16.11.2021, 14:19
Hallo ihr Lieben,
bei mir steht bald ein Monat an, in dem ich arbeitslos sein werde. Ich möchte diesen eigentlich gerne nutzen, um endlich meine Doktorarbeit fertig zu machen.
Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Situationen mit dem Arbeitsamt, vor oder nach dem Ref?
Die Voraussetzungen für ALG erfülle ich tatsächlich, aber ich weiß, dass eigentlich erwartet wird, dass man sich bewirbt und eine Stelle sucht und das ggf nachweist. Aber wie ist es, wenn ich nach einem Monat wieder einen Job habe - wird dann auch Engagement in die Richtung erwartet?
Wie schnell erhält man normalerweise Vermittlungsangebote?
Wäre toll, wenn jemand dazu etwas wüsste bzw
eigene Erfahrungen beisteuern könnte. Könnte auch ganz knapp ohne das ALG überleben, aber das wäre von der Hand in den Mund.. Komme mir halt ein wenig wie ein "Sozialschmarotzer" vor, da ich wahrscheinlich, wenn ich mich dahinter klemme, auch einen Job für den Monat bekäme. Will ich aber ungern, weil die Doktorarbeit die Zeit noch braucht und einen Monat später ja der Job anfängt... Bin verwirrt, was ich tun soll?
Für jeden Austausch dankbar - Gastinnn :)
bei mir steht bald ein Monat an, in dem ich arbeitslos sein werde. Ich möchte diesen eigentlich gerne nutzen, um endlich meine Doktorarbeit fertig zu machen.
Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Situationen mit dem Arbeitsamt, vor oder nach dem Ref?
Die Voraussetzungen für ALG erfülle ich tatsächlich, aber ich weiß, dass eigentlich erwartet wird, dass man sich bewirbt und eine Stelle sucht und das ggf nachweist. Aber wie ist es, wenn ich nach einem Monat wieder einen Job habe - wird dann auch Engagement in die Richtung erwartet?
Wie schnell erhält man normalerweise Vermittlungsangebote?
Wäre toll, wenn jemand dazu etwas wüsste bzw
eigene Erfahrungen beisteuern könnte. Könnte auch ganz knapp ohne das ALG überleben, aber das wäre von der Hand in den Mund.. Komme mir halt ein wenig wie ein "Sozialschmarotzer" vor, da ich wahrscheinlich, wenn ich mich dahinter klemme, auch einen Job für den Monat bekäme. Will ich aber ungern, weil die Doktorarbeit die Zeit noch braucht und einen Monat später ja der Job anfängt... Bin verwirrt, was ich tun soll?
Für jeden Austausch dankbar - Gastinnn :)
16.11.2021, 14:37
Kommt auf den Sachbearbeiter an, die sind aber in der Regel bei Juristen nicht so stressig, gerade wenn du schon einen Job in Aussicht hast. Nimm mit.
16.11.2021, 14:44
Vermittlungsangebote kamen bei mir schon anderthalb Wochen nach der mündlichen Prüfung rein. Waren bisher aber alle ohne Rechtsfolgenbelehrung. Kann die Angebote also ohne Konsequenzen ignorieren. Demnächst findet dann noch ein Telefongespräch mit so einem Berater statt. Keine Ahnung was die mir da genau erklären wollen. Vielleicht wie man einen Lebenslauf richtig gestaltet oder so lul
Auch wenn's unterm Strich bisschen stressig und ein mieser Papierkrieg ist - vermutlich wirst du den Rest deines Lebens Unsummen in diese Versicherung einzahlen. Also nimm wenigstens die ~20€ pro Tag mit, die du jetzt bekommen würdest. Von Sozialschmarotzertum kann da nun wirklich nicht die Rede sein
Auch wenn's unterm Strich bisschen stressig und ein mieser Papierkrieg ist - vermutlich wirst du den Rest deines Lebens Unsummen in diese Versicherung einzahlen. Also nimm wenigstens die ~20€ pro Tag mit, die du jetzt bekommen würdest. Von Sozialschmarotzertum kann da nun wirklich nicht die Rede sein
16.11.2021, 14:57
(16.11.2021, 14:44)Gast schrieb: Vermittlungsangebote kamen bei mir schon anderthalb Wochen nach der mündlichen Prüfung rein. Waren bisher aber alle ohne Rechtsfolgenbelehrung. Kann die Angebote also ohne Konsequenzen ignorieren. Demnächst findet dann noch ein Telefongespräch mit so einem Berater statt. Keine Ahnung was die mir da genau erklären wollen. Vielleicht wie man einen Lebenslauf richtig gestaltet oder so lul
Auch wenn's unterm Strich bisschen stressig und ein mieser Papierkrieg ist - vermutlich wirst du den Rest deines Lebens Unsummen in diese Versicherung einzahlen. Also nimm wenigstens die ~20€ pro Tag mit, die du jetzt bekommen würdest. Von Sozialschmarotzertum kann da nun wirklich nicht die Rede sein
Danke
Und: guter Punkt mit der Belehrung :D
Musstest du denn bisher irgendetwas an Eigenengagement nachweisen?
Ich täte mich zB extrem schwer damit, absichtlich "schlechte Bewerbungen" (Rechtschreibung, Firmenname falsch geschrieben etc.) zu schreiben - ein Tipp, den ich schon gehört habe..
17.11.2021, 10:47
Moment, verstehe ich das richtig, du hast nach dem einen Monat schon jetzt einen neuen Job sicher?
17.11.2021, 10:49
Diese Konstellation ist doch gar nicht selten. Einfach klar kommunizieren, dass Du bereits was neues in Aussicht hast und es nur um die Überbrückung dieses einen Monats geht. Dann lassen die Dich in Ruhe.
17.11.2021, 12:34
Raum Hamburg: Ich hatte nach dem Ref eine Pause von 2 Monaten, weil ich die persönlich "brauchte" um runterzukommen.
Bin schon mit Anschlussjob zur Agentur und hab denen einfach nur gesagt: Hier, Ref-Ende und hier, neuer Job 2 Monate später. Hab außerdem noch "Urlaub" beantragt (und mir da ein wenig Sorgen gemacht, ob das durchgeht), der unproblematisch genehmigt wurde. Dabei haben die auch durchblicken lassen, dass das alles ganz entspannt ist und man sich keinen Stress machen soll. Gerade nach dem Ref zahlen die einem ja ALG-I-Sätze, die jedenfalls hier im Norden regelmäßig netto unter ALG-II liegen, also liegt man da auch niemandem auf der Tasche oder schmarotzt (HH damals: ich hab so rund 500€ bekommen und niemand hat wie bei ALG-II noch die Miete etc. übernommen.).
Eine Ref-Kollegin dagegen zB hatte noch gar keinen Anschlussjob. Ihr wurde von der Sachbearbeiterin sogar gesagt, dass sie sich bei Bedarf ein bisschen Zeit lassen und sich die Arbeitgeberwahl gut überlegen soll. Denn gerade würden alle Juristen vom Arbeitsmarkt geradezu weggesaugt, der Job sei dann später stressig genug, zudem würde niemandem helfen, wenn sie nach x Jahren, aber mit Burnout-Symptomen, wieder beim Amt aufschlagen würde.
Im Berliner Raum habe ich zudem einen Bekannten, der unbedingt zu einem bestimmten Ministerium wollte und auf eine entsprechende Ausschreibung mehr als ein halbes Jahr gewartet hatte. Auch ihm wurde die Wartezeit grundsätzlich zugestanden. Nach einigen Monaten musste er anfangen nachzuweisen, dass er sich auch anderweitig bewirbt, aber letztendlich war diese Intervention der Agentur harmlos.
Auch wenn das nur anekdotische Evidenz ist, würde ich dennoch sagen: Ein Monat Überbrückung ist komplett harmlos, mach dich nicht verrückt.
Bin schon mit Anschlussjob zur Agentur und hab denen einfach nur gesagt: Hier, Ref-Ende und hier, neuer Job 2 Monate später. Hab außerdem noch "Urlaub" beantragt (und mir da ein wenig Sorgen gemacht, ob das durchgeht), der unproblematisch genehmigt wurde. Dabei haben die auch durchblicken lassen, dass das alles ganz entspannt ist und man sich keinen Stress machen soll. Gerade nach dem Ref zahlen die einem ja ALG-I-Sätze, die jedenfalls hier im Norden regelmäßig netto unter ALG-II liegen, also liegt man da auch niemandem auf der Tasche oder schmarotzt (HH damals: ich hab so rund 500€ bekommen und niemand hat wie bei ALG-II noch die Miete etc. übernommen.).
Eine Ref-Kollegin dagegen zB hatte noch gar keinen Anschlussjob. Ihr wurde von der Sachbearbeiterin sogar gesagt, dass sie sich bei Bedarf ein bisschen Zeit lassen und sich die Arbeitgeberwahl gut überlegen soll. Denn gerade würden alle Juristen vom Arbeitsmarkt geradezu weggesaugt, der Job sei dann später stressig genug, zudem würde niemandem helfen, wenn sie nach x Jahren, aber mit Burnout-Symptomen, wieder beim Amt aufschlagen würde.
Im Berliner Raum habe ich zudem einen Bekannten, der unbedingt zu einem bestimmten Ministerium wollte und auf eine entsprechende Ausschreibung mehr als ein halbes Jahr gewartet hatte. Auch ihm wurde die Wartezeit grundsätzlich zugestanden. Nach einigen Monaten musste er anfangen nachzuweisen, dass er sich auch anderweitig bewirbt, aber letztendlich war diese Intervention der Agentur harmlos.
Auch wenn das nur anekdotische Evidenz ist, würde ich dennoch sagen: Ein Monat Überbrückung ist komplett harmlos, mach dich nicht verrückt.
17.11.2021, 14:45
Ich hatte einen Monat nach der Arbeitslosmeldung überhaupt erst meinen Termin dort. Wenn du gleich sagst, dass du einen Monat später schon eine Stelle hast, wollen die gar nicht erst mit dir reden.
17.11.2021, 20:56
Bei der Frage, ob man ALG beantragen sollte oder nicht, sollte auch bedacht werden, dass man nicht nur auf das ALG verzichtet, wenn man sich nicht meldet, sondern auch bei der gesetzlichen KV zur Kasse gebeten wird für den Monat.
17.11.2021, 23:34
Wenn es tatsächlich nur um maximal einen Monat geht, greift in dieser Zeit der sog. nachgehende Leistungsanspruch nach § 19 Abs. 2 SGB V. Erst bei größeren Lücken ist eine freiwillige Versicherung erforderlich, sofern kein ALG 1 bezogen wird.