29.09.2021, 09:42
(29.09.2021, 09:08)Gast schrieb: Ich, TE, muss sagen, dass mir die positiven Berichte auch irgendwie Mut machen.
Bin ehrlichgesagt mittlerweile sehr hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite potenziell gute Work-Life-Balance. Das kann man aber auch in der Verwaltung zu (jedenfalls in Ministerien) besserem Geld und klaren Zeiten haben. Und die Work-Life-Balance hängt einfach stark vom Dezernat ab.
Andererseits (im Vergleich) schlechtes Geld und mit Pech nie ein passendes Rechtsgebiet und mit mehr Pech auch keine gute Work-Life-Balance.
Dazu veralteten Strukturen, die heutzutage eigentlich nicht mehr angemessen sind. Örtlich flexibel ist man auch nicht mehr wirklich.
Kurzum: Schwierige Sache.
Würd nicht mit der Ministerialverwaltung tauschen. Zeiterfassung, Anzugträger, Arbeit für den Papierkorb und alle paar Jahre ein paar Neue vom Ortsverein auf der Überholspur der politischen Beamten ohne Grund an sich vorbeiziehen sehen. Planbar ist da allenfalls A15, da muss man auch wieder die richtigen Beurteilungen haben, für alles Weitere Parteibuch, und dann hast du in aller Regel auch schon Personalverantwortung, was mit alteingesessenen Beamten echt kein Spaß ist. A15 Endstufe ist immer noch paar Euronen unter R1 Endstufe. Und dafür muss ich ganz ohne Beurteilungsdruck einfach nur machen, was ich immer schon gemacht habe. Unabhängig ist der Richter, der nichts mehr werden will.
29.09.2021, 10:37
(28.09.2021, 20:17)Gast123456 schrieb: Schon mal selbst drei Kinder großgezogen und trotzdem dauerhaft mehr Erledigungen gewuppt als so mancher kinderloser Selbstverwirklicher mit unendlicher Wichtigkeit? Bin übrigens ein Mann.
*triggered*
Bist du alleinerziehend? Oder hast du eine Partnerin, die Lehrerin ist und die Kindererziehung locker neben ihren paar Stunden Deutsch und Reli wuppt, und dir den Rücken freihält, während du - typisch Mann - dich noch für deine Care-Arbeit preist ? Arbeitest du Vollzeit oder nur mit Stellenanteil ?
Im Übrigen hoffe ich mal, dass du dir deine Gedanken über den ökologischen Impact der Übererfüllung deiner Reproduktionsquote gemacht hast. Und warum du überhaupt Kinder hast. Aber manche vermögen nur mit den Zuckungen ihrer Lenden zu leisten, nicht mit denen ihrer Hirnwindungen, dann sollte man ihnen vielleicht nicht auch das noch nehmen...
Schließlich bezeichnend für die Ökonometrisierung der Justiz zu Lasten der Einzelfallgerechtigkeit, dass du deine Erledigungszahlen zum Ausweis der Qualität deiner Arbeit nimmst. Wenn du daneben (wirklich; alleine) Kindererziehung betrieben hast, kann ich mir schon vorstellen, wie das aussieht: schnell wegmachen, bevor die Kita schließt.
Und bevor du jetzt kommst: Das sag ich jetzt mal mit Monat für Monat wieder dokumentierten Erledigungszahlen, die jedem Altrichter zur Ehre gereichen würden. Und die sind mit Zeit erkauft, nicht mit Rechtsbeugung.
29.09.2021, 10:45
Warum wird es in diesem Forum eigentlich immer irgendwann unnötig persönlich? Könnten wir vielleicht wieder auf das ursprüngliche Thema zurück kommen?
29.09.2021, 11:08
(29.09.2021, 10:37)Gast schrieb:(28.09.2021, 20:17)Gast123456 schrieb: Schon mal selbst drei Kinder großgezogen und trotzdem dauerhaft mehr Erledigungen gewuppt als so mancher kinderloser Selbstverwirklicher mit unendlicher Wichtigkeit? Bin übrigens ein Mann.
*triggered*
Bist du alleinerziehend? Oder hast du eine Partnerin, die Lehrerin ist und die Kindererziehung locker neben ihren paar Stunden Deutsch und Reli wuppt, und dir den Rücken freihält, während du - typisch Mann - dich noch für deine Care-Arbeit preist ? Arbeitest du Vollzeit oder nur mit Stellenanteil ?
Im Übrigen hoffe ich mal, dass du dir deine Gedanken über den ökologischen Impact der Übererfüllung deiner Reproduktionsquote gemacht hast. Und warum du überhaupt Kinder hast. Aber manche vermögen nur mit den Zuckungen ihrer Lenden zu leisten, nicht mit denen ihrer Hirnwindungen, dann sollte man ihnen vielleicht nicht auch das noch nehmen...
Schließlich bezeichnend für die Ökonometrisierung der Justiz zu Lasten der Einzelfallgerechtigkeit, dass du deine Erledigungszahlen zum Ausweis der Qualität deiner Arbeit nimmst. Wenn du daneben (wirklich; alleine) Kindererziehung betrieben hast, kann ich mir schon vorstellen, wie das aussieht: schnell wegmachen, bevor die Kita schließt.
Und bevor du jetzt kommst: Das sag ich jetzt mal mit Monat für Monat wieder dokumentierten Erledigungszahlen, die jedem Altrichter zur Ehre gereichen würden. Und die sind mit Zeit erkauft, nicht mit Rechtsbeugung.
... Hammer
29.09.2021, 14:39
Nur keinen Neid!
Entspann Dich! Wenn ich nur meine Kammer zu wuppen und sonst nichts hätte, wäre ich aber wahrscheinlich auch so gefrustet.
Entspann Dich! Wenn ich nur meine Kammer zu wuppen und sonst nichts hätte, wäre ich aber wahrscheinlich auch so gefrustet.
29.09.2021, 16:39
(29.09.2021, 10:37)Gast schrieb:(28.09.2021, 20:17)Gast123456 schrieb: Schon mal selbst drei Kinder großgezogen und trotzdem dauerhaft mehr Erledigungen gewuppt als so mancher kinderloser Selbstverwirklicher mit unendlicher Wichtigkeit? Bin übrigens ein Mann.
*triggered*
Bist du alleinerziehend? Oder hast du eine Partnerin, die Lehrerin ist und die Kindererziehung locker neben ihren paar Stunden Deutsch und Reli wuppt, und dir den Rücken freihält, während du - typisch Mann - dich noch für deine Care-Arbeit preist ? Arbeitest du Vollzeit oder nur mit Stellenanteil ?
Im Übrigen hoffe ich mal, dass du dir deine Gedanken über den ökologischen Impact der Übererfüllung deiner Reproduktionsquote gemacht hast. Und warum du überhaupt Kinder hast. Aber manche vermögen nur mit den Zuckungen ihrer Lenden zu leisten, nicht mit denen ihrer Hirnwindungen, dann sollte man ihnen vielleicht nicht auch das noch nehmen...
Schließlich bezeichnend für die Ökonometrisierung der Justiz zu Lasten der Einzelfallgerechtigkeit, dass du deine Erledigungszahlen zum Ausweis der Qualität deiner Arbeit nimmst. Wenn du daneben (wirklich; alleine) Kindererziehung betrieben hast, kann ich mir schon vorstellen, wie das aussieht: schnell wegmachen, bevor die Kita schließt.
Und bevor du jetzt kommst: Das sag ich jetzt mal mit Monat für Monat wieder dokumentierten Erledigungszahlen, die jedem Altrichter zur Ehre gereichen würden. Und die sind mit Zeit erkauft, nicht mit Rechtsbeugung.
Da Du den Kollegen und seine Arbeitsweise nicht kennst, wirst Du das nicht so gemeint haben, dass Du ihm die Begehung eines Verbrechens unterstellen willst.
Der negative Zusammenhang zwischen Zahlen und Qualität ist im Übrigen natürlich da, aber nicht so einfach. Es gibt nämlich auch Kollegen, die sehr gut sind und schnell UND sauber arbeiten können, und andere, bei denen die langsame Bearbeitung nicht der Qualität geschuldet ist. Da kann aber allenfalls das Berufungsgericht und die Beurteilung etwas dazu sagen, und es bringt nichts, wenn sich einander Unbekannte hier darüber streiten, welcher Kategorie sie angehören.
04.10.2021, 17:56
04.10.2021, 23:05
4. (oder eher 0. da über allen anderen Gründen stehend): da viele Juristen eine unangenehm rechthaberische Art entwickelt haben bei denen kein Mittel zu schmutzig ist um sich als „Sieger“ einer Diskussion zu fühlen, darunter leider die verbreitete Argumentation ad hominem
05.10.2021, 09:18
TE hier. Werde wohl zunächst den LG Bezirk wechseln und dann schauen, ob das Ganze mehr Spaß macht bzw sich fügt, ggf. auch nach dem Wechsel ans AG. Will einfach nicht vorschnell hinschmeißen, denn ein Zurück gibts dann ja eher nicht mehr.
Sollte ich im neuen Bezirk merken, dass es noch immer nicht passt - naja, dann kann ich noch immer gehen. Wäre zwar doof ggü der Verwaltung des neuen LG, dass ich dann nach uU kurzer Zeit abhaue, obwohl sie mir den Wechsel ermöglich haben, aber da muss man denke ich einfach egoistisch sein.
Schaun mer mal, was das gibt.
Sollte ich im neuen Bezirk merken, dass es noch immer nicht passt - naja, dann kann ich noch immer gehen. Wäre zwar doof ggü der Verwaltung des neuen LG, dass ich dann nach uU kurzer Zeit abhaue, obwohl sie mir den Wechsel ermöglich haben, aber da muss man denke ich einfach egoistisch sein.
Schaun mer mal, was das gibt.
05.10.2021, 09:18