24.09.2021, 13:09
Was sind da Eure Erfahrungen?
Habe bisher über IP und Arbeitsrecht gutes gehört. Da habe ich KollgInnen, die humane Arbeitszeiten haben (so etwa 45 Std./Wo.) und trotzdem 80k+ im ersten Jahr verdient haben.
Kann das wer bestätigen? Gibt es andere "entspannte" Rechtsgebiete?
Habe bisher über IP und Arbeitsrecht gutes gehört. Da habe ich KollgInnen, die humane Arbeitszeiten haben (so etwa 45 Std./Wo.) und trotzdem 80k+ im ersten Jahr verdient haben.
Kann das wer bestätigen? Gibt es andere "entspannte" Rechtsgebiete?
24.09.2021, 14:12
(24.09.2021, 13:09)Gast schrieb: Was sind da Eure Erfahrungen?
Habe bisher über IP und Arbeitsrecht gutes gehört. Da habe ich KollgInnen, die humane Arbeitszeiten haben (so etwa 45 Std./Wo.) und trotzdem 80k+ im ersten Jahr verdient haben.
Kann das wer bestätigen? Gibt es andere "entspannte" Rechtsgebiete?
Ja, wobei es im IP die Litigation Seite ist, also vor allem Patentrecht. Der Clou dabei ist, dass du eben deine Fristen in der Regel hast und damit die Arbeit planbarer wird. Und vor einem großen Fristablauf wird es mehr Arbeit aber ich weiß jetzt schon, wann in den nächsten Monaten die entsprechenden Fristen ablaufen und lege mir da halt keinen Urlaub rein.
Ansonsten ist es natürlich überall entspannter, wo man keinen krassen Umsatzdruck hat. Also etwa auch im Markenrecht in Boutiquen oder MKs.
25.09.2021, 19:02
Mh. Grade IP ist doch massiv viel Eilrechtsschutz? Der dürfte nicht zum planbaren Feierabend führen.
25.09.2021, 20:26
Datenschutzrecht. Da hat man nicht richtig viel zu tun, weil das so wischi waschi ist und man gar nicht richtig weiss, was man da tun soll. Deshalb hat da auch keiner Bock drauf und man hat wenig Konkurrenz.
Alternativ IT-Recht, damit kennt sich nämluch kaum einer aus.
Alternativ IT-Recht, damit kennt sich nämluch kaum einer aus.
25.09.2021, 23:04
(25.09.2021, 20:26)Gast schrieb: Datenschutzrecht. Da hat man nicht richtig viel zu tun, weil das so wischi waschi ist und man gar nicht richtig weiss, was man da tun soll. Deshalb hat da auch keiner Bock drauf und man hat wenig Konkurrenz.
Alternativ IT-Recht, damit kennt sich nämluch kaum einer aus.
Kann ich bestätigen. Arbeite im Datenschutz in einer (Tier 3 abwärts) GK und hab ne 45h Woche. Es gibt zwar schon konstant zu tun, aber keine Fristen und wenn man das Zeug nicht heute macht, macht man es halt morgen. Die Arbeitszeit ist auch mehr oder weniger 1zu1 billable. Gehalt ist natürlich nicht an der Marktspitze, auch klar. Trotzdem für mich guter Deal.
Die Moral von der Geschicht: Es müssen nicht immer Amis oder Magic Cirlcle sein, manchmal tuts auch ein Blick in die hinteren Reihen, zumindest wenn man eher auf W/L Balance statt aufs große Geld schaut.
26.09.2021, 00:10
26.09.2021, 09:20
(26.09.2021, 00:10)Patenter Gast schrieb:(25.09.2021, 19:02)HerrKules schrieb: Mh. Grade IP ist doch massiv viel Eilrechtsschutz? Der dürfte nicht zum planbaren Feierabend führen.
Nö. Kommt auf den Bereich an; im normalen Patentrecht wenig, im Wettbewerbsrecht öfter aber dafür dort auch keine riesigen Sachen.
Okay, wieder was gelernt!
26.09.2021, 11:51
Beim Arbeitsrecht kommts drauf an, was du machst und wie du angebunden bist.
Beim echten Kernarbeitsrecht gibts eher seltener "eilige" Sachen. Da hängt es nur davon ab, deine Mandanten gut zu erziehen, dass sie dir die Sachen, die bei denen selbst seit Wochen auf dem Schreibtisch liegen, nicht erst Freitagabend mit der Bitte um Antwort Montagmorgen schicken. ;-) Das passiert aber kaum. Trotzdem gibts im Arbeitrecht gerade in den größeren Kanzleien mit den entsprechenden Gehältern grundsätzlich viel zu tun, sodass du zwar vorhersehbar, aber permanent schon deine 50+ Wochen schieben kannst/musst. Du hast dann halt keine Nachtsitzungen, sitzt aber trotzdem immer lange.
Wenn du an Transaktionen angebunden bist, hast du da zwar auch grundsätzlich vorhersehbarere Tätigkeiten als die Corporate/M&A-ler, aber die erwarten trotzdem oft, dass du in den heißen Phasen ansprechbar bist, falls bei denen noch was arbeitsrechtliches hochploppt... da kommen dann also schon auch Schwankungen und ordentlich Stunden zustande.
Beim echten Kernarbeitsrecht gibts eher seltener "eilige" Sachen. Da hängt es nur davon ab, deine Mandanten gut zu erziehen, dass sie dir die Sachen, die bei denen selbst seit Wochen auf dem Schreibtisch liegen, nicht erst Freitagabend mit der Bitte um Antwort Montagmorgen schicken. ;-) Das passiert aber kaum. Trotzdem gibts im Arbeitrecht gerade in den größeren Kanzleien mit den entsprechenden Gehältern grundsätzlich viel zu tun, sodass du zwar vorhersehbar, aber permanent schon deine 50+ Wochen schieben kannst/musst. Du hast dann halt keine Nachtsitzungen, sitzt aber trotzdem immer lange.
Wenn du an Transaktionen angebunden bist, hast du da zwar auch grundsätzlich vorhersehbarere Tätigkeiten als die Corporate/M&A-ler, aber die erwarten trotzdem oft, dass du in den heißen Phasen ansprechbar bist, falls bei denen noch was arbeitsrechtliches hochploppt... da kommen dann also schon auch Schwankungen und ordentlich Stunden zustande.
26.09.2021, 13:34
Abraten kann ich jedenfalls aus dieser Hinsicht vom Immobilienwirtschaftsrecht. Viele Stunden, viel Tagesgeschäft und Transaktionen...
26.09.2021, 14:11
Kartellrecht ist auch ziemlich scheiße, wenn man größere Transaktionen macht, was man bei den meisten der hoch gerankten Kanzleien hat. Die Europäische Kommission schickt ihre Informationsanfragen häufig am Freitag raus, in einer perfekten Welt würde man das bis Montag liegen lassen und erst dann bearbeiten - bei stressigen Fällen mit engen Fristen killt das aber regelmäßig das Wochenende.