17.05.2022, 17:04
(17.05.2022, 15:17)Gast schrieb:(17.05.2022, 15:11)Gast schrieb: Meine Eltern (Ärzte) zahlen 1.300€ für die PKV. Die gehen jetzt in Rente. Heißt im Ergebnis bei noch ca. 20 Jahren Leben mal mindesten 300.000 € noch zu zahlen.
Sie raten mir immer, in der GKV zu bleiben und wenn gewollt, Zusatzversicherungen abzuschließen.
Als Spitzenverdiener würden sie mit GKV und Zusatzversicherungen aber auch locker 1.100 Euro im Monat zahlen. Mit dem Unterschied, dass es keine Beitragsrückerstattung gibt und und man in jungen Jahren nicht günstiger weggekommen ist.
Die Beiträge zur GKV sind bis zur Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt. Im Jahr 2022 sind das aktuell 58.050 € brutto pro Jahr, also rund 4.800 € brutto pro Monat.
Man zahlt also maximal Beiträge auf ein Bruttogehalt von 4800 Euro.
17.05.2022, 17:14
(17.05.2022, 17:04)Egal schrieb:(17.05.2022, 15:17)Gast schrieb:(17.05.2022, 15:11)Gast schrieb: Meine Eltern (Ärzte) zahlen 1.300€ für die PKV. Die gehen jetzt in Rente. Heißt im Ergebnis bei noch ca. 20 Jahren Leben mal mindesten 300.000 € noch zu zahlen.
Sie raten mir immer, in der GKV zu bleiben und wenn gewollt, Zusatzversicherungen abzuschließen.
Als Spitzenverdiener würden sie mit GKV und Zusatzversicherungen aber auch locker 1.100 Euro im Monat zahlen. Mit dem Unterschied, dass es keine Beitragsrückerstattung gibt und und man in jungen Jahren nicht günstiger weggekommen ist.
Die Beiträge zur GKV sind bis zur Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt. Im Jahr 2022 sind das aktuell 58.050 € brutto pro Jahr, also rund 4.800 € brutto pro Monat.
Man zahlt also maximal Beiträge auf ein Bruttogehalt von 4800 Euro.
Und? Damit bist du doch überhaupt nicht auf den Punkt eingegangen.
Wenn du beispielsweise als Selbstständiger (oder später Rentner beim Versorgungswerk) die GKV selbst zahlen musst, bedeutet dies, dass du knapp 900 Euro an Beiträgen für die GKV hast, wenn du über der Beitragsbemessungsgrenze verdienst. Dazu kommen dann noch die notwendigen Zusatzversicherungen, um auf das Niveau einer guten PKV zu kommen. Zack, bist du auch mit der GKV bei über 1.000 Euro.
Da kannst du dir nichts von der Beitragsbemessungsgrenze kaufen. Also nochmal, wer gut verdient (auch als Rentner) wird auch mit der GKV nicht günstig unterwegs sein.
17.05.2022, 17:28
(17.05.2022, 15:11)Gast schrieb:(17.05.2022, 15:08)Egal schrieb: Bist du als Renter in der PKV werden auf sämtliche Einnahmen bis zur Beitragsbemessungsgrenze Abzüge zur Krankenversicherung vorgenommen, also auch Einnahmen aus V+V (Vermietung und Verpachtung). In der GKV nur auf deine Renten.
Kannst du das bitte einmal erklären. Ich verstehe da gerade nur Bahnhof.
Ok, ich korrigiere mich. Im Rentenalter gilt:
PKV: einkommensunabhängiger Beitrag je nach Wahl der Krankenkasse. Kann wie gesagt aber sehr hoch sein.
Freiwillig GKV (= wenn zu spät wieder in die GKV gewechselt, keinen Anspruch auf gesetzliche Rente): alle Einkommensarten werden zur KV herangezogen.
Pflichtversichert GRV der Rentner (KVdR) = 90% der 2. Hälfte des Berufslebens in der GRV gewesen und Anspruch auf gesetzliche Rente.
Man zahlt nur auf die gesetzliche Rente und Versorgungsbezüge.
Das in Kürze. Das Thema ist sehr komplex. Ich habe mich nur vor kurzem für einen Mandanten damit beschäftigt, der Angst hatte, auf sämtliche Kapitalerträge etc. auch noch Krankenversicherungsbeiträge als Rentner zahlen zu müssen. Er ist jedoch bei Eintritt ins Rentenalter pflichtversichert, da er Zeit seines Berufslebens freiwillig in der GKV geblieben ist.
Letztlich bleibt es dabei, dass ich persönlich aufgrund meiner Erfahrungen im Umfeld und im Job nicht in die PKV wechseln würde, aber jeder Jeck ist anders. Die PKV hat außer dem Vorteil der schnelleren Termine sehr viele Nachteile. Dessen muss man sich bewusst sein, bevor man wechselt.
17.05.2022, 17:39
Leute, ganz ehrlich: Geld ist nicht alles im Leben. Ich bin aus Überzeugung in der PKV weil ich dann wenn ich das irgendwann brauche Ruckzuck einen Termin bei den besten Spezialisten bekomme. Habe ich selbst schon erlebt: MRT-Termin für den nächsten Tag: kein Problem bei PKV. Bei GKV: Sorry, erst nächster Quartal wieder. Wenn man jung ist, scheint einem das egal. Oder man denkt: wenn das mal passiert zahle ich halt aus eigener Tasche. Aber jetzt habe ich gerade zwei fiese Krebserkrankungen bei Bekannten miterlebt. So etwas deckt dann eben doch keine Zusatzversicherung ab und selbst bezahlen wird kaum möglich sein.
Zu den gestiegenen Beiträgen: Ja stimmt und lässt sich nicht wegdiskutieren. Die GKV steigt aber auch. Insbesondere durch Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen. Dann lieber für gute Leistung mehr bezahlen.
Zu den gestiegenen Beiträgen: Ja stimmt und lässt sich nicht wegdiskutieren. Die GKV steigt aber auch. Insbesondere durch Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen. Dann lieber für gute Leistung mehr bezahlen.
17.05.2022, 17:49
Wobei das Versorgungswerk großzügig zahlt, da kratzt man schon wieder an der Beitragsbemessungsgrenze, selbst bei der GKV der Rentner.
Ich mache es so, dass ich eine PKV habe und damit günstiger wegkomme als mit der GKV. Bei besseren Leistungen. Die Differenz stecke ich in einen ETF und habe zum Renteneintritt irgendwas im Bereich von 100-200k im Depot. Davon lässt sich eine teurere Krankenkasse dann auch noch ein paar Jährchen zahlen.
Als Spitzenverdiener bist du die Melkkuh der GKV aber das macht auch Sinn, denn irgendwer muss den ganzen Spaß schließlich finanzieren.
Ich mache es so, dass ich eine PKV habe und damit günstiger wegkomme als mit der GKV. Bei besseren Leistungen. Die Differenz stecke ich in einen ETF und habe zum Renteneintritt irgendwas im Bereich von 100-200k im Depot. Davon lässt sich eine teurere Krankenkasse dann auch noch ein paar Jährchen zahlen.
Als Spitzenverdiener bist du die Melkkuh der GKV aber das macht auch Sinn, denn irgendwer muss den ganzen Spaß schließlich finanzieren.
17.05.2022, 20:09
(17.05.2022, 17:49)Gast schrieb: Wobei das Versorgungswerk großzügig zahlt, da kratzt man schon wieder an der Beitragsbemessungsgrenze, selbst bei der GKV der Rentner.
Ich mache es so, dass ich eine PKV habe und damit günstiger wegkomme als mit der GKV. Bei besseren Leistungen. Die Differenz stecke ich in einen ETF und habe zum Renteneintritt irgendwas im Bereich von 100-200k im Depot. Davon lässt sich eine teurere Krankenkasse dann auch noch ein paar Jährchen zahlen.
Als Spitzenverdiener bist du die Melkkuh der GKV aber das macht auch Sinn, denn irgendwer muss den ganzen Spaß schließlich finanzieren.
Davon abgesehen kannst du auch in einen Basistarif (auf GKV) Niveau wechseln. Kostet eben so viel wie der Höchstsatz in der GKV.
17.05.2022, 20:58
Hier tummeln sich ja vor allem Berufsanfänger. Es geht bis zur Rente also um bis 35 bis 40 Jahre. Wer weiß schon, wie es bis dahin in der PKV oder GKV aussieht.
Ich war im Ref als Beamter schon in der PKV, dann kurze Zeit zwangsweise in der GKV und wechsel jetzt zurück in die PKV (vor allem, da ich eh keine Kinder will).
Ich war im Ref als Beamter schon in der PKV, dann kurze Zeit zwangsweise in der GKV und wechsel jetzt zurück in die PKV (vor allem, da ich eh keine Kinder will).
17.05.2022, 21:28
Gibt's in der PKV nicht auch Tarife, die für immer gleich bleiben?
Mein ehemaliger Chef hat mal erzählt, dass er 200€/Monat zahlt und zwar dauerhaft. Dafür hat er eine Selbstbeteiligung von 5k/Jahr. Sind dann eben zwischen 2,4 und 7,4k/Jahr, also max. 633€/Monat.
Er war allerdings schon Ü70 und hat den Tarif evtl. erst spät so abgeschlossen. Schätze mal, dass es bei gleichbleibendem Beitrag in jüngeren Jahren teurer ist.
Mein ehemaliger Chef hat mal erzählt, dass er 200€/Monat zahlt und zwar dauerhaft. Dafür hat er eine Selbstbeteiligung von 5k/Jahr. Sind dann eben zwischen 2,4 und 7,4k/Jahr, also max. 633€/Monat.
Er war allerdings schon Ü70 und hat den Tarif evtl. erst spät so abgeschlossen. Schätze mal, dass es bei gleichbleibendem Beitrag in jüngeren Jahren teurer ist.
17.05.2022, 21:44
Was ist denn, wenn man Kinder haben will? Muss man dann pro Kind 200€ zahlen monatlich?
17.05.2022, 22:29
(17.05.2022, 20:58)Gast schrieb: Hier tummeln sich ja vor allem Berufsanfänger. Es geht bis zur Rente also um bis 35 bis 40 Jahre. Wer weiß schon, wie es bis dahin in der PKV oder GKV aussieht.
Ich war im Ref als Beamter schon in der PKV, dann kurze Zeit zwangsweise in der GKV und wechsel jetzt zurück in die PKV (vor allem, da ich eh keine Kinder will).
Du hast schon recht, allerdings betrifft es ja Entscheidungen, die man schon heute treffen muss. Zum einen GKV oder PKV und die andere, ob und wenn ja wie man zusätzlich für die Rente vorsorgt. Da macht es Sinn, zu verstehen was man da tut um informiert eine Entscheidung treffen zu können. Jedenfalls die Grundlagen auf Basis der aktuellen Rechtslage sollte man kennen. Die Details, Besteuerung und Verbeitragung in der Sozialversicherung ändern sich in der Tat alle paar Jahre und Bestandsschutz gibt es häufig nicht.