23.10.2022, 20:26
Von allen Juristen und Juristinnen die ihr kennt (vielleicht auch ihr selbst?), wer hat unter folgenden Gesichtspunkten das beste Profil:
1. Studium (Noten; Stipendien; Auslandsaufenthalte)
2. Erstes Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
3. Zweites Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
4. LLM (Kumulierte Rankingergebnisse der Uni nach QS, THE, Shanghai, ggf. US-News; Master-Note; Rang im Jahrgang)
5. Dissertation (Note; Preise; Stipendien; Forschungsaufenthalte; Verlagsreputation)
6. Beruf (Tier der Kanzlei; Reputation der Uni; Instanz des Gerichts; ggf. Äquivalent)
7. Sonstige Zusatzqualifikation (StB; MBA; MPA, etc)
1. Studium (Noten; Stipendien; Auslandsaufenthalte)
2. Erstes Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
3. Zweites Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
4. LLM (Kumulierte Rankingergebnisse der Uni nach QS, THE, Shanghai, ggf. US-News; Master-Note; Rang im Jahrgang)
5. Dissertation (Note; Preise; Stipendien; Forschungsaufenthalte; Verlagsreputation)
6. Beruf (Tier der Kanzlei; Reputation der Uni; Instanz des Gerichts; ggf. Äquivalent)
7. Sonstige Zusatzqualifikation (StB; MBA; MPA, etc)
23.10.2022, 21:17
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_M%C3...prov=sfla1
Der Kollege ist mit sehr gut und gut und einer Stelle am BVerfG wohl schwer schlagbar. "Persönlich" kenne ich beispielsweise Prof. Lettmaier von der Uni Kiel, die ebenfalls sehr gut (Platzziffer 1) und gut (Platzziffer 4) abgeschnitten hat. Unter Professoren sind solche Noten aber wohl häufiger zu finden. Bspw. Prof. Hoyer ebenfalls von der Uni Kiel hat auch sehr gut und gut.
Der Kollege ist mit sehr gut und gut und einer Stelle am BVerfG wohl schwer schlagbar. "Persönlich" kenne ich beispielsweise Prof. Lettmaier von der Uni Kiel, die ebenfalls sehr gut (Platzziffer 1) und gut (Platzziffer 4) abgeschnitten hat. Unter Professoren sind solche Noten aber wohl häufiger zu finden. Bspw. Prof. Hoyer ebenfalls von der Uni Kiel hat auch sehr gut und gut.
23.10.2022, 21:23
Matthias Fervers von der LMU.
23.10.2022, 21:28
So etwas gibt es auch nur im Juristenforum (und vielleicht wiwi-treff)
23.10.2022, 22:05
Prof. Lettmaier ist wirklich next level
23.10.2022, 23:40
(23.10.2022, 20:26)Gast schrieb: Von allen Juristen und Juristinnen die ihr kennt (vielleicht auch ihr selbst?), wer hat unter folgenden Gesichtspunkten das beste Profil:Diese Aspekte sind albern, oberflächlich und schädlich für unsere Disziplin.
1. Studium (Noten; Stipendien; Auslandsaufenthalte)
2. Erstes Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
3. Zweites Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
4. LLM (Kumulierte Rankingergebnisse der Uni nach QS, THE, Shanghai, ggf. US-News; Master-Note; Rang im Jahrgang)
5. Dissertation (Note; Preise; Stipendien; Forschungsaufenthalte; Verlagsreputation)
6. Beruf (Tier der Kanzlei; Reputation der Uni; Instanz des Gerichts; ggf. Äquivalent)
7. Sonstige Zusatzqualifikation (StB; MBA; MPA, etc)
Es ist zB völlig belanglos, an welcher Uni man seinen LLM absolviert hat oder welche Rangziffer man im Examen hatte. Gleiches gilt für die übrigen Abschnitte der juristischen Ausbildung. Entscheidend ist allein, was für eine Karriere man danach gemacht.
Zugegebenermaßen mag es eine gewisse Korrelation zwischen Top-Leistungen in der Ausbildung und einer anschließenden Top-Karriere geben. Nur letzteres ist aber überhaupt von echtem Interesse.
Selbst wenn man die Frage nicht für völlig abwegig halten würde, krankt das Ganze im Detail:
1. Jeder, der ein Examen im oberen Bereich absolviert hat, weiß, dass das auch schlechter oder besser hätte bewertet werden können. Gerade bei den ganz hohen Punktzahlen fehlt es an einer ordentlichen Messgenauigkeit. Wenn eine Prüfungskommission in der Mündliche prinzipiell nicht mehr als 14 Punkte vergibt, dann ist der Prüfling plötzlich nur noch auf Listenplatz 4 oder 5. Die Platzziffer sollte man also nicht überbewerten.
2. Problematisch sehe ich außerdem das Kriterium der Verlagsreputation. In einigen Rechtsgebieten ist die renommierteste Schriftenreihe nicht bei den renommiertesten Verlagshäusern angesiedelt.
3. Das Problem mit dem LLM ist offenkundig: Uni-Rankings sind keineswegs unproblematisch. Erst recht hanebüchen wird es, wenn in das Ranking Dinge einfließen wie die Arbeitsplatzsicherheit der JD-Absolventen. Das ist für die LLM-Studenten völlig irrelevant. Die Denkweise des TE kann sehr schädlich für etwaige Mitleser sein, wird dadurch doch die Bedeutung der Rankings deutlich überhöht. Vernünftigerweise lassen sich zwischen Oxford und Cambridge oder Harvard, Stanford und Yale keine Unterschiede ausmachen. Erst recht ohne Aussage wird der ganze Aspekt, wenn man rechtsgebietsspezifische Besonderheiten berücksichtigt.
4. Völlig absurd wird es, wenn nach dem Renommee der Uni, an der ein Prof tätig ist, gefragt wird. Das ist in Deutschland kaum relevant und kann in den Details auch sehr rechtsgebietsabhängig sein. Darüber hinaus gibt es kein allgemein anerkanntes Uni-Ranking. Nun mag man aus rechtswissenschaftlicher Perspektive die LMU beispielsweise deutlich vor der Bucerius sehen. Beim Vergleich zu traditionsreichen Fakultäten (zB Heidelberg) kann man aber bestimmt stundenlang debattieren - wenn man das Ganze nicht schon für absurd hielte natürlich.
24.10.2022, 01:02
(23.10.2022, 23:40)Gast schrieb:(23.10.2022, 20:26)Gast schrieb: Von allen Juristen und Juristinnen die ihr kennt (vielleicht auch ihr selbst?), wer hat unter folgenden Gesichtspunkten das beste Profil:Diese Aspekte sind albern, oberflächlich und schädlich für unsere Disziplin.
1. Studium (Noten; Stipendien; Auslandsaufenthalte)
2. Erstes Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
3. Zweites Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
4. LLM (Kumulierte Rankingergebnisse der Uni nach QS, THE, Shanghai, ggf. US-News; Master-Note; Rang im Jahrgang)
5. Dissertation (Note; Preise; Stipendien; Forschungsaufenthalte; Verlagsreputation)
6. Beruf (Tier der Kanzlei; Reputation der Uni; Instanz des Gerichts; ggf. Äquivalent)
7. Sonstige Zusatzqualifikation (StB; MBA; MPA, etc)
Es ist zB völlig belanglos, an welcher Uni man seinen LLM absolviert hat oder welche Rangziffer man im Examen hatte. Gleiches gilt für die übrigen Abschnitte der juristischen Ausbildung. Entscheidend ist allein, was für eine Karriere man danach gemacht.
Zugegebenermaßen mag es eine gewisse Korrelation zwischen Top-Leistungen in der Ausbildung und einer anschließenden Top-Karriere geben. Nur letzteres ist aber überhaupt von echtem Interesse.
Selbst wenn man die Frage nicht für völlig abwegig halten würde, krankt das Ganze im Detail:
1. Jeder, der ein Examen im oberen Bereich absolviert hat, weiß, dass das auch schlechter oder besser hätte bewertet werden können. Gerade bei den ganz hohen Punktzahlen fehlt es an einer ordentlichen Messgenauigkeit. Wenn eine Prüfungskommission in der Mündliche prinzipiell nicht mehr als 14 Punkte vergibt, dann ist der Prüfling plötzlich nur noch auf Listenplatz 4 oder 5. Die Platzziffer sollte man also nicht überbewerten.
2. Problematisch sehe ich außerdem das Kriterium der Verlagsreputation. In einigen Rechtsgebieten ist die renommierteste Schriftenreihe nicht bei den renommiertesten Verlagshäusern angesiedelt.
3. Das Problem mit dem LLM ist offenkundig: Uni-Rankings sind keineswegs unproblematisch. Erst recht hanebüchen wird es, wenn in das Ranking Dinge einfließen wie die Arbeitsplatzsicherheit der JD-Absolventen. Das ist für die LLM-Studenten völlig irrelevant. Die Denkweise des TE kann sehr schädlich für etwaige Mitleser sein, wird dadurch doch die Bedeutung der Rankings deutlich überhöht. Vernünftigerweise lassen sich zwischen Oxford und Cambridge oder Harvard, Stanford und Yale keine Unterschiede ausmachen. Erst recht ohne Aussage wird der ganze Aspekt, wenn man rechtsgebietsspezifische Besonderheiten berücksichtigt.
4. Völlig absurd wird es, wenn nach dem Renommee der Uni, an der ein Prof tätig ist, gefragt wird. Das ist in Deutschland kaum relevant und kann in den Details auch sehr rechtsgebietsabhängig sein. Darüber hinaus gibt es kein allgemein anerkanntes Uni-Ranking. Nun mag man aus rechtswissenschaftlicher Perspektive die LMU beispielsweise deutlich vor der Bucerius sehen. Beim Vergleich zu traditionsreichen Fakultäten (zB Heidelberg) kann man aber bestimmt stundenlang debattieren - wenn man das Ganze nicht schon für absurd hielte natürlich.
Sehr guter Beitrag
24.10.2022, 07:28
Ich kenne einen Rechtsanwalt in einer MK, der in beiden (!) Examina ein sehr gut hat. Ich werde aber nicht den Namen nennen, weil diese Info nicht öffentlich zugänglich ist. Er ist auch Honorarprofessor.
24.10.2022, 08:13
Dieser äußerst sympathische Kollege war in beiden Examina bester seines Durchgangs im Saarland: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Peter_Richter_(Jurist)
24.10.2022, 09:54
(23.10.2022, 23:40)Gast schrieb:(23.10.2022, 20:26)Gast schrieb: Von allen Juristen und Juristinnen die ihr kennt (vielleicht auch ihr selbst?), wer hat unter folgenden Gesichtspunkten das beste Profil:Diese Aspekte sind albern, oberflächlich und schädlich für unsere Disziplin.
1. Studium (Noten; Stipendien; Auslandsaufenthalte)
2. Erstes Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
3. Zweites Examen (Note; Platzziffer im Durchgang)
4. LLM (Kumulierte Rankingergebnisse der Uni nach QS, THE, Shanghai, ggf. US-News; Master-Note; Rang im Jahrgang)
5. Dissertation (Note; Preise; Stipendien; Forschungsaufenthalte; Verlagsreputation)
6. Beruf (Tier der Kanzlei; Reputation der Uni; Instanz des Gerichts; ggf. Äquivalent)
7. Sonstige Zusatzqualifikation (StB; MBA; MPA, etc)
Es ist zB völlig belanglos, an welcher Uni man seinen LLM absolviert hat oder welche Rangziffer man im Examen hatte. Gleiches gilt für die übrigen Abschnitte der juristischen Ausbildung. Entscheidend ist allein, was für eine Karriere man danach gemacht.
Zugegebenermaßen mag es eine gewisse Korrelation zwischen Top-Leistungen in der Ausbildung und einer anschließenden Top-Karriere geben. Nur letzteres ist aber überhaupt von echtem Interesse.
Selbst wenn man die Frage nicht für völlig abwegig halten würde, krankt das Ganze im Detail:
1. Jeder, der ein Examen im oberen Bereich absolviert hat, weiß, dass das auch schlechter oder besser hätte bewertet werden können. Gerade bei den ganz hohen Punktzahlen fehlt es an einer ordentlichen Messgenauigkeit. Wenn eine Prüfungskommission in der Mündliche prinzipiell nicht mehr als 14 Punkte vergibt, dann ist der Prüfling plötzlich nur noch auf Listenplatz 4 oder 5. Die Platzziffer sollte man also nicht überbewerten.
2. Problematisch sehe ich außerdem das Kriterium der Verlagsreputation. In einigen Rechtsgebieten ist die renommierteste Schriftenreihe nicht bei den renommiertesten Verlagshäusern angesiedelt.
3. Das Problem mit dem LLM ist offenkundig: Uni-Rankings sind keineswegs unproblematisch. Erst recht hanebüchen wird es, wenn in das Ranking Dinge einfließen wie die Arbeitsplatzsicherheit der JD-Absolventen. Das ist für die LLM-Studenten völlig irrelevant. Die Denkweise des TE kann sehr schädlich für etwaige Mitleser sein, wird dadurch doch die Bedeutung der Rankings deutlich überhöht. Vernünftigerweise lassen sich zwischen Oxford und Cambridge oder Harvard, Stanford und Yale keine Unterschiede ausmachen. Erst recht ohne Aussage wird der ganze Aspekt, wenn man rechtsgebietsspezifische Besonderheiten berücksichtigt.
4. Völlig absurd wird es, wenn nach dem Renommee der Uni, an der ein Prof tätig ist, gefragt wird. Das ist in Deutschland kaum relevant und kann in den Details auch sehr rechtsgebietsabhängig sein. Darüber hinaus gibt es kein allgemein anerkanntes Uni-Ranking. Nun mag man aus rechtswissenschaftlicher Perspektive die LMU beispielsweise deutlich vor der Bucerius sehen. Beim Vergleich zu traditionsreichen Fakultäten (zB Heidelberg) kann man aber bestimmt stundenlang debattieren - wenn man das Ganze nicht schon für absurd hielte natürlich.
Ich würde das Ganze nicht zu ernst nehmen. Der Post ist mit Augenzwinkern gemeint. Aber du machst ein paar gute Punkte:
1. Ich würde Verlagsreputation mit Reputation der Schriftenreihe ersetzen.
2. Klar, Oxbridge=HYS>Rest. Aber Yale ist - zumindest in den USA - vor Harvard und Stanford.
3. Meinetwegen Reputation der Uni streichen bzw. nur in offensichtlichen Extremfällen berücksichtigen (z.B. FH Wedel vs. LMU). Ansonsten ist die Bucerius wissenschaftlich in Teilen auch spitze.