08.01.2023, 15:40
Hallo allerseits,
weiß jemand, wie das in Brandenburg mit dem Sitzungsdienst außerhalb des Landgerichts der jeweiligen StA läuft, wenn man kein eigenes Auto hat? Die Amtsgerichte liegen in Brandenburg ja teilweise echt ziemlich weit ab vom Schuss. Einige sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Grunde nicht zu erreichen. Einen Führerschein habe ich. Aber die Vorstellung, dass einem ein Dienstwagen gestellt wird, dürfte wohl eher utopmisch sein.
Weiß jemand wie das läuft?
weiß jemand, wie das in Brandenburg mit dem Sitzungsdienst außerhalb des Landgerichts der jeweiligen StA läuft, wenn man kein eigenes Auto hat? Die Amtsgerichte liegen in Brandenburg ja teilweise echt ziemlich weit ab vom Schuss. Einige sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Grunde nicht zu erreichen. Einen Führerschein habe ich. Aber die Vorstellung, dass einem ein Dienstwagen gestellt wird, dürfte wohl eher utopmisch sein.
Weiß jemand wie das läuft?
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
08.01.2023, 16:54
Warum kaufst du dir nicht einfach ein gebrauchtes Auto? So habe ich das kurzfristig vor meinem neuen Job in einem Flächenstaat gemacht. Innerhalb von 2 Wochen war das Problem erledigt und ich musste mich nicht unbeliebt machen, weil ich nicht zu auswärtigen Terminen fahren kann.
Ich arbeite nicht bei der StA in Brandenburg, aber ich vermute, deswegen wird kein anderer deine Termine übernehmen. Du kanntest die Bedingungen, als du dort angefangen hast.
Ich arbeite nicht bei der StA in Brandenburg, aber ich vermute, deswegen wird kein anderer deine Termine übernehmen. Du kanntest die Bedingungen, als du dort angefangen hast.
08.01.2023, 17:48
(08.01.2023, 15:40)Julian9732 schrieb: Hallo allerseits,
weiß jemand, wie das in Brandenburg mit dem Sitzungsdienst außerhalb des Landgerichts der jeweiligen StA läuft, wenn man kein eigenes Auto hat? Die Amtsgerichte liegen in Brandenburg ja teilweise echt ziemlich weit ab vom Schuss. Einige sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Grunde nicht zu erreichen. Einen Führerschein habe ich. Aber die Vorstellung, dass einem ein Dienstwagen gestellt wird, dürfte wohl eher utopmisch sein.
Weiß jemand wie das läuft?
Einen Dienstwagen wirst du nicht bekommen. Das Problem wirst du lösen müssen. Wir (nicht brandenburg) haben Leute, die wohnen in der Nähe eines entfernteren AG und machen freiwillig die Sitzungen dort, weil andere Gerichte für sie wiederum zu weit sind. Es gibt ein AG, da musste ich nach fast 3 jahren noch nie hin. So könnte ich es mir auch für dort vorstellen, eine Antwort wirst du nur von dort erfahren. Sollte es unumgänglich sein, dass du regelmäßig zu jedem Gericht musst, wird es aber mit Sicherheit geregelt werden können, dass du jedenfalls die ersten paar Wochen, bis du eine Lösung gefunden hast (Auto-Abo), nicht zu den schlimmsten Gerichten musst. Jedenfalls bei uns ist es zudem üblich, in den ersten Wochen nur zu Berufungen zu gehen. Ob das so allgemein üblich ist, weiß ich nicht.
@Egal: manche Leute (so auch ich die ersten 2 Jahre lang) verzichten bewusst auf ein Auto ;)
08.01.2023, 18:10
Irgendwie merkwürdig, der Dienstherr verlangt Mobilität zum jeweiligen Dienstort will die,offenbar einzig praktikable, Mobilitätsform aber nicht bereitstellen?
Was ist denn mit den Kosten des hier vorgeschlagen autoabos etc. Muss die dann nicht für die jeweilige Dienstfahrt komplett der Dienstherr übernehmen. Und wie berechnet man das dann?
Was ist denn mit den Kosten des hier vorgeschlagen autoabos etc. Muss die dann nicht für die jeweilige Dienstfahrt komplett der Dienstherr übernehmen. Und wie berechnet man das dann?
08.01.2023, 18:47
(08.01.2023, 18:10)wacaffe schrieb: Irgendwie merkwürdig, der Dienstherr verlangt Mobilität zum jeweiligen Dienstort will die,offenbar einzig praktikable, Mobilitätsform aber nicht bereitstellen?
Was ist denn mit den Kosten des hier vorgeschlagen autoabos etc. Muss die dann nicht für die jeweilige Dienstfahrt komplett der Dienstherr übernehmen. Und wie berechnet man das dann?
Die Möglichkeit der Privatnutzung des Dienstwagens wird vom Arbeitnehmer nach der 1%-Methode versteuert. Ähnlich ist es mit dem Abo, das der Dienstherr zahlt. Das ist ein geldwerter Vorteil, auf den Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen sind. Kann man natürlich so machen, wenn es der Arbeitgeber macht.
Die allermeisten Arbeitgeber geben aber nicht jedem normalen Mitarbeiter einen Dienstwagen, sondern dieser muss sich privat darum kümmern.
Den Privatwagen erstatten die meisten Arbeitgeber mit 30 Cent pro gefahrenen Kilometer. Wenn nicht, kann man die Kosten über die Steuererklärung geltend machen.
@Drin: Ich hatte bisher auch kein Auto. Brauchte ich in der Millionenstadt und anschließend am Stadtrand nicht. Wenn man sich aber bewusst einen Job sucht, bei dem man Dienstreisen machen muss, muss man sich vor Dienstantritt erkundigen, ob der Arbeitgeber einen Dienstwagen zur Verfügung stellt oder ob man die Dienstreise selbst organisieren muss.
Ich sehe da auch nicht so das Problem drin. Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand, den man kaufen und bei Bedarf wieder verkaufen kann. Wer sich kein Auto kaufen möchte, muss sich nach Zug- und Busverbindungen erkundigen. In der Regel gibt es in der Nähe jedes Amtsgerichts zumindest eine Bushaltestelle.
Die Ratlosigkeit im Forum zeigt mir allerdings wieder, in welcher Blase wir Juristen leben. Für die Normalbevölkerung ist es Alltag, sich solche Dinge selbst zu organisieren und die Kosten erstatten zu lassen.
08.01.2023, 19:40
Danke euch schon mal für die Antworten :)
@Egal: Klar, die meisten Arbeitnehmer müssen sich um sowas selbst kümmern. Andererseits: In meinem aktuellen Job kann ich mich jederzeit am hauseigenen Fuhrpark bedienen, wenn ich mal ein Auto (zu dienstlichen Zwecken) brauche. Und von der ohnehin schon nicht so wahnsinnig üppigen Bezahlung im öffentlichen Dienst noch ein Auto unterhalten zu müssen, was man privat eigentlich gar nicht bräuchte, find ich jetzt nicht so sexy. Ist zumindest ein Faktor, der beim Jobwechsel berücksichtigt werden will
@Egal: Klar, die meisten Arbeitnehmer müssen sich um sowas selbst kümmern. Andererseits: In meinem aktuellen Job kann ich mich jederzeit am hauseigenen Fuhrpark bedienen, wenn ich mal ein Auto (zu dienstlichen Zwecken) brauche. Und von der ohnehin schon nicht so wahnsinnig üppigen Bezahlung im öffentlichen Dienst noch ein Auto unterhalten zu müssen, was man privat eigentlich gar nicht bräuchte, find ich jetzt nicht so sexy. Ist zumindest ein Faktor, der beim Jobwechsel berücksichtigt werden will
09.01.2023, 17:19
(08.01.2023, 19:40)Julian9732 schrieb: Danke euch schon mal für die Antworten :)
@Egal: Klar, die meisten Arbeitnehmer müssen sich um sowas selbst kümmern. Andererseits: In meinem aktuellen Job kann ich mich jederzeit am hauseigenen Fuhrpark bedienen, wenn ich mal ein Auto (zu dienstlichen Zwecken) brauche. Und von der ohnehin schon nicht so wahnsinnig üppigen Bezahlung im öffentlichen Dienst noch ein Auto unterhalten zu müssen, was man privat eigentlich gar nicht bräuchte, find ich jetzt nicht so sexy. Ist zumindest ein Faktor, der beim Jobwechsel berücksichtigt werden will
Finde ich auch. So ein Auto kostet auch gebraucht in der Anschaffung ein paar tausend Euro und dann noch je nach Modell ein paar Hunderter im Monat im Unterhalt...dass man das investiert, obwohl das Gehalt jetzt eh nicht so überragend ist, kann man finde ich nicht unbedingt erwarten. Der Staat sucht doch so dringend, gerade in den Flächenstaaten. Kein anderer Arbeitgeber, der was auf sich hält, würde sowas erwarten. Da steht für sowas zumindest ein Dienstwagen zur Verfügung.
09.01.2023, 17:36
(09.01.2023, 17:19)KnappvorbeiNRW schrieb:(08.01.2023, 19:40)Julian9732 schrieb: Danke euch schon mal für die Antworten :)
@Egal: Klar, die meisten Arbeitnehmer müssen sich um sowas selbst kümmern. Andererseits: In meinem aktuellen Job kann ich mich jederzeit am hauseigenen Fuhrpark bedienen, wenn ich mal ein Auto (zu dienstlichen Zwecken) brauche. Und von der ohnehin schon nicht so wahnsinnig üppigen Bezahlung im öffentlichen Dienst noch ein Auto unterhalten zu müssen, was man privat eigentlich gar nicht bräuchte, find ich jetzt nicht so sexy. Ist zumindest ein Faktor, der beim Jobwechsel berücksichtigt werden will
Finde ich auch. So ein Auto kostet auch gebraucht in der Anschaffung ein paar tausend Euro und dann noch je nach Modell ein paar Hunderter im Monat im Unterhalt...dass man das investiert, obwohl das Gehalt jetzt eh nicht so überragend ist, kann man finde ich nicht unbedingt erwarten. Der Staat sucht doch so dringend, gerade in den Flächenstaaten. Kein anderer Arbeitgeber, der was auf sich hält, würde sowas erwarten. Da steht für sowas zumindest ein Dienstwagen zur Verfügung.
Den gibt's beim Staat/der Staatsanwaltschaft aber nicht. Punkt. Dem Staat ist das tatsächlich auch herzlich egal, was seine Bediensteten darüber denken. So habe ich das bisher immer im Gespräch mit dem öD erlebt, das sind die Bedingungen, akzeptier sie oder halt nicht.
Das kann man (berechtigterweise doof finden), ändert aber nichts daran.
09.01.2023, 23:12
OT: Ich dachte zuerst beim Namen des Threads, das wäre vielleicht ein melancholisches Gedicht in Kurzform, ein Haiku
"Staatsanwalt in Brandenburg ohne Auto"
"Staatsanwalt in Brandenburg ohne Auto"
10.01.2023, 08:08