11.01.2022, 16:17
(11.01.2022, 15:16)Gast schrieb:(11.01.2022, 15:02)Gast Gast schrieb:(11.01.2022, 14:36)Gast schrieb:(11.01.2022, 14:32)Gast schrieb:(11.01.2022, 13:05)Gast Gast schrieb: 1. Das Problem ist, dass Vermögen erst am Ende absichert, die BU aber den Weg dahin. Wenn du mit Ende 30 Krebs bekommst, einen Unfall hast, Burn Out, kannst du dir von deinen 100 Euro extra im ETF nichts kaufen. Dann hast du nach Steuern vielleicht 15k zusammen. Deswegen sollst du ja auch keine BU bis zum 67. Lebensjahr machen, sondern Anfang 60 genügt. Aber da greift dann dein Vermögen als Schutz.
Im Gegenteil, Vermögen sichert immer ab. Um ein plastisches Beispiel zu formulieren: Wenn ich in 20 Jahren die Hufe hochlege und meine Frau die ersparten 30k (bei 50 € monatlich) zur Teilfinanzierung der Ausbildungskosten der Kinder nutzt, dann habe ich einen Absicherungseffekt. Natürlich wären 200k aus einer Risikolebensversicherung in diesem Fall besser. Aber an der Stelle preise ich die Wahrscheinlichkeiten ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich vorzeitig versterbe, ist bei meinem derzeitigen Lebenswandel sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass meiner Familie in jedem Fall die angesparte Kohle etwas bringt, ist dagegen sehr hoch.
Das kannst Du für die BU genauso durchrechnen. Dabei sollte man allerdings noch berücksichtigen, dass die Wahrscheinlichkeit der BU mit steigendem Lebensalter rapide ansteigt. Das durchschnittliche BU-Alter liegt bei 52 und da sind die ganzen Schwerarbeiter mit dreifachem Bandscheibenvorfall schon berücksichtigt. Hat seinen Grund, warum man deutlich spart, wenn man sich "nur" bis 60 versichert. Die tatsächlich riskanten Jahre sind daher gut überschaubar.
Zitat:2. Natürlich sollst du nebenher Geld anlegen. Nur musst du dir halt überlegen, ob es einen nennenswerten Unterschied macht, ob du 800 oder 900 Euro (oder sogar mehr) monatlich anlegst. Nein, du baust so oder so Vermögen auf. Daneben macht aber die Absicherung der 20 Jahre davor durchaus Sinn, gerade wenn du Familie und Immo hast.
Wenn es mein Ziel ist, möglichst bald primär von meinen Kapitalerträgen zu leben und nur noch zum Spaß arbeiten zu müssen, macht jeder Euro einen Unterschied.
Zitat:Ansonsten kannst du deiner Familie ja mit Ende 30 oder Anfang 40 und schwer erkrankt erzählen, dass du einen super Plan fürs Alter gehabt hast, nur dummerweise jetzt die Miete nicht mehr bezahlen kannst.
Juckt. Ein Argument wird nicht besser oder schlechter, weil man traurige Kinderaugen hinzuaddiert. Ich treffe jeden Tag wirtschaftliche Entscheidungen unter informierter Kosten-Nutzen-Abwägung. Wenn sich das ausgesprochen geringe Risiko wider Erwarten doch in einem Schaden realisiert, dann haben wir halt Pech gehabt und ziehen in den Sozialbau. Wenn es sich nicht realisiert, freue ich mich über das zusätzliche Geld, in dem ich baden kann.
Ich gebe an dieser Stelle allerdings unumwunden zu, dass meine Entscheidung nicht unwesentlich von meiner Aversion gegen das Geldausgeben und meiner Tendenz zum money hoarding beeinflusst wird.
Ist ja alles am Ende eine individuelle Entscheidung. Wer das Risiko eines Totalausfalls (Tod oder schwere Krankheit) als vernachlässigbar ansieht, muss sich dagegen natürlich nicht absichern.
Ich für meinen Teil denke mir halt, dass ich so gut verdiene, dass ich meine Familie auch problemlos gegen dieses Risiko hinreichend absichern kann und es mir daher recht wenig bringt, hier ein Risiko einzugehen. Denn ob ich jetzt 2.000 Euro oder 2.100 Euro im Monat spare, macht den Kohl (für mich) auch nicht mehr fett. Dass meine Familie bei meinem plötzlichen Tod mit Ende 30 aber nicht aus dem Häusle ausziehen muss, bringt mir schon Sicherheit.
Hätte ich so wenig Geld, dass ich vor einer entweder-oder Entscheidung stünde, würde ich auch alles investieren und das BU-Todes-Risiko eingehen. Aber dankenswerterweise ist genug Gehalt da, um keine entweder-oder Entscheidung treffen zu müssen.
Darf ich fragen, was bei dir am ende netto herauskommt?
Knapp 7 netto. Summa summarum investiere ich daher natürlich auch noch mehr als die 2 auf den Monat herunter gerechnet (etwa den Bonus), aber die 2 im Monat sind sozusagen fix und unumstößlich.
11.01.2022, 23:42
Aus meiner Sicht geht bei der Diskussion noch etwas unter, ob Ihr das Risiko absichern wollt oder nicht, nämlich die Meinung der Partnerin, die im Falle des Falles allein mit Haus und Kindern dastünde. Ich würde es eher mit ihr zusammen entscheiden, welche Anlage ihr besser gefällt, denn sie muss ggf. die Konsequenzen tragen.
12.01.2022, 15:51
Ich empfehle parallel zur BU und der Risiko-LV bei einer nicht abbezahlten Immobilie noch eine Rechtsschutzversicherung, idealerweise bei einer anderen Versicherungsgesellschaft.
Im Fall des Falles ziehen die dann nämlich alle Register.
Im Fall des Falles ziehen die dann nämlich alle Register.
12.01.2022, 15:53
Das Problem bei einem BU-Vertrag, der nur bis 60 läuft, ist, dass die BU-Rente nach einer im Alter von 35 eingetretenen BU dann auch mit 60 endet. Die Altersrente beginnt aber erst mit 67, sodass sieben Jahre zu überbrücken wären, obwohl wegen des frühen Eintritts der BU kein Vermögen gebildet werden konnte.
Dann lieber nach schadensfreiem Verlauf im Alter von 60 den nicht mehr benötigten BU-Vertrag kündigen oder beitragsfrei stellen.
Dann lieber nach schadensfreiem Verlauf im Alter von 60 den nicht mehr benötigten BU-Vertrag kündigen oder beitragsfrei stellen.