23.05.2022, 08:50
(22.05.2022, 13:30)guga schrieb:(22.05.2022, 12:28)Wechsel?! schrieb: Exit in eine MK ist wohl das realistische Szenario. Verdient man da auch so viel mehr als in der Verwaltung, dass es sich finanziell lohnt?
Also auf 150k brutto müsste es dort schon Minimum hinauslaufen, dass es sich in meinen Augen lohnen würde. Wie oben schon erwähnt, ist ja nicht so, als würde man jetzt nicht mit dem Geld auskommen...
Für 150k brutto brauchst du halt auch 300k und mehr an Umsatz pro Jahr. Von alleine kommt so ein Umsatz nicht. Das ist relativ anstrengende und harte Arbeit.
Auch ich würde dir (TE) abraten: Du vergisst in deiner Gegenüberstellung auch die Pensionsansprüche (ausgehend von einer A16, die du für realistisch hältst, steigert das das "Gehalt" beachtlich: dafür müsste auch der RA einen guten Teil anlegen). Hinzu kommt auch der Aspekt der Arbeitstage: ich (Bundesbeamter, NRW) komme auf ca. 220 Arbeitstage/ Jahr (eher weniger: 30 Tage Urlaub, gesetzl. Feiertage, Karneval-/Brauchtumstage, Heilig Abend + Silvester frei, usw.), inkl. mancher Fortbildungsveranstaltung (teilw. mehrtägig) und Veranstaltungen des Personalrats etcpp., wird's auch noch weniger. In der gleichen Zeit (220 Tage) 300k+ Umsatz in einer (erträglichen) MK zu machen, bedeutet auch mächtig workload (billables/Tag) und dürfte im Vergleich mit der Belastung eines typ. A16-Beamten (elektr. Zeiterfassung, ggf. Langzeitkonto und früher in Pension) ungleich höher sein.
Sollte bei dir allein das Gehalt ausschlaggebend sein, würde ich also abraten:
A16 Bund, StK III, letzte Stufe sind schon 6400+€, berücksichtigst du hier noch einen realistischen Betrag für deine sehr guten Pensionsansprüche, den auch der RA auf die Seite legen muss, um auf dieses hohe Niveau zu kommen, ist es nicht weit weg vom MK-RA/-Partner, mit 150k brutto. Bei gleichzeitig sehr guter WLB. Die Benefits des öD, warum du damals (wahrscheinlich auch) Beamter geworden bist, gibt's so in einer GK oder als MK-Partner nicht: Mehr als 2 Monate Elternzeit, auch mal ein paar Jahre 80%-Teilzeit, wenn Kinder da sind usw.
Mit Ministerialzulage dürfte die Rechnung so oder so zugunsten des öD/ Beamtentums ausgehen.
Such dir lieber etwas im öD, das dich interessiert. Sinnstiftendes Arbeiten mit sehr guter WLB ist wertvoller und erfüllender als etwas mehr Gehalt.
23.05.2022, 10:31
Die Frage ist eher, wann man A16 wird ;) Bei 7% Inflatlion sinken die Beamtenbesoldungen real ganz ordentlich, die Anwälte können (begrenzt) gegensteuern. Letztlich ist doch aber nur wichtig, worauf du Lust hast. Du hast Bock, GK mal ein paar Jahre auszuprobieren? Dann mach das! Zurück wirst du schon irgendwie wieder kommen.
23.05.2022, 10:59
"Die Frage ist eher, wann man A16 wird ;)"
Das habe ich mich auch gefragt, aber gut, ich stecke im Thema nicht drin.
Im Ref war unser AG-Leiter im Ministerium bei A15 angelangt und der war schon Ende 50. Schien bei ihm der letzte Posten vor der Pension zu sein.
Das habe ich mich auch gefragt, aber gut, ich stecke im Thema nicht drin.
Im Ref war unser AG-Leiter im Ministerium bei A15 angelangt und der war schon Ende 50. Schien bei ihm der letzte Posten vor der Pension zu sein.
23.05.2022, 11:27
(23.05.2022, 10:59)Egal schrieb: "Die Frage ist eher, wann man A16 wird ;)"
Das habe ich mich auch gefragt, aber gut, ich stecke im Thema nicht drin.
Im Ref war unser AG-Leiter im Ministerium bei A15 angelangt und der war schon Ende 50. Schien bei ihm der letzte Posten vor der Pension zu sein.
Welches Bundesland war das denn? Kommt scheinbar oft vor. A16 ist kein Selbstläufer.
23.05.2022, 13:03
(23.05.2022, 11:27)Tiger schrieb:(23.05.2022, 10:59)Egal schrieb: "Die Frage ist eher, wann man A16 wird ;)"
Das habe ich mich auch gefragt, aber gut, ich stecke im Thema nicht drin.
Im Ref war unser AG-Leiter im Ministerium bei A15 angelangt und der war schon Ende 50. Schien bei ihm der letzte Posten vor der Pension zu sein.
Welches Bundesland war das denn? Kommt scheinbar oft vor. A16 ist kein Selbstläufer.
Schleswig-Holstein.
23.05.2022, 13:33
Ist zwar nicht mehr zum eigentlichen Thema, aber A16 ist hier definitiv, wenn auch eher langfristig, möglich. Aber hier sind genug karrierebewusste Menschen um die 40 A16/B2.
Bis A15 geht es bei uns immer direkt nach Ablauf der persönlichen Wartezeit.
Auf A16/B2 Stellen muss man sich dann gezielt bewerben. Je nach "Streubreite" und ob man bereit ist zu einer nachgeordneten Behörde zu gehen (und ggf zu pendeln) geht es dann etwas schneller oder langsamer.
Das man bis dahin natürlich nicht zu den low peformern gehören sollte, versteht sich wohl von selbst.
Aber gerade bei nachgeordneten Behörden, wurden sogar schon A16 Stellen zwangsbesetzt, weil sich sonst niemand gefunden hat.
Zum eigentlichen Thema, wenn ich im Gespräch mit dem Partner in der GK nach den ungefähren Arbeitszeiten frage, bekomme ich wohl eine realistische Antwort? Also wochentags bis 20h würde ich wohl mitgehen, wenn die regelmäßige Anwesenheitszeit viel darüber hinaus geht, wäre ich wohl raus.
Welches Verhältnis von Anwesenheit zu billables ist bei euch so realistisch?
Bis A15 geht es bei uns immer direkt nach Ablauf der persönlichen Wartezeit.
Auf A16/B2 Stellen muss man sich dann gezielt bewerben. Je nach "Streubreite" und ob man bereit ist zu einer nachgeordneten Behörde zu gehen (und ggf zu pendeln) geht es dann etwas schneller oder langsamer.
Das man bis dahin natürlich nicht zu den low peformern gehören sollte, versteht sich wohl von selbst.
Aber gerade bei nachgeordneten Behörden, wurden sogar schon A16 Stellen zwangsbesetzt, weil sich sonst niemand gefunden hat.
Zum eigentlichen Thema, wenn ich im Gespräch mit dem Partner in der GK nach den ungefähren Arbeitszeiten frage, bekomme ich wohl eine realistische Antwort? Also wochentags bis 20h würde ich wohl mitgehen, wenn die regelmäßige Anwesenheitszeit viel darüber hinaus geht, wäre ich wohl raus.
Welches Verhältnis von Anwesenheit zu billables ist bei euch so realistisch?
23.05.2022, 15:56
(23.05.2022, 13:33)Wechsel?! schrieb: Zum eigentlichen Thema, wenn ich im Gespräch mit dem Partner in der GK nach den ungefähren Arbeitszeiten frage, bekomme ich wohl eine realistische Antwort? Also wochentags bis 20h würde ich wohl mitgehen, wenn die regelmäßige Anwesenheitszeit viel darüber hinaus geht, wäre ich wohl raus.
Welches Verhältnis von Anwesenheit zu billables ist bei euch so realistisch?
Nein. Wenn sie tatsächlich um 20 Uhr gehen, sagen sie dir das. Und wenn das Dezernat abgesoffen ist und die alle bis 22 Uhr arbeiten, sagen sie dir das nicht, sondern sagen "normalerweise kommt man bei uns auch gegen 20 Uhr raus".
Das Verhältnis Anwesenheit zu billables hängt stark von den Mandanten ab. Viel Kleinkram ist eher schlecht, ebenso knappe Budgets. Nett sind natürlich große Deals, bei denen man einfach die Uhr laufen lassen kann. Nur da ist dann das Problem, dass niemand nach hause gehen kann, nur weil er 8 billables hat.
Ich glaube, viele Einsteiger verstehen das billable System und billable Vorgaben ziemlich falsch. Wenn du 1.800 Vorgabe hast, wirst du nicht rausgeworfen, wenn du nur 1.600 schaffst, weil dein Partner wenig zu tun hat. Wenn du im Oktober die 1.800 voll hast, hast du aber auch nicht das restliche Jahr Urlaub, sondern arbeitest weiter. Im Endeffekt arbeitet man so viel, wie Arbeit da ist.
23.05.2022, 16:26
(22.05.2022, 11:54)Egal schrieb: "Absurd viel wie ich finde (bei mir, StK III ≈ 7500 netto)."
Geh doch in 4/4 oder 4/4 mit Faktor. Das wäre für deine Frau gerechter und sie müsste sich umgekehrt nicht beschweren, warum ihr so wenig vom brutto bleibt.
Zum eigentlichen Thema: GK ist für die wenigsten ein dauerhafter Arbeitgeber. Du solltest dich also fragen, was du willst. Realistische Partnerchancen mit einigermaßen guten WLB und trotzdem gutem Gehalt hast du in kleineren Einheiten.
Das dürfte der Knackpunkt sein. Nur die allerwenigstens Juristen verbleiben mittel-bis langfristig in einer GK. Für die meisten ist nach wenigen Jahren Schluss. Entweder weil keine realistischen Aufstiegschancen bestehen oder aber weil die Arbeitbelastung einfach zu hoch ist. Irgendwann will man sich halt nicht mehr die volle Dröhnung geben sondern auch mal mehr Zeit für Familie und Freunde haben.
Dass du den Rest deines Berufslebens oder auch nur die nächsten 10 Jahre in der GK verbringen wirst, dürfte daher äußerst unrealistisch sein. Für viele ist das auch gar nicht wünschenswert mangels fehlender WLB. Und was willst du dann machen? Wieder zurück in den öffentlichen Dienst dürfte schwer werden.
Ich würde demnach nicht wechseln.