10.01.2022, 22:01
Es ist völlig normal während der Pandemie psychisch krank zu werden. Wenn du es behandeln lässt, könntest du später Probleme bei der Verbeamtung kriegen, aber das ist egal, weil sie den Charakter bei der Einstellung prüfen und mit Sozialphobie würden sie es merken und einen gar nicht erst verbeamten. Deshalb würde ich es auch behandeln lassen.
10.01.2022, 23:47
(10.01.2022, 22:01)Gast schrieb: Es ist völlig normal während der Pandemie psychisch krank zu werden. Wenn du es behandeln lässt, könntest du später Probleme bei der Verbeamtung kriegen, aber das ist egal, weil sie den Charakter bei der Einstellung prüfen und mit Sozialphobie würden sie es merken und einen gar nicht erst verbeamten. Deshalb würde ich es auch behandeln lassen.
Ok
11.01.2022, 23:58
(10.01.2022, 15:48)omnimodo schrieb: Der erste Tipp sollte sein, sich dieser Sache zu stellen und behandeln zu lassen.
Das ist doch kein guter Ratschlag hier Positionen anzupreisen, die eine Behandlung einer psychischen Erkrankung vermeiden lassen, die sich ja nicht nur im Job zeigt. Das noch, ehe hier überhaupt ein Studium begonnen wurde!
Das ist natürlich völlig richtig. Da TS daran arbeitet, bin ich aber davon ausgegangen, dass das bereits geschieht. Ansonsten müsste man natürlich auch wissen, wie stark es sich auswirkt, und ob tatsächlich eine psychische Erkrankung gemeint ist oder nur ein bestimmter Wesenszug.
12.01.2022, 15:01
(10.01.2022, 01:30)Gast schrieb:(09.01.2022, 22:06)Gast schrieb:(09.01.2022, 19:19)Gast schrieb: Als Einzelanwalt sollte man eher eine "extrovertierte Rampensau" sein, um Mandanten zu gewinnen.
Aber auch für Juristen gibt es Jobs, die überwiegend ohne Menschenkontakt, dafür im Homeoffice stattfinden.
Beispiele?
Syndikus
die Syndikusanwälte bei uns im Haus haben ihren Elfenbeinturm aber schon lange verlassen. Die arbeiten fast nur noch in Projekten mit (neue Produkte, Übernahmen/Verschmelzungen, Umsetzung aufsichtsrechtlicher Vorgaben....) oder leiten diese sogar. Da ist inzwischen der Teamplayer gefragt und unsere "Nerds" wurden ALLE aussortiert und dürfen jetzt für jemand anderen am Markt arbeiten. Da war unsere GF konsequent, aber es hatte zuvor mit unseren Syndikusanwälte auch nicht mehr geklappt. Sie wurden im Haus nicht mehr akzeptiert und haben selber gemerkt, dass der Weg wohl irgendwann zu Ende ist. Will sagen: das Berufsbild wandelt sich auch dort in der Industrie, Dienstleistung gerade erheblich. Sicher sind da nicht alle Unternehmen gleich, aber ich höre es immer öfter.
12.01.2022, 17:39
(12.01.2022, 15:01)Gast schrieb:(10.01.2022, 01:30)Gast schrieb:(09.01.2022, 22:06)Gast schrieb:(09.01.2022, 19:19)Gast schrieb: Als Einzelanwalt sollte man eher eine "extrovertierte Rampensau" sein, um Mandanten zu gewinnen.
Aber auch für Juristen gibt es Jobs, die überwiegend ohne Menschenkontakt, dafür im Homeoffice stattfinden.
Beispiele?
Syndikus
die Syndikusanwälte bei uns im Haus haben ihren Elfenbeinturm aber schon lange verlassen. Die arbeiten fast nur noch in Projekten mit (neue Produkte, Übernahmen/Verschmelzungen, Umsetzung aufsichtsrechtlicher Vorgaben....) oder leiten diese sogar. Da ist inzwischen der Teamplayer gefragt und unsere "Nerds" wurden ALLE aussortiert und dürfen jetzt für jemand anderen am Markt arbeiten. Da war unsere GF konsequent, aber es hatte zuvor mit unseren Syndikusanwälte auch nicht mehr geklappt. Sie wurden im Haus nicht mehr akzeptiert und haben selber gemerkt, dass der Weg wohl irgendwann zu Ende ist. Will sagen: das Berufsbild wandelt sich auch dort in der Industrie, Dienstleistung gerade erheblich. Sicher sind da nicht alle Unternehmen gleich, aber ich höre es immer öfter.
Habe bei uns die selbe Erfahrung gemacht. Volljuristen werden kaum noch eingestellt und durch Wirtschaftsjuristen vermehrt ersetzt. Die sind bei 50k sehr dankbar und haben ein ausgeprägtes Verständnis für IT, Prozesse und Mikrowirtschaft.
AGs verlangen immer mehr Spezialisierungen, IT-Verständnis und anderweitige Erfahrungen. Ich frage mich, wo der reine Volljurist der Zukunft eigentlich noch hingehört.
12.01.2022, 18:26
(12.01.2022, 17:39)Ahrens schrieb:(12.01.2022, 15:01)Gast schrieb:(10.01.2022, 01:30)Gast schrieb:(09.01.2022, 22:06)Gast schrieb:(09.01.2022, 19:19)Gast schrieb: Als Einzelanwalt sollte man eher eine "extrovertierte Rampensau" sein, um Mandanten zu gewinnen.
Aber auch für Juristen gibt es Jobs, die überwiegend ohne Menschenkontakt, dafür im Homeoffice stattfinden.
Beispiele?
Syndikus
die Syndikusanwälte bei uns im Haus haben ihren Elfenbeinturm aber schon lange verlassen. Die arbeiten fast nur noch in Projekten mit (neue Produkte, Übernahmen/Verschmelzungen, Umsetzung aufsichtsrechtlicher Vorgaben....) oder leiten diese sogar. Da ist inzwischen der Teamplayer gefragt und unsere "Nerds" wurden ALLE aussortiert und dürfen jetzt für jemand anderen am Markt arbeiten. Da war unsere GF konsequent, aber es hatte zuvor mit unseren Syndikusanwälte auch nicht mehr geklappt. Sie wurden im Haus nicht mehr akzeptiert und haben selber gemerkt, dass der Weg wohl irgendwann zu Ende ist. Will sagen: das Berufsbild wandelt sich auch dort in der Industrie, Dienstleistung gerade erheblich. Sicher sind da nicht alle Unternehmen gleich, aber ich höre es immer öfter.
Habe bei uns die selbe Erfahrung gemacht. Volljuristen werden kaum noch eingestellt und durch Wirtschaftsjuristen vermehrt ersetzt. Die sind bei 50k sehr dankbar und haben ein ausgeprägtes Verständnis für IT, Prozesse und Mikrowirtschaft.
AGs verlangen immer mehr Spezialisierungen, IT-Verständnis und anderweitige Erfahrungen. Ich frage mich, wo der reine Volljurist der Zukunft eigentlich noch hingehört.
Sind ja überwiegend soft skills, die man sich auch als Volljurist erarbeiten kann.
Ordentliche juristische Noten gehen i.d.R. mit einer guten Auffassungsgabe einher.
12.01.2022, 18:32
definiere IT Skills. Ich kenne die Unternehmenswelt und IT Skills sind sehr selten. Meistens meinen die Leute damit einfach nur die gängigen Office Anwendungen. Wirklich schwer ist es nicht sie zu erlernen. Jeder mit zwei Examina schafft das, wenn er nur will.
12.01.2022, 19:14
(12.01.2022, 18:32)guga schrieb: definiere IT Skills. Ich kenne die Unternehmenswelt und IT Skills sind sehr selten. Meistens meinen die Leute damit einfach nur die gängigen Office Anwendungen. Wirklich schwer ist es nicht sie zu erlernen. Jeder mit zwei Examina schafft das, wenn er nur will.
Ich kann da nur aus meiner eigenen „Welt“ berichten. Wir arbeiten nun vollends agil im Unternehmen. Ein Anpassungsprozess den viele Juristen bei uns noch nicht so ganz begriffen haben. Das mag aber auch am Alter liegen.
Grobes Verständnis für den Aufbau eines IT-Produkts, Datenbanken und Netzwerke sollte man haben. Gerade in der Datenschutzberatung zeigt sich, wer IT-Kenntnisse wirklich hat und wer nicht. Die Infos stehen natürlich gerne mal zu einem Gespräch bereit, haben aber auch keine Zeit uns Juristen alles von 0 auf zu erklären. Als informatisch ungeschulte Berufsgruppe manchmal ein Drahtseilakt. Da scheinen die Wirtschaftsjuristen oft im Vorteil zu sein. So zumindest mein Eindruck. Viele Volljuristen scheitern bei uns schon am agilen Arbeiten.
Edit: Ein weiteres sehr anschauliches Beispiel ist das Thema - auch wenn ich den Begriff nicht mag - Legal Tech. Ich kann an dieser Stelle leider nicht in die Tiefe gehen, aber uns ist es in einem Projekt tatsächlich gelungen gewisse Compliance Abgleichungen mit einer gewissen Fehlertoleranz zu „automatisieren“. Die Volljuristen standen bei diesem Projekt mit ihren seltsamen Bedenken oft nur im Weg. Manchmal hab ich das Gefühl einige Kollegen lehnen Technologie einfach aus Prinzip ab. Immer in der Sorge sie könnten dadurch ersetzt werden.
13.01.2022, 09:35
(12.01.2022, 19:14)Ahrens schrieb:(12.01.2022, 18:32)guga schrieb: definiere IT Skills. Ich kenne die Unternehmenswelt und IT Skills sind sehr selten. Meistens meinen die Leute damit einfach nur die gängigen Office Anwendungen. Wirklich schwer ist es nicht sie zu erlernen. Jeder mit zwei Examina schafft das, wenn er nur will.
Ich kann da nur aus meiner eigenen „Welt“ berichten. Wir arbeiten nun vollends agil im Unternehmen. Ein Anpassungsprozess den viele Juristen bei uns noch nicht so ganz begriffen haben. Das mag aber auch am Alter liegen.
Grobes Verständnis für den Aufbau eines IT-Produkts, Datenbanken und Netzwerke sollte man haben. Gerade in der Datenschutzberatung zeigt sich, wer IT-Kenntnisse wirklich hat und wer nicht. Die Infos stehen natürlich gerne mal zu einem Gespräch bereit, haben aber auch keine Zeit uns Juristen alles von 0 auf zu erklären. Als informatisch ungeschulte Berufsgruppe manchmal ein Drahtseilakt. Da scheinen die Wirtschaftsjuristen oft im Vorteil zu sein. So zumindest mein Eindruck. Viele Volljuristen scheitern bei uns schon am agilen Arbeiten.
Edit: Ein weiteres sehr anschauliches Beispiel ist das Thema - auch wenn ich den Begriff nicht mag - Legal Tech. Ich kann an dieser Stelle leider nicht in die Tiefe gehen, aber uns ist es in einem Projekt tatsächlich gelungen gewisse Compliance Abgleichungen mit einer gewissen Fehlertoleranz zu „automatisieren“. Die Volljuristen standen bei diesem Projekt mit ihren seltsamen Bedenken oft nur im Weg. Manchmal hab ich das Gefühl einige Kollegen lehnen Technologie einfach aus Prinzip ab. Immer in der Sorge sie könnten dadurch ersetzt werden.
Oder dass die Software nicht funktioniert und sie am Ende haften, weil sie euch nicht ausreichend gewarnt haben.
Zum agilen Arbeiten muss man wohl nix sagen. Das ist das Bussword schlechthin und bedeutet nichts.
13.01.2022, 11:35
(11.01.2022, 23:58)Praktiker schrieb:TS hier. Ja ich arbeite dran und will in Zukunft noch mehr dran arbeiten. Im Moment wirkt es sich schon relativ stark aus.(10.01.2022, 15:48)omnimodo schrieb: Der erste Tipp sollte sein, sich dieser Sache zu stellen und behandeln zu lassen.
Das ist doch kein guter Ratschlag hier Positionen anzupreisen, die eine Behandlung einer psychischen Erkrankung vermeiden lassen, die sich ja nicht nur im Job zeigt. Das noch, ehe hier überhaupt ein Studium begonnen wurde!
Das ist natürlich völlig richtig. Da TS daran arbeitet, bin ich aber davon ausgegangen, dass das bereits geschieht. Ansonsten müsste man natürlich auch wissen, wie stark es sich auswirkt, und ob tatsächlich eine psychische Erkrankung gemeint ist oder nur ein bestimmter Wesenszug.
Grundsätzlich bin ich aber eher ein introvertierter Mensch. Ich dachte aber, dass das nun grundsätzlich kein Grund ist, um nicht glücklich mit Jura zu werden. Oder wie sehr ihr das?