14.05.2022, 20:29
(14.05.2022, 19:50)Gast schrieb:(14.12.2020, 11:58)Gast schrieb: Menschen sind nun mal nicht alle gleich und unterschiedlich ambitioniert...es ist durchaus möglich, dass man trotz einer Traumnote unzufrieden ist und andere nach der “4 gewinnt”-Einstellung sich über das bloße Bestehen freuen...jeder setzt sich andere Maßstäbe...
Ich finde es einfach traurig, dass man nicht mal in einem anonymen Forum ein paar aufbauende Worte finden kann...jeder hier hat in seiner juristischen Ausbildung sicherlich mal Höhen oder Tiefen gehabt...nicht jedes Mal trifft man auf Verständnis...wenn man schon nicht helfen kann oder will, dann sollte man zumindest nicht noch draufhauen...
Ja klar aber mit 2×a und a in fast allen Unileistungen ist man halt schlecht.
Es bringt auch nichts, dass jetzt schön zu reden.
Ich habe 2×a und das liegt daran, dass ich Jura nicht gut kann bzw. nur sehr schlecht kann
Otto Schily (die Älteren unter uns werden sich an ihn erinnern) hatte auch 2 x a, hat ne eigene Bude aufgemacht, weil ihm nix anderes übrig blieb und war ein paar Jahre später einer der bekanntesten Strafverteidiger der Republik. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht und it ain't over 'till the fat lady sings...
15.05.2022, 17:38
die Noten werden sich zugeschoben wie die Geldscheine...geht lieber ins Studio und ballert euch 60er Oberarme, haste mehr von
16.05.2022, 10:43
Zählen denn nach euren Erfahrungen die Note im hD irgendwann noch eine Rolle? Also wenn man es mit 2xa in den hD kommt, ist es dann im Laufe des Berufsleben noch arg wichtig, welche Noten man hat, wenn bspw die Behörde wechseln will?
16.05.2022, 11:20
17.05.2022, 09:31
Da das Studium und die Ausbildung so dermaßen hart und langwierig sind, ist der Gedanke, sich mit seinen Noten von anderen absetzen zu wollen (und dementsprechend jedem mit ausreichend solange einzureden, sie müssen von Haus aus schlechte Juristen sein, bis sie es - wie einige hier - sogar selber glauben) sehr naheliegend, ist aber letzten Endes nur Egopolitur bzw. Kompensation eigener Unsicherheit. Ich kenne beide Seiten - habe ein VB im Ersten, ausreichend im Zweiten, LL.M. im UK, bald Dr, ordentlicher Job. Hier zu lesen ist wirklich witzig weil man ständig auf der einen oder anderen Seite landet.
Es kommt einzig und allein darauf an was man daraus macht. Die Note ist kein greifbarer Erfolg für sich allein. Steht man Montags gerne auf? Kann man für seine Familie oder für sich selber finanziell sorgen? Verfolgt man weiter seine Ziele oder versackt man im Berufsalltag? Bringt man sein Metier voran? Hilft man Menschen? Macht man am Ende des Tages etwas, was man wirklich guten Gewissens nicht Bullshitjob nennen kann und was unsere Gesellschaft wenigstens etwas voranbringt? Kompensiert das Geld wirklich alle Nachteile, die man evtl. hat? Ich denke nur darauf kommt es an, das Level an Selbsthass ist hier teilweise echt verstörend
Es kommt einzig und allein darauf an was man daraus macht. Die Note ist kein greifbarer Erfolg für sich allein. Steht man Montags gerne auf? Kann man für seine Familie oder für sich selber finanziell sorgen? Verfolgt man weiter seine Ziele oder versackt man im Berufsalltag? Bringt man sein Metier voran? Hilft man Menschen? Macht man am Ende des Tages etwas, was man wirklich guten Gewissens nicht Bullshitjob nennen kann und was unsere Gesellschaft wenigstens etwas voranbringt? Kompensiert das Geld wirklich alle Nachteile, die man evtl. hat? Ich denke nur darauf kommt es an, das Level an Selbsthass ist hier teilweise echt verstörend
Die Noten sind nicht alles, aber sie sind eben das, was man selbst daraus macht. Ich finde die Noten durchaus wichtig und kann aus guten Noten auch Selbstvertrauen ziehen. Wieso sollte es nur um das verdiente Geld, den angesehensten Job etc. gehen? Das sind ebenfalls (sehr) wichtige Punkte, aber auch die sind nicht alles für mich. Ich finde gute fachliche Fähigkeiten sind ein Selbstzweck. Ich finde auch (Allgemein-)Bildung sehr wichtig, auch wenn man die nicht in € ummünzen kann.
Wer gute Noten hat, soll doch gerne stolz darauf sein. Wer keine guten Noten hat, der muss sich eben etwas anderes suchen, worauf er aufbauen kann. Man kann ja trotzdem einen guten Job landen oder sich irgendwo hocharbeiten oder was eigenes aufziehen und so weiter.
Wer gute Noten hat, soll doch gerne stolz darauf sein. Wer keine guten Noten hat, der muss sich eben etwas anderes suchen, worauf er aufbauen kann. Man kann ja trotzdem einen guten Job landen oder sich irgendwo hocharbeiten oder was eigenes aufziehen und so weiter.
17.05.2022, 11:00
(16.05.2022, 10:43)Gasthessen12366 schrieb: Zählen denn nach euren Erfahrungen die Note im hD irgendwann noch eine Rolle? Also wenn man es mit 2xa in den hD kommt, ist es dann im Laufe des Berufsleben noch arg wichtig, welche Noten man hat, wenn bspw die Behörde wechseln will?
Im höheren Dienst (ob Verwaltung oder Richterdienst) zählen offiziell allein die dienstlichen Beurteilungen für das Fortkommen. Die Examensnoten sind dabei kein Beurteilungsfaktor, da es in den Beurteilungen allein um den aktuellen Leistungsstand geht. Das heißt allerdings nicht, dass sehr gute Noten keine Rolle für die Verwaltungs- oder Justizkarriere spielen. Wer mit einem „Doppelgut“ (oder mit sonstigen außergewöhnlichen Qualifikationen) in seiner Eingangsverwendung aufschlägt, den haben die maßgeblichen Entscheider oft verstärkt im Blick. Derjenige/diejenige wird dann unter Umständen besonders gefördert, erhält zum Beispiel herausgehobene Aufgaben oder Abordnungen, auf die ja kein Anspruch besteht, und kann sich dementsprechend profilieren. Das wirkt sich dann wiederum auf die dienstlichen Beurteilungen aus.
17.05.2022, 11:18
(17.05.2022, 11:00)Lucille schrieb:(16.05.2022, 10:43)Gasthessen12366 schrieb: Zählen denn nach euren Erfahrungen die Note im hD irgendwann noch eine Rolle? Also wenn man es mit 2xa in den hD kommt, ist es dann im Laufe des Berufsleben noch arg wichtig, welche Noten man hat, wenn bspw die Behörde wechseln will?
Im höheren Dienst (ob Verwaltung oder Richterdienst) zählen offiziell allein die dienstlichen Beurteilungen für das Fortkommen. Die Examensnoten sind dabei kein Beurteilungsfaktor, da es in den Beurteilungen allein um den aktuellen Leistungsstand geht. Das heißt allerdings nicht, dass sehr gute Noten keine Rolle für die Verwaltungs- oder Justizkarriere spielen. Wer mit einem „Doppelgut“ (oder mit sonstigen außergewöhnlichen Qualifikationen) in seiner Eingangsverwendung aufschlägt, den haben die maßgeblichen Entscheider oft verstärkt im Blick. Derjenige/diejenige wird dann unter Umständen besonders gefördert, erhält zum Beispiel herausgehobene Aufgaben oder Abordnungen, auf die ja kein Anspruch besteht, und kann sich dementsprechend profilieren. Das wirkt sich dann wiederum auf die dienstlichen Beurteilungen aus.
Genau so ist es, nichts hinzuzufügen.
17.05.2022, 11:41
(17.05.2022, 11:00)Lucille schrieb:(16.05.2022, 10:43)Gasthessen12366 schrieb: Zählen denn nach euren Erfahrungen die Note im hD irgendwann noch eine Rolle? Also wenn man es mit 2xa in den hD kommt, ist es dann im Laufe des Berufsleben noch arg wichtig, welche Noten man hat, wenn bspw die Behörde wechseln will?
Im höheren Dienst (ob Verwaltung oder Richterdienst) zählen offiziell allein die dienstlichen Beurteilungen für das Fortkommen. Die Examensnoten sind dabei kein Beurteilungsfaktor, da es in den Beurteilungen allein um den aktuellen Leistungsstand geht. Das heißt allerdings nicht, dass sehr gute Noten keine Rolle für die Verwaltungs- oder Justizkarriere spielen. Wer mit einem „Doppelgut“ (oder mit sonstigen außergewöhnlichen Qualifikationen) in seiner Eingangsverwendung aufschlägt, den haben die maßgeblichen Entscheider oft verstärkt im Blick. Derjenige/diejenige wird dann unter Umständen besonders gefördert, erhält zum Beispiel herausgehobene Aufgaben oder Abordnungen, auf die ja kein Anspruch besteht, und kann sich dementsprechend profilieren. Das wirkt sich dann wiederum auf die dienstlichen Beurteilungen aus.
Danke!:)
17.05.2022, 11:56
(17.05.2022, 09:31)Gastdozent schrieb: Da das Studium und die Ausbildung so dermaßen hart und langwierig sind, ist der Gedanke, sich mit seinen Noten von anderen absetzen zu wollen (und dementsprechend jedem mit ausreichend solange einzureden, sie müssen von Haus aus schlechte Juristen sein, bis sie es - wie einige hier - sogar selber glauben) sehr naheliegend, ist aber letzten Endes nur Egopolitur bzw. Kompensation eigener Unsicherheit. Ich kenne beide Seiten - habe ein VB im Ersten, ausreichend im Zweiten, LL.M. im UK, bald Dr, ordentlicher Job. Hier zu lesen ist wirklich witzig weil man ständig auf der einen oder anderen Seite landet.
Es kommt einzig und allein darauf an was man daraus macht. Die Note ist kein greifbarer Erfolg für sich allein. Steht man Montags gerne auf? Kann man für seine Familie oder für sich selber finanziell sorgen? Verfolgt man weiter seine Ziele oder versackt man im Berufsalltag? Bringt man sein Metier voran? Hilft man Menschen? Macht man am Ende des Tages etwas, was man wirklich guten Gewissens nicht Bullshitjob nennen kann und was unsere Gesellschaft wenigstens etwas voranbringt? Kompensiert das Geld wirklich alle Nachteile, die man evtl. hat? Ich denke nur darauf kommt es an, das Level an Selbsthass ist hier teilweise echt verstörend
Gebe Dir im Wesentlichen absolut recht.
I.Ü. sehr spannendes Profil - kannst Du - unter dem Mantel der Anonymität - beschreiben, was ein „ordentlicher Job" ist?