30.08.2022, 11:59
Da steigen die Kosten um ein paar Euro und die ganzen Foren-Trolls (übliche Frage sonst "Soll ich besser bei Kirkland oder Milbank Partner werden?") machen sich in die Hose. Kannst du dir nicht ausdenken.

30.08.2022, 12:11
(30.08.2022, 11:48)Gast schrieb: Mit Zahlen wirst du deine Meinung nicht belegen können. Dass München ein Extrembeispiel ist, siehst du ja selbst ein."Vieler" Juristen. Das klingt schon anders als die "Juristenbubble". Natürlich gibt es bei Juristen viele Gutverdiener, aber eben auch viele Durchschnittsverdiener.
Dazu kommt im Fall von R1/A besoldung und - mit Abstrichen für Anwälte bzgl Versorgungswerk - die wesentlich bessere Altersvorsorge vieler Juristen im Vergleich zum Großteil der restbevölkerung. Schläft sich wesentlich ruhiger, wenn die steigenden Kosten nicht die Altersvorsorge gefährden.
Dass man mit guten Leistungen pro Arbeitsjahr oft über dem Durchschnitt landet dürfte offensichtlich sein: Wieso sollte man sonst bis mindestens 24/25 (realistisch 26-28) mit Studium und Referendariat verschwenden, wenn man mit einer Ausbildung ab dem Alter von 18 bereits dasselbe verdienen könnte?
Auf die Lebenszeit relativiert sich das Ganze dann. Ich kenne mehrere aus der Azubi-Schiene, die mit Mitte 20 bereits hohe fünfstellige bis niedrige sechsstellige Beträge angespart hatten, da sie eben in den ersten Vollzeit-Berufsjahren nach der Ausbildung von 18-25 noch zuhause bei Mutti gewohnt haben (was als Jurist etwas "spannender" wäre, da man eben beim Berufseinstieg fast zehn Jahre älter ist) und man gerade in größeren Unternehmen die nach Tarif zahlen auch als KfZ-Mechatroniker, Industriemechaniker etc. schnell genug verdient um monatlich deutlich vierstellige Beträge auf die Seite zu legen. Über Zins und Zinseszins bei kluger Anlage kann das im Vergleich zum Juristen der mit 26/27/28 auf den vielleicht 5.000 € sitzt die er noch vom Ref-Gehalt zurücklegen konnte viel ausmachen.
30.08.2022, 13:10
(30.08.2022, 11:52)GastNRWDDorf schrieb:Das dürfte aber der relevante Punkt sein: Oberschicht wird man durch verfügbares Geld, nicht durch Brutto-Einkommen auf dem Papier.(30.08.2022, 11:42)HerrKules schrieb: Und trotzdem hat der Müllmann, der ein schönes Haus geerbt hat, monatlich mehr übrig. Die Diskussion und diese Prozentangaben gehen doch an der Realität vorbei.
Vor allem immer nett, Kinder wegen des Familienzuschlags einzurechnen. Blöd nur, dass die vielmehr kosten.
Die kosten aber auch alle anderen Menschen mit Kindern was, daher ist der Spaß ja in der Grafik bedarfsgewichtet. Das hätte dir auffallen können. Aber gut dann eben ohne Kinder. Nach Abzug der PKV (großzügig) in R1 Stufe 9 in NRW grob 4.300 € und das sind auch die oberen 8% der Vollzeitgehälter. Der Verweis auf den Hauserben ist nun wirklich dämlich, es ging ja explizit um Gehälter. Ich kann auch R1 und Hauserbe sein und besser dastehen als irgendein GK-Typ. Darum geht es hier aber nicht.
Wer mit 80.000 € Jahresbrutto als Alleinverdiener mit 6 Kindern hat und in Frankfurt zur Miete wohnt gehört nicht zur Oberschicht, da er am Endes des Monats wohl wenig bis nichts übrig haben wird und keine Vermögen aufbauen wird..
Wer mit zwei Einkommen zu 60.000 € Jahresbrutto als DINK in einem durch Erbe abbezahlten Neubau in der Altmark lebt gehört wohl zur Oberschicht.
30.08.2022, 13:16
(30.08.2022, 13:10)Gast schrieb:(30.08.2022, 11:52)GastNRWDDorf schrieb:Das dürfte aber der relevante Punkt sein: Oberschicht wird man durch verfügbares Geld, nicht durch Brutto-Einkommen auf dem Papier.(30.08.2022, 11:42)HerrKules schrieb: Und trotzdem hat der Müllmann, der ein schönes Haus geerbt hat, monatlich mehr übrig. Die Diskussion und diese Prozentangaben gehen doch an der Realität vorbei.
Vor allem immer nett, Kinder wegen des Familienzuschlags einzurechnen. Blöd nur, dass die vielmehr kosten.
Die kosten aber auch alle anderen Menschen mit Kindern was, daher ist der Spaß ja in der Grafik bedarfsgewichtet. Das hätte dir auffallen können. Aber gut dann eben ohne Kinder. Nach Abzug der PKV (großzügig) in R1 Stufe 9 in NRW grob 4.300 € und das sind auch die oberen 8% der Vollzeitgehälter. Der Verweis auf den Hauserben ist nun wirklich dämlich, es ging ja explizit um Gehälter. Ich kann auch R1 und Hauserbe sein und besser dastehen als irgendein GK-Typ. Darum geht es hier aber nicht.
Wer mit 80.000 € Jahresbrutto als Alleinverdiener mit 6 Kindern hat und in Frankfurt zur Miete wohnt gehört nicht zur Oberschicht, da er am Endes des Monats wohl wenig bis nichts übrig haben wird und keine Vermögen aufbauen wird..
Wer mit zwei Einkommen zu 60.000 € Jahresbrutto als DINK in einem durch Erbe abbezahlten Neubau in der Altmark lebt gehört wohl zur Oberschicht.
Ich bestreite überhaupt nicht dass das der relevante Punkt ist. Aber nochmal: In der Grafik geht es um bedarfsgewichtetes Nettoeinkommen. Da kannst du wie gesagt gerne rumspielen, aber Fakt ist eben dass man mit R1 gut zu den oberen 10% bezüglich des Nettoeinkommens gehören kann. Mehr wurde vorher nicht behauptet, mehr habe ich nicht behauptet und über mehr diskutiere ich hier halt auch nicht. Da kann der Müllmann noch so viele Häuser geerbt haben. Es ging eben allein um das monatliche Einkommen und nicht um Ober- oder Unterschicht in sonstiger Weise.
30.08.2022, 13:30
(30.08.2022, 11:59)Gast schrieb: Da steigen die Kosten um ein paar Euro und die ganzen Foren-Trolls (übliche Frage sonst "Soll ich besser bei Kirkland oder Milbank Partner werden?") machen sich in die Hose. Kannst du dir nicht ausdenken.
Volle Zustimmung. Meine Güte, als wenn man nix besseres zu tun hat als jedem Hype - egal ob positiv oder negativ besetzt - hinterherzurennen und und sich von jeder (medialen) Hysterie mitreißen zu lassen.
30.08.2022, 17:16
Tja, die weltweit (!) höchsten Steuer- und Abgaben auf Arbeit (als Single jedenfalls); höchste Strompreise der Welt; höchste Gaspreise in Europa; Energieversorgung in den nächsten 30 Jahren völlig ungeklärt; Immobilienmarkt hat aufs hohe Niveau von zB. England aufgeschlossen; und während in der UK (genauso Frankreich) die Rundfunkfinanzierung der ohnehin günstigeren BBC gekippt wurde, dürfen wir uns in den kommenden Jahren trotz jüngster Skandale definitiv auf höhere Rundfunkbeiträge freuen. Achso, die Renten hierzulande sind trotz hoher Abgaben im europäischen Vergleich deutlich unterdurchschnittlich. Steuerlich gefördert ETFs für die Altersversorgung kaufen geht aber - im Gegensatz zur USA - hier natürlich auch nicht, darf man noch von seinem niedrigern netto bestreiten.
Deutschland nervt schon manchmal.
Deutschland nervt schon manchmal.
30.08.2022, 17:44
(30.08.2022, 17:16)Gast schrieb: Tja, die weltweit (!) höchsten Steuer- und Abgaben auf Arbeit (als Single jedenfalls); höchste Strompreise der Welt; höchste Gaspreise in Europa; Energieversorgung in den nächsten 30 Jahren völlig ungeklärt; Immobilienmarkt hat aufs hohe Niveau von zB. England aufgeschlossen; und während in der UK (genauso Frankreich) die Rundfunkfinanzierung der ohnehin günstigeren BBC gekippt wurde, dürfen wir uns in den kommenden Jahren trotz jüngster Skandale definitiv auf höhere Rundfunkbeiträge freuen. Achso, die Renten hierzulande sind trotz hoher Abgaben im europäischen Vergleich deutlich unterdurchschnittlich. Steuerlich gefördert ETFs für die Altersversorgung kaufen geht aber - im Gegensatz zur USA - hier natürlich auch nicht, darf man noch von seinem niedrigern netto bestreiten.
Deutschland nervt schon manchmal.
Die BBC Gebühren liegen bei 15,33 Euro, die GEZ bei 18,36 Euro.
Immomarkt auf hohem Niveau wie England? Da hast du noch nie in London zur Miete gewohnt... abgesehen davon, schau dir mal den Hausstandard in London/England an. Das ist oft unter aller Sau.
Strompreis ist aktuell auch nicht günstiger als in D. Der Strommarkt in England ist nach meinem Wissen auch an den europäischen Preis gekoppelt, also auch kein Wunder.
Ja, die Steuern in Deutschland nerven. Wenn du aber in den USA in Kalifornien leben würdest, hättest du vergleichbar hohe Steuern. In NYC wären sie etwas niedriger, dafür astronomische Wohnungskosten.
Du musst dich in Deutschland halt clever positionieren, als Anwalt bist du zügig aus GKV und Rente raus. Mit der Selbstständigkeit zahlst du auch keine Arbeitslosenversicherung mehr. Wenn du dann genug verdienst, kannst du auch investieren, um Steuern zu sparen (vermietete Immobilien beispielsweise).
30.08.2022, 17:58
Es werden bei dem Thema eh immer Einkommen und Vermögen gemischt. Heutzutage ist es generell einfach schwerer Vermögen aufzubauen (aber nicht unmöglich!). Niemand hat euch am Anfang des Studiums versprochen, dass ihr außergewöhnlich vermögend werdet, wenn ihr Rechtswissenschaften studiert. Ihr tauscht eure Studienjahre für spätere höhere Gehälter. Und sich zu beschweren, dass jemand, der erbt, reicher ist macht auch keinen Sinn. Genauso ist der GK-Anwalt mit Erbe vermögender als der GK-Anwalt ohne. Absoluter Unfug mit solchen Einwänden zu kommen.
Fakt ist: Als R1/A13/GK Jurist verdient man deutlich mehr als die meisten anderen (idR oberen 10% schon nach wenigen Jahren). Und das ist ne solide Ausgangslage, um für die nächste Generation oder die eigene Rente nen sehr ordentliches Vermögen aufzubauen. Wer was anderes behauptet hat sich aus der Realität verabschiedet und träumt davon zu den top 1% zu gehören.
Im Übrigen zum Thema ETF: Neuerdings sind steuerliche Erleichterung geregelt worden, wenn du zukunftsorientiert anlegst. Insofern bekommt man durchaus steuerliche Vorteile, wenn man mit Anfang 30 anfängt anzulegen. Mach halt 3-4 Jahre Halligalli nach dem Ref und benimm dich danach wie ein erwachsener Mensch, der sein Geld nicht verprasst und auch nicht vom Leben erwartet jeden Tag Champagner zu trinken. Dir gehts als Jurist deutlich besser als den meisten anderen. Selbst bei einem nur mittelmäßigen Job.
Fakt ist: Als R1/A13/GK Jurist verdient man deutlich mehr als die meisten anderen (idR oberen 10% schon nach wenigen Jahren). Und das ist ne solide Ausgangslage, um für die nächste Generation oder die eigene Rente nen sehr ordentliches Vermögen aufzubauen. Wer was anderes behauptet hat sich aus der Realität verabschiedet und träumt davon zu den top 1% zu gehören.
Im Übrigen zum Thema ETF: Neuerdings sind steuerliche Erleichterung geregelt worden, wenn du zukunftsorientiert anlegst. Insofern bekommt man durchaus steuerliche Vorteile, wenn man mit Anfang 30 anfängt anzulegen. Mach halt 3-4 Jahre Halligalli nach dem Ref und benimm dich danach wie ein erwachsener Mensch, der sein Geld nicht verprasst und auch nicht vom Leben erwartet jeden Tag Champagner zu trinken. Dir gehts als Jurist deutlich besser als den meisten anderen. Selbst bei einem nur mittelmäßigen Job.
30.08.2022, 18:13
Andere Akademiker haben es eher schlechter. Jura ist immer noch das beste, was man bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage machen kann.
30.08.2022, 18:29