02.09.2021, 02:37
(01.09.2021, 23:11)Praktiker schrieb: Ich kenne weder den Kollegen noch Euer Landesrecht. Einfach aus Neugier: prüft der immer ganz allein? Oder überstimmt die Mitprüfer?
Es ist etwas irritierend, dass eine Person die Kommission so dominieren soll
Weder noch. Bönders ist größtenteils eine Schreckenserzählung, die mit der Realität nicht so viel zu tun hat. Der "Coolste" mag er wirklich nicht sein, aber beschweren kann man sich nicht. Seine Fragen sind auch vollkommen in Ordnung. ANGEBLICH (natürlich gibt es hier keine belastbaren Statistiken, sondern immer nur jemanden, der einen kennt, der einen kennt) vergibt er im Schnitt schlechtere Noten
Bönders dürfte seine Berühmtheit in erster Linie einem ganz anderen Umstand zu verdanken haben: Er prüft wirklich oft (hat er zumindest früher). Sowohl im ersten als auch im zweiten Examen. Deswegen gibt es zwangsläufig mehr "Bönders hat meine Kommilitonin runtergeprüft"-Geschichten als "RiLG Mustermann hat meinen Schwippschwager runtergeprüft"-Geschichten. Über die Notenvergabe von Bönders im Vergleich zum Durchschnitt sagt ds nichts aus.
Bönders ist natürlich auch immer nur einer von drei gleichberechtigten Prüfern. Die anderen sind irgendwelche gestandenen Professoren, Richter und so weiter. Die lassen sich wohl kaum "dominieren". Die anderen beiden Prüfer werden ihm zugelost. Wenn die Mehrheit der Prüfer in der Mündlichen doch angeblich so viel großzügiger bewertet: Wie schafft Bönders es dann immer an zwei Mitprüfer zu geraten, die sich mit ihm auf eine besonders schlechte Bewertung einigen? Insbesondere auch bezüglich der beiden nicht von Bönders selber gerpüften Rechtsgebiete? Die beiden anderen sind immerhin in der Mehrheit.
Die Geschichten über Bönders sind ein Meme. Und ein Versuch, von die Probleme überall anders als bei den eigenen Leistungen zu sehen.
Es gibt keine Statistik, die die Angst vor Bönders rechtfertigen könnte (und seine Fragen sind wirklich fair). Kann es auch gar nicht geben.
02.09.2021, 07:21
Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
02.09.2021, 08:30
(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Ja, aber mehr eben auch nicht. Seine Fragen sind in 8 von 10 Fällen absoluter Standard. Der prüft auch niemanden von 4,5 derart runter, das der Kandidat noch durchfällt. Wer bei ihm mit 7,x Vorpunkten reingeht, kann aber eben auch nicht damit rechnen mit 9,x rauszukommen. Am Ende des Tages ist es eine ganz normale Prüfung.
02.09.2021, 08:45
Ich habe meine Anwaltsstation bei einem Anwalt gemacht, der selbst und seine Kollegen auch, schon mit ihm in einer Kommission saßen und unter den Prüfern scheint auch ein eher nicht so duftes Bild von dem zu sein.
Bönders ist halt zumeist der Vorsitzende und wurde von sowohl von meinem Vorgesetzten, als auch laut seiner Aussage von seinen Kollegen, als äußerst unangenehm beschrieben und als eine Person, bei der man auch als Prüfer froh ist, wenn der Tag um ist.
Aber sei es drum.
Gerade die mündliche Prüfung verzerrt das Bild der bereits erbrachten Leistungen unter Umständen sehr sehr deutlich.
Ich finde es aber mal wieder erschreckend, wie wir als Kollegen untereinander miteinander umgehen... Manchmal möchte man doch einfach nur Luft ablassen und wo kann man es besser als hier, bei gleichgesinnten.
Immer direkt dieses hast du nicht genug Punkte bist du dumm gebashe... Versucht es doch alle mal was mehr mit Empathie für die anderen. Das Prüfungssystem ist doch generell kaputt, sei es die mündliche Prüfung oder ob man die erst- bzw Zweitkorrektor Lotterie gewinnt. Zu jedem Thema wird es Leute die geben, die Glück und auch in den Klausuren gut performt haben im Vergleich zu anderen und sicher nicht den Grund haben sich zu beschweren, andere eben schon.
Am Ende des Tages ist es immer das Gesamtpaket, das für den Einzelnen den Unterschied macht. Es mag sein, dass wir als Prüflinge auf einmal mit so viel Menschlichkeit von Seiten der "wohlwollenderen" Prüfern überfordert sind und vergessen, dass dies grundsätzlich in der Anonymität der Klausuren nicht so der Fall ist, dass die Normalität die vom bönders durchgezogen wird, direkt als böse ausgelegt wird.
Bönders ist halt zumeist der Vorsitzende und wurde von sowohl von meinem Vorgesetzten, als auch laut seiner Aussage von seinen Kollegen, als äußerst unangenehm beschrieben und als eine Person, bei der man auch als Prüfer froh ist, wenn der Tag um ist.
Aber sei es drum.
Gerade die mündliche Prüfung verzerrt das Bild der bereits erbrachten Leistungen unter Umständen sehr sehr deutlich.
Ich finde es aber mal wieder erschreckend, wie wir als Kollegen untereinander miteinander umgehen... Manchmal möchte man doch einfach nur Luft ablassen und wo kann man es besser als hier, bei gleichgesinnten.
Immer direkt dieses hast du nicht genug Punkte bist du dumm gebashe... Versucht es doch alle mal was mehr mit Empathie für die anderen. Das Prüfungssystem ist doch generell kaputt, sei es die mündliche Prüfung oder ob man die erst- bzw Zweitkorrektor Lotterie gewinnt. Zu jedem Thema wird es Leute die geben, die Glück und auch in den Klausuren gut performt haben im Vergleich zu anderen und sicher nicht den Grund haben sich zu beschweren, andere eben schon.
Am Ende des Tages ist es immer das Gesamtpaket, das für den Einzelnen den Unterschied macht. Es mag sein, dass wir als Prüflinge auf einmal mit so viel Menschlichkeit von Seiten der "wohlwollenderen" Prüfern überfordert sind und vergessen, dass dies grundsätzlich in der Anonymität der Klausuren nicht so der Fall ist, dass die Normalität die vom bönders durchgezogen wird, direkt als böse ausgelegt wird.
02.09.2021, 08:51
(02.09.2021, 08:30)Gast schrieb:(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Ja, aber mehr eben auch nicht. Seine Fragen sind in 8 von 10 Fällen absoluter Standard. Der prüft auch niemanden von 4,5 derart runter, das der Kandidat noch durchfällt. Wer bei ihm mit 7,x Vorpunkten reingeht, kann aber eben auch nicht damit rechnen mit 9,x rauszukommen. Am Ende des Tages ist es eine ganz normale Prüfung.
Wer als Prüfer mit der Einstellung in das Gespräch geht, jemand mit 7,x könne nicht mehr auf 9,x ist nach meiner Meinung befangenen und sollte nicht prüfen.
02.09.2021, 09:04
(02.09.2021, 08:51)Gast schrieb:(02.09.2021, 08:30)Gast schrieb:(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Ja, aber mehr eben auch nicht. Seine Fragen sind in 8 von 10 Fällen absoluter Standard. Der prüft auch niemanden von 4,5 derart runter, das der Kandidat noch durchfällt. Wer bei ihm mit 7,x Vorpunkten reingeht, kann aber eben auch nicht damit rechnen mit 9,x rauszukommen. Am Ende des Tages ist es eine ganz normale Prüfung.
Wer als Prüfer mit der Einstellung in das Gespräch geht, jemand mit 7,x könne nicht mehr auf 9,x ist nach meiner Meinung befangenen und sollte nicht prüfen.
Meiner Meinung nach wäre das genau richtig. Die 8 Klausuren sagen definitiv mehr über dein juristisches Können aus, als die mündliche. Prüfer die da mit guten Noten um sich werfen, schaden der Sache genau so, wie die oft geschenkten Schwerpunktnoten. Man muss ja bedenken, dass jemand mit 7 Vorpunkten um auf 9 zu kommen, schon weit zweistellige Noten in der mündlichen abgreifen muss.
02.09.2021, 09:13
(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Eben das. Es ist schon auffällig, wieviele Leute bei ihm runtergeprüft werden. Auch von 10 auf 8 u.ä.
Natürlich gibt es andere Prüfer, aber habe nach wie vor das Gefühl, dass der Vorsitzende maßgeblich ist. Es gibt ja auch nur eine gesamtnote. Anders als in anderen BL werden einem die teilnoten nicht genannt.
In meiner Prüfung hat sich eine Dame auch von 8 auf 9 verbessert, obwohl die Prüfung bei ihr ziemlich schlecht lief, lediglich Örecht beim Vorsitzenden lief gut. War genug für den Sprung.
02.09.2021, 09:13
(02.09.2021, 08:51)Gast schrieb:(02.09.2021, 08:30)Gast schrieb:(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Ja, aber mehr eben auch nicht. Seine Fragen sind in 8 von 10 Fällen absoluter Standard. Der prüft auch niemanden von 4,5 derart runter, das der Kandidat noch durchfällt. Wer bei ihm mit 7,x Vorpunkten reingeht, kann aber eben auch nicht damit rechnen mit 9,x rauszukommen. Am Ende des Tages ist es eine ganz normale Prüfung.
Wer als Prüfer mit der Einstellung in das Gespräch geht, jemand mit 7,x könne nicht mehr auf 9,x ist nach meiner Meinung befangenen und sollte nicht prüfen.
Aber darum geht es ja auch gar nicht. Die Frage ist doch, ob es einen Automatismus dahingehend gibt, dass es unbeschadet der eigenen Leistung drin sein muss, von 7 auf 9 Punkte zu kommen. Bei einer Wertigkeit der Mündlichen von 40 % setzt das einen Schnitt von 12 Punkten in der Mündlichem voraus, bei einer Wertigkeit von nur 25 % sogar einen 15-Punkte-Schnitt in der Mündlichen. Das muss man erst mal bringen, und das schafft der Standard-Kandidat dann eben nicht, völlig zu Recht landet er/sie dann eben im Ergebnis bei befriedigend.
02.09.2021, 09:20
(02.09.2021, 09:13)Gast schrieb:Einen solchen Automatismus gibt es grundsätzlich in keiner Kommission (Ausnahmen vorbehalten) - sonst wäre die Statistik anders .. wenn in anderen Kommis jeder von 7 auf 9 etc. kommen würde, müsste es vielmehr VBs geben ;) .. gibt es aber nicht. Sind aber die gleichen 13-15%(02.09.2021, 08:51)Gast schrieb:(02.09.2021, 08:30)Gast schrieb:(02.09.2021, 07:21)Gast schrieb: Man sieht in den Protokollen aber schon, wie sich die jeweiligen Verfasser der Protokolle verbessert (oder auch nicht) haben.
Da ist bei ihm dann zumindest schon eine nicht sehr großzügige Tendenz erkennbar.
Ja, aber mehr eben auch nicht. Seine Fragen sind in 8 von 10 Fällen absoluter Standard. Der prüft auch niemanden von 4,5 derart runter, das der Kandidat noch durchfällt. Wer bei ihm mit 7,x Vorpunkten reingeht, kann aber eben auch nicht damit rechnen mit 9,x rauszukommen. Am Ende des Tages ist es eine ganz normale Prüfung.
Wer als Prüfer mit der Einstellung in das Gespräch geht, jemand mit 7,x könne nicht mehr auf 9,x ist nach meiner Meinung befangenen und sollte nicht prüfen.
Aber darum geht es ja auch gar nicht. Die Frage ist doch, ob es einen Automatismus dahingehend gibt, dass es unbeschadet der eigenen Leistung drin sein muss, von 7 auf 9 Punkte zu kommen. Bei einer Wertigkeit der Mündlichen von 40 % setzt das einen Schnitt von 12 Punkten in der Mündlichem voraus, bei einer Wertigkeit von nur 25 % sogar einen 15-Punkte-Schnitt in der Mündlichen. Das muss man erst mal bringen, und das schafft der Standard-Kandidat dann eben nicht, völlig zu Recht landet er/sie dann eben im Ergebnis bei befriedigend.
02.09.2021, 10:02
Bönders war Erstkorrektur meiner S 2 Klausur und hat sie mit 8 Punkten bewertet. Meine S 1 Klausur wurde ebenfalls mit 8 Punkten bewertet. Fand beides in Ordnung. Das hätte sicherlich auch 9 oder 10 Punkte seien können, er hat aber auch keine Fehler bei der Bewertung gemacht.
Ich glaube, Bönders triggert inzwischen als Name einfach. Es gibt da draußen zahlreiche Prüfer, die die juristische Notenskala so auslegen, wie es eben viele tun: streng bis sehr streng. Sobald einen Bönders nicht hoch-prüft, kommt eben sofort der Reflex "kein Wunder, ist eben Bönders".
Ich glaube, Bönders triggert inzwischen als Name einfach. Es gibt da draußen zahlreiche Prüfer, die die juristische Notenskala so auslegen, wie es eben viele tun: streng bis sehr streng. Sobald einen Bönders nicht hoch-prüft, kommt eben sofort der Reflex "kein Wunder, ist eben Bönders".