoranden hat es jedoch nicht geschadet. Alle arbeiten in angesehenen Kanzleien.
Trotzdem wäre ich skeptisch bzw. würde so jemanden nicht als Doktorvater wählen. Zum einen weil mir die politische Haltung missfällt, zum anderen weil ich, wie du, Angst hätte, mit seiner politischen Einstellung in Verbindung gebracht zu werden.
Trotzdem wäre ich skeptisch bzw. würde so jemanden nicht als Doktorvater wählen. Zum einen weil mir die politische Haltung missfällt, zum anderen weil ich, wie du, Angst hätte, mit seiner politischen Einstellung in Verbindung gebracht zu werden.
31.01.2023, 09:13
Es gibt kein "Kontaktgift" und solange die wissenschaftliche Leistung der Person stimmt, wäre mir die politische Einstellung egal.
31.01.2023, 19:02
My 2 cents: Ich kann mir vorstellen, dass bzgl der allgemeinen Zufriedenheit und damit auf die Motivation etc. bei der Erstellung der Diss einen großen Unterschied macht, ob man auch menschlich einigermaßen klarkommt mit der Person, die einem im besten Fall eine der wichtigsten Stützen sein kann. Ich würde bei offenkundig großen weltanschaulichen Differenzen weitersuchen. Karrieretechnisch spielt der Doktorvater wohl nur in der Wissenschaft eine Rolle und bei Leuten, denen das aus sonstigen Gründen wichtig ist.
31.01.2023, 22:42
31.01.2023, 22:54
(31.01.2023, 22:42)Freidenkender schrieb:(31.01.2023, 09:13)Frieda schrieb: Es gibt kein "Kontaktgift" und solange die wissenschaftliche Leistung der Person stimmt, wäre mir die politische Einstellung egal.
kommt halt auf deinen zukünftigen Chef an. Es mag einige wenige geben, denen ist das schon wichtig
Was aber traurig genug wäre und diese "zukünftigen chefs" als solche eher disqualifizieren sollte
01.02.2023, 08:36
Wenn es der Professor ist, den ich meine, dann ist er fachlich über alle Zweifel erhaben und hat soweit ich weiß nie mit seinen Aussagen an der FDGO gesägt.
01.02.2023, 15:21
Ich habe es ja mal in einem Vorstellungsgespräch erlebt, dass mich der Partner gefragt hat, ob ich was mit der AfD zu tun habe. Das habe ich zwar nicht und ich kann ansatzweise verstehen, dass er den Ruf der Kanzlei nicht mit sowas bekleckern will. Er hätte mich aber erstens googeln können und zweitens sollte einem Juristen klar sein, dass politisches Engagement zu akzeptieren ist, solange die freiheitlich demokratische Grundordnung gewahrt wird. Auch wenn ich die Ansichten der AfD nicht teile, finde es ich es für eine freiheitliche Demokratie erschreckend, welche Konsequenzen ein dortiges Engagement haben könnte.
Ich glaube allerdings nicht, dass der Doktorvater langfristig so wichtig ist, dass man dadurch Nachteile haben könnte. Viele Anwälte kennen die Profs ohnehin nicht bzw. eben sowieso nciht alle und fragen da vielleicht gar nicht weiter nach. Wenn das Thema nicht politisch ist, sollte es auch kein Problem sein. Die politischen Ansichten eines Profs durften auf ein ZPO-Thema zb wenig Einfluss haben können.
Wenn Du selbst damit kein Problem hast, würde ich mir nichts dabei denken. Wichtig ist, dass Du bei ihm als Betreuer ein gutes Gefühl hast.
Ich glaube allerdings nicht, dass der Doktorvater langfristig so wichtig ist, dass man dadurch Nachteile haben könnte. Viele Anwälte kennen die Profs ohnehin nicht bzw. eben sowieso nciht alle und fragen da vielleicht gar nicht weiter nach. Wenn das Thema nicht politisch ist, sollte es auch kein Problem sein. Die politischen Ansichten eines Profs durften auf ein ZPO-Thema zb wenig Einfluss haben können.
Wenn Du selbst damit kein Problem hast, würde ich mir nichts dabei denken. Wichtig ist, dass Du bei ihm als Betreuer ein gutes Gefühl hast.
01.02.2023, 20:20
(01.02.2023, 15:21)Juramaus schrieb: Ich habe es ja mal in einem Vorstellungsgespräch erlebt, dass mich der Partner gefragt hat, ob ich was mit der AfD zu tun habe. Das habe ich zwar nicht und ich kann ansatzweise verstehen, dass er den Ruf der Kanzlei nicht mit sowas bekleckern will. Er hätte mich aber erstens googeln können und zweitens sollte einem Juristen klar sein, dass politisches Engagement zu akzeptieren ist, solange die freiheitlich demokratische Grundordnung gewahrt wird. Auch wenn ich die Ansichten der AfD nicht teile, finde es ich es für eine freiheitliche Demokratie erschreckend, welche Konsequenzen ein dortiges Engagement haben könnte.
Ich glaube allerdings nicht, dass der Doktorvater langfristig so wichtig ist, dass man dadurch Nachteile haben könnte. Viele Anwälte kennen die Profs ohnehin nicht bzw. eben sowieso nciht alle und fragen da vielleicht gar nicht weiter nach. Wenn das Thema nicht politisch ist, sollte es auch kein Problem sein. Die politischen Ansichten eines Profs durften auf ein ZPO-Thema zb wenig Einfluss haben können.
Wenn Du selbst damit kein Problem hast, würde ich mir nichts dabei denken. Wichtig ist, dass Du bei ihm als Betreuer ein gutes Gefühl hast.
Es kommt vielleicht auch darauf an, wo man sich bewirbt. Besagter Prof den ich kenne, hat in meinem Heimatbundesland seinen Ruf weg. Dort kennt ihn jeder. In anderen Bundesländern vermutlich nicht.
Wobei ich nicht weiß, ob jemand überhaupt darauf achten wird, bei wem die Diss geschrieben wurde. Wenn ich bisher eine Diss in den Händen hatte, habe ich mich nur für Titel und Inhalt interessiert, nicht für Danksagungen oder sonstige Themen drumherum.
02.02.2023, 18:42
Dass die AFD auf dem Boden der FDGO steht würde ich so nicht unwidersprochen stehen lassen. Seit dem Parteitag in Riesa (2022) ist glasklar, dass dort der völkisch-nationalistische Flügel den Ton angibt. Dessen Ideologie eines Ethno-Apartheidsstaates ist sicherlich nicht konform mit dem GG. Mir wäre allein die Tatsache, dass er Befürworter dieser Politik ist, Ausschlusskriterium genug. Zumal es eben nicht nur um Brötchenkaufen, sondern um die hoffentlich enge jahrelange persönliche Betreuung geht. Muss man aber für sich selber entscheiden.