01.04.2022, 18:51
Bin externer Doktorand und schreibe, wenn man es so nennen kann, eine "Anwaltsdiss". Ohne offen darüber gesprochen zu haben, ist dies meinem/meiner DV auch wohl bewusst.
Ich bin jetzt bei 80 Seiten Manuskript. Was meint ihr: wie viel muss ich noch generieren, damit es durchgewunken wird? Klar: Quantität und Qualität korrelieren nicht zwingend miteinander, gibt 2x SCL Dissen mit <130 Seiten bei den führenden Verlagen. Aber wie viel Seiten sollen es wohl min. sein?
Ich bin jetzt bei 80 Seiten Manuskript. Was meint ihr: wie viel muss ich noch generieren, damit es durchgewunken wird? Klar: Quantität und Qualität korrelieren nicht zwingend miteinander, gibt 2x SCL Dissen mit <130 Seiten bei den führenden Verlagen. Aber wie viel Seiten sollen es wohl min. sein?
01.04.2022, 18:56
Mach 200. Im Druck wirds idR nochmal weniger
01.04.2022, 19:30
Kommt doch klar aufs Thema an. Hab (juristische) Dissertationen mit 150 und mit 600 Seiten gesehen (nicht gelesen ;)). 80 Seiten dürften aber wohl regelmäßig nicht reichen. So dick ist eine Masterarbeit.
07.04.2022, 15:25
Kommt auch entscheidend auf die Schriftgröße, Zeilenabstand,... an, wieviele Seiten es sind.
Mein Doktorvater hat mir gesagt, es sollten zwischen 50.000-100.000 Wörter sein. Bei einfachem Zeilenabstand, Times New Roman, automatische Silbentrennung und Schriftgröße 12 sind es bei mir bei Word zwischen 118-236 Seiten
Mein Doktorvater hat mir gesagt, es sollten zwischen 50.000-100.000 Wörter sein. Bei einfachem Zeilenabstand, Times New Roman, automatische Silbentrennung und Schriftgröße 12 sind es bei mir bei Word zwischen 118-236 Seiten
25.04.2022, 12:28
Seitenzahl ist völlig irrelevant. Ich habe schon totalen Schrott mit 1.000 Seiten gesehen (kaum eigene Gedanken, planloses Zusammenschreiben von Regelungen aller einzelnen US-Staaten) und 30 Seitige Meisterwerke (zugegeben nicht aus diesem Jahrtausend)
25.04.2022, 14:52
Die meisten (oder gar alle) Profs achten aber auf eine Mindestseitenzahl und nur deren Meinung zählt.
25.04.2022, 23:00
Ich würde beim Prof mal leise anfragen. Es gibt auch Profs denen es darum geht nicht Romane zu schreiben, sondern Sachen richtig auf den Punkt zu bringen.
25.04.2022, 23:21
(25.04.2022, 23:00)Freidenkender schrieb: Ich würde beim Prof mal leise anfragen. Es gibt auch Profs denen es darum geht nicht Romane zu schreiben, sondern Sachen richtig auf den Punkt zu bringen.Die allermeisten Profs freuen sich über prägnant geschriebene Dissertationen, die Bekanntes so knapp wie erforderlich rezipieren und Neues in der gebotenen Tiefe in die Rechtswissenschaft einbringen.
Wenn ein Doktorand aber schon fragt, wie viele Seiten es noch sein müssen, ist es doch sehr zweifelhaft, dass seine "Anwaltsdissertation" diesem Ideal entsprechen wird. Da vermisse ich ehrlicherweise den Forschergeist des wissenschaftlich interessierten Doktoranden.
Im Übrigen ist es eine Kunst für sich, eine Monographie in prägnanter Form zu erstellen. Es ist deutlich leichter, ein gutes Thema auf 350 Seiten zu behandeln als auf 200.
26.04.2022, 10:05
(25.04.2022, 23:21)Gast schrieb:(25.04.2022, 23:00)Freidenkender schrieb: Ich würde beim Prof mal leise anfragen. Es gibt auch Profs denen es darum geht nicht Romane zu schreiben, sondern Sachen richtig auf den Punkt zu bringen.Die allermeisten Profs freuen sich über prägnant geschriebene Dissertationen, die Bekanntes so knapp wie erforderlich rezipieren und Neues in der gebotenen Tiefe in die Rechtswissenschaft einbringen.
Wenn ein Doktorand aber schon fragt, wie viele Seiten es noch sein müssen, ist es doch sehr zweifelhaft, dass seine "Anwaltsdissertation" diesem Ideal entsprechen wird. Da vermisse ich ehrlicherweise den Forschergeist des wissenschaftlich interessierten Doktoranden.
Im Übrigen ist es eine Kunst für sich, eine Monographie in prägnanter Form zu erstellen. Es ist deutlich leichter, ein gutes Thema auf 350 Seiten zu behandeln als auf 200.
Also 80 Seiten ist auch mal eine Klage bei mir lang. Aber am Ende hängt es nicht an der Länge (höhö), sondern daran, ob das Thema/die Frage erschöpfend aufgearbeitet wurde.
Bei unter 100 Seiten muss es aber schon juristisch exzellent sein, was selten der Fall ist. Notfalls eben noch die Einleitung mit der Historie noch etwas aufbohren, das Ergebnis am Ende noch etwas aufmöbeln (immer daran denken, dass viele vor allem den Anfang und das Ergebnis lesen) und/oder noch ein Kapitel einfügen zu praktischen Auswirkungen, Reformvorschlägen, EU-Gedöns oder was sich halt noch ergibt.
27.04.2022, 10:55
130 Seiten sollten es schon sein. Das ist weit genug weg von der 100, sodass niemand sagen wird: "Das sind ja nur 100 Seiten"