22.12.2021, 11:34
(22.12.2021, 11:06)Promovent schrieb: Schade, dass ihr mein Problem offensichtlich nicht wahrnehmen könnt. Habe ja gesagt, dass das ein Luxusproblem ist und will keine Neiddebatte.
- Ich bin ja nicht der einzige, der solch ein Problem hat. Letztlich ist es ja so, dass jede Publikation bei Mohr Siebeck etc, für die man 4K + zahlt, ja darauf aus ist, den Wert der Arbeit und der Note hervorzuheben.
- Nur weil ich Open Source veröffentlichen möchte weiß ich nicht, wieso mir dieses Renomme verwehrt bleiben soll.
Vermutlich bist Du nicht aus HH, oder? Denn hanseatisches Understatement scheint nicht so Deins zu sein.
Die Promotionsurkunde im Büro aufzuhängen, ist schon arg peinlich. Das habe ich noch nirgendwo erlebt und käme auch selbst nie auf die Idee. Vor allem erschließt sich mir nicht, warum Du unbedingt vor Deinen Kollegen damit angeben willst? Du schreibst von einer "angesehenen hanseatischen Einheit" - was immer das auch sein mag. Dann gehe ich davon aus, dass Deine Kollegen auch ganz ordentliche Examina und ggf. Promotionen haben. Was willst Du da nach 6 Monaten noch angeben? Gegenüber Mandanten könnte ich das noch ein wenig verstehen, aber gegenüber den eigenen Kollegen? Mir hat man natürlich auch damals gratuliert (ohne Champagner), aber die Note hat schlicht keinen interessiert und ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, mich groß damit profilieren zu wollen. Zum einen fände ich es peinlich, zum anderen gab es genug promovierte Kollegen mit jahrelanger Berufserfahrung. Deren hohes Ansehen beruhte primär auf der Berufserfahrung und den beruflichen Erfolgen, nicht auf dem Dr.-Grad. Ein Frischling, der da groß angibt, wäre sehr peinlich gewesen.
Fazit: Wenn Du nicht groß eine Wissenschaftskarriere anstrebst, ist der Verlag eher irrelevant. Entweder man zahlt ordentlich, dann besteht die Chance, dass sich ein paar Prozent der Leute Gedanken machen, dass Du wohl eine gute Note hattest, wenn Du in Verlag xy veröffentlichen konntest. Oder Du freust Dich an Deinem Dr., bedenkst, dass Du bzw. Deine Arbeit und die Note ca. 98% der Leute einfach egal ist und stehst zu Deiner Entscheidung für Deine open source Veröffentlichung. Das, was Du schilderst, ist kein Luxusproblem, sondern infantile Geltungssucht. Wie gesagt, ein Dr. -auch mit scl- ist bei Juristen weit verbreitet und es interessiert außer Dir vermutlich max. 1-2% der Leute, die Dein Werk in die Hand nehmen, was das für eine Note gegeben hat.
22.12.2021, 11:42
Cringe^3
22.12.2021, 12:20
(22.12.2021, 11:34)Gast schrieb:(22.12.2021, 11:06)Promovent schrieb: Schade, dass ihr mein Problem offensichtlich nicht wahrnehmen könnt. Habe ja gesagt, dass das ein Luxusproblem ist und will keine Neiddebatte.
- Ich bin ja nicht der einzige, der solch ein Problem hat. Letztlich ist es ja so, dass jede Publikation bei Mohr Siebeck etc, für die man 4K + zahlt, ja darauf aus ist, den Wert der Arbeit und der Note hervorzuheben.
- Nur weil ich Open Source veröffentlichen möchte weiß ich nicht, wieso mir dieses Renomme verwehrt bleiben soll.
Vermutlich bist Du nicht aus HH, oder? Denn hanseatisches Understatement scheint nicht so Deins zu sein.
Die Promotionsurkunde im Büro aufzuhängen, ist schon arg peinlich. Das habe ich noch nirgendwo erlebt und käme auch selbst nie auf die Idee. Vor allem erschließt sich mir nicht, warum Du unbedingt vor Deinen Kollegen damit angeben willst? Du schreibst von einer "angesehenen hanseatischen Einheit" - was immer das auch sein mag. Dann gehe ich davon aus, dass Deine Kollegen auch ganz ordentliche Examina und ggf. Promotionen haben. Was willst Du da nach 6 Monaten noch angeben? Gegenüber Mandanten könnte ich das noch ein wenig verstehen, aber gegenüber den eigenen Kollegen? Mir hat man natürlich auch damals gratuliert (ohne Champagner), aber die Note hat schlicht keinen interessiert und ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, mich groß damit profilieren zu wollen. Zum einen fände ich es peinlich, zum anderen gab es genug promovierte Kollegen mit jahrelanger Berufserfahrung. Deren hohes Ansehen beruhte primär auf der Berufserfahrung und den beruflichen Erfolgen, nicht auf dem Dr.-Grad. Ein Frischling, der da groß angibt, wäre sehr peinlich gewesen.
Fazit: Wenn Du nicht groß eine Wissenschaftskarriere anstrebst, ist der Verlag eher irrelevant. Entweder man zahlt ordentlich, dann besteht die Chance, dass sich ein paar Prozent der Leute Gedanken machen, dass Du wohl eine gute Note hattest, wenn Du in Verlag xy veröffentlichen konntest. Oder Du freust Dich an Deinem Dr., bedenkst, dass Du bzw. Deine Arbeit und die Note ca. 98% der Leute einfach egal ist und stehst zu Deiner Entscheidung für Deine open source Veröffentlichung. Das, was Du schilderst, ist kein Luxusproblem, sondern infantile Geltungssucht. Wie gesagt, ein Dr. -auch mit scl- ist bei Juristen weit verbreitet und es interessiert außer Dir vermutlich max. 1-2% der Leute, die Dein Werk in die Hand nehmen, was das für eine Note gegeben hat.
100%!
22.12.2021, 12:22
Verstehe jetzt ja nicht, was an dem Zeugnis im Büro so komisch ist. Jeder Frisör hat sein Zeugnis von der Handwerkskammer im Salon hängen, wieso soll ich das nicht dürfen?
Und hanseatisches Understatement heißt jetzt ja nicht, dass man nicht diskret auf seine Qualitäten aufmerksam machen darf. Es darf halt nur nicht so aggressiv sein, meine Qualität soll im Subtext mitschwingen. Da ist mir die hanseatische Zurückhaltung schon auch wichtig, sonst hätte ich das ja auch längst aggressiv kommuniziert.
Und hanseatisches Understatement heißt jetzt ja nicht, dass man nicht diskret auf seine Qualitäten aufmerksam machen darf. Es darf halt nur nicht so aggressiv sein, meine Qualität soll im Subtext mitschwingen. Da ist mir die hanseatische Zurückhaltung schon auch wichtig, sonst hätte ich das ja auch längst aggressiv kommuniziert.
22.12.2021, 12:32
(22.12.2021, 12:22)Promovent schrieb: Verstehe jetzt ja nicht, was an dem Zeugnis im Büro so komisch ist. Jeder Frisör hat sein Zeugnis von der Handwerkskammer im Salon hängen, wieso soll ich das nicht dürfen?
Und hanseatisches Understatement heißt jetzt ja nicht, dass man nicht diskret auf seine Qualitäten aufmerksam machen darf. Es darf halt nur nicht so aggressiv sein, meine Qualität soll im Subtext mitschwingen. Da ist mir die hanseatische Zurückhaltung schon auch wichtig, sonst hätte ich das ja auch längst aggressiv kommuniziert.
Im Subtext kommunizieren wollen und dann die Urkunde ins Büro hängen, was absolut niemand tut. Junge Junge... Wenn du dich am Verhalten eines Friseurs orientieren willst, dann häng dir deine Urkunde ins Büro.
22.12.2021, 12:38
Ein gut gemeinter Rat von mir: Deine Noten interessiert wahrscheinlich niemanden. Gleichwohl kannst du stolz auf sie sein. Wenn das Gespräch von selber darauf kommt bzw. es sich anbietet, dann kann man es schon erwähnen. "Einfach so" die Note droppen.... sehr sehr cringe, wie du den Reaktion hier entnehmen kannst (genau wie Urkunde im Büro). Habe meine Urkunde + Examenszeugnisse im heimischen Arbeitszimmer hängen.
22.12.2021, 12:39
Lass halt deine Darstellung auf der Website aktualisieren und schreib es da rein. Irgendwann wirds jeder mal gesehen haben.
Oder komm im Smoking ins Büro und sag, dass du wegen deiner tollen Note abends auf einer Gala eingeladen bist
Oder komm im Smoking ins Büro und sag, dass du wegen deiner tollen Note abends auf einer Gala eingeladen bist
22.12.2021, 13:05
(22.12.2021, 12:20)Gast schrieb:(22.12.2021, 11:34)Gast schrieb:(22.12.2021, 11:06)Promovent schrieb: Schade, dass ihr mein Problem offensichtlich nicht wahrnehmen könnt. Habe ja gesagt, dass das ein Luxusproblem ist und will keine Neiddebatte.
- Ich bin ja nicht der einzige, der solch ein Problem hat. Letztlich ist es ja so, dass jede Publikation bei Mohr Siebeck etc, für die man 4K + zahlt, ja darauf aus ist, den Wert der Arbeit und der Note hervorzuheben.
- Nur weil ich Open Source veröffentlichen möchte weiß ich nicht, wieso mir dieses Renomme verwehrt bleiben soll.
Vermutlich bist Du nicht aus HH, oder? Denn hanseatisches Understatement scheint nicht so Deins zu sein.
Die Promotionsurkunde im Büro aufzuhängen, ist schon arg peinlich. Das habe ich noch nirgendwo erlebt und käme auch selbst nie auf die Idee. Vor allem erschließt sich mir nicht, warum Du unbedingt vor Deinen Kollegen damit angeben willst? Du schreibst von einer "angesehenen hanseatischen Einheit" - was immer das auch sein mag. Dann gehe ich davon aus, dass Deine Kollegen auch ganz ordentliche Examina und ggf. Promotionen haben. Was willst Du da nach 6 Monaten noch angeben? Gegenüber Mandanten könnte ich das noch ein wenig verstehen, aber gegenüber den eigenen Kollegen? Mir hat man natürlich auch damals gratuliert (ohne Champagner), aber die Note hat schlicht keinen interessiert und ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, mich groß damit profilieren zu wollen. Zum einen fände ich es peinlich, zum anderen gab es genug promovierte Kollegen mit jahrelanger Berufserfahrung. Deren hohes Ansehen beruhte primär auf der Berufserfahrung und den beruflichen Erfolgen, nicht auf dem Dr.-Grad. Ein Frischling, der da groß angibt, wäre sehr peinlich gewesen.
Fazit: Wenn Du nicht groß eine Wissenschaftskarriere anstrebst, ist der Verlag eher irrelevant. Entweder man zahlt ordentlich, dann besteht die Chance, dass sich ein paar Prozent der Leute Gedanken machen, dass Du wohl eine gute Note hattest, wenn Du in Verlag xy veröffentlichen konntest. Oder Du freust Dich an Deinem Dr., bedenkst, dass Du bzw. Deine Arbeit und die Note ca. 98% der Leute einfach egal ist und stehst zu Deiner Entscheidung für Deine open source Veröffentlichung. Das, was Du schilderst, ist kein Luxusproblem, sondern infantile Geltungssucht. Wie gesagt, ein Dr. -auch mit scl- ist bei Juristen weit verbreitet und es interessiert außer Dir vermutlich max. 1-2% der Leute, die Dein Werk in die Hand nehmen, was das für eine Note gegeben hat.
100%!
100000000 %
22.12.2021, 13:09
Einzige Chance, das dezent einfließen zu lassen wäre, die Diss bei einem anerkannten scl-Verlag herauszubringen und dann ein Exemplar mit viel Brimborium dem Chef zu überreichen (am besten mit persönlicher und schmeichelhafter Widmung und Dank für die großartige Unterstützung blablub) oder ein Exemplar für die Kanzleibibliothek bereitzustellen. Dann muss man aber auch bereit sein, das Geld dafür in die Hand zu nehmen. Posen und open source passt nun mal nicht zusammen
22.12.2021, 14:23
(22.12.2021, 12:22)Promovent schrieb: Verstehe jetzt ja nicht, was an dem Zeugnis im Büro so komisch ist. Jeder Frisör hat sein Zeugnis von der Handwerkskammer im Salon hängen, wieso soll ich das nicht dürfen?Du bist Rechtsanwalt, ein promovierter Volljurist. Sowohl Juristen, als auch (und hier wahrscheinlich nochmal stärker) Nichtjuristen wissen ganz genau, dass du etwas auf dem Kasten hast. Den Leuten noch extra die Note aufdrängen zu wollen, würde ich als dein Kollege als unsicher auffassen, so als ob du geradezu nach Beachtung betteln würdest. Nichts für ungut.
Und hanseatisches Understatement heißt jetzt ja nicht, dass man nicht diskret auf seine Qualitäten aufmerksam machen darf. Es darf halt nur nicht so aggressiv sein, meine Qualität soll im Subtext mitschwingen. Da ist mir die hanseatische Zurückhaltung schon auch wichtig, sonst hätte ich das ja auch längst aggressiv kommuniziert.