15.08.2021, 23:13
Klingt halt grausam, aber mMn kann man da nicht mehr viel retten. Um die Taliban zu „besiegen“ kann man daher einzig anfangen, Afghanistan zu bombardieren - auch wenn es auch Zivilisten treffen wird. Aber anders wird man die Taliban aus dem Land mE nicht bekommen. Da hilft nur komplette Zerstörung und dann neuer Aufbau.
15.08.2021, 23:34
(15.08.2021, 23:13)Gast schrieb: Klingt halt grausam, aber mMn kann man da nicht mehr viel retten. Um die Taliban zu „besiegen“ kann man daher einzig anfangen, Afghanistan zu bombardieren - auch wenn es auch Zivilisten treffen wird. Aber anders wird man die Taliban aus dem Land mE nicht bekommen. Da hilft nur komplette Zerstörung und dann neuer Aufbau.
…was meines Wissens im Jahr 2001 gerade vermieden werden sollte. Erinnerungen an den Diskurs damals habe ich keine, da zu jung. Aber man hat sich doch (auch aufgrund erheblichen politischen Drucks innerhalb der einzelnen Bündnisstaaten) gegen Massenbombardement und für einen diplomatischen Weg mittels Aufbauhilfe, Infrastrukturmaßnahmen usw. entschieden.
Die Gründe, warum diese nicht nachhaltig gefruchtet haben, dürften so vielschichtig sein wie die Menschheitsgeschichte selbst. Das soll die NATO, Bundeswehr usw. natürlich nicht von jeglicher Verantwortung freisprechen. Allerdings muss man vielleicht auch mal akzeptieren, dass es außenpolitisch keine wirklich „guten“ Entscheidungen zu treffen gibt. 20 Jahre quasi gescheiterte Aufbauhilfe sind natürlich eine katastrophale Bilanz. Ein blutiger Krieg, gefördert von den verschiedensten Eigeninteressen der NATO-Staaten, wäre aber ebenfalls unverantwortlich gewesen.
15.08.2021, 23:45
Ja nur was bleibt aktuell? Das Land ist besetzt. Die Bevölkerung wird ungebraucht, gefoltert oder gebrainwashed und rekrutiert und kämpft künftig für die Taliban, die sich zudem schön weiter vermehren und ihre Zöglinge entsprechend heranziehen werden. Zu gewinnen gibt es nichts, außer die Taliban zu vernichten. Das geht mE nur, indem man das Land bombardiert und so dafür sorgt, dass möglichst niemand übrig bleibt. Sehr ehrlich gesagt keine andere Lösung, wenn wir nicht wollen, dass sich die Taliban ungestört weiter vermehren und verbreiten werden und für sich im Land writeres aufbauen.
15.08.2021, 23:47
Ich verstehe nicht, warum hier immer gesagt wird, der Westen sei schuld. Der Westen hat Milliarden und Menschen „geopfert“ - wohl kaum, um Afghanistan zu unterdrücken, sondern um einen besseren Staat aufzubauen. Der US-Angriff 2001 war nach allgemeiner Ansicht nach 9/11 gerechtfertigt. Die Taliban hätte Al-Qaida ausliefern können.
Nein, diese widerwärtige erbärmliche Armee ist schuld - trotz Überlegenheit, Material und Ausbildung mit Fantastilliarden null (in Worten: null) Widerstand. Oh, man will sich nicht abschlachten lassen? Wie wäre es dann mit Kämpfen? Was ist mit der ach so tollen Elitetruppe?
Das Regime ist tief korrupt, man hat nichts, wofür man kämpfen kann - wie wäre es denn mit Frauen und Kindern?
Die Feiglinge haben einen gewinnbaren Krieg nicht gewonnen (zumindest die Städte hätte man ohne Weiteres halten können) und sch…auf die weibliche Bevölkerung.
Sofort schnelles und unbürokratisches Visa für Ortskräfte und alle, die uns geholfen haben, einschließlich Familien. Für etwas Gutes zu kämpfen lohnt sich - eine Zukunft in Deutschland statt in dem Sch..loch.
Ansonsten für wehrfähige Männer in Afghanistan kein Asyl. Man hat konkludent die Taliban gewählt, man muss sich mit ihnen arrangieren. Die Opfer sind Frauen und Kinder.
Warum hat man seit 2001 nicht Frauen an der Waffe in Afghanistan ausgebildet? Die hätten mit Sicherheit gekämpft, physische Unterlegenheit ist in gewisser Weise mit Technologie kompensierbar.
Die westlichen Medien mit ihrer Schlangenzüngigkeit und ihrem Selbsthass sind zum K… Wenn man das gemacht hätte, was nötig für einen Sieg gewesen wäre (Krieg mit mehr Toten), hätten auch alle geplärrt.
Zum Thema Biden: Was hätte er denn sonst machen sollen? Wenn der Abzug erst nächstes Jahr erfolgt wäre, wäre es genauso gekommen, nur dann eben erst ein Jahr später.
Dieser widerliche Präsident von Afghanistan soll gefälligst in Turkmenistan bleiben und niemals wieder versuchen, auf der internationalen Bühne aufzutreten. Vermutlich wird man ihn aber bald in St. Tropez/Marbella/Monaco auf seiner Jacht sehen mit seinen Kumpeln.
Nein, diese widerwärtige erbärmliche Armee ist schuld - trotz Überlegenheit, Material und Ausbildung mit Fantastilliarden null (in Worten: null) Widerstand. Oh, man will sich nicht abschlachten lassen? Wie wäre es dann mit Kämpfen? Was ist mit der ach so tollen Elitetruppe?
Das Regime ist tief korrupt, man hat nichts, wofür man kämpfen kann - wie wäre es denn mit Frauen und Kindern?
Die Feiglinge haben einen gewinnbaren Krieg nicht gewonnen (zumindest die Städte hätte man ohne Weiteres halten können) und sch…auf die weibliche Bevölkerung.
Sofort schnelles und unbürokratisches Visa für Ortskräfte und alle, die uns geholfen haben, einschließlich Familien. Für etwas Gutes zu kämpfen lohnt sich - eine Zukunft in Deutschland statt in dem Sch..loch.
Ansonsten für wehrfähige Männer in Afghanistan kein Asyl. Man hat konkludent die Taliban gewählt, man muss sich mit ihnen arrangieren. Die Opfer sind Frauen und Kinder.
Warum hat man seit 2001 nicht Frauen an der Waffe in Afghanistan ausgebildet? Die hätten mit Sicherheit gekämpft, physische Unterlegenheit ist in gewisser Weise mit Technologie kompensierbar.
Die westlichen Medien mit ihrer Schlangenzüngigkeit und ihrem Selbsthass sind zum K… Wenn man das gemacht hätte, was nötig für einen Sieg gewesen wäre (Krieg mit mehr Toten), hätten auch alle geplärrt.
Zum Thema Biden: Was hätte er denn sonst machen sollen? Wenn der Abzug erst nächstes Jahr erfolgt wäre, wäre es genauso gekommen, nur dann eben erst ein Jahr später.
Dieser widerliche Präsident von Afghanistan soll gefälligst in Turkmenistan bleiben und niemals wieder versuchen, auf der internationalen Bühne aufzutreten. Vermutlich wird man ihn aber bald in St. Tropez/Marbella/Monaco auf seiner Jacht sehen mit seinen Kumpeln.
16.08.2021, 00:13
(15.08.2021, 23:47)Diplomat? schrieb: Ich verstehe nicht, warum hier immer gesagt wird, der Westen sei schuld. Der Westen hat Milliarden und Menschen „geopfert“ - wohl kaum, um Afghanistan zu unterdrücken, sondern um einen besseren Staat aufzubauen. Der US-Angriff 2001 war nach allgemeiner Ansicht nach 9/11 gerechtfertigt. Die Taliban hätte Al-Qaida ausliefern können.
16.08.2021, 00:29
Zitat:Um die Taliban zu „besiegen“ kann man daher einzig anfangen, Afghanistan zu bombardieren - auch wenn es auch Zivilisten treffen wird. Aber anders wird man die Taliban aus dem Land mE nicht bekommen.
Wieso sollte man die Taliban besiegen wollen? Wieso sollte ich die aus Afghanistan bekommen wollen? Also ich befinde mich nicht im Krieg mit denen.
Zitat:Da hilft nur komplette Zerstörung und dann neuer Aufbau.
Mit Bombardierung/Zerstörung zerstört man nur Infrastruktur. Toll. Würde man die Taliban loswerden wollen, müsste man sie alle erschießen. Toll.
Zitat:Das Land ist besetzt. Die Bevölkerung wird ungebraucht, gefoltert oder gebrainwashed und rekrutiert und kämpft künftig für die Taliban, die sich zudem schön weiter vermehren und ihre Zöglinge entsprechend heranziehen werden.
Nein. Die Taliban besetzen nicht das Land. Die Taliban und ihre Sympathisanten sind die Bevölkerung dieses Landes. Kämpfen für die Taliban... gegen wen?
Zitat:Sehr ehrlich gesagt keine andere Lösung, wenn wir nicht wollen, dass sich die Taliban ungestört weiter vermehren und verbreiten werden und für sich im Land writeres aufbauen.
Wollen "wir" das nicht? Viele von "uns" haben dazu wohl einfach eine "ist mir egal"-Einstellung. Durchaus zu Recht, da "wir" nicht alle Probleme der Welt lösen und dabei Lebensweisen/Ideologien vorgeben können.
Und selbst wenn "wir" das nicht wollen, dann kann es "uns" egal sein, ob es keine andere Lösung gibt. "Wir" sind nicht dazu verpflichtet, jeden Misstand mit einer Lösung anzugehen. "Wir" können auch ganz einfach mal einen Missstand dulden, insbesondere nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen der angeblich einzigen Lösung. Das machen "wir" in Bezug auf andere Länder auch. Nur beispielsweise in Saudi-Arabien, dessen Machthaber den Taliban in vieler Hinsciht gleich kommen. Nur verkaufen die Saudis "uns" brav ihr Öl.
Zitat:Ich verstehe nicht, warum hier immer gesagt wird, der Westen sei schuld.
Entweder, weil (insbesondere vom linken Spektrum aus" "der Westen" allgemein dämonisiert wird. Oder weil davon abgelenkt werden soll, dass eigentlich der Islam und einige recht tiefgegehende Strukturen die Probleme in Afghanistan ausmachen. Oder einfach aus Unwissenheit heraus.
Zitat:um einen besseren Staat aufzubauen
Das ist freilich eine Propagandalüge, auf die du reingefallen bist. Der "bessere Staat", der der Weltöffentlichkeit in den letzten 20 Jahren dann präsentiert wurde, war außerdem noch immer ein absolut schrecklicher Staat, in dem kaum jemand leben möchte.
Zitat:Der US-Angriff 2001 war nach allgemeiner Ansicht nach 9/11 gerechtfertigt. Die Taliban hätte Al-Qaida ausliefern können.
Manch einer hält auch das für eine Propagandalüge. Jedenfalls verträgt es sich nicht mit der Theorie von dem Aufbau eines "besseren Staats".
Zitat:Nein, diese widerwärtige erbärmliche Armee ist schuld - trotz Überlegenheit, Material und Ausbildung mit Fantastilliarden null (in Worten: null) Widerstand. Oh, man will sich nicht abschlachten lassen? Wie wäre es dann mit Kämpfen? Was ist mit der ach so tollen Elitetruppe?
Die haben keine "tolle Elitetruppe" und das selber auch nie ernsthaft behauptet. Du musst dich fragen, was du in so einer Situation getan hättest. Der "bessere Staat" war eine menschenverachtende islamische Republik, wurde künstlich von Besatzungsmächten eingesetzt und dann mit hochkorrupten Aktueren bestückt. Akzeptanz in der Bevökerung gleich Null. Warum sollte irgendwer für dieses Schrottgebilde kämpfen wollen? Es gab nie einen afghanischen Nationalstaat wie es einen deutschen, franzöischen usw. gibt/gab. Auch kein entsprechendes natürliches Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Menschen dort sprechen nichtmals die gleiche Sprache!
Für den Aufbau dieser Armee war dann auch tatsächlich "der Westen" verantwortlich. Der hat dabei nur kläglich versagt. Da muss man jetzt auch nicht auf die örtliche Bevölkerung schimpfen, die ganz einfach nicht für einen gescheiterten Staat auf verlorenem Posten kämpfen und zusehen will, wie dafür ihre Familie massakriert wird. Die haben sich größtenteil woeiso nur wegen Perspektivlosigkeit und für die 250 USD im Monat verpflichtet. Weil es sonst nichts zu tun gab, in diesem völlig kaputten Land.
Ich kann das verstehen. Würdest du jetzt dein Gewehr durchladen und an den sich zurückziehenden Armeekonvois vorbei alleine auf die Taliban zumarschieren? Gegenwärtig wäre der einfche Soldat sogar ohne Führung, wenn er würde kämpfen wollen. Und die militärische Führung wurde durch "den Westen" handerlesen.
Nach ein paar Stunden ist dann auch die Munition aufgebraucht und dein Fahrzeug hat keinen Sprit mehr. Miese Sache.
Zitat:man hat nichts, wofür man kämpfen kann - wie wäre es denn mit Frauen und Kindern?
Frauen und Kinder brauchen dich als Mann zur Versorgung der Familie. Und werden abgemetzelt, während und weil du an der Front stehst und gegen die Taliban kämpfst. Und werden verhungern, wenn du an der Front zurückbleibst.
Zitat:Die Feiglinge haben einen gewinnbaren Krieg nicht gewonnen (zumindest die Städte hätte man ohne Weiteres halten können) und sch…auf die weibliche Bevölkerung.
Das klingt etwas pubertär.
Zitat:Sofort schnelles und unbürokratisches Visa für Ortskräfte und alle, die uns geholfen haben, einschließlich Familien.
Jetzt sollen die also doch nicht mehr kämpfen, sondern nach Deutschland kommen? Besser nicht. Mir persönlich hat da keiner geholfen. Meine Interessen wurden in Afghanistan nie verfolgt. Auch nicht die Interessen Deutschlands. Abgesehen davon genießen die Taliban nicht nur in der Bevölkerung (deren Teil sie sind) genügend Sympathien. Die Taliban genießen diese Sympathien auch unter den "Helfern", dderen Integrationsfähigkeit hier dann auch noch andere Umstände entgegenstehen könnten.
Zitat:Ansonsten für wehrfähige Männer in Afghanistan kein Asyl.
Ob das verfassungskonform ist? Soll das dann auch für Männer aus Syrien gelten? Der syrische Staat ist kein bischen schlimmer als die tolle "Islamische Republik Afghanistan", die wir jetzt einige Jahre lang angewidert ansehen konnten. Im Gegenteil.
Zitat:Die Opfer sind Frauen und Kinder.
Wieso werden Frauen eigentlich immer mit Kindern gleichgestellt? Auch eine Frau kann den Dienst an der Waffe erlernen. Dem durchscnittlichen afghanischen Mann hat man auf den Kampf gegen die Taliban allenfalls minimal mehr vorbereitet als die afghanischen Frauen.
Zitat:Warum hat man seit 2001 nicht Frauen an der Waffe in Afghanistan ausgebildet? Die hätten mit Sicherheit gekämpft, physische Unterlegenheit ist in gewisser Weise mit Technologie kompensierbar.
Cringe. Und ein Beweis deiner Unkenntnis über gleich so viele relevante Aspekte.
Zitat:Zum Thema Biden: Was hätte er denn sonst machen sollen?
Scherz, oder? Weiter oben schriebst du doch noch, man solle Frauen an der Waffe ausbilden. Und wie wichtig "Technologie" sei, über die Afghnaistans Armee ohne US-Hilfe aber nie wirklich verfügt hat.
Zitat:Dieser widerliche Präsident von Afghanistan soll gefälligst in Turkmenistan bleiben
Er sollte also nicht fliehen dürfen, aber die ganzen "Ortshelfer" muss man ausfliegen? Wer und dessen Familie dürfte denn zuerst den Racheaktionen der Taliban ausgesetzt sein?
Abgesehen davon ist der Mann, dessen Namen du nicht kennst, Medienberichten zu Folge entweder nach Usbekistan oder nach Tadschikistan geflohen, nicht nach Turkmenistan.
Satire?
16.08.2021, 08:31
(16.08.2021, 00:29)Gast schrieb:Zitat:Um die Taliban zu „besiegen“ kann man daher einzig anfangen, Afghanistan zu bombardieren - auch wenn es auch Zivilisten treffen wird. Aber anders wird man die Taliban aus dem Land mE nicht bekommen.
Wieso sollte man die Taliban besiegen wollen? Wieso sollte ich die aus Afghanistan bekommen wollen? Also ich befinde mich nicht im Krieg mit denen.
Zitat:Da hilft nur komplette Zerstörung und dann neuer Aufbau.
Mit Bombardierung/Zerstörung zerstört man nur Infrastruktur. Toll. Würde man die Taliban loswerden wollen, müsste man sie alle erschießen. Toll.
Zitat:Das Land ist besetzt. Die Bevölkerung wird ungebraucht, gefoltert oder gebrainwashed und rekrutiert und kämpft künftig für die Taliban, die sich zudem schön weiter vermehren und ihre Zöglinge entsprechend heranziehen werden.
Nein. Die Taliban besetzen nicht das Land. Die Taliban und ihre Sympathisanten sind die Bevölkerung dieses Landes. Kämpfen für die Taliban... gegen wen?
Zitat:Sehr ehrlich gesagt keine andere Lösung, wenn wir nicht wollen, dass sich die Taliban ungestört weiter vermehren und verbreiten werden und für sich im Land writeres aufbauen.
Wollen "wir" das nicht? Viele von "uns" haben dazu wohl einfach eine "ist mir egal"-Einstellung. Durchaus zu Recht, da "wir" nicht alle Probleme der Welt lösen und dabei Lebensweisen/Ideologien vorgeben können.
Und selbst wenn "wir" das nicht wollen, dann kann es "uns" egal sein, ob es keine andere Lösung gibt. "Wir" sind nicht dazu verpflichtet, jeden Misstand mit einer Lösung anzugehen. "Wir" können auch ganz einfach mal einen Missstand dulden, insbesondere nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen der angeblich einzigen Lösung. Das machen "wir" in Bezug auf andere Länder auch. Nur beispielsweise in Saudi-Arabien, dessen Machthaber den Taliban in vieler Hinsciht gleich kommen. Nur verkaufen die Saudis "uns" brav ihr Öl.
Zitat:Ich verstehe nicht, warum hier immer gesagt wird, der Westen sei schuld.
Entweder, weil (insbesondere vom linken Spektrum aus" "der Westen" allgemein dämonisiert wird. Oder weil davon abgelenkt werden soll, dass eigentlich der Islam und einige recht tiefgegehende Strukturen die Probleme in Afghanistan ausmachen. Oder einfach aus Unwissenheit heraus.
Zitat:um einen besseren Staat aufzubauen
Das ist freilich eine Propagandalüge, auf die du reingefallen bist. Der "bessere Staat", der der Weltöffentlichkeit in den letzten 20 Jahren dann präsentiert wurde, war außerdem noch immer ein absolut schrecklicher Staat, in dem kaum jemand leben möchte.
Zitat:Der US-Angriff 2001 war nach allgemeiner Ansicht nach 9/11 gerechtfertigt. Die Taliban hätte Al-Qaida ausliefern können.
Manch einer hält auch das für eine Propagandalüge. Jedenfalls verträgt es sich nicht mit der Theorie von dem Aufbau eines "besseren Staats".
Zitat:Nein, diese widerwärtige erbärmliche Armee ist schuld - trotz Überlegenheit, Material und Ausbildung mit Fantastilliarden null (in Worten: null) Widerstand. Oh, man will sich nicht abschlachten lassen? Wie wäre es dann mit Kämpfen? Was ist mit der ach so tollen Elitetruppe?
Die haben keine "tolle Elitetruppe" und das selber auch nie ernsthaft behauptet. Du musst dich fragen, was du in so einer Situation getan hättest. Der "bessere Staat" war eine menschenverachtende islamische Republik, wurde künstlich von Besatzungsmächten eingesetzt und dann mit hochkorrupten Aktueren bestückt. Akzeptanz in der Bevökerung gleich Null. Warum sollte irgendwer für dieses Schrottgebilde kämpfen wollen? Es gab nie einen afghanischen Nationalstaat wie es einen deutschen, franzöischen usw. gibt/gab. Auch kein entsprechendes natürliches Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Menschen dort sprechen nichtmals die gleiche Sprache!
Für den Aufbau dieser Armee war dann auch tatsächlich "der Westen" verantwortlich. Der hat dabei nur kläglich versagt. Da muss man jetzt auch nicht auf die örtliche Bevölkerung schimpfen, die ganz einfach nicht für einen gescheiterten Staat auf verlorenem Posten kämpfen und zusehen will, wie dafür ihre Familie massakriert wird. Die haben sich größtenteil woeiso nur wegen Perspektivlosigkeit und für die 250 USD im Monat verpflichtet. Weil es sonst nichts zu tun gab, in diesem völlig kaputten Land.
Ich kann das verstehen. Würdest du jetzt dein Gewehr durchladen und an den sich zurückziehenden Armeekonvois vorbei alleine auf die Taliban zumarschieren? Gegenwärtig wäre der einfche Soldat sogar ohne Führung, wenn er würde kämpfen wollen. Und die militärische Führung wurde durch "den Westen" handerlesen.
Nach ein paar Stunden ist dann auch die Munition aufgebraucht und dein Fahrzeug hat keinen Sprit mehr. Miese Sache.
Zitat:man hat nichts, wofür man kämpfen kann - wie wäre es denn mit Frauen und Kindern?
Frauen und Kinder brauchen dich als Mann zur Versorgung der Familie. Und werden abgemetzelt, während und weil du an der Front stehst und gegen die Taliban kämpfst. Und werden verhungern, wenn du an der Front zurückbleibst.
Zitat:Die Feiglinge haben einen gewinnbaren Krieg nicht gewonnen (zumindest die Städte hätte man ohne Weiteres halten können) und sch…auf die weibliche Bevölkerung.
Das klingt etwas pubertär.
Zitat:Sofort schnelles und unbürokratisches Visa für Ortskräfte und alle, die uns geholfen haben, einschließlich Familien.
Jetzt sollen die also doch nicht mehr kämpfen, sondern nach Deutschland kommen? Besser nicht. Mir persönlich hat da keiner geholfen. Meine Interessen wurden in Afghanistan nie verfolgt. Auch nicht die Interessen Deutschlands. Abgesehen davon genießen die Taliban nicht nur in der Bevölkerung (deren Teil sie sind) genügend Sympathien. Die Taliban genießen diese Sympathien auch unter den "Helfern", dderen Integrationsfähigkeit hier dann auch noch andere Umstände entgegenstehen könnten.
Zitat:Ansonsten für wehrfähige Männer in Afghanistan kein Asyl.
Ob das verfassungskonform ist? Soll das dann auch für Männer aus Syrien gelten? Der syrische Staat ist kein bischen schlimmer als die tolle "Islamische Republik Afghanistan", die wir jetzt einige Jahre lang angewidert ansehen konnten. Im Gegenteil.
Zitat:Die Opfer sind Frauen und Kinder.
Wieso werden Frauen eigentlich immer mit Kindern gleichgestellt? Auch eine Frau kann den Dienst an der Waffe erlernen. Dem durchscnittlichen afghanischen Mann hat man auf den Kampf gegen die Taliban allenfalls minimal mehr vorbereitet als die afghanischen Frauen.
Zitat:Warum hat man seit 2001 nicht Frauen an der Waffe in Afghanistan ausgebildet? Die hätten mit Sicherheit gekämpft, physische Unterlegenheit ist in gewisser Weise mit Technologie kompensierbar.
Cringe. Und ein Beweis deiner Unkenntnis über gleich so viele relevante Aspekte.
Zitat:Zum Thema Biden: Was hätte er denn sonst machen sollen?
Scherz, oder? Weiter oben schriebst du doch noch, man solle Frauen an der Waffe ausbilden. Und wie wichtig "Technologie" sei, über die Afghnaistans Armee ohne US-Hilfe aber nie wirklich verfügt hat.
Zitat:Dieser widerliche Präsident von Afghanistan soll gefälligst in Turkmenistan bleiben
Er sollte also nicht fliehen dürfen, aber die ganzen "Ortshelfer" muss man ausfliegen? Wer und dessen Familie dürfte denn zuerst den Racheaktionen der Taliban ausgesetzt sein?
Abgesehen davon ist der Mann, dessen Namen du nicht kennst, Medienberichten zu Folge entweder nach Usbekistan oder nach Tadschikistan geflohen, nicht nach Turkmenistan.
Satire?
Infantiler Kreisklassensarkasmus auf dem Niveau von Luisa.
Nur kurz:
-Resolution 1368 diente nach allgemeiner Auffassung (abweichend wohl nur die extreme Linke)
-Ebenso das ISAF-Mandat.
Zu den weiteren Punkten: Ich habe den Namen bewusst nicht zitiert, und es ist mir auch egal, wo genau der Kleptokratenpräsident abhängt (Du weißt es ja auch nicht, Schlaumeier).
Zu der Bewaffnung der Frauen hast Du nichts sinnvolles geschrieben. Sie wäre möglich gewesen - aber natürlich nicht erst im Mai 2021, sondern zB schon 2003 oder wann auch immer. Dann hätte man die Kultur vielleicht umkrempeln können. Das wäre ohne Weiteres möglich gewesen, siehe Israel. Auch eine Armee der Frauen ist kampfkräftig, körperliche Stärke zählt zu einem gewissen Teil, aber viel wichtiger ist heute Taktik/Waffenbeherrschung/technologische Kenntnis und eine Vielzahl weiterer Faktoren.
Dieses kindische „Dich und Deine Familie abschlachten lassen“ - nun ja, das wird ja jetzt ohnehin passieren, und die Frauen werden versklavt, massenhaft. Tolle Nichteinigungsalternative. Die feigen afghanischen Deserteure bewirken ja jetzt genau das. Die Talibanoffensive wäre mit einem absoluten Mindestmaß an Widerstand aufzuhalten gewesen. Natürlich, wenn die Führung als erstes abhaut, ist es schwer…
Es gibt/gab Elitetruppen - man ging vor sechs Wochen davon aus, dass die Taliban nur die Dörfer würden kontrollieren können, nicht die Städte. Einfach über Google zu finden.
Die Taliban waren überwiegend auch ein schlecht ausgestatteter Haufen, und man hatte Zwischenerfolge durch Neutralisierung der Führung (nur konnten sie sich dann in Pakistan erholen). Die Taliban waren besiegbar (natürlich hätte man dann politisch eine Alternative anbieten müssen).
Wenn einem der Staat jetzt nicht passt, hätte das Militär ja eine Militärdiktatur erputschen können. Immer noch besser.
Insoweit hat der Westen sicher schwere Fehler gemacht - aber dieses massenhafte Versagen der Afghanen ist allein deren eigene Schuld.
Und nein, Biden konnte nichts anderes tun, nachdem Trump die Grundlage gelegt hat. Wenn Biden noch ein Jahr gewartet hätte, wäre es nächstes Jahr exakt genauso gekommen (mit noch mehr Kosten und Opfern). Die Afghanen hatten 20 (!) Jahre Zeit, sich auf dieses Datum vorzubereiten.
Dümmliche Arroganz mit fachlicher Inkompetenz/Unkenntnis kombiniert führt zu Kombinationen wie Luisa und Dir. Soviel zum Thema „Heute sind die Studenten besser“.
Afghanistan muss sich jetzt selbst helfen. Die kleinen (!) Kinder und sonstige Personen, die nichts kausal tun konnten, sind bemitleidenswerte Opfer. Aber zB als Dresden bombardiert wurde, starben auch Häftlinge/kleine Kinder qualvoll. Auch die waren Opfer, aber schuld waren eben die Leute, die den Nationalsozialismu hervorgebracht haben.
So ist das jetzt auch spiegelbildlich. „Schuld“ ist nicht der Westen, sondern die große (!) Zahl an Afghanen, die die Taliban wollen/sich nicht wehren und ihre eigenen Frauen und kleinen Kinder, soweit vorhanden, der völligen Entrechtung zuführen.
16.08.2021, 08:40
Und noch was: Das Argument, dass der afghanische Staat furchtbar war, ist sicher wahr. Auch hierfür waren aber die Afghanen selbst verantwortlich.
Und wenn er so furchtbar war und jetzt alles besser wird, dürfte doch für (dann noch massenhafte) Flucht kaum ein Grund bestehen?
Der Staat war furchtbar, aber immerhin gab es in Kabul einen Ansatz von Modernität (Brautmode etc).
Aus meiner Sicht ist es jedenfalls nahe liegend, die Frauen massenhaft im Militär einzusetzen - gerade das würde zu einer kulturellen „Verbesserung“ führen. Und viele Frauen bewerten die „Furchtbarkeit“ des Staates mit Blick auf das unter den Taliban ihnen drohende Schicksal gewiss anders als Du.
Und wenn er so furchtbar war und jetzt alles besser wird, dürfte doch für (dann noch massenhafte) Flucht kaum ein Grund bestehen?
Der Staat war furchtbar, aber immerhin gab es in Kabul einen Ansatz von Modernität (Brautmode etc).
Aus meiner Sicht ist es jedenfalls nahe liegend, die Frauen massenhaft im Militär einzusetzen - gerade das würde zu einer kulturellen „Verbesserung“ führen. Und viele Frauen bewerten die „Furchtbarkeit“ des Staates mit Blick auf das unter den Taliban ihnen drohende Schicksal gewiss anders als Du.
16.08.2021, 10:28
@Diplomat?:
"Die Taliban waren überwiegend auch ein schlecht ausgestatteter Haufen, und man hatte Zwischenerfolge durch Neutralisierung der Führung (nur konnten sie sich dann in Pakistan erholen). Die Taliban waren besiegbar (natürlich hätte man dann politisch eine Alternative anbieten müssen)."
Sehe ich anders. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Taliban eine 10% "Steuer" auf den afghanischen Drogenhandel erhält. Mit der Kohle können die sich alles leisten, insbesondere Waffen und Ausbildung. Tatsächlich haben die Taliban sogar ausgebildete Piloten und man geht davon aus, dass die Taliban auch über genug Ausbildung verfügt, um mit den nun erbeuteten Drohnen umgehen zu können.
"Die Taliban waren überwiegend auch ein schlecht ausgestatteter Haufen, und man hatte Zwischenerfolge durch Neutralisierung der Führung (nur konnten sie sich dann in Pakistan erholen). Die Taliban waren besiegbar (natürlich hätte man dann politisch eine Alternative anbieten müssen)."
Sehe ich anders. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Taliban eine 10% "Steuer" auf den afghanischen Drogenhandel erhält. Mit der Kohle können die sich alles leisten, insbesondere Waffen und Ausbildung. Tatsächlich haben die Taliban sogar ausgebildete Piloten und man geht davon aus, dass die Taliban auch über genug Ausbildung verfügt, um mit den nun erbeuteten Drohnen umgehen zu können.
16.08.2021, 10:47
Zur Ausgangsfrage zu den Nachbarländern: Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan, das auch in der Region ist, kann man nicht über einen Kamm scheren: Turkmenistan ist eine Diktatur, regiert von einem egozentrischen Autokraten, dadurch jedoch natürlich entsprechend stabil. Politisch eng an die Türkei angelehnt, wirtschaftlich ebenfalls (v.a. Gas). Usbekistan war lange auch eine Diktatur, das hat sich jetzt gelockert, es ist wohl "nur noch" als Autokratie zu bezeichnen. Viele strenge Regelungen sind inzwischen zurückgenommen (z.B. verpflichtende Hilfe bei der Baumwollernte für alle Bürger). Hier ist China enger im Spiel, außerdem ist Usbekistan Drehkreuz für alle Truppen in Afghanistan, d.h. die USA sind da, aber auch Russland. Taschkent spielte dabei schon zur sowjetischen Invasion ejne große Rolle (hier eine Filmempfehlung zum russischen Afghanistankrieg: Devjataja Rota, müsste es auch mit englischen Untertiteln geben und ist ähnlich wie Full Metal Jacket (ein Teil Ausbildung, ein Teil Grauen des Krieges).
Tadschikistan ist eine fast funktionierende Demokratie, hat mithin Seltenheitswert in der Region. Aber auch hier streckt China seine Fühler aus. Wirtschaftlich ist in Tadschikistan anders als in Usbekistan (Baumwolle) und Turkmenistan (Gas) wenig zu holen. Hier spielt es allein eine geostrategische Rolle.
Wichtig ist natürlich immer Russland, die Region ist Russlands Vorgarten und hier kommt der Islam im Spiel. Genau wie im Kaukasus will Russland auch in Zentralasien meine Terroristen haben, entsprechend sind die Regierungen auch seitens Russland unterstützt. Zudem sind die Vorgehensweisen der meisten Autokratien natürlich eher repressiv. Aber eben auch Russland, das massive Probleme mit Anschlägen hat und auch China in seiner Furcht vor islamischen Gruppen (die Uiguren Politik wurde aus Zentralasien übrigens kaum kritisiert, auch wenn Usbeken, Tadschiken und Turkmenen wie Uiguren verwandte Turkvölker sind). Zusätzlich kommt noch ein verglichen mit Afghanistan relativer Wohlstand hinzu, welcher radikale Gruppen unterbindet, auch wenn der Wohlstand v.a. auf Gastarbeitern und Rohstoffen und chinesischem Geld beruht (Seidenstraße). Und zuletzt kommt ein moderates Verständnis vom Islam hinzu, welches in der säkularen Tradition der Sowjetunion, aber auch den offenen Kulturen der ehemaligen Seidenstraße wurzelt.
Tadschikistan ist eine fast funktionierende Demokratie, hat mithin Seltenheitswert in der Region. Aber auch hier streckt China seine Fühler aus. Wirtschaftlich ist in Tadschikistan anders als in Usbekistan (Baumwolle) und Turkmenistan (Gas) wenig zu holen. Hier spielt es allein eine geostrategische Rolle.
Wichtig ist natürlich immer Russland, die Region ist Russlands Vorgarten und hier kommt der Islam im Spiel. Genau wie im Kaukasus will Russland auch in Zentralasien meine Terroristen haben, entsprechend sind die Regierungen auch seitens Russland unterstützt. Zudem sind die Vorgehensweisen der meisten Autokratien natürlich eher repressiv. Aber eben auch Russland, das massive Probleme mit Anschlägen hat und auch China in seiner Furcht vor islamischen Gruppen (die Uiguren Politik wurde aus Zentralasien übrigens kaum kritisiert, auch wenn Usbeken, Tadschiken und Turkmenen wie Uiguren verwandte Turkvölker sind). Zusätzlich kommt noch ein verglichen mit Afghanistan relativer Wohlstand hinzu, welcher radikale Gruppen unterbindet, auch wenn der Wohlstand v.a. auf Gastarbeitern und Rohstoffen und chinesischem Geld beruht (Seidenstraße). Und zuletzt kommt ein moderates Verständnis vom Islam hinzu, welches in der säkularen Tradition der Sowjetunion, aber auch den offenen Kulturen der ehemaligen Seidenstraße wurzelt.