10.10.2022, 13:39
die Frage ist vlt. etwas komisch aber welche Parteimitgliedschaft würdet ihr für welche Berufe als geeignet ansehen?
Ich denke für Juristen
a) in der Anwaltschaft dürfte sich die FDP eignen aufgrund der Unternehmerorientierung.
b) in der Verwaltung und Justiz wohl je nach Bundesland CDU, SPD oder Grüne.
In wie weit glaubt ihr kann sich so eine Wahl auf die Karriere auswirken? Gerade im öD hört man ja immer wieder, dass "das Parteibuch" relevant ist.
Ich denke für Juristen
a) in der Anwaltschaft dürfte sich die FDP eignen aufgrund der Unternehmerorientierung.
b) in der Verwaltung und Justiz wohl je nach Bundesland CDU, SPD oder Grüne.
In wie weit glaubt ihr kann sich so eine Wahl auf die Karriere auswirken? Gerade im öD hört man ja immer wieder, dass "das Parteibuch" relevant ist.
10.10.2022, 13:50
Juristen sind in allen Parteien häufig anzutreffen. Bei den Parteien links- oder rechts außen nicht ganz so häufig, aber auch.
Ich selbst bin CDU-Mitglied, aber schon länger nicht mehr wirklich aktiv. Juristen kenne ich einige aus der Partei.
Ein Ref-Kollege war in der SPD und mein früherer Chef in der Linken.
Letzteres ist aber schon sehr speziell. Das sind in der Regel "gewisse" Anwälte mit einem "gewissen" Klientel.
Die rota Flora in Hamburg ließ sich zum G8-Gipfel von einem RA vertreten. Ich glaube, man findet die Videos dazu noch bei YouTube und ich meine er vertritt die häufiger. Der ist optisch seeehhrrr links und kein klassischer Anwalt.
Zu den Sympathisanten der AfD, NDP gab es vor kurzem einen Artikel bei LTO. Die haben offenbar ebenfalls ihre "speziellen" Mandanten.
Ich selbst bin CDU-Mitglied, aber schon länger nicht mehr wirklich aktiv. Juristen kenne ich einige aus der Partei.
Ein Ref-Kollege war in der SPD und mein früherer Chef in der Linken.
Letzteres ist aber schon sehr speziell. Das sind in der Regel "gewisse" Anwälte mit einem "gewissen" Klientel.
Die rota Flora in Hamburg ließ sich zum G8-Gipfel von einem RA vertreten. Ich glaube, man findet die Videos dazu noch bei YouTube und ich meine er vertritt die häufiger. Der ist optisch seeehhrrr links und kein klassischer Anwalt.
Zu den Sympathisanten der AfD, NDP gab es vor kurzem einen Artikel bei LTO. Die haben offenbar ebenfalls ihre "speziellen" Mandanten.
10.10.2022, 13:55
Um noch die Frage zu beantworten, ob das Parteibuch hilft: Ja, wenn du das willst, definitiv. Wie jedes Netzwerk, dass man sich schafft.
Ich habe es nicht genutzt (wie gesagt, bin parteipolitisch nicht mehr aktiv), aber wer sich einbringt, kann die richtigen Kontakte knüpfen und so an Positionen kommen, an die er ohne Parteibuch nicht so einfach gekommen wäre.
Ich habe es nicht genutzt (wie gesagt, bin parteipolitisch nicht mehr aktiv), aber wer sich einbringt, kann die richtigen Kontakte knüpfen und so an Positionen kommen, an die er ohne Parteibuch nicht so einfach gekommen wäre.
10.10.2022, 14:41
Nach meinem Verständnis je nach Bereich und Gebiet. Ich habe es im Konzern oder der int. GK jedenfalls nicht erlebt, dass solche "Kontakte" wirklich benötigt werden...
Wenn man aber in der Verwaltung in Oberbayern ist, ... Kenne einige Leute vom Studium, welche dann hauptberuflich sogar in die Richtung gegangen sind.
Wenn man aber in der Verwaltung in Oberbayern ist, ... Kenne einige Leute vom Studium, welche dann hauptberuflich sogar in die Richtung gegangen sind.
10.10.2022, 14:50
Das Parteibuch selber bringt nichts, dann muss man zu Veranstaltungen gehen und aktiv Leute ansprechen, die einen weiter bringen können und da haben viele keinen Bock drauf. Das Parteibuch alleine im Lebenslauf anzugeben, wenn man nie auf einer Veranstaltung war oder da nur alleine in der Ecke gestanden hat bringt jedenfalls nichts. Es ist auch berechnend. Viele Leute wissen auch, dass einen Politik null interessiert und man das nur macht, um Karriere zu machen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis, außerdem nimmt die Partei ja einen Beitrag ohne dass es wirklich was bringt, wenn man sich nicht anstrengen will.
10.10.2022, 15:08
(10.10.2022, 13:39)Neuer schrieb: die Frage ist vlt. etwas komisch aber welche Parteimitgliedschaft würdet ihr für welche Berufe als geeignet ansehen?
Ich denke für Juristen
a) in der Anwaltschaft dürfte sich die FDP eignen aufgrund der Unternehmerorientierung.
b) in der Verwaltung und Justiz wohl je nach Bundesland CDU, SPD oder Grüne.
In wie weit glaubt ihr kann sich so eine Wahl auf die Karriere auswirken? Gerade im öD hört man ja immer wieder, dass "das Parteibuch" relevant ist.
Das steht für parteipolitische Aktivität und nicht für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei.
Als Anwalt ist das völlig egal, ob du politisch bist oder wenn ja mit welcher Partei du sympathisierst. Da zählt nur wie du bei deinem jeweiligen Klientel ankommst.
Und im ÖD heißt es halt auch nicht, "der eine OStA gehört zu SPD, deswegen machen wir den jetzt zum LOStA", sondern die entscheidenden Politiker, politischen Beamten kennen halt einen aus der Partei, den sie gerne an die Stelle bringen wollen.
Du bekommst nirgends etwas mehr nur weil du Mitglied einer bestimmten Partei bist. Das ist evtl. in China/Russland oder Nordkorea so...
10.10.2022, 15:10
Das Parteibuch bzw. entsprechende Kontakte brauchst du, wenn du als Richter an eine Stelle beim OLG oder BGH kommen möchtest...
11.10.2022, 09:56
(10.10.2022, 13:50)Egal schrieb: Juristen sind in allen Parteien häufig anzutreffen. Bei den Parteien links- oder rechts außen nicht ganz so häufig, aber auch.
Ich selbst bin CDU-Mitglied, aber schon länger nicht mehr wirklich aktiv. Juristen kenne ich einige aus der Partei.
Ein Ref-Kollege war in der SPD und mein früherer Chef in der Linken.
Letzteres ist aber schon sehr speziell. Das sind in der Regel "gewisse" Anwälte mit einem "gewissen" Klientel.
Die rota Flora in Hamburg ließ sich zum G8-Gipfel von einem RA vertreten. Ich glaube, man findet die Videos dazu noch bei YouTube und ich meine er vertritt die häufiger. Der ist optisch seeehhrrr links und kein klassischer Anwalt.
Zu den Sympathisanten der AfD, NDP gab es vor kurzem einen Artikel bei LTO. Die haben offenbar ebenfalls ihre "speziellen" Mandanten.
Ich meine mich zu erinnern, dass der NPD-Anwalt aus dem Verbotsverfahren vor einigen Jahren selbst Parteimitglied und Jahrgangsbester in seinen Examina gewesen ist.
Der wird sicherlich auch Kohle gemacht haben, aber dennoch crazy, dass jemand, dem alle Türen offenstehen so einen Weg geht...
11.10.2022, 11:51
(11.10.2022, 09:56)Gast schrieb:(10.10.2022, 13:50)Egal schrieb: Juristen sind in allen Parteien häufig anzutreffen. Bei den Parteien links- oder rechts außen nicht ganz so häufig, aber auch.
Ich selbst bin CDU-Mitglied, aber schon länger nicht mehr wirklich aktiv. Juristen kenne ich einige aus der Partei.
Ein Ref-Kollege war in der SPD und mein früherer Chef in der Linken.
Letzteres ist aber schon sehr speziell. Das sind in der Regel "gewisse" Anwälte mit einem "gewissen" Klientel.
Die rota Flora in Hamburg ließ sich zum G8-Gipfel von einem RA vertreten. Ich glaube, man findet die Videos dazu noch bei YouTube und ich meine er vertritt die häufiger. Der ist optisch seeehhrrr links und kein klassischer Anwalt.
Zu den Sympathisanten der AfD, NDP gab es vor kurzem einen Artikel bei LTO. Die haben offenbar ebenfalls ihre "speziellen" Mandanten.
Ich meine mich zu erinnern, dass der NPD-Anwalt aus dem Verbotsverfahren vor einigen Jahren selbst Parteimitglied und Jahrgangsbester in seinen Examina gewesen ist.
Der wird sicherlich auch Kohle gemacht haben, aber dennoch crazy, dass jemand, dem alle Türen offenstehen so einen Weg geht...
Das kann sein. Hinter den Mandanten, die man vertritt, steht häufig auch die eigene Grundhaltung.
Mein früherer Chef, der in der Linken ist, vertritt Arbeitnehmer, BRe und Gewerkschaften. Aus seiner sehr linksorientierten Einstellung macht er keinen Hehl und zieht sich daraus zu gewissen Teilen seine Mandantschaft. War für mich schwierig und einer von vielen Gründen, warum ich dort gekündigt habe. Meine Parteizugehörigkeit spielt für die tägliche Mandatsarbeit keine Rolle und ich mochte es nicht, in seine politische Überzeugung mit reingezogen zu werden. Ist auch nach außen komisch, wenn ich jetzt die Arbeitgeberseite vertrete, mich damals aber auf Seiten der Gewerkschaften kämpferisch gezeigt und die Arbeitgeber als Ausbeuter beschimpft hätte (er hat seine Mandate gerne öffentlichkeitswirksam im Internet publiziert).
Aber um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: nur das Parteibuch hilft natürlich nicht kann z.B. bei der Arbeit in einer Gewerkschaft aber in dem Sinn unterstützend wirken, dass es den Wunsch, zu einer Gewerkschaft zu gehen, untermauert.
Die Parteizugehörigkeit der Parteien in der Mitte hilft dabei nicht. Hier liegt der Vorteil in der schon beschriebenen Vetternwirtschaft. Dazu muss man sich aber nach meiner Erfahrung vertieft in die Partei einbringen und seine Freizeit der Arbeit im politischen Bereich widmen. Diejenigen, die aus meinem Umfeld in der Partei oder durch die Partei in hohe Positionen gekommen sind, waren parteipolitisch sehr aktiv.
11.10.2022, 16:18
(11.10.2022, 09:56)Gast schrieb:(10.10.2022, 13:50)Egal schrieb: Juristen sind in allen Parteien häufig anzutreffen. Bei den Parteien links- oder rechts außen nicht ganz so häufig, aber auch.
Ich selbst bin CDU-Mitglied, aber schon länger nicht mehr wirklich aktiv. Juristen kenne ich einige aus der Partei.
Ein Ref-Kollege war in der SPD und mein früherer Chef in der Linken.
Letzteres ist aber schon sehr speziell. Das sind in der Regel "gewisse" Anwälte mit einem "gewissen" Klientel.
Die rota Flora in Hamburg ließ sich zum G8-Gipfel von einem RA vertreten. Ich glaube, man findet die Videos dazu noch bei YouTube und ich meine er vertritt die häufiger. Der ist optisch seeehhrrr links und kein klassischer Anwalt.
Zu den Sympathisanten der AfD, NDP gab es vor kurzem einen Artikel bei LTO. Die haben offenbar ebenfalls ihre "speziellen" Mandanten.
Ich meine mich zu erinnern, dass der NPD-Anwalt aus dem Verbotsverfahren vor einigen Jahren selbst Parteimitglied und Jahrgangsbester in seinen Examina gewesen ist.
Der wird sicherlich auch Kohle gemacht haben, aber dennoch crazy, dass jemand, dem alle Türen offenstehen so einen Weg geht...
hierzu: https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...17046.html