Work-Life-Balance für 100K Plus X - Was darf man erwarten?

[Gast]

Absurd wird es dann in den Folgejahren. Ab dem 4. Jahr kann man bereits einen Bonus von 100k einheimsen, also 80k bei einer 80% Tätigkeit, insgesamt also fast 200k.

Die Rechnung ist nicht falsch, dafür muss man aber auch bei einer 80% Tätigkeit ordentlich schrubben. Die Leute mit einer vollen Stelle arbeiten dort nicht nur 5 Tage, sondern auch viel/regelmäßig am Wochenende. Nur weil man eine 80% Stelle hat, kann man dann nicht strikt eine vier Tage Woche fahren.

Abgesehen davon brauchst du für den vollen Bonus bei LW auch einiges an billables. Du wirst an deinen festen vier Tagen in der Woche daher auch sehr lange im Büro sitzen.

Und der allerletzte Punkte: Was ist da die weitere Karriereplanung? Mit einer Teilzeitstelle wirst du weder Partner noch Counsel. Natürlich kann man irgendwann in ein Unternehmen wechseln, nur werden dort dann wieder ganz andere Gehälter gezahlt.

Ich hab's in meiner letzten GK auch erlebt, dass viele auf 80% gegangen sind nach ein paar Jahren. So nach dem Motto "Ich find's hier kacke aber wenn ich nur vier Tage die Woche hier bin, halte ich es irgendwie noch aus." So richtig überzeugt hat mich dieses Konzept nie...

Es gibt durchaus Partner/Counsel die "Teilzeit" arbeiten. Ob das bei LW der Fall ist, weiß ich nicht.

Aber im Übrigen dürfte das bei um die 200k bei einer 80% Stelle auch egal sein, da das mehr ist als man in vielen anderen GK's als Counsel bekommt (auf die Stunde gerechnet).

Bezüglich der Billables, reduzieren die sich natürlich entsprechend. 1900 setzt LW für den Bonus voraus, das wären bei 80% ca. 1500. Ich glaube das kann man mit einer ~50/h Woche schaffen.

Karrieretechnisch ist das natürlich nicht die beste Lösung. Aber vll eine Möglichkeit, es länger auszuhalten und nach 4-5 Jahren in ein Unternehmen o.ä. zu wechseln. Auf dem Papier hat man dann 4-5 Jahre Vollzeit GK Erfahrung, da 80% eine Vollzeitähnliche Stelle sind und im Arbeitszeugnis nicht erwähnt werden.

Und es muss auch keine feste 4-Tage Woche sein. Es reicht ja schon, wenn man statt 22-23 Uhr regelmäßig um 19-20 Uhr Feierabend macht.

[Gast]

Absurd wird es dann in den Folgejahren. Ab dem 4. Jahr kann man bereits einen Bonus von 100k einheimsen, also 80k bei einer 80% Tätigkeit, insgesamt also fast 200k.

Die Rechnung ist nicht falsch, dafür muss man aber auch bei einer 80% Tätigkeit ordentlich schrubben. Die Leute mit einer vollen Stelle arbeiten dort nicht nur 5 Tage, sondern auch viel/regelmäßig am Wochenende. Nur weil man eine 80% Stelle hat, kann man dann nicht strikt eine vier Tage Woche fahren.

Abgesehen davon brauchst du für den vollen Bonus bei LW auch einiges an billables. Du wirst an deinen festen vier Tagen in der Woche daher auch sehr lange im Büro sitzen.

Und der allerletzte Punkte: Was ist da die weitere Karriereplanung? Mit einer Teilzeitstelle wirst du weder Partner noch Counsel. Natürlich kann man irgendwann in ein Unternehmen wechseln, nur werden dort dann wieder ganz andere Gehälter gezahlt.

Ich hab's in meiner letzten GK auch erlebt, dass viele auf 80% gegangen sind nach ein paar Jahren. So nach dem Motto "Ich find's hier kacke aber wenn ich nur vier Tage die Woche hier bin, halte ich es irgendwie noch aus." So richtig überzeugt hat mich dieses Konzept nie...

Wenn man sogar bei Kanzleien wie SC mit einer Teilzeitstelle zum Counsel wird, wieso dann auch nicht woanders.
Eine sehr renommierte Partnerin einer ähnlichen US-Kanzlei ist ebenfalls Teilzeit-Beschäftigt.

[Gast Gast]

Da wurde mal wieder ein Beitrag gefressen... gut, dass es copy&paste gibt.

Die Partner/Counsel, die ich in Teilzeit kenne, sind alles Frauen und die Kanzlei hat jeweils auch ein Ding daraus gemacht, dass sie Frauen in Teilzeit entsprechend promotet haben (seht her, wir machen Frauenförderung und bei uns geht Vereinbarkeit von Arbeit und Familie). Bei Männern habe ich ein entsprechendes Kanzlei-Verhalten bisher noch nicht gesehen. Und erst recht nicht, wenn da nicht mal eine Familie vorhanden ist...
 
Stichwort früher Feierabend in Teilzeit. Da habe ich bisher auch nur gescheiterte Versuche in den GKs gesehen. Einzig der freie Tag ist halbwegs schaffbar, weil man da dann halt schlicht nicht da ist. Aber gehen während alle um einen herum noch am arbeiten sind und das Projekt brennt... nach meiner Erfahrung klappt das nicht (bzw. nur, wenn man sich hinstellt und sagt, dass das Kind nun einmal aus der Kita abgeholt werden muss). 
 
Aber alles natürlich jetzt nur die eigenen Nahbereichserfahrungen. Vielleicht klappt das alles irgendwo auch. 

[Gast]

Da wurde mal wieder ein Beitrag gefressen... gut, dass es copy&paste gibt.

Die Partner/Counsel, die ich in Teilzeit kenne, sind alles Frauen und die Kanzlei hat jeweils auch ein Ding daraus gemacht, dass sie Frauen in Teilzeit entsprechend promotet haben (seht her, wir machen Frauenförderung und bei uns geht Vereinbarkeit von Arbeit und Familie). Bei Männern habe ich ein entsprechendes Kanzlei-Verhalten bisher noch nicht gesehen. Und erst recht nicht, wenn da nicht mal eine Familie vorhanden ist...
 
Stichwort früher Feierabend in Teilzeit. Da habe ich bisher auch nur gescheiterte Versuche in den GKs gesehen. Einzig der freie Tag ist halbwegs schaffbar, weil man da dann halt schlicht nicht da ist. Aber gehen während alle um einen herum noch am arbeiten sind und das Projekt brennt... nach meiner Erfahrung klappt das nicht (bzw. nur, wenn man sich hinstellt und sagt, dass das Kind nun einmal aus der Kita abgeholt werden muss). 
 
Aber alles natürlich jetzt nur die eigenen Nahbereichserfahrungen. Vielleicht klappt das alles irgendwo auch. 

Stimmt, aber wenn das Projekt brennt, dann ist es auch egal ob man 100%, 80%, 60% oder eine 20% Stelle hat. Die 80% sind ja genauso Vertrauensarbeitszeit wie die 100% Stelle.

Es geht ja nicht um einen festen Feierabend, sondern um die regelmäßige, auf das Jahr verteilte niedrigere Arbeitsbelastung.

Gerade in Praxisbereichen, in denen mehrere Mandate paralell bearbeitet werden und nicht jeder Associate aus dem Team an jedem Mandat sitzt, lässt sich eine 80% Tätigkeit schon allein dadurch besser planen, dass man einfach in weniger Mandate eingebunden wird und sich dadurch automatisch die Gesamtarbeitszeit verringert.

[Gast Gast]

Da wurde mal wieder ein Beitrag gefressen... gut, dass es copy&paste gibt.

Die Partner/Counsel, die ich in Teilzeit kenne, sind alles Frauen und die Kanzlei hat jeweils auch ein Ding daraus gemacht, dass sie Frauen in Teilzeit entsprechend promotet haben (seht her, wir machen Frauenförderung und bei uns geht Vereinbarkeit von Arbeit und Familie). Bei Männern habe ich ein entsprechendes Kanzlei-Verhalten bisher noch nicht gesehen. Und erst recht nicht, wenn da nicht mal eine Familie vorhanden ist...
 
Stichwort früher Feierabend in Teilzeit. Da habe ich bisher auch nur gescheiterte Versuche in den GKs gesehen. Einzig der freie Tag ist halbwegs schaffbar, weil man da dann halt schlicht nicht da ist. Aber gehen während alle um einen herum noch am arbeiten sind und das Projekt brennt... nach meiner Erfahrung klappt das nicht (bzw. nur, wenn man sich hinstellt und sagt, dass das Kind nun einmal aus der Kita abgeholt werden muss). 
 
Aber alles natürlich jetzt nur die eigenen Nahbereichserfahrungen. Vielleicht klappt das alles irgendwo auch. 

Stimmt, aber wenn das Projekt brennt, dann ist es auch egal ob man 100%, 80%, 60% oder eine 20% Stelle hat. Die 80% sind ja genauso Vertrauensarbeitszeit wie die 100% Stelle.

Es geht ja nicht um einen festen Feierabend, sondern um die regelmäßige, auf das Jahr verteilte niedrigere Arbeitsbelastung.

Gerade in Praxisbereichen, in denen mehrere Mandate paralell bearbeitet werden und nicht jeder Associate aus dem Team an jedem Mandat sitzt, lässt sich eine 80% Tätigkeit schon allein dadurch besser planen, dass man einfach in weniger Mandate eingebunden wird und sich dadurch automatisch die Gesamtarbeitszeit verringert.

Naja, sagen wir mal so... die absolute Mehrheit der Associates auch bei Kanzleien wie LW würde den Deal wahrscheinlich mit Handkuss annehmen, im 4. Berufsjahr für knapp 200k zu arbeiten und dafür in der Regel um 19:30 Uhr gehen zu können (regulär Nettoarbeitszeit so knapp 12 Stunden, bei 80% also etwa 9,5 Stunden). Aber irgendwie macht das keiner/kaum einer... 

Daher kann ich nur aus meiner GK-Erfahrung sprechen, dass dieses "früher gehen wegen Teilzeit" wirklich nur bei den Kollegen mit kleinem Kind geklappt hat. Und selbst da war das oft ein "ich bleibe so lang wie irgendmöglich und rase dann zur Kita/OGS". 

In der Theorie mag da zwar einiges denkbar sein, in der Praxis hat aber bisher nur die Teilzeit mit ganzen freien Tagen geklappt. Und auch da würde ich sagen, dass die Kollegen mit 80% Stellen eher im Bereich 85-90% faktisch gearbeitet haben.

[BavarianLawyer]

Ich stelle Mal die These auf, dass außerhalb der drei bekannten Stundenmodelle für deutlich "normaleres" Gehalt, eine Teilzeit Lösung nur selten gern gesehen und noch seltener langfristig gut gehen kann für beide Beteiligten.

Die Vorstellung man könnte in einer Top Tier Kanzlei den Teilzeitanwalt mit trotzdem dickem Gehaltsscheck auf Dauer machen, sollte man schnell wieder verwerfen.

Solche Teilzeitmodelle gibt es entweder nur für Eltern oder für Leute mit Promotionsplan. Wenn sie Mal ohne diesen Grund gewährt werden, dann sicher als seltene Ausnahme.

Es ist schlicht wirtschaftlicher für die Kanzlei Vollzeit Associates einzustellen. 
Und zudem spart man sich dann den internen Heckmeck, wenn einer Mal nicht da ist.


Was ich auch traurig finde ist, dass es eben abseits der wenigen Stundenmodelle nur "ganz oder gar nicht" Großkanzlei geben kann und das ist gerade als Familienmensch eben nicht wirklich erfüllend

[GastHH212]

Ich persönlich habe die 95k für 45 Stunden genommen und auf etwas mehr Gehalt verzichtet. 

Ich werde aufgefordert meinen Urlaub zu nehmen und habe hier meine Ruhe. Am Wochenende arbeitet hier niemand. Derartige Modelle locken natürlich entspanntere Menschen an, sodass ich sehr gerne in die Arbeit gehe. 

Ist zwar zunächst weniger Gehalt, perspektivisch werde ich aber vermutlich lange in der Kanzlei bleiben, sodass es sich am Ende amotisieren dürfte. 

Weil sind wir mal ehrlich, in vielen Kanzleien werfen doch einige nach 1-2 Jahren das Handtuch. 

Um mich vor Diffamierungen zu bewahren: Dies spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und gilt nicht absolut.

Top Deal   Kanzlei magst du nicht nennen?

[Gastowb]

Ich persönlich habe die 95k für 45 Stunden genommen und auf etwas mehr Gehalt verzichtet. 

Ich werde aufgefordert meinen Urlaub zu nehmen und habe hier meine Ruhe. Am Wochenende arbeitet hier niemand. Derartige Modelle locken natürlich entspanntere Menschen an, sodass ich sehr gerne in die Arbeit gehe. 

Ist zwar zunächst weniger Gehalt, perspektivisch werde ich aber vermutlich lange in der Kanzlei bleiben, sodass es sich am Ende amotisieren dürfte. 

Weil sind wir mal ehrlich, in vielen Kanzleien werfen doch einige nach 1-2 Jahren das Handtuch. 

Um mich vor Diffamierungen zu bewahren: Dies spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und gilt nicht absolut.

Top Deal   Kanzlei magst du nicht nennen?

Würde mich auch interessieren

[Gast]

Ich stelle Mal die These auf, dass außerhalb der drei bekannten Stundenmodelle für deutlich "normaleres" Gehalt, eine Teilzeit Lösung nur selten gern gesehen und noch seltener langfristig gut gehen kann für beide Beteiligten.

Die Vorstellung man könnte in einer Top Tier Kanzlei den Teilzeitanwalt mit trotzdem dickem Gehaltsscheck auf Dauer machen, sollte man schnell wieder verwerfen.

Solche Teilzeitmodelle gibt es entweder nur für Eltern oder für Leute mit Promotionsplan. Wenn sie Mal ohne diesen Grund gewährt werden, dann sicher als seltene Ausnahme.

Es ist schlicht wirtschaftlicher für die Kanzlei Vollzeit Associates einzustellen. 
Und zudem spart man sich dann den internen Heckmeck, wenn einer Mal nicht da ist.


Was ich auch traurig finde ist, dass es eben abseits der wenigen Stundenmodelle nur "ganz oder gar nicht" Großkanzlei geben kann und das ist gerade als Familienmensch eben nicht wirklich erfüllend

Eben. Ein Hengeler-Partner hat mal zu mir gesagt: "Natürlich würden wir alle gerne nur 80% für 80% des Gehalts arbeiten, aber das funktioniert leider nicht." Da ist viel Wahres dran.

[Gast]

Warum denn nicht?