08.08.2021, 19:35
es ist unerträglich. hört doch endlich auf
08.08.2021, 20:04
Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
08.08.2021, 20:29
(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
08.08.2021, 21:07
auf den punkt gebracht. leider nicht in die alten preußen reinzukriegen
08.08.2021, 22:16
(08.08.2021, 20:29)Gastio schrieb:(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
Und was genau hat die Digitalisierung der Verwaltung mit Juristen zu tun? Politische Akteure haben die Mittel zu beschaffen und die ITler haben die Digitalisierung durchzuführen, das ist keine Aufgabe für Juristen, zumal Juristen in der Verwaltung im Ganzen gesehen ohnehin nur seltene Phänomene sind. Ob eine Baugenehmigung in Papierform oder elektronisch erteilt wird oder ob ich mich in Papierform oder elektronisch zur Ersten Prüfung melden kann ist völlig irrelevant für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Digitalisierung ist nicht der heilige Gral, sie lässt einigen Aufwand verschwinden, schafft dabei aber neue Probleme, man sollte das nicht zu hoch hängen. Bezeichnend auch, dass dein Beitrag sich allein auf diese Oberflächlichkeit beschränkt hat, und nicht in die Tiefe ging.
08.08.2021, 22:20
(08.08.2021, 20:29)Gastio schrieb:(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
Wie wir in diesem Thread gelernt haben, will das Jura Studium gute Juristen produzieren, die sowohl Bismarck, Hitler, Honecker und Merkel gleichsam gute Dienste leisten können.
Wenn das tatsächlich die Anforderungen sind, schäme ich mich das erste Mal in meinem Leben für mein vb im Ersten Examen.
Es ist erstaunlich, wie sehr sich Juristen an ihre völlig überkommene Prüfungsform klammern. In allen anderen Studiengängen hat man das Staatsexamen inzwischen weitestgehend abgeschafft. Selbst die Mediziner, deren Beruf wesentlich verantwortungsvoller ist als der des Juristen, haben lange erkannt, dass es nicht zielführend ist, "Fähigkeiten" an Hand irgendwelcher zusammengebastelter Fälle abzuprüfen. Weil dadurch nicht irgendwelche Methodik abgeprüft wird, sondern lediglich Systemfestigkeit. Wer kann das im Fall vorgekaute am schnellsten wiedergeben? Lächerlich.
Zu den ganzen Posts, in denen die Leichtigkeit des Verbesserungsversuchs dargetan wird, gehe ich mal nicht ein, weil ich sie für Getrolle halte.
08.08.2021, 22:33
(08.08.2021, 22:16)Gast schrieb:(08.08.2021, 20:29)Gastio schrieb:(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
Und was genau hat die Digitalisierung der Verwaltung mit Juristen zu tun? Politische Akteure haben die Mittel zu beschaffen und die ITler haben die Digitalisierung durchzuführen, das ist keine Aufgabe für Juristen, zumal Juristen in der Verwaltung im Ganzen gesehen ohnehin nur seltene Phänomene sind. Ob eine Baugenehmigung in Papierform oder elektronisch erteilt wird oder ob ich mich in Papierform oder elektronisch zur Ersten Prüfung melden kann ist völlig irrelevant für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Digitalisierung ist nicht der heilige Gral, sie lässt einigen Aufwand verschwinden, schafft dabei aber neue Probleme, man sollte das nicht zu hoch hängen. Bezeichnend auch, dass dein Beitrag sich allein auf diese Oberflächlichkeit beschränkt hat, und nicht in die Tiefe ging.
Ich zwar nicht der/die Angesprochene, aber ich glaube sein/ihr Punkt ist von dir falsch verstanden worden. Es geht nicht darum, Jurist*innen die Verfehlungen in Sachen Digitalisierung anzulasten, sondern am Beispiel schleppender Digitalisierung die Defizite der "so haben wir es schon immer gemacht"-Haltung aufzuzeigen. Diese Mentalität ist u.a. der Grund, warum sich hierzulande mit Innovationen schwer getan wird. Neuerungen aber sind unerlässlich, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft zu sichern. Der "Erfolg" der Bundesrepublik (mMn ohnehin fraglich, angesichts eines kaputt gestarten Staats und maximalem Innovationsstau von Erfolg zu sprechen) ist kein Selbstläufer.
Needless to say: Ich teile die Auffassung, dass gerade das zweite Examen eine antiquierte Prüfungsform, die recht wenig Praxisbezug aufweist und reformiert gehört. Den Anspruch, unbedingt Generalisten ausbilden zu wollen, finde ich in einer Welt, die größtenteils Spezialisierung verlangt bzw. vor dem Hintergrund, dass viele im Ausbildungsabschnitt Referendariat schon ein Steckenpferd gefunden haben, befremdlich. Von dem Format der Prüfungen (Stift, Papier etc.) ganz zu schweigen.
08.08.2021, 22:35
(08.08.2021, 22:20)Gast schrieb:(08.08.2021, 20:29)Gastio schrieb:(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
Wie wir in diesem Thread gelernt haben, will das Jura Studium gute Juristen produzieren, die sowohl Bismarck, Hitler, Honecker und Merkel gleichsam gute Dienste leisten können.
Wenn das tatsächlich die Anforderungen sind, schäme ich mich das erste Mal in meinem Leben für mein vb im Ersten Examen.
Es ist erstaunlich, wie sehr sich Juristen an ihre völlig überkommene Prüfungsform klammern. In allen anderen Studiengängen hat man das Staatsexamen inzwischen weitestgehend abgeschafft. Selbst die Mediziner, deren Beruf wesentlich verantwortungsvoller ist als der des Juristen, haben lange erkannt, dass es nicht zielführend ist, "Fähigkeiten" an Hand irgendwelcher zusammengebastelter Fälle abzuprüfen. Weil dadurch nicht irgendwelche Methodik abgeprüft wird, sondern lediglich Systemfestigkeit. Wer kann das im Fall vorgekaute am schnellsten wiedergeben? Lächerlich.
Zu den ganzen Posts, in denen die Leichtigkeit des Verbesserungsversuchs dargetan wird, gehe ich mal nicht ein, weil ich sie für Getrolle halte.
Völlig schief, was Du da schreibst: Das Jura-Studium will gar nichts, ein Studium kann gar keinen Willen bilden.
Letztlich ist es wie bei einer Sprache: Wer die chinesische Sprache erlernt hat, kann mit dieser Fähigkeit gute oder schlechte Dinge sagen, ohne dass die Sprache daran schuld wäre. Für einen guten Juristen etwa im Bürgerlichen Recht macht die Staatsform keinen Unterschied. Anders mag dies im Staatsrecht oder im Strafrecht sein.
Wo soll denn bitte das Staatsexamen abgeschafft worden sein? Ich kenne nur Diplom-Studiengänge die in Bachelor/Master geändert wurden.
08.08.2021, 22:42
(08.08.2021, 22:35)Gast schrieb:(08.08.2021, 22:20)Gast schrieb:(08.08.2021, 20:29)Gastio schrieb:(08.08.2021, 20:04)Gast schrieb: Was mir hier ein wenig zu kurz kommt ist die Eigenverantwortung:
Wer sich für Jura entscheidet merkt doch schnell, wie wichtig die Note ist und wie schwer die Bewertungen zu durchschauen sind. Aber wer weitermacht, der nimmt das eben billigend in Kauf.
Wer sich dann nach dem ersten Examen keine Job bei Aldi sucht, um 5 Tage in der Woche für den Verbesserungsversuch zu lernen, der trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung.
Wer dann nicht bei einer Versicherung anheuert, sondern sich in das Referendariat begibt, der kennt die Bewertungspraxis und den Zeitpunkt seiner Klausuren, aber auch der weiteren Klausuren im Verbesserungsversuch, ab dem Tag seiner Zulassung. Wer sich ein Land wie M-V aussucht, in dem Einstellungen und Klausuren nur einmal im Jahr stattfinden, oder ein anderes Land, in dem die Klausuren 75 % zählen, der weiß was das bedeutet oder verschließt seine Augen davor.
Im Übrigen: Wass soll sich denn zwischenzeitlich geändert haben, das Klausuren nicht mehr dazu geeignet seien, juristische Kompetenzen zu bewerten? In den 50ern hatte der Palandt nur einen Bruchteil des heutigen Umfangs, und dennoch gab es auch in den 80ern noch Klausuren. Die Beständigkeit von Systemen, und dass sie nicht alle paar Jahre über Bord geworfen werfen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern begründet den Erfolg der Bundesrepublik!
Den Erfolg der Bundesrepublik? Au weia... Dir ist aber schon klar, dass wir aktuell ein digitales 3.Weltland geworden sind. Wir sind nicht in der Lage bis zum Ende des Jahrzehnts eine digitale Verwaltung zu organisieren. Viele deutsche Konzerne hängen am Tropf der staatlichen Subvention und sind in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig und werden es auch weiterhin nicht sein, wenn Deutschland die Sache mit der Digitalisierung so weiter treibt.
Und das rührt nicht von irgendwo her, sondern ist vielmehr Teil dieser erzkonservativen Haltung, dass immer mehr "Papierumdreher" produziert.
Mit preußischer Beständigkeit gewinnt man im 21. Jahrhundert keine internationale Anerkennung mehr. Im Gegenteil, es wäre notwendig in vielen Bereichen den Dogmatismus bei Seite zu schieben und neue Wege zu gehen, ohne natürlich dabei alles auf den Kopf zu stellen. Auch bei uns Juristen!
Man sollte sich in Deutschland allgemein mal die Frage stellen: Will ich gute Juristen produzieren, die effektiv mit ihren Mandanten gute und zweckmäßige Lösungen entwickeln oder lieber eine sogenannte Beständigkeit fetischisieren.
Wie wir in diesem Thread gelernt haben, will das Jura Studium gute Juristen produzieren, die sowohl Bismarck, Hitler, Honecker und Merkel gleichsam gute Dienste leisten können.
Wenn das tatsächlich die Anforderungen sind, schäme ich mich das erste Mal in meinem Leben für mein vb im Ersten Examen.
Es ist erstaunlich, wie sehr sich Juristen an ihre völlig überkommene Prüfungsform klammern. In allen anderen Studiengängen hat man das Staatsexamen inzwischen weitestgehend abgeschafft. Selbst die Mediziner, deren Beruf wesentlich verantwortungsvoller ist als der des Juristen, haben lange erkannt, dass es nicht zielführend ist, "Fähigkeiten" an Hand irgendwelcher zusammengebastelter Fälle abzuprüfen. Weil dadurch nicht irgendwelche Methodik abgeprüft wird, sondern lediglich Systemfestigkeit. Wer kann das im Fall vorgekaute am schnellsten wiedergeben? Lächerlich.
Zu den ganzen Posts, in denen die Leichtigkeit des Verbesserungsversuchs dargetan wird, gehe ich mal nicht ein, weil ich sie für Getrolle halte.
Völlig schief, was Du da schreibst: Das Jura-Studium will gar nichts, ein Studium kann gar keinen Willen bilden.
Letztlich ist es wie bei einer Sprache: Wer die chinesische Sprache erlernt hat, kann mit dieser Fähigkeit gute oder schlechte Dinge sagen, ohne dass die Sprache daran schuld wäre. Für einen guten Juristen etwa im Bürgerlichen Recht macht die Staatsform keinen Unterschied. Anders mag dies im Staatsrecht oder im Strafrecht sein.
Wo soll denn bitte das Staatsexamen abgeschafft worden sein? Ich kenne nur Diplom-Studiengänge die in Bachelor/Master geändert wurden.
Sorry, aber das ist Wortklauberei. Du hast den/die Kolleg/in mit seiner Absicht, den Zweck des Jurastudiums zu beschreiben, genau verstanden. Kein Grund hier gleich im ersten Satz mit so einem schlichten Rhetoriktrumpf ums Eck zu kommen.
Recht ist nicht neutral und ist es noch nie gewesen. Recht war schon immer politisch, gerade das Zivilrecht.
08.08.2021, 22:49
Es sind doch gerade die Verwaltungsbeamten und somit auch die Verwaltungsjuristen, die die Digitalisierung in diesem Land höchst effektiv blockieren.
Lest euch den Shit hier durch, am besten auch noch ein paar der Kommentare: https://www.reddit.com/r/de/comments/os8..._f%C3%BCr/
Auszug: "Ach ja, einen Shoutout an Frau Dr. Heinrike Doppelname-Doppelname von der Umwelschutzbehörde: Keine der Trassen hätte an einem schutzbedürftigen Baum gemäß Landesbaumschutzordnung vorbeigeführt. Du warst also nicht nur übertrieben schlau, sondern auch ganz besonders intelligent. Zum Lesen Deiner eigenen Vorschriften hat es nicht mehr gereicht. Schon scheiße, wenn man aus Unfähigkeit selbst mit 40 noch Klettverschlussschuhe trägt, ne?"
Klar kommt aus Berlin nur Mist. Aber dann muss im Landratsamt halt mal jemand Verantwortung übernehmen und selbst Entscheidungen treffen. Das passiert aber nicht. Man hat ja im Studium gelernt nach Problemen zu suchen, nicht nach Lösungen also sucht man in der Praxis auch nach Problemen und dann steht man halt 10 Jahre später immernoch ohne Lösung, in diesem Fall ohne Breitbandausbau, da.
Lest euch den Shit hier durch, am besten auch noch ein paar der Kommentare: https://www.reddit.com/r/de/comments/os8..._f%C3%BCr/
Auszug: "Ach ja, einen Shoutout an Frau Dr. Heinrike Doppelname-Doppelname von der Umwelschutzbehörde: Keine der Trassen hätte an einem schutzbedürftigen Baum gemäß Landesbaumschutzordnung vorbeigeführt. Du warst also nicht nur übertrieben schlau, sondern auch ganz besonders intelligent. Zum Lesen Deiner eigenen Vorschriften hat es nicht mehr gereicht. Schon scheiße, wenn man aus Unfähigkeit selbst mit 40 noch Klettverschlussschuhe trägt, ne?"
Klar kommt aus Berlin nur Mist. Aber dann muss im Landratsamt halt mal jemand Verantwortung übernehmen und selbst Entscheidungen treffen. Das passiert aber nicht. Man hat ja im Studium gelernt nach Problemen zu suchen, nicht nach Lösungen also sucht man in der Praxis auch nach Problemen und dann steht man halt 10 Jahre später immernoch ohne Lösung, in diesem Fall ohne Breitbandausbau, da.