19.08.2021, 22:10
Ich kenne 2 Personen mit 2x a, die Karriere gemacht haben. Eine dritte Person ist im gehobenen Dienst verbeamtet (A 11).
Eine Person über Nischenrechtsgebiet (Krankenkassen-Gesundheitswesen) in der Privatwirtschaft ins Management aufgestiegen, die andere hat sich als Syndikus über verschiedene Unternehmen hochgearbeitet.
Wenn keine starren Notengrenzen eine formelle undurchdringliche Mauer bilden (wie im ÖD, wobei die ja auch teilweise gesenkt wurden--> hD Berlin, NRW), ist also alles möglich. Wobei man sich spezialisieren muss und örtlich flexibel sein sollte.
Im gehobenen Dienst, wenn es für den hD also nicht reichen sollte, sollte bei den jetzigen Pensionierungswellen auch immerhin noch A 13 erreichbar sein, was wohl mehr ist, als viele kleine Anwälte netto bekommen, von der Pension ganz zu schweigen.
Eine Person über Nischenrechtsgebiet (Krankenkassen-Gesundheitswesen) in der Privatwirtschaft ins Management aufgestiegen, die andere hat sich als Syndikus über verschiedene Unternehmen hochgearbeitet.
Wenn keine starren Notengrenzen eine formelle undurchdringliche Mauer bilden (wie im ÖD, wobei die ja auch teilweise gesenkt wurden--> hD Berlin, NRW), ist also alles möglich. Wobei man sich spezialisieren muss und örtlich flexibel sein sollte.
Im gehobenen Dienst, wenn es für den hD also nicht reichen sollte, sollte bei den jetzigen Pensionierungswellen auch immerhin noch A 13 erreichbar sein, was wohl mehr ist, als viele kleine Anwälte netto bekommen, von der Pension ganz zu schweigen.
19.08.2021, 22:11
Verbindlich im Sinne von zwingend sicher nicht, die Korrelation dürfte aber sehr hoch sein. Ob jetzt 7,6 oder 8,1 dürfte nicht spürbar sein, mit 12P. wird man aber auch mit google und co mehr (fachlich-juristisch) reissen als mit 5.
20.08.2021, 10:30
Ich kenne tatsächlich einen solchen Fall, der sich mit doppel ausreichend 2017 direkt nach dem zweiten Examen selbstständig gemacht hat. Der hat direkt im Freundeskreis alle Dieslfahrer angehauen und das zu einem ziemlichen Geschäftsmodell gemacht. Dazu kam, dass er in der süddeutschen Kleinstadt, in der er praktiziert, recht wenig Konkurrenz hat. Der hat nach zwei Jahren als Anwalt 300k Umsatz gemacht. Das geht also schon. Aber der Normalfall ist das nicht.
20.08.2021, 11:27
Wie schon drölfzig mal festgestellt wurde, sind die Noten der Staatsexamina die primäre Eintrittskarte für den Berufseinstieg. Nicht mehr und nicht weniger. Was man dann draus macht, ist eine andere Frage.
Wer mit den Sekundärtugenden eines guten Rechtsanwalts ausgestattet ist (Fleiß, selbstbewusstes Auftreten, wirtschaftliches Gespür, guter zwischenmenschlicher Umgang, Akquisestärke), der hat auch mit bescheidenen Examensnoten Chancen auf ein vernünftiges Auskommen. Er muss sich halt hochkämpfen. Über Ref-Stationen oder Nebenjobs wird er häufig auch eine Chance auf eine halbwegs vernünftige Anstellung zu Beginn haben.
Ändert aber nichts daran, dass der gleiche Absolvent mit besseren Noten eine weitaus bessere Startposition hätte. Ist natürlich weitaus bequemer in einer wirtschaftlich potenten Kanzlei einzusteigen, wo dir die fetten Mandate vom Partner angeschleppt werden, als ewig Gedöns zu bearbeiten oder als Einzelkämpfer zu Beginn ohne Umsatz dazustehen.
Ich halte es im Einzelfall für durchaus denkbar, dass der Rechtsanwalt "Marke geiler Typ mit schlechten Noten" nach einigen Jahren besser dasteht als der Backoffice-Troll mit guten Noten. Diese Extreme dürften aber beide so selten sein, dass sie für den Markt keine große Rolle spielen.
Wer mit den Sekundärtugenden eines guten Rechtsanwalts ausgestattet ist (Fleiß, selbstbewusstes Auftreten, wirtschaftliches Gespür, guter zwischenmenschlicher Umgang, Akquisestärke), der hat auch mit bescheidenen Examensnoten Chancen auf ein vernünftiges Auskommen. Er muss sich halt hochkämpfen. Über Ref-Stationen oder Nebenjobs wird er häufig auch eine Chance auf eine halbwegs vernünftige Anstellung zu Beginn haben.
Ändert aber nichts daran, dass der gleiche Absolvent mit besseren Noten eine weitaus bessere Startposition hätte. Ist natürlich weitaus bequemer in einer wirtschaftlich potenten Kanzlei einzusteigen, wo dir die fetten Mandate vom Partner angeschleppt werden, als ewig Gedöns zu bearbeiten oder als Einzelkämpfer zu Beginn ohne Umsatz dazustehen.
Ich halte es im Einzelfall für durchaus denkbar, dass der Rechtsanwalt "Marke geiler Typ mit schlechten Noten" nach einigen Jahren besser dasteht als der Backoffice-Troll mit guten Noten. Diese Extreme dürften aber beide so selten sein, dass sie für den Markt keine große Rolle spielen.
20.08.2021, 12:22
(20.08.2021, 11:27)Grottentroll schrieb: Wie schon drölfzig mal festgestellt wurde, sind die Noten der Staatsexamina die primäre Eintrittskarte für den Berufseinstieg. Nicht mehr und nicht weniger. Was man dann draus macht, ist eine andere Frage.
Wer mit den Sekundärtugenden eines guten Rechtsanwalts ausgestattet ist (Fleiß, selbstbewusstes Auftreten, wirtschaftliches Gespür, guter zwischenmenschlicher Umgang, Akquisestärke), der hat auch mit bescheidenen Examensnoten Chancen auf ein vernünftiges Auskommen. Er muss sich halt hochkämpfen. Über Ref-Stationen oder Nebenjobs wird er häufig auch eine Chance auf eine halbwegs vernünftige Anstellung zu Beginn haben.
Ändert aber nichts daran, dass der gleiche Absolvent mit besseren Noten eine weitaus bessere Startposition hätte. Ist natürlich weitaus bequemer in einer wirtschaftlich potenten Kanzlei einzusteigen, wo dir die fetten Mandate vom Partner angeschleppt werden, als ewig Gedöns zu bearbeiten oder als Einzelkämpfer zu Beginn ohne Umsatz dazustehen.
Ich halte es im Einzelfall für durchaus denkbar, dass der Rechtsanwalt "Marke geiler Typ mit schlechten Noten" nach einigen Jahren besser dasteht als der Backoffice-Troll mit guten Noten. Diese Extreme dürften aber beide so selten sein, dass sie für den Markt keine große Rolle spielen.
Ich denke, dass genügt für diesen Thread. Alles gesagt.
20.08.2021, 12:25
(20.08.2021, 12:22)Gast schrieb:(20.08.2021, 11:27)Grottentroll schrieb: Wie schon drölfzig mal festgestellt wurde, sind die Noten der Staatsexamina die primäre Eintrittskarte für den Berufseinstieg. Nicht mehr und nicht weniger. Was man dann draus macht, ist eine andere Frage.
Wer mit den Sekundärtugenden eines guten Rechtsanwalts ausgestattet ist (Fleiß, selbstbewusstes Auftreten, wirtschaftliches Gespür, guter zwischenmenschlicher Umgang, Akquisestärke), der hat auch mit bescheidenen Examensnoten Chancen auf ein vernünftiges Auskommen. Er muss sich halt hochkämpfen. Über Ref-Stationen oder Nebenjobs wird er häufig auch eine Chance auf eine halbwegs vernünftige Anstellung zu Beginn haben.
Ändert aber nichts daran, dass der gleiche Absolvent mit besseren Noten eine weitaus bessere Startposition hätte. Ist natürlich weitaus bequemer in einer wirtschaftlich potenten Kanzlei einzusteigen, wo dir die fetten Mandate vom Partner angeschleppt werden, als ewig Gedöns zu bearbeiten oder als Einzelkämpfer zu Beginn ohne Umsatz dazustehen.
Ich halte es im Einzelfall für durchaus denkbar, dass der Rechtsanwalt "Marke geiler Typ mit schlechten Noten" nach einigen Jahren besser dasteht als der Backoffice-Troll mit guten Noten. Diese Extreme dürften aber beide so selten sein, dass sie für den Markt keine große Rolle spielen.
Ich denke, dass genügt für diesen Thread. Alles gesagt.
Es ist alles mindset. Als Angestellter ra ist Limit vorhanden. Als selbständiger mit 2x a ist sky the limit
20.08.2021, 13:08
Ein gutes Examen ist ein Türöffner. Karriere kann man aber natürlich auch mit einem schlechten Examen machen. Insgesamt kommt es neben den Fachkompetenzen insbesondere auf Ideenreichtum, Kreativität und Risikobewusstsein an. Es ist also im Ergebnis eine Typenfrage. Der Kollege hatte ja schon auf die Diesel-Klagen hingewiesen. Vor Wochen gab es dieses Urteil zu den Kontoführungsgebühren. Da hat sich jemand die AGB der Banken angesehen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass da was nicht stimmt; ich kann mir gut vorstellen, dass das am Ende auch lukrativ werden könnte; in einer Berichterstattung habe ich jedenfalls gelesen, dass es um Milliarden ginge. Man muss natürlich immer auch realistisch bleiben, ich denke aber, dass es nicht schadet, wenn man trotz schlechter Examensnoten positiv bleibt und sich nicht selber runterzieht - immerhin hat man sich dadurch die Grundlage geschaffen, um kommerzielle Rechtsberatung durchzuführen; ansonsten gerät man schnell in eine Lethargie und verliert den Glauben an sich selbst, was dann natürlich keine gute Grundlage für das eigene Fortkommen ist.
20.08.2021, 16:32
Ich bin arbeitslos & habe 2 x a. Sobald ich nicht mehr chillen will (beruhigt euch), mach ich mich vielleicht selbständig. Die Lücke im Lebenslauf interessiert dann zumindest keinen. "Aber Selbständigkeit ist so schwer ". Das hab ich interessanterweise nur von Angestellten gehört. Mal schauen. Tiefer als jetzt kann ich karrieretechnisch nicht fallen. Ist gar nicht so schlecht, den Boden zu kennen. Gar nicht so schlimm. Gleichzeitig gibt es Vollzeit-Angestellte mit ordentlichem Einkommen & Existenzängsten. Kopfsache.
Um auf die gestellte Frage einzugehen: Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Noten = Türöffner & ansonsten: Kommt drauf an.
Ich weiß nicht, wie es bei mir sein wird. Erstmal weiter chillen (beruhigt euch).
"From the Bottom to the Top" ist jedenfalls die spannendere Story.
Um auf die gestellte Frage einzugehen: Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Noten = Türöffner & ansonsten: Kommt drauf an.
Ich weiß nicht, wie es bei mir sein wird. Erstmal weiter chillen (beruhigt euch).
"From the Bottom to the Top" ist jedenfalls die spannendere Story.
20.08.2021, 17:21
„Ist die Karriere eines Juristen mit schlechten Noten berechenbar“ was ist denn das für eine bescheuerte Frage?!
Die Karriere eines Juristen mit guten Noten ist genauso wenig „berechenbar“. Die juristische Karriere geht nach dem 2. Staatsexamen los. Auf dich warten rund 40 Jahre Erwerbstätigkeit. Was du aus dieser Zeit machst, bleibt dir überlassen. Du kannst, egal mit welcher Ausgangssituation, mega Karriere machen oder mega versagen. Denn ob du im Beruf überzeugst, liegt ganz allein an dir und deiner Entwicklung in eben dieser langen Zeit. Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich.
Dass gute Noten den Berufseinstieg enorm erleichtern, ist natürlich wahr. Sie sorgen aber nicht dafür, dass dir eben diese 40 Jahre lang die Füße geküsst werden, ohne dass du dich besonders anstrengen müsstest. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass genau das die Anspruchshaltung von so manchen Foristen hier ist.
Die Karriere eines Juristen mit guten Noten ist genauso wenig „berechenbar“. Die juristische Karriere geht nach dem 2. Staatsexamen los. Auf dich warten rund 40 Jahre Erwerbstätigkeit. Was du aus dieser Zeit machst, bleibt dir überlassen. Du kannst, egal mit welcher Ausgangssituation, mega Karriere machen oder mega versagen. Denn ob du im Beruf überzeugst, liegt ganz allein an dir und deiner Entwicklung in eben dieser langen Zeit. Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich.
Dass gute Noten den Berufseinstieg enorm erleichtern, ist natürlich wahr. Sie sorgen aber nicht dafür, dass dir eben diese 40 Jahre lang die Füße geküsst werden, ohne dass du dich besonders anstrengen müsstest. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass genau das die Anspruchshaltung von so manchen Foristen hier ist.