06.08.2021, 21:57
Die können noch dreister. In der Arbeitsgerichtsbarkeit sucht NRW Volljuristen als Rechtspfleger für TVL 9b. Selbstverständlich auch befristet.
06.08.2021, 22:09
Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
06.08.2021, 22:42
(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
06.08.2021, 22:52
(06.08.2021, 22:42)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
Genau mein Gedanke. Man hält den Leuten die Scheiße hin und sie bedanken sich noch.
07.08.2021, 02:59
(06.08.2021, 22:42)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
Gut beobachtet. Das Problem wird einfach eskaliert. Da ich in der Sozialgerichtsbarkeit tätig bin, kann ich das nur bestätigen. In der Richterschaft übrigens auch, denn entgegen der landläufigen Annahme sind die Anforderungen so gut wie überall gesunken.
Ich kenn jemanden mit 2xa, der in DD als Rechtspfleger eingestiegen ist mit der Hoffnung über die Amtsanwaltschaft Staatsanwalt zu werden. Ich wünsche ihm, dass er es schafft.
07.08.2021, 06:53
(07.08.2021, 02:59)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:42)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
Gut beobachtet. Das Problem wird einfach eskaliert. Da ich in der Sozialgerichtsbarkeit tätig bin, kann ich das nur bestätigen. In der Richterschaft übrigens auch, denn entgegen der landläufigen Annahme sind die Anforderungen so gut wie überall gesunken.
Ich kenn jemanden mit 2xa, der in DD als Rechtspfleger eingestiegen ist mit der Hoffnung über die Amtsanwaltschaft Staatsanwalt zu werden. Ich wünsche ihm, dass er es schafft.
Das wird halt niemals passieren
07.08.2021, 10:02
Das mit der Amtsanwaltschaft wollte ich in HH auch versuchen. Habe aber mit 6,8 und 8,2 eine absage bekommen, mit dem Verweis, dass man mindestens 2x7 braucht. Ich finde das echt affig, weil ich ja in der Summe auch über 14 P hatte
07.08.2021, 10:19
(07.08.2021, 02:59)Gast schrieb:Das wird leider nicht klappen. In NRW funktioniert dieser Weg in der Regel nicht, auch wenn er theoretisch möglich ist. Außerdem müsste derjenige dann erstmal als Rechtspfleger überdurchschnittliche Leistungen bringen, was ich bezweifle. Unsere Ausbildung ist halt auf einen völlig anderen Job ausgelegt.(06.08.2021, 22:42)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
Gut beobachtet. Das Problem wird einfach eskaliert. Da ich in der Sozialgerichtsbarkeit tätig bin, kann ich das nur bestätigen. In der Richterschaft übrigens auch, denn entgegen der landläufigen Annahme sind die Anforderungen so gut wie überall gesunken.
Ich kenn jemanden mit 2xa, der in DD als Rechtspfleger eingestiegen ist mit der Hoffnung über die Amtsanwaltschaft Staatsanwalt zu werden. Ich wünsche ihm, dass er es schafft.
Eigentlich sollte sich wie hier schon vorgeschlagen wurde jeder auf diese Stellen bewerben. Zum Vorstellungsgespräch gehen, da Personal binden und dann am Ende über die Bezahlung reden. Und wenn die dann nicht mehr anbieten (was sie natürlich nicht können) bedankt man sich und sagt ab. Kann man mit einem Tag Urlaub am Rhein verbinden oder so. Aber sowas kriegt man unter Juristen natürlich nicht organisiert.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich in die Anwaltschaft gegangen bin. Hier kriegt man zwar, gerade am Anfang, auch mal Unverschämtheiten angeboten. Man kann aber spätestens nach 1-2 Jahren aus einer vernünftigen Position neu verhandeln. Das geht im ÖD eben nicht, da ist das Gehalt vorgegeben.
07.08.2021, 15:19
Die Amtsanwälte gehören zu den Besten der Rechtspfleger und können ausnahmsweise bis zum Ersten Oberamtsanwalt aufsteigen. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Jurist, der notenbedingt sonst nichts bekommt, an ihnen vorbeizieht oder gar zum StA befördert wird.
Die ausgeschriebene Stelle könnte zum Überbrücken ganz nett sein, also solange man auf den Arbeitsbeginn anderswo wartet. So ist es vermutlich auch gedacht. Auf Dauer dürfen sie die Rechtspflegerstellen gar nicht auf Arbeitsvertragsbasis besetzen.
Die ausgeschriebene Stelle könnte zum Überbrücken ganz nett sein, also solange man auf den Arbeitsbeginn anderswo wartet. So ist es vermutlich auch gedacht. Auf Dauer dürfen sie die Rechtspflegerstellen gar nicht auf Arbeitsvertragsbasis besetzen.
07.08.2021, 16:08
(06.08.2021, 22:42)Gast schrieb:(06.08.2021, 22:09)Gast schrieb: Selbe System, das man schon beim Jobcenter und BAMF gefahren ist. Man besetzt die Stellen, in der die erste Entscheidung getroffen wird, mit fachfremden Personen und hofft dann, dass nicht allzu viele Leute gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Wenn doch tut man verwundert und stockt die Stellen auf, die für das Rechtsmittel zuständig sind (oder lässt die einfach in Arbeit ersaufen wie zu Beginn der Flüchtlingswelle die Verwaltungsgerichte). Ist halt nur ein kurzer Zeitgewinn. Und ein Verlust an Rechtstaatlichkeit wenn man im Zweifel immer ein Rechtsmittel einlegen muss, um zu seinem Recht zu kommen.
Denn um was anderes als "Erledigung" kann es bei den Stellen nicht gehen. Hab gerade mal geguckt, wofür die so im Einzelnen zuständig sind und muss sagen, dass ich davon - trotz zweier ganz brauchbarer Examen- weit überwiegend keine Ahnung habe.
So macht man sich den Rechtsstaat glaub ich viel eher kaputt als mit Richtern mit 7 oder 8 Punkten.
Lieben Dank für diese Kritik! Es stellt sich aber die Frage: Woher nehmen sich diese Behörden eigentlich die Dreistigkeit, Volljuristen mit zwei Staatsexamen auf TV-L 10 oder 9b-Stellen zu suchen? Es liegt leider auch an uns, dass wir total demütig jede Scheiße mit uns machen lassen. Ich hoffe, dass sich kaum Juristen auf diese Stelle bewerben. In Düsseldorf läuft das schon seit einiger Zeit. Die Stellenausschreibungen stammen teilweise aus Januar 2021. Das macht Hoffnung, dass die Strategie nicht aufgeht.
Ein letzter Vergleich noch: Lehrerinnen und Lehrer kämpfen seit Jahren für eine Besoldung nach A13 für alle. Unsereiner begnügt sich mit Stellen im gehobenen Dienst. Und genau hier liegt das Problem. Wären Juristen etwas aufmüpfiger, gebe es zuhauf A13-Stellen in der Verwaltung.
Ich glaube nicht, dass das ein Trick ist, um billig an Volljuristen zu kommen. Die Justiz sucht händeringend Rechtspfleger, aber die wachsen nicht auf Bäumen, sondern müssen - und können nur von der Justiz - erst jahrelang ausgebildet werden. Bevor man die Stellen also jahrelang unbesetzt lässt, gibt man lieber jobsuchenden Volljuristen eine vorübergehende Beschäftigung zur Überbrückung. Ich finde das in Ordnung. Keinem Volljuristen ginge es besser, wenn es diese Ausschreibungen nicht gäbe, und jeder kann sich frei entscheiden, ob man sich darauf einlassen will. Aber die Nummer mit den Scheinbewerbungen klingt mir arg nach Kindergarten.
Ich weiß aus meinem Land, dass die Justiz die Anforderungen gerne weiter absenken würde, aber gegen ein Verfassungsorgan, das jeder Ernennung zustimmen muss, geht das eben nicht.