02.10.2021, 08:31
(01.10.2021, 23:11)Gast schrieb: Das "wird schwer mit Anfang 40" ist so pauschal totaler Quatsch. Das Alter ist nicht das Problem, sondern eher die fehlende Berufserfahrung, wie bei allen Berufsanfängern. Auf der anderen Seite bist Du vermutlich gesetzter als die Kollegen, die direkt aus Referendariat kommen. Aus Anwaltssicht ist ein niedriges Lebensalter nicht immer ein Plus. Mit 40 nehmen einen die Mandanten grundsätzlich ernster, als jemanden der mit 25 (gibt es heutzutage wirklich) gerade aus dem Ref kommt.Dazu bist Du - wie oben schon erwähnt - mit der Familienplanung fertig und hast gleichzeitig vermutlich jede Menge Lebenserfahrung.
Mit 40 muss man sich in der Anwaltschaft auch als Berufseinsteiger nicht verheizen lassen. Da kommt es ganz auf die Kanzlei und auf Deine Persönlichkeit an. Ich rate von der Anwaltschaft daher nicht generell ab. Es kommt halt drauf an...
Zu Deinem Schwerpunkt Asien kann ich leider nichts sagen. Insgesamt sind Deine Angaben auch sonst etwas dünn. Auf jeden Fall geht mit 40 einiges, auch wenn die Jüngeren sich das (noch) nicht vorstellen können.
Danke für die Antwort!
02.10.2021, 08:32
(01.10.2021, 22:00)Gast schrieb: Nur so als kurzer Einwurf von mir als unerfahrener Referendarin: Zumindest hast du den offensichtlichen Vorteil, dass deine Familienplanung nun abgeschlossen ist und du nicht mehr wegen Babypause ausfallen wirst. Manche Arbeitgeber stellen genau deshalb nicht gerne Frauen Anfang 30 ein. Zumindest ist es meinem Anwalt aus der Rechtsanwaltsstation zweimal hintereinander passiert, dass die jeweils neu eingestellte Rechtsanwältin relativ kurz nach der Einstellung schwanger wurde. Dem reicht's jetzt erstmal...
Vielen Dank! Über diese Ansicht habe ich wirklich nicht gedacht.
02.10.2021, 11:38
Ich würde dir raten, dich ein bisschen wieder einzuarbeiten und das glaubhaft rüberzubringen. Dann einfach mal losbewerben und selbstbewusste Antworten auf die erwartbaren Fragen ("warum jetzt, warum so lange pause, motivation,...?") parat zu haben. Ein selbstbewusstes, motiviertes "Ich habe die Familienplanung vorgezogen (vielleicht kam sie ja auch ungeplant und ihr habt dann halt beschlossen, lieber gleich alle Kinder hinterherzuschicken ;-) ), jetzt ist sie abgeschlossen und ich hab richtig Lust, ejtzt einzusteigen." finde ich gar nicht so schlecht, wenn du die Zweifel ausräumst, dass du nicht nach 6 Monaten doch lieber wieder zurück zur Family willst und deinen quasi-Berufseinsteigerstatus-mit-Erinnerungslücken glaubhaft reflektierst und selbst überwinden willst.
Je nach Ausrichtung kannst du auch anbieten als transaction support lawyer oder erstmal als WiMi einzusteigen, um die "Lücken", die sich eben zwangsweise durch die voranschreitende Rechtsentwicklung + Vergessen auftun, aufzufüllen und Vertrauen herzustellen. Das würde ich aber nur als letzten Anker vorschlagen, wenn du merkst, dass dir überall große Skepsis entgegenschlägt.
Im öD könnte es einfacher sein, weil die Assessment Center haben, bei denen du bei guter Vorbereitung inhaltlich punkten kannst.
Viel Erfolg!
Je nach Ausrichtung kannst du auch anbieten als transaction support lawyer oder erstmal als WiMi einzusteigen, um die "Lücken", die sich eben zwangsweise durch die voranschreitende Rechtsentwicklung + Vergessen auftun, aufzufüllen und Vertrauen herzustellen. Das würde ich aber nur als letzten Anker vorschlagen, wenn du merkst, dass dir überall große Skepsis entgegenschlägt.
Im öD könnte es einfacher sein, weil die Assessment Center haben, bei denen du bei guter Vorbereitung inhaltlich punkten kannst.
Viel Erfolg!
02.10.2021, 12:01
Ich denke das Alter ist kein Problem. Wer mit Dr., LLM und Auslandsaufenthalt im Studium und Wartezeiten und ggf Wehrdienst noch damals Jahre angesammelt hat, geht auch erst Mitte 30 in den Beruf und hat im Grunde von Tuten und Blasen keine Ahnung, ist aber hochdekoriert, immerhin.
Du hast halt auch Lebenserfahrung. Manche steigen in den Beruf ein und leben gerade mal seit einem Jahr alleine, weil Hotel Eltern attraktiver war auch während des Refs.
Im Übrigen gilt aber: nicht auf das hören was hier gesagt wird bzw. nur das Positive mitnehmen und ansonsten halt versuchen und dranbleiben. Der status quo bleibt dir erhalten und es kann dementsprechend nur besser werden.
Deinen Asia-Background finde ich richtig interessant. Ich denke der passende Arbeitgeber würde dich sofort einstellen, egal wie lange du raus bist.
Also viel Erfolg. Berichte hier bei Zeiten doch mal.
Du hast halt auch Lebenserfahrung. Manche steigen in den Beruf ein und leben gerade mal seit einem Jahr alleine, weil Hotel Eltern attraktiver war auch während des Refs.
Im Übrigen gilt aber: nicht auf das hören was hier gesagt wird bzw. nur das Positive mitnehmen und ansonsten halt versuchen und dranbleiben. Der status quo bleibt dir erhalten und es kann dementsprechend nur besser werden.
Deinen Asia-Background finde ich richtig interessant. Ich denke der passende Arbeitgeber würde dich sofort einstellen, egal wie lange du raus bist.
Also viel Erfolg. Berichte hier bei Zeiten doch mal.
02.10.2021, 13:32
Bewirb dich doch bei einer Kanzlei mit asiatischem Desk oder bei einem Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Asien.
Spezialisierung ist jetzt wichtig. Vielleicht kannst du dir noch ein paar Fachbücher kaufen, um dich auf Nischen vorzubereiten.
Spezialisierung ist jetzt wichtig. Vielleicht kannst du dir noch ein paar Fachbücher kaufen, um dich auf Nischen vorzubereiten.
02.10.2021, 13:34
Und noch ein Tipp: wenn man fast täglich Sport macht (Yoga, Pilates) verbessert das die Ausstrahlung im Gespräch. Seit ich wieder aktiv Sport mache habe ich nach Gesprächen nur positive Rückmeldungen erhalten, auch bei Absagen.
02.10.2021, 14:51
(02.10.2021, 11:38)jGastm12 schrieb: Ich würde dir raten, dich ein bisschen wieder einzuarbeiten und das glaubhaft rüberzubringen. Dann einfach mal losbewerben und selbstbewusste Antworten auf die erwartbaren Fragen ("warum jetzt, warum so lange pause, motivation,...?") parat zu haben. Ein selbstbewusstes, motiviertes "Ich habe die Familienplanung vorgezogen (vielleicht kam sie ja auch ungeplant und ihr habt dann halt beschlossen, lieber gleich alle Kinder hinterherzuschicken ;-) ), jetzt ist sie abgeschlossen und ich hab richtig Lust, ejtzt einzusteigen." finde ich gar nicht so schlecht, wenn du die Zweifel ausräumst, dass du nicht nach 6 Monaten doch lieber wieder zurück zur Family willst und deinen quasi-Berufseinsteigerstatus-mit-Erinnerungslücken glaubhaft reflektierst und selbst überwinden willst.
Je nach Ausrichtung kannst du auch anbieten als transaction support lawyer oder erstmal als WiMi einzusteigen, um die "Lücken", die sich eben zwangsweise durch die voranschreitende Rechtsentwicklung + Vergessen auftun, aufzufüllen und Vertrauen herzustellen. Das würde ich aber nur als letzten Anker vorschlagen, wenn du merkst, dass dir überall große Skepsis entgegenschlägt.
Im öD könnte es einfacher sein, weil die Assessment Center haben, bei denen du bei guter Vorbereitung inhaltlich punkten kannst.
Viel Erfolg!
Vielen Dank für die nette Antwort!
02.10.2021, 14:52
(02.10.2021, 12:01)omnimodo schrieb: Ich denke das Alter ist kein Problem. Wer mit Dr., LLM und Auslandsaufenthalt im Studium und Wartezeiten und ggf Wehrdienst noch damals Jahre angesammelt hat, geht auch erst Mitte 30 in den Beruf und hat im Grunde von Tuten und Blasen keine Ahnung, ist aber hochdekoriert, immerhin.
Du hast halt auch Lebenserfahrung. Manche steigen in den Beruf ein und leben gerade mal seit einem Jahr alleine, weil Hotel Eltern attraktiver war auch während des Refs.
Im Übrigen gilt aber: nicht auf das hören was hier gesagt wird bzw. nur das Positive mitnehmen und ansonsten halt versuchen und dranbleiben. Der status quo bleibt dir erhalten und es kann dementsprechend nur besser werden.
Deinen Asia-Background finde ich richtig interessant. Ich denke der passende Arbeitgeber würde dich sofort einstellen, egal wie lange du raus bist.
Also viel Erfolg. Berichte hier bei Zeiten doch mal.
Vielen Dank! Ich werde auf jeden Fall berichten.
02.10.2021, 14:53