10.08.2022, 08:05
Da, ich nun nach der mündlichen doch noch auf mein zweites VB gekommen bin möchte ich gerne M&A einer einer der beiden Kanzleien machen.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
10.08.2022, 08:13
(10.08.2022, 08:05)MANDA schrieb: Da, ich nun nach der mündlichen doch noch auf mein zweites VB gekommen bin möchte ich gerne M&A einer einer der beiden Kanzleien machen.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
Und wer garantiert dir dass du mit VB im zweiten Examen bei einem der beiden Läden genommen wirst?
10.08.2022, 08:24
(10.08.2022, 08:13)Logo123 schrieb:(10.08.2022, 08:05)MANDA schrieb: Da, ich nun nach der mündlichen doch noch auf mein zweites VB gekommen bin möchte ich gerne M&A einer einer der beiden Kanzleien machen.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
Und wer garantiert dir dass du mit VB im zweiten Examen bei einem der beiden Läden genommen wirst?
+1!
Vor allem mit der Einstellung Doppel VB und alles läuft. Kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Bewerber gesprochen hab, der nicht 2x10,x hatte.
On topic: viel wichtiger als alles andere ist mE das Team. Also schau es dir an, bei beiden Kanzleien lernst du viele Leute in den Runden kennen soweit ich weiß und entscheide dann nach deinem Bauchgefühl, in welcher Kanzlei du dich eher siehst. Alles andere, vor allem „Partnerchancen“ ist so weit in deiner Zukunft, das musst du erstmal 8 Jahre durchhalten. Kannst du aber nur, wenn du mit den Leuten klar kommst
10.08.2022, 09:45
Partnergarantie oder niedrigere billables
Junge, du musst noch viel lernen. Zum einen, bis du überhaupt dorthin kommst, Partner werden zu können, ist es ein langer Weg. Viele (!) hören davor auf. Und die billable Vorgaben sind nur etwas auf dem Papier. Wenn Arbeit ansteht, sind billable Vorgaben egal. Genauso, wenn gerade mal keine Arbeit da ist. Niemand hört im Oktober auf zu arbeiten, weil die billable Vorgaben für das Jahr erfüllt sind.
Junge, du musst noch viel lernen. Zum einen, bis du überhaupt dorthin kommst, Partner werden zu können, ist es ein langer Weg. Viele (!) hören davor auf. Und die billable Vorgaben sind nur etwas auf dem Papier. Wenn Arbeit ansteht, sind billable Vorgaben egal. Genauso, wenn gerade mal keine Arbeit da ist. Niemand hört im Oktober auf zu arbeiten, weil die billable Vorgaben für das Jahr erfüllt sind.
10.08.2022, 09:59
Das kann nicht sein Ernst sein...Realität ist immer mehr Mangelware bei den Berufseinsteigern...
10.08.2022, 11:22
So verkehrt sind die Erwägungen doch nicht. Der relativ planbare Track zum Salary Partner ist bei KE nunmal ein USP über den auch seitens der Kanzlei selbst gern gesprochen wird.
Abseits von der Sympathie für die potentiellen Kollegen müsstest du halt entscheiden, ob du ein pure play large cap PE willst (dann KE), oder ob du dich eher im mid cap PE und ggf. auch mal im klassischen M&A tummeln möchtest (dann Milbank).
Abseits von der Sympathie für die potentiellen Kollegen müsstest du halt entscheiden, ob du ein pure play large cap PE willst (dann KE), oder ob du dich eher im mid cap PE und ggf. auch mal im klassischen M&A tummeln möchtest (dann Milbank).
10.08.2022, 11:45
(10.08.2022, 11:22)Gast schrieb: So verkehrt sind die Erwägungen doch nicht. Der relativ planbare Track zum Salary Partner ist bei KE nunmal ein USP über den auch seitens der Kanzlei selbst gern gesprochen wird.
Abseits von der Sympathie für die potentiellen Kollegen müsstest du halt entscheiden, ob du ein pure play large cap PE willst (dann KE), oder ob du dich eher im mid cap PE und ggf. auch mal im klassischen M&A tummeln möchtest (dann Milbank).
Naja, zunächst mal ist es richtig, dass man erstmal "durchhalten" muss, bis man überhaupt auch nur annähernd auf den Partnertrack kommt - egal in welcher GK. Da kommt es zusätzlich auf etliche weitere Voraussetzungen an (Earing Potential, Billables, Mandatslage und -acquise, Entwicklung, Bedarf, innerpolitische Themen, etc.) - das hat mit Noten oder Fleiß nicht mehr viel zu tun und sollte m.E. kein oder nur ein sehr untergeordneter Faktor sein, wenn man sich als First Year bei einer GK bewirbt. Es ist nun mal so, dass allgemein in GKen (Senior) Associates ab etwa dem dritten Jahr großflächig den Exit machen. Das hat verschiedene Gründe, aber oftmals ist es gerade im Bereich M&A leider ein gesundheitlich notwendiger Schritt (Quelle: ich habe selbst etwa 5 Jahre im M&A in einer bzw. zwei GKen verbracht und habe entsprechend auch viele Kolleg*innen kennengelernt, denen es so ging - auch im Umfeld dieser Personen, es ist sicherlich weit vom Einzelfall entfernt).
Dann hat mein Vorredner Recht, nur weil man zwei VB hat, stehen einem noch lange nicht alle Türen offen. Meiner Erfahrung nach werden auch mal Associates eingestellt, die durch andere Faktoren positiv auffalllen. Gute Noten bringen sehr viele Bewerber mit, das ist die Grundvoraussetzung, aber dann geht es auch darum, was man so nebenbei gemacht hat, was einen interessiert, auch soziale Fähigkeiten, Auftreten etc. Es bringt gerade im M&A Bereich null, wenn man "nur" gute Noten hat, aber der Dynamik des Transaktionsgeschäfts nicht standhalten kann oder einfach organisatorisch nichts drauf hat, den Mund nicht aufbekommt, etc. Entgegen dem, was hier oft behauptet wird, ist eine ordentlich ausgeführte DD (auch corporate DD) nicht stumpfsinnig zusammenfassen von HR-Auszügen - Ziel eines "kleinen" Transaktionsanwalts ist es doch, die Transaktionen irgendwann selbst durchführen zu können - ich habe z.B. schon ab dem zweiten Jahr alleine DD's geleitet und koordiniert, da muss man den kompletten Report kennen, verstehen und dem Mandanten erklären können (auch in "fremden" Bereichen) und auch mal mit mehreren internationalen Teams zusammenarbeiten. Das ist nicht so pillepalle, wie hier immer getan wird (da zeigt sich wieder in diesem Forum, dass viele posten, die GKen nur oberflächlich kennen und nicht begriffen haben, dass sie selbst als WiMis, Praktikanten oder Referendare natürlich nicht die volle Breitseite abbekommen, sondern selbstverständlich nur solche Tätigkeiten, die recht einfach und mit geringem Risiko zu wuppen sind).
M.E. solltest Du Dich einfach mal bei Deinen Wunschkandidaten bewerben und dann die typischen bzw. für Dich wichtigen Punkte abklopfen - auch hier der Hinweis: Nur weil eine Kanzlei kommuniziert, dass man "leicht" auf den Partnertrack kommt, muss das nicht stimmen und Du weißt auch noch lange nicht, was das eigentlich bedeutet. Gerade in den ersten Jahren würde ich persönlich eher auf Teamkompabilität, billable hour-Vorgaben und vor allem darauf achten, was für eine Art Mandate und Mandanten in dem von Dir angestrebten Bereich bearbeitet werden und ob dies für Dich passt. Partnerambitionen in allen Ehren - aber das ist durch die Bank weg bei den GKen für Dich als First Year eigentlich noch völlig irrelevant. Es gibt immer auch eine Zwischenstufe (Salary Partner o.ä.), durch die man ohnehin erstmal durch muss, da stellen sich die Weichen ob Partner oder nicht. Der Weg dahin ist lang und im M&A-Geschäft auch mal ziemlich anstrengend; ich kann Dir nur raten, Dich erstmal darauf zu konzentrieren da unterzukommen, wo Du Dich wohl fühlst, interessante Tätigkeiten hast, Support vom Team/Partner, angemessen bezahlt wirst (z.B. weil es letztens hier aufkam: 9-19 Uhr zu GK-Gehalt gerade im M&A ist völlig unrealistisch und ihr seid im ersten Jahr für die Kanzlei nur ein Kostenfaktor, überschätzt auch mal nicht wie anspruchsvoll und fordernd ihr sein dürft, so schlecht ist die Marktlage nämlich für GKen nicht, anders als hier behauptet wird) und Du Dir vorstellen kannst, mit Deinem Team die meiste Zeit Deines Tages zu verbringen.
10.08.2022, 11:49
(10.08.2022, 08:24)GastUS schrieb:(10.08.2022, 08:13)Logo123 schrieb:(10.08.2022, 08:05)MANDA schrieb: Da, ich nun nach der mündlichen doch noch auf mein zweites VB gekommen bin möchte ich gerne M&A einer einer der beiden Kanzleien machen.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
Und wer garantiert dir dass du mit VB im zweiten Examen bei einem der beiden Läden genommen wirst?
+1!
Vor allem mit der Einstellung Doppel VB und alles läuft. Kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Bewerber gesprochen hab, der nicht 2x10,x hatte.
On topic: viel wichtiger als alles andere ist mE das Team. Also schau es dir an, bei beiden Kanzleien lernst du viele Leute in den Runden kennen soweit ich weiß und entscheide dann nach deinem Bauchgefühl, in welcher Kanzlei du dich eher siehst. Alles andere, vor allem „Partnerchancen“ ist so weit in deiner Zukunft, das musst du erstmal 8 Jahre durchhalten. Kannst du aber nur, wenn du mit den Leuten klar kommst
Wo arbeitest du denn? Mit den Leuten komm ich klar und bin auch bereit die 60h zu arbeiten, gibt's ja auch nicht wenig Geld ;) Würde schon lieber PE als einfaches M&a machen. Klar gibt es sicher in München auch höhere Anforderungen als 9 P. aber wäre auch bereit nach Frankfurt zu gehen.
10.08.2022, 11:55
(10.08.2022, 11:45)Ex-GK schrieb:(10.08.2022, 11:22)Gast schrieb: So verkehrt sind die Erwägungen doch nicht. Der relativ planbare Track zum Salary Partner ist bei KE nunmal ein USP über den auch seitens der Kanzlei selbst gern gesprochen wird.
Abseits von der Sympathie für die potentiellen Kollegen müsstest du halt entscheiden, ob du ein pure play large cap PE willst (dann KE), oder ob du dich eher im mid cap PE und ggf. auch mal im klassischen M&A tummeln möchtest (dann Milbank).
Naja, zunächst mal ist es richtig, dass man erstmal "durchhalten" muss, bis man überhaupt auch nur annähernd auf den Partnertrack kommt - egal in welcher GK. Da kommt es zusätzlich auf etliche weitere Voraussetzungen an (Earing Potential, Billables, Mandatslage und -acquise, Entwicklung, Bedarf, innerpolitische Themen, etc.) - das hat mit Noten oder Fleiß nicht mehr viel zu tun und sollte m.E. kein oder nur ein sehr untergeordneter Faktor sein, wenn man sich als First Year bei einer GK bewirbt. Es ist nun mal so, dass allgemein in GKen (Senior) Associates ab etwa dem dritten Jahr großflächig den Exit machen. Das hat verschiedene Gründe, aber oftmals ist es gerade im Bereich M&A leider ein gesundheitlich notwendiger Schritt (Quelle: ich habe selbst etwa 5 Jahre im M&A in einer bzw. zwei GKen verbracht und habe entsprechend auch viele Kolleg*innen kennengelernt, denen es so ging - auch im Umfeld dieser Personen, es ist sicherlich weit vom Einzelfall entfernt).
Dann hat mein Vorredner Recht, nur weil man zwei VB hat, stehen einem noch lange nicht alle Türen offen. Meiner Erfahrung nach werden auch mal Associates eingestellt, die durch andere Faktoren positiv auffalllen. Gute Noten bringen sehr viele Bewerber mit, das ist die Grundvoraussetzung, aber dann geht es auch darum, was man so nebenbei gemacht hat, was einen interessiert, auch soziale Fähigkeiten, Auftreten etc. Es bringt gerade im M&A Bereich null, wenn man "nur" gute Noten hat, aber der Dynamik des Transaktionsgeschäfts nicht standhalten kann oder einfach organisatorisch nichts drauf hat, den Mund nicht aufbekommt, etc. Entgegen dem, was hier oft behauptet wird, ist eine ordentlich ausgeführte DD (auch corporate DD) nicht stumpfsinnig zusammenfassen von HR-Auszügen - Ziel eines "kleinen" Transaktionsanwalts ist es doch, die Transaktionen irgendwann selbst durchführen zu können - ich habe z.B. schon ab dem zweiten Jahr alleine DD's geleitet und koordiniert, da muss man den kompletten Report kennen, verstehen und dem Mandanten erklären können (auch in "fremden" Bereichen) und auch mal mit mehreren internationalen Teams zusammenarbeiten. Das ist nicht so pillepalle, wie hier immer getan wird (da zeigt sich wieder in diesem Forum, dass viele posten, die GKen nur oberflächlich kennen und nicht begriffen haben, dass sie selbst als WiMis, Praktikanten oder Referendare natürlich nicht die volle Breitseite abbekommen, sondern selbstverständlich nur solche Tätigkeiten, die recht einfach und mit geringem Risiko zu wuppen sind).
M.E. solltest Du Dich einfach mal bei Deinen Wunschkandidaten bewerben und dann die typischen bzw. für Dich wichtigen Punkte abklopfen - auch hier der Hinweis: Nur weil eine Kanzlei kommuniziert, dass man "leicht" auf den Partnertrack kommt, muss das nicht stimmen und Du weißt auch noch lange nicht, was das eigentlich bedeutet. Gerade in den ersten Jahren würde ich persönlich eher auf Teamkompabilität, billable hour-Vorgaben und vor allem darauf achten, was für eine Art Mandate und Mandanten in dem von Dir angestrebten Bereich bearbeitet werden und ob dies für Dich passt. Partnerambitionen in allen Ehren - aber das ist durch die Bank weg bei den GKen für Dich als First Year eigentlich noch völlig irrelevant. Es gibt immer auch eine Zwischenstufe (Salary Partner o.ä.), durch die man ohnehin erstmal durch muss, da stellen sich die Weichen ob Partner oder nicht. Der Weg dahin ist lang und im M&A-Geschäft auch mal ziemlich anstrengend; ich kann Dir nur raten, Dich erstmal darauf zu konzentrieren da unterzukommen, wo Du Dich wohl fühlst, interessante Tätigkeiten hast, Support vom Team/Partner, angemessen bezahlt wirst (z.B. weil es letztens hier aufkam: 9-19 Uhr zu GK-Gehalt gerade im M&A ist völlig unrealistisch und ihr seid im ersten Jahr für die Kanzlei nur ein Kostenfaktor, überschätzt auch mal nicht wie anspruchsvoll und fordernd ihr sein dürft, so schlecht ist die Marktlage nämlich für GKen nicht, anders als hier behauptet wird) und Du Dir vorstellen kannst, mit Deinem Team die meiste Zeit Deines Tages zu verbringen.
Danke für diese ausführlichen Informationen. Ich habe während des Studiums bereits ein Praktikum bei CMS in M&A gemacht und fand es spannend. Anwaltstation dann bei den Birds in Corporate aber jetzt schon wirklich Lust auf "Suits-Life" bei den ganz Großen.
10.08.2022, 12:06
(10.08.2022, 11:49)MANDA schrieb:(10.08.2022, 08:24)GastUS schrieb:(10.08.2022, 08:13)Logo123 schrieb:(10.08.2022, 08:05)MANDA schrieb: Da, ich nun nach der mündlichen doch noch auf mein zweites VB gekommen bin möchte ich gerne M&A einer einer der beiden Kanzleien machen.
Welche würdet ihr mir raten? Für KE spricht für mich die "Partnergarantie" für MB die etwas geringeren Billabes.
Und wer garantiert dir dass du mit VB im zweiten Examen bei einem der beiden Läden genommen wirst?
+1!
Vor allem mit der Einstellung Doppel VB und alles läuft. Kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Bewerber gesprochen hab, der nicht 2x10,x hatte.
On topic: viel wichtiger als alles andere ist mE das Team. Also schau es dir an, bei beiden Kanzleien lernst du viele Leute in den Runden kennen soweit ich weiß und entscheide dann nach deinem Bauchgefühl, in welcher Kanzlei du dich eher siehst. Alles andere, vor allem „Partnerchancen“ ist so weit in deiner Zukunft, das musst du erstmal 8 Jahre durchhalten. Kannst du aber nur, wenn du mit den Leuten klar kommst
Wo arbeitest du denn? Mit den Leuten komm ich klar und bin auch bereit die 60h zu arbeiten, gibt's ja auch nicht wenig Geld ;) Würde schon lieber PE als einfaches M&a machen. Klar gibt es sicher in München auch höhere Anforderungen als 9 P. aber wäre auch bereit nach Frankfurt zu gehen.
Also 60h ist relativ weit von der Realität entfernt, wenn Du in diesen Kanzleien arbeitest ;) Und im Übrigens war meine Erfahrung als Berufseinsteiger, dass es eine Sache ist, von den 60h+ zu reden. Wenn Du die tatsächlich mal arbeiten musst, das auch noch regelmäßig und zwar nicht "entspannt" wie beim Lernen fürs Examen o.ä. sondern mit permanentem Pressure von allen Seiten, sieht das nochmal ganz anders aus und da verlieren auch viele schnell die Lust