06.04.2022, 20:36
Liebe Instanzler,
mich interessiert, mit welcher Stimmung ihr in die (mittelfristige) Zukunft schaut. Einerseits ist der Markt für Juristen nach wie vor sehr gut und vermutlich so gut wie selten. Andererseits hatten m.E. mit dem Klimawandel und den zu seiner Bekämpfung in den nächsten Jahrzehnten nötigen Anstrengungen und den zu erwartenden Flüchtlingsströmen schon sehr große Aufgaben vor uns. Dazu kam dann vor zwei Jahren Corona. Da sind wir (als Welt und als Land) einigermaßen gut durchgekommen, die Wirtschaft hat aber durchaus eine "Delle".
Jetzt dann seit ein paar Wochen dazu der Ukrainekrieg. Und es wird immer mehr Gewissheit, dass wir es hier nicht mit 3 Wochen Ärger zwischen irgendwelchen Ländern, in denen kaum einer von uns je war zu tun haben, sondern mit einer Zeitenwende in der internationalen Politik. Russland wird vermutlich auf Jahrzehnte hinweg als Handelspartner ausfallen, falls nicht sogar zum Krieg kommt. Aus russischem Öl, Gas und Kohle wird sich Deutschland jedenfalls in den nächsten 1-2 Jahren verabschieden.
Ich empfand schon die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Inflation von 6% als bedrückend, die wirtschaftlichen Verwerfungen, die vor uns stehen, machen mir aber echt Sorgen.
Wie ist es bei euch? Alles egal, weil es Juristen (bislang) relativ gut geht?
mich interessiert, mit welcher Stimmung ihr in die (mittelfristige) Zukunft schaut. Einerseits ist der Markt für Juristen nach wie vor sehr gut und vermutlich so gut wie selten. Andererseits hatten m.E. mit dem Klimawandel und den zu seiner Bekämpfung in den nächsten Jahrzehnten nötigen Anstrengungen und den zu erwartenden Flüchtlingsströmen schon sehr große Aufgaben vor uns. Dazu kam dann vor zwei Jahren Corona. Da sind wir (als Welt und als Land) einigermaßen gut durchgekommen, die Wirtschaft hat aber durchaus eine "Delle".
Jetzt dann seit ein paar Wochen dazu der Ukrainekrieg. Und es wird immer mehr Gewissheit, dass wir es hier nicht mit 3 Wochen Ärger zwischen irgendwelchen Ländern, in denen kaum einer von uns je war zu tun haben, sondern mit einer Zeitenwende in der internationalen Politik. Russland wird vermutlich auf Jahrzehnte hinweg als Handelspartner ausfallen, falls nicht sogar zum Krieg kommt. Aus russischem Öl, Gas und Kohle wird sich Deutschland jedenfalls in den nächsten 1-2 Jahren verabschieden.
Ich empfand schon die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Inflation von 6% als bedrückend, die wirtschaftlichen Verwerfungen, die vor uns stehen, machen mir aber echt Sorgen.
Wie ist es bei euch? Alles egal, weil es Juristen (bislang) relativ gut geht?
06.04.2022, 21:09
Ich tippe auf schwere Zeiten in 20-40 Jahren durch den Klimawandel. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass die Menschheit den Klimawandel stoppen könnte.
06.04.2022, 21:10
Ich selbst bin in der Verwaltung tätig und dadurch in einer konfortablen Situation, zumindest hinsichtlich der "Unkündbarkeit". Auch wenn ich mit A13 gut lebe, mache ich mir schon ein wenig Sorgen, dass man sich - sollte es mit der Inflation, den Energiepreisen usw. - so weitergehen, weniger leisten kann und soetwas wie die Finanzierung einer Eigentumswohnung flachfällt. Natürlich ist das vielleicht im Vergleich zu der Situation der Ukrainer ein "First-World-Problem", aber das kann schon Lebenspläne über den Haufen werfen. Insbesondere auch, wenn man Kinder plant und nicht gerade 120k in der GK verdient.
06.04.2022, 21:21
Ich bin mit Deutschland an sich ganz glücklich und ich hoffe, dass uns Krieg auch in Zukunft erspart bleibt.
Meine Ängste und Sorgen beziehen sich immer mehr auf das Private, was vielleicht nicht unbedingt vernünftig ist, weil der Klimawandel z.B. ja wirklich Anlass für ernste Sorgen bietet.
Meine Ängste und Sorgen beziehen sich immer mehr auf das Private, was vielleicht nicht unbedingt vernünftig ist, weil der Klimawandel z.B. ja wirklich Anlass für ernste Sorgen bietet.
06.04.2022, 21:46
(06.04.2022, 20:36)HerrKules schrieb: Ich empfand schon die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt und die Inflation von 6% als bedrückend, die wirtschaftlichen Verwerfungen, die vor uns stehen, machen mir aber echt Sorgen.
Wie ist es bei euch? Alles egal, weil es Juristen (bislang) relativ gut geht?
Das hört sich vielleicht blöd an, aber ich sehe da fast schon einen Vorteil für mich. Ich verdiene gut, wenn die Inflation weiter so läuft, erhöhen wir unsere Stundensätze und damit auch die Gehälter. Da werde ich also wahrscheinlich mithalten können. Wenn Bauzinsen hoch gehen und sich viele keine Häuser mehr leisten können, wäre das auch mein Vorteil, da ich wegen des guten Gehalts gar keine 30 Jahre Darlehenszeit anpeile, sondern lieber kurz und viel zahlen. Da wäre es von Vorteil, wenn der Nachfragemarkt etwas einbricht, um an die besseren Häuser zu kommen.
06.04.2022, 21:49
Über den Klimawandel mache ich mir null Gedanken. Nichts wird so heiß gegessen wie medial gekocht wird.
Inflation und wirtschaftlicher Abschwung könnte Deutschland hingegen sehr hart treffen. Asia ist coming. Wir müssen was bieten, wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen. Rohstoffe haben wir ja nicht.
Inflation und wirtschaftlicher Abschwung könnte Deutschland hingegen sehr hart treffen. Asia ist coming. Wir müssen was bieten, wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen. Rohstoffe haben wir ja nicht.
06.04.2022, 22:55
Beim Klimawandel würd ich behaupten: Der wird sogar heisser gegessen, als er gekocht wird. Aber dramatisch (dann aber so richtig) wird das meiner Meinung erst und ca. 80 Jahren werden und selbst dann dürfte Mitteleuropa noch mit am besten davon kommen.
07.04.2022, 06:46
(06.04.2022, 22:55)Gast schrieb: Beim Klimawandel würd ich behaupten: Der wird sogar heisser gegessen, als er gekocht wird. Aber dramatisch (dann aber so richtig) wird das meiner Meinung erst und ca. 80 Jahren werden und selbst dann dürfte Mitteleuropa noch mit am besten davon kommen.
Ich dachte, die letzten paar Jahre hätten uns allen ziemlich deutlich gezeigt, dass wir in einer globalisierten Welt leben. Also natürlich treffen uns in Mitteleuropa die direkten Folgen weniger direkt, aber spüren werden wir sie früher oder später auf jeden fall
07.04.2022, 07:02
Korrekt. Das wollte ich auch nicht infrage stellen. Aber Mitteleuropa bekommt die Folgen eher indirekt ab als direkt. Direkt wird es hier heisser, was aber in Anbetracht unserer Ausgangsbasis weniger schlimm ist, als wenn es in Griechenland heisser wird. Wir bekommen mehr Extremwetterlagen, die Küstenlinie verschiebt sich usw. - aber es bleibt genug Lebensraum. "Spannend" im schlechtesten Sinne werden für Mitteleuropa Lieferketten und Migrationsbewegungen. Alles keine rosigen Aussichten.
07.04.2022, 07:22
Japp, zumal ich auch mal irgendwo gelesen habe, dass nicht nur weiße Mitteleuropäer ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit haben, außer natürlich man treibt gerade im Mittelmeer, dann ist man selber schuld...