21.09.2021, 18:59
(21.09.2021, 18:07)Gast schrieb: Was Herrn Dr. Wamser angeht: Er hat mich 2019 in Marburg in der mündlichen Prüfung (Erstes Examen) geprüft. Wir hatten uns natürlich im Vorfeld mit den Protokollen versorgt und hatten über die gängigen Portale zig Protokolle von Prüfungen für das erste und zweite Examen von ihm vorliegen. Er hat oft geprüft und er prüft auch in allen drei Fächern. Er war der einzige Prüfer in unserer Kommission, der den Stoff für die Mündliche im Vorfeld nicht einschränken wollte. Aus Neugierde habe ich mir auch einige Protokolle von seinen Prüfungen für das zweite Examen durchgelesen. Mein Eindruck aus den Protokollen hatte sich dann auch in der eigenen Prüfung bestätigt. Er sucht sich sehr spezielle Sachen raus, prüft nie wiederholt in denselben Gebieten und er fragt so lange und tief nach, bis man nicht mehr weiter weiß. Bei mir ging es los mit dem Ortsvorsteher (Kommunalrecht). O-Ton der Protokolle war, man könne sich auf seine Prüfungen nicht vorbereiten, er würde eh etwas prüfen, an das man im Vorfeld nicht denken würde und er würde so lange nachbohren, bis man nicht mehr antworten könne. Die Noten sind auch dementsprechend nur in seltenen Fällen gut ausgefallen. Ich habe mich im Nachhinein gefragt, was er damit erreichen möchte. Würde ich ihn am liebsten auch mal persönlich fragen.
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21.09.2021, 19:54
Ein Korrektor vom OLG war der Ansicht man müsse die Fundstellen aus den Kommentaren in der KLAUSUR mit Quellenangaben versehen.
War genauso gut wie der, der mal in einer alten Klausur die neueste Rechtsprechung gebracht haben wollte, die zeitlich nicht darauf ausgelegt war und entsprechend auch 0,0 Parteivortrag dazu enthielt. Glaube der Schnitt war bei 4P.
War genauso gut wie der, der mal in einer alten Klausur die neueste Rechtsprechung gebracht haben wollte, die zeitlich nicht darauf ausgelegt war und entsprechend auch 0,0 Parteivortrag dazu enthielt. Glaube der Schnitt war bei 4P.
21.09.2021, 20:48
(21.09.2021, 18:07)Gast schrieb: Was Herrn Dr. Wamser angeht: Er hat mich 2019 in Marburg in der mündlichen Prüfung (Erstes Examen) geprüft. Wir hatten uns natürlich im Vorfeld mit den Protokollen versorgt und hatten über die gängigen Portale zig Protokolle von Prüfungen für das erste und zweite Examen von ihm vorliegen. Er hat oft geprüft und er prüft auch in allen drei Fächern. Er war der einzige Prüfer in unserer Kommission, der den Stoff für die Mündliche im Vorfeld nicht einschränken wollte. Aus Neugierde habe ich mir auch einige Protokolle von seinen Prüfungen für das zweite Examen durchgelesen. Mein Eindruck aus den Protokollen hatte sich dann auch in der eigenen Prüfung bestätigt. Er sucht sich sehr spezielle Sachen raus, prüft nie wiederholt in denselben Gebieten und er fragt so lange und tief nach, bis man nicht mehr weiter weiß. Bei mir ging es los mit dem Ortsvorsteher (Kommunalrecht). O-Ton der Protokolle war, man könne sich auf seine Prüfungen nicht vorbereiten, er würde eh etwas prüfen, an das man im Vorfeld nicht denken würde und er würde so lange nachbohren, bis man nicht mehr antworten könne. Die Noten sind auch dementsprechend nur in seltenen Fällen gut ausgefallen. Ich habe mich im Nachhinein gefragt, was er damit erreichen möchte. Würde ich ihn am liebsten auch mal persönlich fragen.
Er war übrigens auch ein paar Jahre Vizepräsident des JPA in Hessen, das dürfte erklären, dass er in beiden Prüfungen viel geprüft hat.
21.09.2021, 21:48
(21.09.2021, 18:28)HerrKules schrieb: Wenn man nicht fragt, bis einer nicht mehr weiter weiß, kann man auch keine Note geben. M.E. ganz normal.
Eben so ist es. Andernfalls wäre keine Chance auf die oberen Punkte.
Auch die übrigen Kritikpunkte finde ich, ohne den Kollegen zu kennen, eher merkwürdig:
Selbstverständlich soll nicht vorhersehbar sein, was geprüft wird, andernfalls wird das Einsehen von Protokollen bewertet und nicht Jura.
Und dass mancherorts eingeschränkt wird, was drankommt, ist eine merkwürdige Unsitte, die offenbar dort einreißt, wo es "Vorgespräche" gibt. Aus Sicht von Bundesländern, die das nicht kennen, ist das eh im Grenzbereich zu Beeinflussung des Prüfers bzw. dessen Befangenheit... jedenfalls kann man das ganz bestimmt nicht verlangen.
21.09.2021, 21:55
Nutzloser Tipp: jede AG besuchen und vor- und nachbereiten (!).
Am Anfang der Stationen mag es vielleicht noch sinnvoll sein, die AGs zu besuchen. Sobald man sich aber in der Tauchphase befindet ist es m.E. schlauer, sich den AGs durch Urlaub nahezu vollständig zu entziehen. Man hat einfach nicht die Zeit, um sich jedes Mal hinzusetzen und abzuwarten, ob diese AG Stunde gut wird oder nicht. In meinem OLG Bezirk kann man sich gegen Ende des Refs 98 % der Termine sparen. Die Lernzeit ist sowieso schon knapp, da muss man sie auch effektiv nutzen können.
Am Anfang der Stationen mag es vielleicht noch sinnvoll sein, die AGs zu besuchen. Sobald man sich aber in der Tauchphase befindet ist es m.E. schlauer, sich den AGs durch Urlaub nahezu vollständig zu entziehen. Man hat einfach nicht die Zeit, um sich jedes Mal hinzusetzen und abzuwarten, ob diese AG Stunde gut wird oder nicht. In meinem OLG Bezirk kann man sich gegen Ende des Refs 98 % der Termine sparen. Die Lernzeit ist sowieso schon knapp, da muss man sie auch effektiv nutzen können.
21.09.2021, 22:49
(21.09.2021, 21:48)Praktiker schrieb:(21.09.2021, 18:28)HerrKules schrieb: Wenn man nicht fragt, bis einer nicht mehr weiter weiß, kann man auch keine Note geben. M.E. ganz normal.
Eben so ist es. Andernfalls wäre keine Chance auf die oberen Punkte.
Auch die übrigen Kritikpunkte finde ich, ohne den Kollegen zu kennen, eher merkwürdig:
Selbstverständlich soll nicht vorhersehbar sein, was geprüft wird, andernfalls wird das Einsehen von Protokollen bewertet und nicht Jura.
Und dass mancherorts eingeschränkt wird, was drankommt, ist eine merkwürdige Unsitte, die offenbar dort einreißt, wo es "Vorgespräche" gibt. Aus Sicht von Bundesländern, die das nicht kennen, ist das eh im Grenzbereich zu Beeinflussung des Prüfers bzw. dessen Befangenheit... jedenfalls kann man das ganz bestimmt nicht verlangen.
Es ging mir überhaupt nicht darum, zu kritisieren, dass er an sich nachgebohrt hat oder dass er im Vorfeld thematisch nicht eingeschränkt hat. Insoweit habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Er hat, und das ging aus den insgesamt über 100 Protokollen klar hervor, stets sehr spezielles Wissen, was nicht mehr unter die Grundlagen fällt, sehr vertieft abgeprüft und sich auf diese Weise nach Ansicht des Großteils der Prüflinge und auch mir von den anderen Prüfern und Prüferinnen abgehoben. Offenbar hat dieser Prüfer einen ganz anderen Erwartungshorizont als viele andere Prüfer und Prüferinnen. Das wollte ich bloß gesagt haben, was seinen Namen angeht. Ich habe davor bei zwei anderen mündlichen Prüfungen betreffend das erste Examen zugeguckt und nun auch schon in der mündlichen Prüfung für das zweite Examen andere Erfahrungen machen dürfen.
21.09.2021, 23:33
(21.09.2021, 21:48)Praktiker schrieb:(21.09.2021, 18:28)HerrKules schrieb: Wenn man nicht fragt, bis einer nicht mehr weiter weiß, kann man auch keine Note geben. M.E. ganz normal.
Eben so ist es. Andernfalls wäre keine Chance auf die oberen Punkte.
Auch die übrigen Kritikpunkte finde ich, ohne den Kollegen zu kennen, eher merkwürdig:
Selbstverständlich soll nicht vorhersehbar sein, was geprüft wird, andernfalls wird das Einsehen von Protokollen bewertet und nicht Jura.
Und dass mancherorts eingeschränkt wird, was drankommt, ist eine merkwürdige Unsitte, die offenbar dort einreißt, wo es "Vorgespräche" gibt. Aus Sicht von Bundesländern, die das nicht kennen, ist das eh im Grenzbereich zu Beeinflussung des Prüfers bzw. dessen Befangenheit... jedenfalls kann man das ganz bestimmt nicht verlangen.
Quark, zu fragen bis einer nicht mehr weiter weiß als Prüfungsmaxime zu nehmen ist einfach asozial. Man fährt Kandidaten auf's Glatteis und gibt Abzug dafür, dass man nicht schlauer ist als der Prüfer.
Man kann sich seine Fragen vorbereiten und je nach Qualität der Antwort einen Range von 0 bis 18 vergeben. Bums hat man ein Konzept für mündliche Prüfungen, das ja auch die aller meisten Prüfer einhalten.
Wenn man in dieser extrem belastenden Situation der mündlichen Prüfung auch noch solche Menschen vor einem hat, na danke.
21.09.2021, 23:36
(21.09.2021, 21:55)Gast schrieb: Nutzloser Tipp: jede AG besuchen und vor- und nachbereiten (!).
Am Anfang der Stationen mag es vielleicht noch sinnvoll sein, die AGs zu besuchen. Sobald man sich aber in der Tauchphase befindet ist es m.E. schlauer, sich den AGs durch Urlaub nahezu vollständig zu entziehen. Man hat einfach nicht die Zeit, um sich jedes Mal hinzusetzen und abzuwarten, ob diese AG Stunde gut wird oder nicht. In meinem OLG Bezirk kann man sich gegen Ende des Refs 98 % der Termine sparen. Die Lernzeit ist sowieso schon knapp, da muss man sie auch effektiv nutzen können.
Kommt sicherlich auf die AG an. Bei mir waren über zwei Drittel einfach nur nutzlos (Berlin). Der schlimmste war so ein kleiner Giftzwerg, der sich mittlerweile als Zugewanderter für die AfD zur Wahl stellt. So tief zu sinken ist auch eine Qualität.
22.09.2021, 11:52
Frag einen Frisör, ob man eine neue Frisur braucht...
Warum fragt man einen Menschen, der beim LJPA arbeitet, wie man sich vorbereiten soll? Glaubt ihr, dass die einem die megacoolen tipps geben, wie man toll die KLausuren schaffen kann?
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Warum fragt man einen Menschen, der beim LJPA arbeitet, wie man sich vorbereiten soll? Glaubt ihr, dass die einem die megacoolen tipps geben, wie man toll die KLausuren schaffen kann?
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22.09.2021, 15:27
(21.09.2021, 23:33)omnimodo schrieb:(21.09.2021, 21:48)Praktiker schrieb:(21.09.2021, 18:28)HerrKules schrieb: Wenn man nicht fragt, bis einer nicht mehr weiter weiß, kann man auch keine Note geben. M.E. ganz normal.
Eben so ist es. Andernfalls wäre keine Chance auf die oberen Punkte.
Auch die übrigen Kritikpunkte finde ich, ohne den Kollegen zu kennen, eher merkwürdig:
Selbstverständlich soll nicht vorhersehbar sein, was geprüft wird, andernfalls wird das Einsehen von Protokollen bewertet und nicht Jura.
Und dass mancherorts eingeschränkt wird, was drankommt, ist eine merkwürdige Unsitte, die offenbar dort einreißt, wo es "Vorgespräche" gibt. Aus Sicht von Bundesländern, die das nicht kennen, ist das eh im Grenzbereich zu Beeinflussung des Prüfers bzw. dessen Befangenheit... jedenfalls kann man das ganz bestimmt nicht verlangen.
Quark, zu fragen bis einer nicht mehr weiter weiß als Prüfungsmaxime zu nehmen ist einfach asozial. Man fährt Kandidaten auf's Glatteis und gibt Abzug dafür, dass man nicht schlauer ist als der Prüfer.
Man kann sich seine Fragen vorbereiten und je nach Qualität der Antwort einen Range von 0 bis 18 vergeben. Bums hat man ein Konzept für mündliche Prüfungen, das ja auch die aller meisten Prüfer einhalten.
Wenn man in dieser extrem belastenden Situation der mündlichen Prüfung auch noch solche Menschen vor einem hat, na danke.
Das Gegenteil ist wahr. Wie oft liest man hier, dass man doch alle Fragen beantwortet habe, aber trotzdem nicht die erhoffte hohe Punktzahl erreicht habe. Wenn das denn stimmt, genau deshalb, weil es die Chance nicht gab, auch die schwierigen Fragen zu beantworten, weil die gar nicht mehr gestellt wurden. Stellt man sie gleich, sind dagegen alle verschreckt und die Prüfung ist deshalb beeinträchtigt. Deshalb stellt man zunächst die einfachen und geht weiter zu den schweren, um allen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Dass die schwierigsten Fragen unbeantwortet bleiben, liegt dann bei jeder Leistung unter 18 Punkte in der Natur der Sache.