11.08.2021, 19:10
(11.08.2021, 18:37)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:27)Gastzzz schrieb:(11.08.2021, 18:04)Gast schrieb:(11.08.2021, 17:59)Gastx schrieb: Würdet ihr nochmal Jura wählen? Bei Ja/Nein bitte auch den Grund nennen.
Nein, weil es sich angesichts der langen Ausbildungszeit um ein ganz erhebliches Klumpenrisiko handelt. Extrem guten Einstiegsgehältern mit super Entwicklungschancen uaf der einen Seite bei entsprechenden Noten stehen auf der anderen Seite gemessen an der Ausbildungsdauer maue Gehälter und armseelige Entwicklungsmöglichkeiten gegenüber. Dazwischen gibt es sicher auch viel. Das erreicht man aber auch früher und mit weniger Risiko auf anderen Wegen.
Bachelor und Master zusammen dauert auch 5-6 Jahre.
Bei Jura sinds 5 Jahre. 2 Jahre kriegt man ja schon Geld. Sind im Endeffekt nur 1-2 Jahre Unterschied zu anderen Studiengängen
Bei einem Durchschnittsalter im Referendariat von 29 Jahren sind das utopische annahmen.
Wo bitte ist das Durchschnittsalter im Referendariat noch 29? Dank G8 und weggefallener Wehrpflicht/Zivildienstpflicht sind die meisten Studienanfänger heutzutage 18. Diese Jungs und Mädels haben dann im Schnitt mit 23 oder 24 ihr Examen in der Tasche. Den Altersschnitt nach oben ziehen diejenigen, die nicht direkt nach dem Abi zur Uni gehen, beim Studium länger benötigen oder nach dem 1. Examen noch promovieren. Insgesamt sind Referendare über 30 allerdings eine ziemliche Ausnahme.
Ob BWL nun das gelobt Land ist, ist mindestens fraglich. Für diejenigen Leute, die eine renommierte Uni mit Spitzennoten verlassen, stehen sicherlich alle Wege zu einer Glanzkarriere offen. Die GKs mögen zum Einstieg mehr zahlen, aber wer bei bei bei guten Unternehmensberatungen oder Investmentbanken aufsteigt, kann die Gehaltslücke schnell schließen und auch mehr verdienen als der GK-Jurist. Diese Möglichkeit betrifft aber nur einen winzigen Bruchteil der BWL-Absolventen. Der durchschnittliche 08/15-Absolvent schafft es nicht in die Glitzerbuden in Frankfurt, Düsseldorf und München und wird auch nicht so schnell in die Nähe eines sechsstelligen Gehalts kommen. Der Vorteil von BWL ist aber sicherlich, dass nicht allein die Performance in wenigen Tagen Examensprüfung relevant ist.
Ich plädiere ja weiterhin für Medizin als Studiengang, wenn einem die Arbeit an und mit Menschen prinzipiell zusagt. Nach allem, was ich von Bekannten gehört habe, ist das Fach ganz überwiegend reines Auswendiglernen. Wer das Studium schafft - die Noten sind mehr oder minder egal - hat ein Mindestgehalt von 60-70k quasi sicher, denn so viel verdienen Assistenzärzte im ersten Jahr in der Klinik. Wer keine völlige Pfeife ist, wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit früher oder später sechsstellig verdienen.
11.08.2021, 19:12
(11.08.2021, 19:02)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:42)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:16)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:04)Gast schrieb:(11.08.2021, 17:59)Gastx schrieb: Würdet ihr nochmal Jura wählen? Bei Ja/Nein bitte auch den Grund nennen.
Nein, weil es sich angesichts der langen Ausbildungszeit um ein ganz erhebliches Klumpenrisiko handelt. Extrem guten Einstiegsgehältern mit super Entwicklungschancen uaf der einen Seite bei entsprechenden Noten stehen auf der anderen Seite gemessen an der Ausbildungsdauer maue Gehälter und armseelige Entwicklungsmöglichkeiten gegenüber. Dazwischen gibt es sicher auch viel. Das erreicht man aber auch früher und mit weniger Risiko auf anderen Wegen.
1+
Wie in einem anderen Beitrag erwähnt, würde ich heutzutage statt Jura BWL studieren. Hätte dadurch die gleichen Vorteile wie hohe Einstiegsgehälter und super Entwicklungschancen, ohne aber dabei die Nachteile wie die lange Ausbildungsdauer zu haben.
lol, nein. Welche BWLer steigen denn mit über 100k ein?
Im Consulting und IB ist es durchaus üblich mit nur einem Bachelor einzusteigen; bei manchen Playern sogar erwünscht. Das heißt, man fängt schon mit 21 Jahren an zu arbeiten. Auch nicht zu vergessen, ist, dass die Gehaltssteigerungen im Consumting und IB exorbitant großer sind, als in GKs. Von Freunden die nach ihrem BWL-Bachelor eingestiegen sind, weiß ich, dass die Gehaltsentwicklung so oder so ähnlich (je nach Beratung/Bank) ausschauen:
MBB -> 1.year: 60k + 50% Bonus = 90k
2.year: 75k + 50% Bonus = 100-120k
3.year: 100k + 50% Bonus = 150k
4.year: Beförderung zum Projektleiter/-manager
Bulge-Bracket-IB -> 1.year: 60k + 100% Bonus = 120k
2.year: 70k + 100% Bonus = 140k
3.year: 80k + 100% Bonus = 160k
4.year Beförderung zum Associate
In beiden Fällen knacken die BWLer die 200k mit 25 Jahren, während der angehende GK-Anwalt noch im Ref ist.
Hier wird mal wieder die Ausnahme zur Regel erklärt. Die meisten Juristen wie auch BWLer sind weit von 6-stelligen Summen entfernt.
11.08.2021, 19:34
(11.08.2021, 19:01)GK Partner schrieb: Ich wollte eigentlich gar nichts mehr schreiben, aber es ist immer wieder bemerkenswert, welch eine Aversion gegen dieses Studium, in diesem Forum herrscht.
Ich liebe Jura und ich liebte das Studium. Ich würde es auch jederzeit wieder machen. Aber glaub mir, wenn du die Examensvorbereitung durchlebt hast (und ich meine das jetzt nicht abwertend dir gegenüber, sondern ich weiß einfach, dass man sich das nicht vorstellen kann, wenn man es nicht selbst durchmachen musste) wirst du auch Zweifel am oder Aversionen gegen das Studium haben.
Und ich habe ein wirklich gutes Examen, es kann also keine Verbitterung sein, sondern einfach nur eine Lehre aus der krassen Erfahrung, die du mindestens 2 mal machen musst, um Volljurist zu werden.
11.08.2021, 22:27
Nein, einfach gemerkt wie sehr alles von den nicht planbaren Noten abhängt. Selbst grade so die notwendige Grenze gepackt aber hätte auch schnell anders laufen können.
12.08.2021, 09:27
(11.08.2021, 19:34)Gast schrieb:(11.08.2021, 19:01)GK Partner schrieb: Ich wollte eigentlich gar nichts mehr schreiben, aber es ist immer wieder bemerkenswert, welch eine Aversion gegen dieses Studium, in diesem Forum herrscht.
Ich liebe Jura und ich liebte das Studium. Ich würde es auch jederzeit wieder machen. Aber glaub mir, wenn du die Examensvorbereitung durchlebt hast (und ich meine das jetzt nicht abwertend dir gegenüber, sondern ich weiß einfach, dass man sich das nicht vorstellen kann, wenn man es nicht selbst durchmachen musste) wirst du auch Zweifel am oder Aversionen gegen das Studium haben.
Und ich habe ein wirklich gutes Examen, es kann also keine Verbitterung sein, sondern einfach nur eine Lehre aus der krassen Erfahrung, die du mindestens 2 mal machen musst, um Volljurist zu werden.
Volle Zustimmung. Geht mir ganz genauso. Die Qualen aus den Examen wirken nach.
12.08.2021, 10:07
Niemals. Jura schädigt und zerstört.
12.08.2021, 12:07
12.08.2021, 12:22
Ich würde nicht nochmal Jura studieren sondern evangelische Theologie, weil man nach dem Studium zum Kirchenbeamten (A13) gemäß des Kirchbeamtengesetzes der EKD ernannt werden kann und den Menschen gut helfen kann.
12.08.2021, 12:24
Auf jeden Fall wieder! Ich hatte fast immer Spaß an den Sachen, hatte eine super entspannte Zeit im Grundstudium (viel Urlaub, Party und Auswärtsfahrten). Klar Examensvorbereitung war manchmal nervig, aber mit strikter 5-Tage Woche nichts anderes als arbeiten (bei mir eher viel weniger als künftig in der GK).
Ich glaube das wichtigste ist, sich soweit es geht vom Druck zu befreien (ist natürlich schwer). Aber ich habe so viele Kommilitonen gehabt, die total ausgelaugt jeden Tag 10 Stunden in der Bib waren. Da muss man dann ehrlich zu sich sein und einfach mal ausschlafen oder frei machen!
Ich glaube das wichtigste ist, sich soweit es geht vom Druck zu befreien (ist natürlich schwer). Aber ich habe so viele Kommilitonen gehabt, die total ausgelaugt jeden Tag 10 Stunden in der Bib waren. Da muss man dann ehrlich zu sich sein und einfach mal ausschlafen oder frei machen!
12.08.2021, 12:48
(11.08.2021, 19:10)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:37)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:27)Gastzzz schrieb:(11.08.2021, 18:04)Gast schrieb:(11.08.2021, 17:59)Gastx schrieb: Würdet ihr nochmal Jura wählen? Bei Ja/Nein bitte auch den Grund nennen.
Nein, weil es sich angesichts der langen Ausbildungszeit um ein ganz erhebliches Klumpenrisiko handelt. Extrem guten Einstiegsgehältern mit super Entwicklungschancen uaf der einen Seite bei entsprechenden Noten stehen auf der anderen Seite gemessen an der Ausbildungsdauer maue Gehälter und armseelige Entwicklungsmöglichkeiten gegenüber. Dazwischen gibt es sicher auch viel. Das erreicht man aber auch früher und mit weniger Risiko auf anderen Wegen.
Bachelor und Master zusammen dauert auch 5-6 Jahre.
Bei Jura sinds 5 Jahre. 2 Jahre kriegt man ja schon Geld. Sind im Endeffekt nur 1-2 Jahre Unterschied zu anderen Studiengängen
Bei einem Durchschnittsalter im Referendariat von 29 Jahren sind das utopische annahmen.
Wo bitte ist das Durchschnittsalter im Referendariat noch 29? Dank G8 und weggefallener Wehrpflicht/Zivildienstpflicht sind die meisten Studienanfänger heutzutage 18. Diese Jungs und Mädels haben dann im Schnitt mit 23 oder 24 ihr Examen in der Tasche. Den Altersschnitt nach oben ziehen diejenigen, die nicht direkt nach dem Abi zur Uni gehen, beim Studium länger benötigen oder nach dem 1. Examen noch promovieren. Insgesamt sind Referendare über 30 allerdings eine ziemliche Ausnahme.
Ob BWL nun das gelobt Land ist, ist mindestens fraglich. Für diejenigen Leute, die eine renommierte Uni mit Spitzennoten verlassen, stehen sicherlich alle Wege zu einer Glanzkarriere offen. Die GKs mögen zum Einstieg mehr zahlen, aber wer bei bei bei guten Unternehmensberatungen oder Investmentbanken aufsteigt, kann die Gehaltslücke schnell schließen und auch mehr verdienen als der GK-Jurist. Diese Möglichkeit betrifft aber nur einen winzigen Bruchteil der BWL-Absolventen. Der durchschnittliche 08/15-Absolvent schafft es nicht in die Glitzerbuden in Frankfurt, Düsseldorf und München und wird auch nicht so schnell in die Nähe eines sechsstelligen Gehalts kommen. Der Vorteil von BWL ist aber sicherlich, dass nicht allein die Performance in wenigen Tagen Examensprüfung relevant ist.
Ich plädiere ja weiterhin für Medizin als Studiengang, wenn einem die Arbeit an und mit Menschen prinzipiell zusagt. Nach allem, was ich von Bekannten gehört habe, ist das Fach ganz überwiegend reines Auswendiglernen. Wer das Studium schafft - die Noten sind mehr oder minder egal - hat ein Mindestgehalt von 60-70k quasi sicher, denn so viel verdienen Assistenzärzte im ersten Jahr in der Klinik. Wer keine völlige Pfeife ist, wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit früher oder später sechsstellig verdienen.
Sag mal, du scheinst noch nicht mitbekommen zu haben, dass G8 größtenteils abgeschafft worden ist. Ich zitiere die NRW-Statisitik. Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren und 10 Monaten. Das kann definitiv nicht an den Horden von 36 Jährigen liegen, die nach ihrer kaufmännischen Ausbildung und bisschen Party nun Jura studieren. Hier haste eine saubere Statistik, die prozentual nach Alter aufschlüsselt: https://www.justiz.nrw.de/Gerichte_Behoe...r/2020.pdf
Unter diesen Gesichtspunkten fährst du mit Bachelor und Master definitiv besser, wenn du planst mit 26 im Berufsleben zu stehen.