28.01.2022, 10:40
Moin Kollegen,
Ich starte zum 01. Februar als Rechtsanwalt in einer 4-Mann Kanzlei. Je näher der Berufseinstieg rückt, desto flauer wird mein Gefühl im Magen. Ganz besonders habe ich Angst davor selbst Beratungsgespräche zu führen und vor den Mandanten unsouverän aufzutreten. In Stresssituationen werde ich bspw. hibbelig, bekomme einen trockenen Mund, rote Wangen etc.
An die Erfahrenen: War das bei euch ähnlich? Wie habt ihr gerade die Nervosität im Umgang mit Mandanten abgelegt? Bin über jeden Tipp dankbar
Viele Grüße
Ich starte zum 01. Februar als Rechtsanwalt in einer 4-Mann Kanzlei. Je näher der Berufseinstieg rückt, desto flauer wird mein Gefühl im Magen. Ganz besonders habe ich Angst davor selbst Beratungsgespräche zu führen und vor den Mandanten unsouverän aufzutreten. In Stresssituationen werde ich bspw. hibbelig, bekomme einen trockenen Mund, rote Wangen etc.
An die Erfahrenen: War das bei euch ähnlich? Wie habt ihr gerade die Nervosität im Umgang mit Mandanten abgelegt? Bin über jeden Tipp dankbar
Viele Grüße
28.01.2022, 11:10
Alles vollkommen normal. Weder die Examen noch das Studium bereiten einen angemessen auf die Tätigkeit als Anwalt vor.
Wenn dein neuer Arbeitgeber nicht fälschlicherweise davon ausgeht, dass du schon mehrjährige Berufserfahrung hast, dann wirst du auch entsprechend als Berufsanfänger behandelt. Man wird dich also kaum komplett alleine lassen.
Der beste Tipp dem man dir geben kann ist immer wieder nachzufragen und selbständig Infos einzuholen. Dein Arbeitgeber wird selbst ein Interesse daran haben, dass du möglichst schnell selbstständig arbeiten kannst. Das kann allerdings nur klappen indem man dich richtig ausbildet.
Wenn dein neuer Arbeitgeber nicht fälschlicherweise davon ausgeht, dass du schon mehrjährige Berufserfahrung hast, dann wirst du auch entsprechend als Berufsanfänger behandelt. Man wird dich also kaum komplett alleine lassen.
Der beste Tipp dem man dir geben kann ist immer wieder nachzufragen und selbständig Infos einzuholen. Dein Arbeitgeber wird selbst ein Interesse daran haben, dass du möglichst schnell selbstständig arbeiten kannst. Das kann allerdings nur klappen indem man dich richtig ausbildet.
28.01.2022, 12:23
Ich habe zum 15.1. als Anwältin angefangen und hatte genau dieselben Sorgen. Meine Kanzlei ist aber super nett und jeder hat mir direkt gesagt, dass sie wissen, dass der Einstieg schwierig ist und man seine Zeit braucht. Die Theorie kann man jetzt und den Rest lernt man in der nächsten Zeit. Ich frage auch total viel und gehe insbesondere mit taktischen Überlegungen immer zu Kollegen.
28.01.2022, 14:36
(28.01.2022, 10:40)Gast schrieb: Moin Kollegen,
Ich starte zum 01. Februar als Rechtsanwalt in einer 4-Mann Kanzlei. Je näher der Berufseinstieg rückt, desto flauer wird mein Gefühl im Magen. Ganz besonders habe ich Angst davor selbst Beratungsgespräche zu führen und vor den Mandanten unsouverän aufzutreten. In Stresssituationen werde ich bspw. hibbelig, bekomme einen trockenen Mund, rote Wangen etc.
An die Erfahrenen: War das bei euch ähnlich? Wie habt ihr gerade die Nervosität im Umgang mit Mandanten abgelegt? Bin über jeden Tipp dankbar
Viele Grüße
Das mit den Mandanten ist einfach so am Anfang. Irgendwann hast du gewisse Erfahrungen gemacht und kannst auch spontane Fragen beantworten, oder wie in der Mündlichen versuchen was herzuleiten: "also in dem Bereich ist es ja so, deshalb könnte ich mir vorstellen, dass das in Ihrem Fall ähnlich ist, aber ich schau mir das nochmal genauer an und sprech es auch mit den anderen ab, was die dazu sagen"
Und dann fällt auch die Nervosität weg.
Dazu einfach bewusst machen, dass es im Endeffekt auch völlig egal ist, wenn du verkackst. Du bekommst ja nicht die wichtigsten Mandanten der Kanzlei vorgesetzt am Anfang. Und sollte tatsächlich mal einer abspringen, dann kommt halt am nächsten Tag ein anderer. Außerdem wissen auch die erfahrenen Kollegen nicht alles. Als ich irgendwann gemerkt habe, wie oft mein Chef Antworten "ins Blaue hinein" gibt, obwohl er über 25 Jahre in dem Bereich tätig war, habe ich mich auch entspannt.
Außerdem einfach nicht so ernst nehmen. Bei uns war mal ein Mandantentermin, wenige Tage vorher kam eine Klageerwiderung mit ~30 Seiten in dem Fall rein. Habe vor dem Termin den Chef gefragt, ob er die Erwiderung eigentlich gelesen hat, Antwort: "Nein, aber ich wette mit Ihnen, die (Mandanten) werden das nicht merken."
Natürlich sollst du nicht alles auf die leichte Schulter nehmen, für die Mandanten geht es teilweise um viel, aber bei den meisten ist einfach wichtig, dass sie im Gespräch das Gefühl haben, du hast alles unter Kontrolle und sie müssen sich keinen Stress machen. Und danach machst du dann in Ruhe und gewissenhaft deine Arbeit in deinem Büro.
28.01.2022, 23:11
Danke euch für die vielen Antworten. Das macht mir Mut